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Veröffentlicht am 24.03.2019

Noch mit Luft nach oben

Die Runenmeisterin
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Als Babys wurden die Zwillinge Ayrin und Baren in einem kleinen Dorf Halmat bei Nurre vor die Haustür gelegt. Seit sie denken können, stehen sie nun bei Ohm Grener Staak in der Schuld und arbeiten diese ...

Als Babys wurden die Zwillinge Ayrin und Baren in einem kleinen Dorf Halmat bei Nurre vor die Haustür gelegt. Seit sie denken können, stehen sie nun bei Ohm Grener Staak in der Schuld und arbeiten diese dort tagein, tagaus ab. Doch als die mysteriöse Fremde Ragne von Bial und ihr Diener Tsifer im einzigen Gasthof der Stadt unterkommen, scheint sich etwas im Dorf zu verändern. Aber außer Ayrin will es niemand anderes bemerken, erst als Ragne und Tsifer wieder fort sind, beginnen merkwürdige Ereignisse im Dorf ihren Lauf zu nehmen. Tiere werden krank und sterben, doch zum Glück taucht Runenmeister Maberic rechtzeitig in Halmat auf und verhindert schlimmeres. Maberic beschließt Baren in seine Dienste zu stellen und ihm die Kunst der Runen zu lehren. Kurzerhand nimmt auch Ayrin Reißaus und folgt dem Meister und ihrem Bruder. Was sie nicht ahnt ist, dass sie über starke Kräfte verfügt, stärker als die des Bruders.
Meine Meinung
Ein wirklich schönes Cover, das interessant gestaltet gleich Neugier weckt und auch der Klappentext verspricht eine fantasievolle Geschichte. Allerdings gibt der Klappentext für meinen Geschmack schon viel zu viel Preis, denn die Ereignisse, die hier genannt werden, beginnen doch erst später in der Geschichte.
Wir werden schon zu Beginn mitten in die Handlung geworfen und bekommen erste Einblicke sowohl auf die Protagonistin der Geschichte als auch auf deren bisheriges Leben. Dabei erzählt Torsten Fink seine Geschichte flüssig und gut verständlich, allerdings könnte ich mir vorstellen, dass gerade jüngere Leser hier bei der recht ausschweifenden Art eher unaufmerksam werden. Zumindest ist mir das passiert, denn auch wenn sich die Geschichte gut lesen lässt, passiert doch über weite Strecken zu Beginn nur recht wenig oder wird vielmehr das, was sich ereignet zu ausführlich erzählt. Dafür konnte ich mir schnell ein gutes Bild davon machen, wie die Zwillinge aufgewachsen sind und wie die Welt um sie herum aussieht. Das Setting ist recht typisch für ein High Fantasy Roman und spielt in einer mittelalterlich anmutenden Welt. Magie gibt es hier sehr wohl, aber sie ist nicht allgegenwärtig und die Beherrschung der Runen, wer hätte das gedacht bei dem Titel, spielt hier natürlich eine sehr wichtige Rolle. Trotzdem fehlte mir so ein Gesamtpaket rund um die Welt der Zwillinge, ja, die Atmosphäre ist zwischendurch recht düster gehalten und doch konnte ich nicht richtig mitfiebern oder mitzittern.
Was mich jedoch neugierig gemacht hat, war das Geheimnis rund um die Zwillinge. Wer sind die beiden wirklich, dass man sie damals in Halmat allein zurückließ. Woher hat Ayrin ihre Fähigkeiten?
Die Geschichte wird zum großen Teil aus Ayrins Perspektive durch einen dritte Person Erzähler wiedergegeben. Hin und wieder bekommt man auch einen Einblick auf das, was die Antagonisten der Geschichte erleben. Als Leser weiß man ein wenig mehr, was warum passiert ist, was ein wenig die Spannung anhebt.
Die Charaktere hingegen bleiben mir noch zu blass. Gerade Ayrin, die recht tough rüberkommt, hätte eine richtig spannende Protagonistin werden können. Doch ich hatte Schwierigkeiten, mich in sie hineinzuversetzen, da mir ihre gesamte Gefühls- und Gedankenwelt noch recht fern blieben. Auch die Nebencharaktere könnten noch ein wenig mehr an Tiefe bekommen, denn noch waren mir alle recht blass erschienen.
Mein Fazit
Insgesamt fand ich die Geschichte gut, aber nicht absolut fesselnd. Magie, Atmosphäre und auch die gesamte Grundidee waren spannend, aber es war noch zu ausschweifend und dadurch ging die Spannung immer wieder verloren. Die Protagonistin war mir zwar sympathisch, aber ich konnte noch nicht richtig mit ihr mitzittern und auch mit den Nebencharakteren ging es mir ähnlich. Eine Geschichte, die mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Kommt leider nicht an den Vorgänger heran

Der Verfolger
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Achtung, Fortsetzung zu Der Patient, inhaltliche Spoiler vorhanden.

Eigentlich dachte Frederick Starks, dass er nach fünf Jahren seit seiner Begegnung mit “Rumpelstilzchen” nichts mehr zu befürchten hat, ...

Achtung, Fortsetzung zu Der Patient, inhaltliche Spoiler vorhanden.

Eigentlich dachte Frederick Starks, dass er nach fünf Jahren seit seiner Begegnung mit “Rumpelstilzchen” nichts mehr zu befürchten hat, zumal er annahm, dass dieser bei der Schießerei ums Leben kam. Denn in diesen fünf Jahren hat er seinen Wohnort häufig gewechselt, immer an Orte, an denen tragische Ereignisse stattfanden und an denen seiner Meinung nach Psychiater dringend gebraucht wurden. Doch eines Tages taucht eben dieser Mann mit dem Spitznamen Rumpelstilzchen wieder in Starks Praxis auf. Er erzählt Starks, dass Sein Bruder, der Anwalt und er selbst verfolgt und bedroht werde und sollte Starks ihm nicht helfen, den Verfolger aufzuspüren, müsse er mit seinem eigenen Leben bezahlen. Um sein eigenes Leben zu schützen, bleibt Starks nichts anderes übrig, als sich dem Willen seines Bedrohers zu beugen. Dabei gerät er auf mysteriöse Spuren, bei denen nichts so ist, wie es zu sein scheint.
Meine Meinung

Das Cover reiht sich nahtlos in die Optik der weiteren Thriller aus der Feder John Katzenbachs ein und man erkennt schon gleich, wer hier der Autor ist. Ich mag solche Cover, bei denen der Wiedererkennungswert hoch ist, denn das erregt gerade bei Lieblingsautoren gleich meine Aufmerksamkeit.
John Katzenbach gehört definitiv zu meinen Lieblingsautoren im Thrillergenre und als ich hörte, das “Der Patient” eine Fortsetzung erhält, war ich gleich Feuer und Flamme, wollte ich doch unbedingt wissen, wie es mit diesem weitergeht.
Der Einstieg ist recht ruhig, als Leser erfahren wir, wie Psychiater Starks seine letzten fünf Jahre verbracht hat und kann auch langsam zu diesem wieder eine Beziehung herstellen. Ich muss an diesem Punkt allerdings gestehen, dass ich etwas Zeit benötigte, um mich an die vorangegangenen Ereignisse zu erinnern, da es eine Zeit her ist, dass ich Der Patient gelesen habe. Das Lesen dieses Buches halte ich durchaus auch von Vorteil, da Der Verfolger schon den ein oder anderen Bezug zu dem Vorgänger nimmt.
Ohne Frage muss man den Schreibstil des Autors mögen, der gerne in schachteligen Sätzen ausholt, was ich bei Katzenbach aber eigentlich mag. Seine Stärke sind die anschaulichen Beschreibungen der Szenen, die den Leser direkt in die Geschichte versetzen. Hier allerdings hatte ich das Gefühl, dass die Handlung nicht so richtig in die Gänge kommen wollte. Denn auch wenn es in dieser zu Action kommt, bleibt das Erzähltempo irgendwo auf einem ruhigen Level, so dass die Spannung etwas auf der Strecke blieb.
Erzählt wird der Thriller in drei Teilen, wobei mir der erste Teil noch ganz gut gefiel. Jeder weitere Teil wartet durchaus mit überraschenden Wendungen auf, aber irgendwie kam mir die Szenen der Flucht durchaus bekannt vor.
Auch in Der Verfolger erlebt der Leser die Story aus der Sicht des Psychiaters Stark durch einen Erzähler in dritter Person. Ich blieb hier mehr der aussen stehende Beobachter, da ich mich nicht richtig in Starks einfühlen konnte.
So bleibt auch Stark als Charakter mir eher fern, richtig mit ihm mitgezittert habe ich nur selten. Ich wollte zwar durchaus wissen, ob es ihm gelingen wird, seine Verfolger aus der Vergangenheit ein zweites Mal abzuschütteln, aber so richtig mitgenommen hat er mich nicht. Trotzdem ist Stark eine interessante und hoch intelligente Persönlichkeit, was dem Autor auch gut gelingt, in Szene zu setzen. Die Nebencharaktere hingegen blieben blass neben dem Psychiater.
Mein Fazit

Ich war sehr gespannt auf die Fortsetzung des Thrillers, auch wenn es mich sehr überraschte, diese nach so vielen Jahren in den Händen zu halten. Doch ohne Kenntnisse aus dem ersten Teil, der Patient, fällt es schwer, hier in die Handlung hineinzufinden und auch wenn ich das erste Buch durchaus kenne, ist es doch eine zeitlang her, dass ich es gelesen habe. Den Schreibstil Katzenbachs mag ich, gelingt es ihm doch, klare Bilder zu zeichnen, doch in diesem Band blieb für mich die Handlung zu konstruiert, plätscherte zu oft vor sich hin und wollte nicht so recht in Schwung kommen. Wer Katzenbach mag, sollte hier durchaus einmal hineinlesen, für mich persönlich kommt es allerdings nicht ganz an die bisher bekannten Bücher heran.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Tolle Grundidee, aber zu langatmig

Codename Rook - Die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas
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Als Myfanwy Thomas aufwacht, weiß sie praktisch gar nichts mehr, weder wer sie ist, noch was sie macht. Als sie dann auf Briefe stösst, die mit den Worten beginnen: “Dein Körper, in dem du steckst, hat ...

Als Myfanwy Thomas aufwacht, weiß sie praktisch gar nichts mehr, weder wer sie ist, noch was sie macht. Als sie dann auf Briefe stösst, die mit den Worten beginnen: “Dein Körper, in dem du steckst, hat einmal mir gehört”, könnte die Verblüffung nicht größer sein. Anhand der Briefe geht sie dem Alltag der Myfanwy Thomas nach, doch ob all das seine Richtigkeit hat? Denn in den Briefen steht nicht nur, wer sie war, sondern auch ihr Beruf: sie ist Geheimagentin, eine Rook und ihre Fälle sind äußerst außergewöhnlich. Ihr Aufgabenbereich sind die übernatürlichen Fälle und davon gibt es mehr, als sie glaubte. Außerdem scheint es, dass Myfanwy Feinde hat, die hinter ihr her sind. Aber wer sind sie und was wollen sie?
Meine Meinung
Das düstere Cover zog meinen Blick wie magisch auf sich und allein der Untertitel: die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas reichte aus, um mich restlos neugierig zu machen. Aber auch wenn die Handlung umgehend startet und man regelrecht mitten hinein geworfen wird, hat es eine ganze Zeit lang gedauert, bis ich etwas wärmer mit der Protagonistin und ihrer Geschichte wurde.
Das lag hier tatsächlich wohl auch viel an den Briefen, die über viele Seiten Agentin Myfanwy Thomas erklärten, wer sie ist, was sie bisher gemacht hat und wen es alles so in ihrem Leben gibt. Das ganze zog sich dann aber und die Briefe nahmen mir immer wieder die Verbindung zum aktuellen Handlungsgeschehen. Sie sind selbstverständlich wichtig für das Verständnis dieser Geschichte, waren für mich aber einfach etwas zu zäh und trocken erzählt. Da dieses Buch dann auch noch sehr umfangreich ist, war es für mich einfach zu langatmig. Schade, denn die Grundstory der Agentin für Übernatürliches klang so spannend und freaky. Aber leider fühlte es sich dann doch so an, als würde sich vieles wiederholen, Meetings, Briefe, Briefe, Meetings.
Der Schreibstil ist eigentlich gut verständlich, allerdings fühlte es sich für mich oft so an, als würde der Autor endlos ausholen und ausschweifen und manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, Myfanwy bei wirklich jeder Tätigkeit zuzusehen. Das nahm mir leider zu viel Spannung und musste häufiger mal Lesepausen einlegen.
Die Erzählperspektive ist durch das Wechseln zwischen aktiver Handlung und Briefen mal etwas ganz anderes. Während man durch einen Dritte Person Erzähler das Geschehen verfolgt, wenden sich die Briefe in Ich-Form direkt an die Protagonistin. Diese Idee gefiel mir gut und das hin- und herwechseln zwischen diesen Perspektiven fiel mir nachher recht leicht.
Myfanwy Thomas ist die Protagonistin, auch wenn ich manches Mal mit überlegt habe, ob sie nun diese Person aus den Briefen ist oder ob da jemand anderes drin stecken könnte. Somit wird hier Myfanwys Verwirrung großartig gespiegelt. Aber so richtig warm mit ihr bin ich nicht geworden, denn ich hätte gerne mehr über die Person ohne Gedächtnis erfahren und wie sie sich mit dieser Situation fühlt.
Auch sonst gibt es hier so einige Nebencharaktere und diese sind auch nicht alle alltäglich, so dass ich hin und wieder doch den Faden verloren habe.
Mein Fazit
Eine wirklich spannende und neue Idee, die eine interessante Mischung aus Fantasy, Mystery und Agenthriller versprach. Zwar war es im Prinzip auch genau das und es gab wirklich abgedrehte Situationen, bei denen ich auch hier und da schmunzeln musste, doch die ausschweifende Erzählweise und die ebenfalls langen und trockenen Briefe brachten mich hier immer wieder aus dem Lesefluss und wirkten langatmig. Diese Geschichte ist Geschmackssache und ich denke, dass es einige Leser gibt, die hier gebannt werden, denn ungewöhnlich ist es auf jeden Fall. Leider war es nicht ganz meine Geschichte.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Gute Unterhaltung mit kleineren Schwächen

Böser Engel
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In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und ...

In einem Kindergarten wird die Leiterin ermordet aufgefunden. Ermittler Tomar Khan wird gerufen und zunächst deutet alles auf eine Tat im Affekt hin. Denn ein Familienvater ist spurlos verschwunden und es scheint, als hätte dieser zuvor eine Beziehung zu der Toten. Doch je mehr Khan über den Fall erfährt, desto mehr Ungereimtheiten fallen ihm auf. Aber nicht nur der aktuelle Fall bringt Khan aus dem Konzept, denn als jemand aus seiner Vergangenheit auftaucht, der alles über ihn weiß, muss er handeln.
Meine Meinung
Mit Böser Engel erschien der erste Fall für Ermittler Tomar Khan, auch der Pitbull genannt. Der Klappentext klang nach einem spannenden Ermittlerthriller, der mich auch gleich neugierig machte.
Es fällt sehr leicht, in den Thriller einzusteigen, denn schon auf den ersten Seiten bekommt man einen kurzen, aber sehr ehrlichen Eindruck von dem Ermittler. Denn dieser bildet hier nicht nur den Mittelpunkt des Thrillers, sondern ist auch in der Tat eine sehr eindringliche Persönlichkeit. Khan ist durchaus sehr verbissen, wenn es um seine Fälle geht, man siehe allein schon seinen Spitznamen, doch auch in ihm schlummert etwas, was besser verborgen bleiben sollte. Trotzdem fand ich ihn auf seine Art sympathisch und konnte durchaus auch die Handlungen nachvollziehen, zu denen er sich gezwungen sieht. Weitere Personen bleiben hier noch deutlich im Hintergrund, aber da es sich auch um den ersten Band handelt, könnte ich mir vorstellen, dass man noch den ein oder anderen genaueren Blick auf die Charaktere erhaschen kann. Gerade was die Familie Khans angeht, habe ich noch die ein oder andere Frage offen.
Der Schreibstil Niko Tackians liest ist gut verständlich und direkt. In seinem Thriller verzichtet er auf schockierende Bilder und blutige Details, so dass auch etwas zartbesaitetere Liebhaber der Spannungsliteratur hier bedenkenlos zugreifen können. Durch die kurzen Kapiteln verfliegen die Seiten recht schnell, doch hatte ich hier auch ab und an das Gefühl, dass gerade hier auch zu schnell Sprünge gemacht wurden. Tatsächlich hätte ich hier gerade was den Täter angeht einfach mehr erfahren, denn man erhält zwar einen Blick auf diesen, doch der Tiefgang, bzw. das psychologische Spiel blieb hier etwas fern.
Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen Dritte Person Erzähler. Dieser beschreibt mit eher knappen Worten von den Ereignissen, hält aber dadurch auch den Lesefluss aufrecht.
Den Fall selber fand ich gut konstruiert und im Grunde spannend, aber wie bereits erwähnt, hätte ich mir gerade auch was den Täter angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht.
Mein Fazit
Ein im großen und ganzen unterhaltsamer erster Teil einer neuen Thrillerreihe rund um den Ermittler Tomar Khan, genannt Pitbull. Zwar hätte ich mir, gerade was die Charaktere angeht, etwas mehr Tiefgang gewünscht, aber da es ein erster Band einer Reihe zu sein scheint, wird man da wohl noch einiges erfahren. Ich bin durchaus gespannt auf weitere Fälle für Khan.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Konnte mich nicht komplett berühren

Mein Jahr mit Dir
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Endlich ist es für die Studentin Ella Durran soweit, dank eines Stipendiums tritt sie ihr Studienjahr an der englischen Eliteuni Oxford an. Als sie dann noch kurz vorm Verlassen des Flughafens einen Anruf ...

Endlich ist es für die Studentin Ella Durran soweit, dank eines Stipendiums tritt sie ihr Studienjahr an der englischen Eliteuni Oxford an. Als sie dann noch kurz vorm Verlassen des Flughafens einen Anruf aus Ohio erhält und man ihr einen Platz als Assistentin der Senatorin anbietet, scheint es, als würde es Ellas Jahr werden. Doch dann stösst sie an ihrem ersten Abend ausgerechnet mit Jamie Davenport zusammen, der so arrogant wirkt, dass Ella ihn nicht ausstehen kann. Die größte Überraschung bekommt Ella dann aber am nächsten Tag während der Vorlesung, denn ausgerechnet Jamie Davenport leitet ihren Literaturkurs. Allerdings muss Ella ihre Meinung zu Jamie revidieren, als sie ihn näher kennenlernt. Sie einigen sich auf eine unverbindliche Beziehung, was für beide auf den ersten Blick perfekt zu sein scheint. Aber es scheint, als hätte Jamie ein Geheimnis.
Meine Meinung
Das Cover finde ich wirklich wunderhübsch und gelungen und sprach mich gleich auf den ersten Blick an.
Die Autorin beginnt ihre Geschichte gleich mit Ellas Ankunft in England. Somit fiel auch der Einstieg in den Roman sehr leicht. Der Schreibstil der Autorin Julia Wheelan lässt sich ebenfalls gut verständlich und einfach lesen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass man ihr durchaus die Drehbuchautorin anmerkt. Vor allem zu Beginn der Geschichte und in den Dialogen klang es auch ein wenig nach einem Drehbuch, das hier auch die Grundlage für den Roman war.
Die Geschichte selber ist sehr unterhaltsam und keineswegs eine der typischen Collegeromane. Sie klingt durchaus erwachsener und auch die Figuren klangen nicht mehr nach Teenagern. Das fand ich absolut erfrischend und gefiel mir sehr gut. Trotzdem hatte ich das Gefühl, das Grundgerüst der Geschichte zu kennen und somit konnte mich hier nicht mehr allzu viel überraschen. Auch die Emotionen kamen zu Beginn nicht so gut rüber und ich habe eine ganze Weile benötigt, um mich mit den Charakteren anzufreunden und mit ihnen mitfühlen zu können.
Die Geschichte wird in erster Linie aus der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin Ella wiedergegeben. Dabei erlebt man ihre erste Zeit am Oxford College live mit und es gab Momente, die mich durchaus auch mal schmunzeln ließen. Dann gab es ein Kapitel, das direkten Kontakt zum Leser aufnahm und ab diesem Moment gab es für mich eine große Wendung in der Geschichte. Woran es genau lag, kann ich noch nicht einmal herausfiltern, aber auf einmal kam ich doch noch in Ellas Geschichte an, zwar war ich nicht völlig von Gefühlen überwältigt, aber ab hier fesselte mich das Gelesene deutlicher.
Ella, die Protagonistin der Geschichte, ist lange Zeit eine Person, zu der ich Abstand halten konnte. Allerdings glaube ich, dass dies hier gewollt war, denn zu Beginn ist Ella verschlossen, lässt nur wenig an sich heran und lebt für ihre Zukunft, für die sie eine große Karriere geplant hat. Doch so nach und nach konnte ich mich mehr in sie hineinfühlen und ihre Handlungen verstehen. Bei Jamie dachte ich zunächst noch an den klischeehaften, reichen Mann, der alles nimmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Doch auch Jamie ist viel emotionaler und verbirgt sich, genau wie Ella, hinter einer Maske. Insgesamt hat mir Zeichnung der Charaktere gut gefallen und sie wirkten vorstellbar und lebendig.
Mein Fazit
Alles in allem war es eine unterhaltsame Liebesgeschichte für zwischendurch. Zwar war der Schreibstil leicht zu lesen, aber man merkte dem Debüt der Autorin Julia Wheelan noch ein wenig an, dass sie eigentlich Drehbuchautorin ist. Es hat ein wenig gedauert, bis ich in der Geschichte um Jamie und Ella ankam, aber letzten Endes hatte ich ein paar gemütliche Lesestunden, auch wenn mir die gewünschten, großen Emotionen eher fern blieben.