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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Nicht gänzlich überzeugend

Wicked – Eine Liebe zwischen Licht und Dunkelheit
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New Orleans bei glühender Hitze, die junge Studentin Ivy Morgan trifft sich mit ihrer besten Freundin in einem Café. Auf den ersten Blick scheint alles ganz normal, ganz alltäglich, doch hinter Ivy steckt ...

New Orleans bei glühender Hitze, die junge Studentin Ivy Morgan trifft sich mit ihrer besten Freundin in einem Café. Auf den ersten Blick scheint alles ganz normal, ganz alltäglich, doch hinter Ivy steckt etwas, was niemand weiß. Ivy gehört einem Orden an, der auf der Jagd nach bösartigen, übernatürlichen Wesen, den Fae ist. Bei einem Einsatz jedoch trifft Ivy auf einen Gegner, der sie mit seiner Kraft und Stärke überlegen zu sein scheint und sie schwer verletzt. In der Zentrale des Ordens wird vermutet, dass es sich um einen der alten Fae handeln könnte, doch eigentlich dürften diese gar nicht mehr in unserer Welt sein. Um den Orden zu unterstützen, wird Ren Owens herzugerufen. Dieser soll gemeinsam mit Ivy nach den alten Fae suchen, doch Ren entpuppt sich als eine besserwisserische Nervensäge, höllisch sexy, aber eine Nervensäge.
Meine Meinung
Das Cover finde ich recht unspektakulär und das Buch ist mir erst auf dem zweiten Blick wirklich aufgefallen. Doch spätesten nach dem Lesen des Namens der Autorin wollte ich das Buch unbedingt lesen.
Der Einstieg in die Geschichte fand ich sehr gelungen. Mit dem typischen Pepp von Jennifer L. Armentrout fällt es sehr leicht, sich auf die Reise nach New Orleans zu begeben. Locker und modern und immer wieder mit Anspielungen auf Personen und Filme unserer Zeit fühlt man sich, als würde das alles wirklich passieren. Dieser Stil ist mit Sicherheit einer der großen Pluspunkte der Autorin, zumal es ihr auch gelingt, sowohl Dialoge als auch Situationen immer wieder humorvoll rüberzubringen. Ich mochte die flotten Dialoge sowohl zwischen Ivy und ihrer Freundin als auch mit Ren oder Ivys witzigen Mitbewohner. Sie heitern das Geschehen ungemein auf und machen die Story leicht und flüssig lesbar.
Die Story an für sich birgt allerdings nur wenig Überraschungen, zwar sind es hier die Fae, die die Bösen sind, aber so vom reinen Handlungsverlauf war es doch sehr vorhersehbar. Inhaltlich ist es eine Mischung aus Urban Fantasy und New Adult, mit spannenden Szenen, aber auch mit einigen erotischen Szenen gespickt. Gerade letztere muss ich nicht unbedingt in einem Fantasyroman haben, zumindest nicht so ausführlich wie hier. Auch gab es immer mal wieder Dinge, wie z. B. Rens großartige, grüne Augen, die mich dann doch die Augen verdrehen ließen.
Die Stadt New Orleans wurde hier sehr lebhaft dargestellt und ich konnte den Jazz aus den Bars hören, die Hitze spüren und mir die Gegend vorstellen, auch die Karte im Innenteil fand ich toll. Solche Extras mag ich sehr, machen sie es doch leichter, sich vorzustellen, was wo zu finden ist.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht der Protagonistin Ivy. Man lernt sie so nach und nach kennen und konnte zumindest nachempfinden, was in ihr vorgeht. So richtig nah kam ich allerdings nicht. Ivy ist eine sehr typische Protagonistin aus dem New Adult/Urban Fantasy Genre, auf der einen Seite die Brave, die seit einem herben Verlust lieber Single bleibt, auf der anderen Seite die toughe Kämpferin. Für mich blieb sie doch zu vorhersehbar, auch wenn ich ihre Schlagabtausche mit Ren, aber auch mit dem Brownie Tink mochte. Ren war mir leider auch nicht so sympathisch, denn er ist arrogant, von sich überzeugt und großspurig, aber halt auch umwerfend mit tollen grünen Augen. Mein persönlicher Lieblingscharakter ist der Brownie Tink, eine kleine Fae-Art, und Ivys Untermieter. Er brachte mich so manches Mal zum Grinsen und ich konnte ihn sehr gut vor mir sehen. Die weiteren Charaktere sind alle eher im Hintergrund, es gibt aber auch hier typische Vertreter, wie die beste, bildschöne Freundin und den väterlichen Freund.
Mein Fazit
Nachdem mir der Einstieg noch gut gefallen hat, wurde es so nach und nach immer vorhersehbar, vor allem auch, weil Armentrout hier doch so einige Klischees bedient. Seien es die Schwärmereien Ivys von den grünen Augen oder der heldenhafte, aber großspurige Ren, sie alle konnten mich nicht so ganz überzeugen. Ich hätte mir hier einfach gewünscht, dass die Autorin den zu Beginn vorhandenen Fantasyanteil hoch hält und die Liebesgeschichte in den Hintergrund rückt, so nahm diese einfach zuviel Raum ein. Wer allerdings gerne Bücher aus dem New Adult Genre mag und auch Momente der Urban Fantasy nicht abgeneigt ist, wird hier auf seine Kosten kommen.

Veröffentlicht am 30.09.2018

Blieb hinter meinen Erwartungen

Weißt du, warum ich tot bin?
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Schon von Kindesbeinen an sind Jenna und Fairly die besten Freundinnen, sie wohnten nebeneinander, wuchsen zusammen auf, haben den gleichen Job und wohnten sogar einmal zusammen. Doch dann lernte Jenna ...

Schon von Kindesbeinen an sind Jenna und Fairly die besten Freundinnen, sie wohnten nebeneinander, wuchsen zusammen auf, haben den gleichen Job und wohnten sogar einmal zusammen. Doch dann lernte Jenna Ark kennen und verliebts sich Hals über Kopf in ihn. Nach kürzester Zeit zogen die beiden zusammen und heirateten und Jenna bekam einen Sohn. Dabei geriet Fairly jedoch immer mehr in den Hintergrund, bis sie plötzlich einen Anruf von Ark erhielt: Jenna hat sich umgebracht. Fairly konnte es kaum glauben und als sie einen Brief ihrer verstorbenen Freundin erhielt, wurde für sie eines klar, sie muss dieser Sache auf den Grund gehen.
Meine Meinung
Bei diesem Cover musste ich ein wenig an ein Musikvideo der neunziger Jahre denken – the wild rose – und wurde schon sehr neugierig, denn auch der Titel und der Klappentext klangen sehr spannend.
Der Schreibstil der Autorin ist jedoch ein wenig anders und gewöhnungbedürftig, ich hatte hier immer wieder den Eindruck, dass es eher abgahackt wirkte, denn flüssig. Allerdings konnte ich mich dann doch noch recht gut an diese Art des Erzählens gewöhnen, so dass es mir nach kurzer Zeit leicht fiel, dem Inhalt zu folgen.
Dieser Inhalt wird in zwei verschiedenen Zeitsträngen erzählt, einmal aus der Sicht Fairlys in der Gegenwart nach Jennas Tod, einmal in der Vergangenheit ab dem Moment, in dem sich Jenna und Ark kennenlernen, aus der Sicht Jennas. Zwischendurch verfolgt man Briefe, die Jennas Mutter Evelyn an Jenna geschrieben hat, denn Mutter und Tochter hatten sich in einem Streit völlig entfremdet. Gerade bei den Briefen fiel es mir schwer, da eine Verbindung zu dem Geschehen rund um Jenna zu sehen, denn so richtig mit dem eigentlich Roman hatte dies nicht zu tun. Es war vielmehr eine Art zweiter Handlungsstrang, der für mich nicht unbedingt relevant war, um Jennas Selbstmord zu erklären. Für mich hätte dieser Part gar nicht unbedingt mit in die Geschichte gehört, denn mir nahm das immer ein wenig den Lesefluss und auch die Spannung. Für Hintergründe zum Leben der beiden Freundinnen war es recht interessant, aber nahm zuviel Raum ein.
Der Part rund um Jenna in der Vergangenheit hat mir wiederum recht gut gefallen. Ich hatte hier zwar schon sehr schnell eine Ahnung, worauf es hinauslaufen wird, doch trotzdem finde ich diese Geschichten immer wieder spannend. Aber hier hätte ich gerne noch tiefere Einblicke in die gesamte Gefühls- und Gedankenwelt Jennas erhalten, denn je mehr sie von Ark isoliert und auch psychisch unter Druck gesetzt wird, desto intensiver hätte hier auch ihre Gedankenwelt werden können/müssen. Allerdings bleibt man hier auch durch die gewählte Erzählform in dritter Person mehr der Beobachter des Geschehens.
Die Charaktere der Geschichte werden authentisch dargestellt und vor allem von Fairly hatte ich schnell einen gute Vorstellung, aber auch Jenna und Ark ergaben ein klares Bild. Jenna und Fairly sind sowohl optisch als auch charakterlich völlig gegensätzlich und trotzdem ergänzen sie sich sehr gut. Wie bereits erwähnt, hätte ich mir hier zwar noch mehr von der Entwicklung der Gefühlswelt gewünscht, doch als Zuschauer waren die Handlungen der Charaktere vorstellbar. Neben den beiden Frauen erleben wir noch Jennas Ehemann Ark, der natürlich die passenden Emotionen in mir hervorrufen konnte. Auch seinen Part fand ich gut herausgearbeitet und vorstellbar. Neben diesen drei Charakteren gibt es gar nicht so viele weitere Personen, denn erst zum Schluss lernt man die Mütter der Frauen kennen, wobei man von Evelyn durchaus in den Briefen einiges erfährt. Sie bleiben trotzdem eher ausserhalb der Kerngeschichte und lediglich Evelyn nimmt ein wenig mehr Raum ein.
Mein Fazit
Grundsätzlich ein Roman, der eine spannende Handlung, auch auf psycholigischer Ebene verspricht, aber dies leider nicht ganz halten kann. Gerade bei Jenna hätte mir eine Ich-Perspektive noch besser gefallen, um ihre gesate Entwicklung noch intensiver nachspüren zu können. So blieb mir das gesamte Bild zu oberflächlich und auch wenn es gut unterhalten hat, hätte diese Geschichte noch sehr viel intensiver werden können. Gute Ansätze sind hier durchaus gegeben, aber bei solchen Büchern mag ich es immer besonders, wenn ich mich auch in die Charaktere versetzen kann und das gelang mir hier leider nicht.

Veröffentlicht am 25.09.2018

Gute Grundidee

Escape Room - Nur drei Stunden
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Gerade hatte Morgan Sheppard, der berühmte Fernsehmoderator, noch ein Date mit einer schönen Französin, als er, gemeinsam mit fünf weiteren Personen, in einem Hotelzimmer aufwacht. Zunächst vermutet er ...

Gerade hatte Morgan Sheppard, der berühmte Fernsehmoderator, noch ein Date mit einer schönen Französin, als er, gemeinsam mit fünf weiteren Personen, in einem Hotelzimmer aufwacht. Zunächst vermutet er noch, dass dies alles für eine Fernsehshow inszeniert wurde, doch dann kommt alles ganz anders, als sich der Mann mit der Pferdemaske zu Wort meldet. In dem Raum befinden sich sechs Menschen, im Bad ein Toter, einer von ihnen ist ein Mörder, doch wer? Morgan Sheppard bekommt genau drei Stunden Zeit, den Täter zu entlarven. Gelingt ihm dies nicht, müssen alle Personen in dem Raum sterben. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Meine Meinung
Schon als ich das Cover bei den Neuerscheinungen entdeckte, wurde ich neugierig auf diesen Thriller, aber in Natura sieht das Cover noch einmal mehr genial aus.
Der Anfang des Buches las sich auch noch sehr spannend, mit einem Prolog, der auf den ersten Blick noch zusammenhangslos wirkte, aber durchaus Interesse weckte und einen Einstieg in den Thriller, der mich gespannt auf die Reaktionen der im Raum befindlichen Personen warten ließ. Dabei schreibt Chris McGeorge sprachlich einfach, verständlich und flüssig, aber auch ein wenig emotionslos. Ich hätte hier eigentlich erwartet, dass die entführten Personen der Geschichte mit mehr Emotionen auf ihre Situation reagieren würden. Für meinen Geschmack ging mir das ein wenig zu leicht.
Die Grundidee hinter diesem Thriller fand ich sehr genial und wie erwähnt, gefiel mir auch der Einstieg. Doch danach beginnt der Thriller sich zu sehr zu ziehen. Während der Moderator Morgan Sheppard, der einst als Kind berühmt wurde, weil er den Mörder seines Mathelehrers enttarnte, beginnt, die weiteren, im Raum befindlichen Personen zu befragen. Das alles brachte unnötige Längen, zwar erfuhr ich dadurch etwas über die unterschiedlichen Figuren, doch das alles wirkte noch zu oberflächlich. Ich habe hier einfach zu wenig mitfiebern und mitzittern können und auch wenn ich selbst im Dunkeln tappte, was den Täter betrifft, war ich doch nicht Feuer und Flamme, diesen zu enttarnen.
Während also in dem Raum nach dem Täter gesucht wird, überkommen Morgan Sheppard immer wieder Blackouts, welche auch seiner Drogen- und Alkoholsucht geschuldet sind. Dabei erfährt der Leser aber wiederum mehr aus der Vergangenheit, denn Sheppard driftet bei diesen Blackouts in die Vergangenheit ab und diese Momente fand ich wiederum recht spannend. So blieb es eine immer auf und ab schwingende Spannungskurve, mit Momenten, die mich fesselten und Momenten, die mir zu langatmig waren.
Ein personeller Erzähler in dritter Person erzählt die Geschichte und dabei verfolgt man das Geschehen wie ein Zuschauer, ohne tief in die Handlung gezogen zu werden. Ich fühlte beim Lesen eine Art Abstand zu den Personen im Raum und blieb einfach nur der Beobachter. Vielleicht wäre hier auch ein Perspektivenwechsel interessant gewesen, der mir tiefere Einblicke erlaubt hätte.
Morgan Sheppard, der Protagonist, wurde mir nicht wirklich sympathisch. Er war sehr selbstbezogen dargestellt und nicht unbedingt der Sympathieträger der Geschichte. Vielleicht liegt es genau daran, dass ich nicht richtig mit der Handlung warm wurde. Auch wurde mir zu sehr auf sein Alkohohl- und Drogenproblem herumgeritten, was mich auch nicht so sehr überzeugen konnte, da es zwar immer wieder erwähnt wurde, aber eigentlich nur im Hinblick auf die Rückblicke relevant war.
Außer Sheppard befanden sich ja auch noch fünf weitere Personen in dem Raum, doch ich muss zugeben, dass mir bis auf deren Berufe gar nicht so viel im Gedächtnis geblieben ist. Sie blieben zu farblos und brachten viel zu wenig Dynamik in den Thriller. Schade, denn genau hier hatte ich den Reiz in dieser Geschichte erwartet.
Mein Fazit
Ein Thriller mit einer sehr interessanten Grundidee, bei der es aber in der Umsetzung noch haperte. Mir fehlten hier einfach die Momente, die mich hätten mitfiebern, die den Adrenalinspiegel steigen lassen. So plätscherte ein großer Teil der Handlung eher vor sich hin und auch die Personen der Geschichte waren einfach zu blass. Ich glaube, dass dieses Buch als Film eher funktioniert hätte, da ich einfach zu sehr Beobachter blieb und zu wenig in die Handlung integriert wurde. Aber wie so vieles ist auch das eine reine Geschmackssache, also einfach mal reinschnuppern.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Noch nicht ganz überzeugend

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Eigentlich war Junes Vater gar nicht so begeistert, als diese ihren Wunsch äußerte, ihr letztes Schuljahr in Cornwall bei ihrem Onkel zu verbringen. Doch gemeinsam mit ihrer Mutter konnte sie ihn doch ...

Eigentlich war Junes Vater gar nicht so begeistert, als diese ihren Wunsch äußerte, ihr letztes Schuljahr in Cornwall bei ihrem Onkel zu verbringen. Doch gemeinsam mit ihrer Mutter konnte sie ihn doch noch umstimmen. Als sie in Cornwall ankommt, ist sie mehr als überrascht, als sie das große Herrenhaus mit samt Angestellten vorfindet, denn in ihren Erinnerungen lebten ihre Verwandte in einem kleinen Cottage. Nun muss sie feststellen, dass sich ihr letztes Schuljahr ganz anders entwickelt, als sie gedacht hätte. Nicht nur das alte Herrenhaus, um das sich alte, geheimnisvolle Geschichten ranken, verspricht etwas besonderes, sondern auch ihre beiden Cousins. Beide sind attraktiv und sehr geheimnisvoll, doch während Preston durchweg charmant ist, ist Blake düster und undurchschaubar.
Meine Meinung
Dieses Cover ist mal wieder so ein richtiges Eyecandy, nicht nur die Farben passen wundervoll zusammen, sondern man hat hier auch fast schon so etwas wie einen ersten Einblick in die Geschichte.
In diese Geschichte kam ich auch sehr leicht und schnell rein, denn man wird hier sofort in die Handlung gesetzt und neugierig gemacht. Auch Rose Snows Schreibstil ist so leicht und locker, dass man sofort davon abgeholt wird. Sprachlich ist es jung und modern und auch genau richtig für die Zielgruppe, kurzweg: Geschichten erzählen und fesseln können die Autorinnen.
Was ich aber über lange Strecken zu Beginn dachte, waren die Spiele mit, für dieses Genre, häufig vorkommenden Klischees. Schöne junge Frau trifft auf geheimnisvolle, über alle Maße attraktive Brüder, von denen einer charmant, der andere düster ist und sie steht dazwischen. Das nahm mir ein wenig die Lust zu Beginn, doch dann fängt die Geschichte an mystisch zu werden und auch ein wenig geheimnisvoll und ab da konnte ich dann auch über bestimmte Klischees hinwegsehen. Es wird auf jeden Fall spannend und es gibt auch immer wieder Momente, die diese steigern.
Erzählt wird hier aus Junes Perspektive in der Ich-Form, somit durfte ich aus ihrem Blick nicht nur Cornwall erkunden, sondern auch die Geheimnisse rund ums Herrenhaus. Mir hat es durchaus gefallen, dass hier alles recht intensiv beschrieben wird, denn die Bilder des Settings hatte ich klar und deutlich vor Augen. Allein das Anwesen Green Manor wurde so gut dargestellt, dass ich es gerne gemeinsam mit June live erkundet hätte. Aber auch die Steinkreise, die Schule oder andere Orte haben mir sehr gut gefallen und wurden lebendig.
June, die Protagonistin, ist mir durchaus sympathisch, trotz der etwas zu vorhersehbaren Darstellung. Sie ist neugierig, schlagfertig und natürlich bildhübsch. Gerade ihre Dialoge mit ihrem Cousin Blake sind gelungen und ich mag ihre offene und interessierte Art. Preston und Blake, die attraktiven Cousins, sind gut und vorstellbar gezeichnet. Was mir nicht so gefallen hat, waren diese vorhersehbaren Charakterzüge, wobei ich gerade den charmanten Preston noch nicht richtig einordnen kann. Vielleicht gibt es da auch noch die ein oder andere Überraschung in den weiteren Bänden.
Richtig gut gefallen haben mir die Nebencharaktere, seien es Junes neue Freunde an der Schule oder die Köchin. Jeder einzelne bekommt ein deutliches Gesicht und passende Charakterzüge, die sie lebendig werden lassen.
Mein Fazit
Trotz der schon erwähnten Klischees hat mich das Buch ab einem Moment, der mystisch-magisch wurde, abgeholt. Der Schreibstil der Autorinnen macht es sehr leicht, am Ball zu bleiben, auch wenn ich mir gerade bei den Hauptcharakteren mehr besonderes gewünscht hätte. Damit meine ich auch nicht die Gaben, mit denen diese ausgestattet wurden, sondern diese typische, und mir mittlerweile recht lästige, Dreiecksgeschichte zwischen einem Mädchen und zwei Jungs. Richtig gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen und Darstellungen des Settings insgesamt und auch die geheimnisvolle Hintergrundgeschichte macht mich so neugierig, dass ich definitiv weiterlesen möchte.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Lässt mich zwiegespalten zurück

Norra Latin - Die Schule der Träume
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Norra Latin ist eine der renommiertesten Schauspielschulen Schwedens und nur die talentiertesten Schülern gelingt es, hier aufgenommen zu werden. Clea und Tamar sind zwei von ihnen, doch die beiden Mädchen ...

Norra Latin ist eine der renommiertesten Schauspielschulen Schwedens und nur die talentiertesten Schülern gelingt es, hier aufgenommen zu werden. Clea und Tamar sind zwei von ihnen, doch die beiden Mädchen könnten unterschiedlicher kaum sein. Während Clea, die Tochter einer schwedischen Schauspielerin, bereits schon Serien und Filme gedreht hat, stammt Tamar aus einem kleinen Dorf in Schweden und hat bisher nur vom Schauspielern geträumt. Clea fällt es leicht, sich auf Norra Latin einzuleben, doch Tamar hat zu kämpfen, fern von Freunde und Familien fällt es ihr schwer, Fuß zu fassen und Freunde zu finden. Dann macht sich das Gerücht breit, dass es einst eine Tragödie an der Schule gab, bei der ein Lehrer starb und ein Schüler spurlos verschwand. Doch in jedem Gerücht steckt auch ein Körnchen Wahrheit, oder?
Meine Meinung

Dieses düstere Cover hatte es mir auf den ersten Blick angetan, denn es versprach gleich eine magische Geschichte voller Geheimnisse. Nachdem ich dann herausfand, dass es Norra Latin tatsächlich gibt und das Bild der Schule auf dem Cover der wirklichen Schule entspricht, war ich richtig neugierig.
Der Einstieg in das Buch fiel mir auch recht leicht, denn Sara B. Elfgren schreibt locker, leicht und gut verständlich. Rein sprachlich also auch durchaus passend für die Zielgruppe ab vierzehn Jahren. Sie schafft es auch immer wieder eine leicht gruselige Gänsehautatmosphäre zu erschaffen, die es mir hier angetan hat. Die Darstellung der Stadt Stockholm und ihrer Atmosphäre, vor allem an der Schule Norra Latin, fand ich durchaus interessant und spannend.
Aber leider bleibt diese nicht konstant und es gab immer wieder einige Längen dazwischen. Sara B. Elfgren erzählt ihre Geschichte aus zwei Perspektiven, Cleas und Tamars. Während ich bei Tamars Perspektive doch die meiste Zeit ganz dicht an der Protagonistin bleiben und mitfiebern konnte, brachte mich Cleas Perspektive irgendwann doch eher zur Ernüchterung. Denn in Cleas Perspektive gibt es schon einige Wiederholungen, die zwar im Nachhinein einen Sinn machen, die dem Buch aber leider immer wieder die Spannung nahmen.
Allerdings machen diese beiden völlig unterschiedlichen Mädchen in den beiden Perspektiven auch ganz genau klar, wie sehr sich diese Teenager unterscheiden. Hätte man diese Darstellungen etwas eingekürzt, wäre mit Sicherheit auch die Spannung konstanter geblieben. Das Ende der Geschichte hat mich dann noch ein wenig verwirrt und da liefen mir dann die Fäden zu schnell und zu einfach zusammen. Mir kam es so vor, als wäre sehr viel in das Ende gepackt worden, was zuvor auf den vielen Seiten zu kurz kam. Wichtige Personen, die bisher nur angedeutet wurden, waren plötzlich präsent und all das zusammenzupuzzeln, fiel mir nicht ganz leicht. Ich musste hier auch noch einmal nachlesen, ob ich das alles wirklich verstanden habe.
Aus der Ich-Perspektive wird die Geschichte, wie schon erwähnt, abwechselnd von Tamar und Clea erzählt. Wobei ich Tamars Perspektive über weite Teile wirklich sehr gut fand und auch immer wieder neue Aspekte in die Geschichte brachte, dafür hatte ich mit Clea so meine Schwierigkeiten. Auch fiel es mir schwer, diese beiden Perspektiven miteinander zu verknüpfen, man erfährt zwar ziemlich zu Beginn, dass Tamar Gefühle für Clea entwickelt, warum konnte ich aber nicht so richtig verstehen. Was mir in diesem Zusammenhang positiv aufgefallen ist, ist wie Elfgren mit dem LGBT Thema umgeht, denn hier ist es in keinster Weise verwerflich, wer wen liebt. Von dieser Lockerheit könnte sich hier manch einer eine Scheibe abschneiden.
Tamar, eine der Protagonistinnen, war mir doch noch recht sympathisch. Sie wirkt nach aussen ein wenig distanziert, was ihr schnell die Außenseiterrolle in ihrer Klasse verpasst. Dabei fand ich sie doch sehr stark, wenn man bedenkt, dass sie plötzlich allein in einer Stadt ohne Bezugspersonen zurecht kommen musste.
Clea war mir durchweg zu oberflächlich, ihre Beziehung zu Tim hat mich im Nachhinein genervt, denn sie lässt sich alles gefallen und gibt immer wieder nach. Elfgren löst dieses zwar zum Ende hin, aber mir fehlten da deutlichere Konflikte innerhalb der Geschichte. Tim ist hier alles andere als sympathisch, arrogant, großspurig und von sich überzeugt, tritt er hier auf. Genau deshalb fiel es mir auch schwer, zu verstehen, warum Clea in ihn verliebt ist.
Es gibt hier auch die ein oder andere interessante Nebenfigur, wobei ich da von der ein oder anderen gerne mehr erfahren hätte. Gelungen fand ich z. B. die Darstellung von Tamars bestem Freund/bester Freundin Sam, die tatsächlich innerhalb der Geschichte geschlechtslos blieb, da hier nie von er oder sie gesprochen wird, sondern immer nur von Sam. Womit die Autorin auch wieder sehr gut eine queeres Thema eingebaut hat.
Mein Fazit

Ein Buch, das mich sehr zwiegespalten zurücklässt, denn es gab Momente, die mir richtig gut gefallen haben, aber auch Momente, bei denen ich das Gefühl hatte, dass die Handlung auf der Stelle trat. Atmosphäre und Sprachstil gefielen mir sehr gut, mit dem ein oder anderen Charakter hatte ich allerdings so meine Schwierigkeiten. Stets aktuelle Themen, wie LGBT, werden hier geschickt mit eingebaut und locker dargestellt, anderes wiederum war mir zu locker und manches Mal hab ich mich gefragt, ob die Charaktere wirklich erst sechzehn Jahre alt sind. Wie alles ist es auch hier letzten Endes Geschmackssache, also einfach mal reinlesen in die Geschichte.