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Veröffentlicht am 04.10.2017

Mir fehlte die Eigenständigkeit

Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman
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Es ist September und Simon Snow kehrt zurück an die Schule für Magier in Watford, für sein letztes Schuljahr. Eigentlich soll er der mächtigste Magier der Zauberer sein und diese vor dem Untergang retten, ...

Es ist September und Simon Snow kehrt zurück an die Schule für Magier in Watford, für sein letztes Schuljahr. Eigentlich soll er der mächtigste Magier der Zauberer sein und diese vor dem Untergang retten, der ihnen bevorstehen soll. Doch Simon fühlt sich so gar nicht wie der Weltenretter, ganz im Gegenteil, er hadert immer wieder mit sich selbst und ist durch und durch ungeschickt. Sein Erzfeind Baz, mit dem er sich ein Zimmer teilt, kehrt in diesem Jahr erst spät an die Schule zurück und auch sonst scheint hier einiges im argen zu liegen und so ist Simon alleine im Zimmer, als plötzlich Baz' verstorbene Mutter aus dem Schleier auftaucht. Diese erzählt Simon etwas darüber, dass sie ermordet wurde und sie, Simon und seine Freunde, diesen enttarnen könnten.
Meine Meinung:
Dass es sich bei Simon Snow um die Fanfiction handelt, um die es in Rainbow Rowells Buch Fangirl geht, ist kein Geheimnis mehr und auch die Anlehnung an Harry Potter war schon zuvor bekannt. Gleich vorab, ich liebe die Harry Potter Bücher und so hatte ich diese permanent im Kopf, als ich die Geschichte Simons las.
Der Einstieg fiel mir auch nicht allzu leicht, denn ich hatte hier das Gefühl, dass gerade im ersten Teil des Buches, die gesamte bisherige Schulzeit von Simon wiedergegeben, bzw. zusammengefasst wurde. Ich fand dies recht zäh und auch wenn ich den Schreibstil der Autorin sehr liebe, fehlte mir hier einfach etwas. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich kein großer Leser von Fanfictions bin und mich da auch sehr schwer tue, hineinzufinden. Wie bereits angemerkt, gefällt mir der Schreibstil der Autorin durchaus, denn er ist sehr leicht verständlich und man merkt dem Erzählten das Herzblut an.
Das Buch ist in vier Abschnitte unterteilt und der erste davon fiel mir recht schwer, aber ab dem zweiten Buch (Abschnitt) und mit dem Auftauchen von Baz wurde es lebendiger. Ab hier musste ich dann auch nicht mehr ganz so oft an die berühmten Zauberer und Hexen aus Harry Potter denken und so langsam konnte ich mich mehr auf Simon Snow und seine Geschichte einlassen.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form und die Perspektive wechselt zwischen mehreren Charakteren. So erfährt man vieles aus der Sicht Simons, aber auch aus der Sicht Baz', Penelopes, Agathas und noch einigen anderen mehr. Das brachte hier etwas mehr Abwechslung in die Handlung und doch blieb alles recht oberflächlich.
Die Welt der Magier, bzw. Watford, wurde hier nur wenig näher gebracht, aber auch das könnte wieder daran liegen, dass ich einfach im Kopf zu viel verglichen habe. Der ganzen Geschichte hätte einfach mehr eigenes gut gestanden, denn dass Rainbow Rowell erzählen kann, ist keine Frage.
Simon machte auf mich einen sehr lethargischen Eindruck und auch seine Gedanken waren eher schwerfällig und ja, ich konnte seine Zweifel daran, dass er der große Retter sein soll, durchaus nachvollziehen. Ich hätte ihn mir gerne etwas smarter gewünscht, so richtig mit ihm anfreunden fiel sehr schwer. Baz hingegen war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch, dabei hätte ich zunächst noch einen kleinen Mistkerl erwartet. Doch er ist recht lebhaft beschrieben und hat eine gewisse Ausstrahlung, die ihn mir viel sympathischer machte. Durch ihn wurden auch die Momente zwischen Soon und ihm viel lebendiger und waren für mich hier ein Highlight in der Geschichte. Die weiteren Charaktere sind hier sehr nebensächlich, selbst für die Geschichte wichtige Persönlichkeiten, wie der Magier, bleiben recht farblos und auch die Simons Freundinnen Penelope und Agatha waren nur oberflächlich beschrieben.
Mein Fazit:
Ich glaube, der Geschichte hätte viel mehr Eigenständigkeit gut getan, denn Rainbow Rowell hat eigentlich einen absolut einnehmenden Schreibstil, der berühren und mitreißen kann. Vielleicht bin ich aber auch nicht der richtige Leser einer Fanfiction, denn mir fehlte hier einfach ganz viel beim Worldbuilding und auch der Tiefgang der Charaktere. Mein Lieblingscharakter ist hier Baz, der mich mit seiner Art am meisten fesseln konnte. der Rest ist mir viel zu oberflächlich. Alles in allem war es nette Unterhaltung für zwischendurch.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Mir fehlt das gewisse Etwas eines Thrillers

In der Tiefe
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Eigentlich könnte Carmen kaum glücklicher sein, denn sie ist mit ihrem Traummann Tom verheiratet. Zwar ist es für ihn die zweite Ehe und mit seiner Exfrau hat er drei gemeinsame Kinder, doch trotzdem fühlt ...

Eigentlich könnte Carmen kaum glücklicher sein, denn sie ist mit ihrem Traummann Tom verheiratet. Zwar ist es für ihn die zweite Ehe und mit seiner Exfrau hat er drei gemeinsame Kinder, doch trotzdem fühlt sie sich wohl. Allerdings gab es etwas in Toms Vergangenheit, wovon er ihr zwar erzählt hat, doch scheinbar hat er ihr etwas verschwiegen. Bevor Tom nämlich mit Carmen zusammenkam, war er mit einer jungen Frau zusammen. Zena! Schön, tough, begehrenswert und eigensinnig. Zena starb bei einem Schwimmunfall, gleich im Meer hinter Toms und Carmens Ferienhaus. All das wusste Carmen, doch eins wusste sie nicht, Zenas Tod scheint kein Unfall gewesen zu sein. Hat Tom ihr etwas verschwiegen? Wie gut kennt sie diesen Mann denn eigentlich?
Meine Meinung:
Eine Geschichte, die mich mit einem sehr spannenden Klappentext lockte und viel Spannung versprach und auch der Einstieg in den Psychothriller fiel mir sehr leicht, denn das Buch beginnt gleich mit einem Paukenschlag, nämlich den Fund einer toten Frau. Dann wird aber doch erst einmal ein wenig das Tempo gebremst und wir lernen drei Jahre später die Protagonistin kennen. Der Schreibstil der Autorin hat mir an für sich sehr gut gefallen, denn sie erzählt ihre Geschichte sehr flüssig und ohne Schnörkel. Sprachlich ist es gut verständlich und das Buch lässt sich flott und locker lesen. Allerdings war es mir für einen Psychothriller einfach mit zu wenig Atmosphäre, denn hier hatte ich den Eindruck, dass die Protagonistin sich in ihrem Verdacht völlig verrannte. Psychospielchen, die den Leser auf Trab halten gibt es einfach zu wenig und auch die großen Überraschungen blieben aus. So konnte ich verfolgen, wie Carmen hinter Tom herspioniert, aber so richtig spannend war das leider nicht. Zwar gibt es immer wieder Punkte bei ihrer Recherche, die den Leser stutzig machen, doch im Nachhinein einfach im Sande verlaufen. Auch das Tempo bleibt recht flach, wenige Höhepunkte und auch wenige Wendungen waren zu finden und einiges war einfach zu offensichtlich und so plätscherte die Handlung auf weiten Teilen vor sich hin.
Erzählt wird hier durch den personellen Erzähler in der dritten Person, der einfach recht oberflächlich bleibt. Die Sicht auf die Handlung ist zwar durchaus gegeben, aber in die Tiefe geht es nur selten. Sehr schade, denn mit diesem Ausgangspunkt, mit dieser Grundstory, hätte man hier mit Sicherheit einiges mehr herausholen können.
So wie die Handlung relativ unspektakulär erschien, so blieben auch die Charaktere eher blass. Carmen war mir irgendwo schon recht sympathisch, aber ich konnte hier nicht mitempfinden, wie sie sich fühlt. Sie handelt an manch einer Stelle eher kopflos und immer dann, wenn ich dachte, jetzt kommt ein Punkt, an dem es eine Gänsehaut geben könnte, blieb auch das eher auf der Strecke.
Tom ist recht vorhersehbar, aber nicht so knallhart, wie ich es von ähnlichen Psychothrillern kenne. Auf der einen Seite hält er Carmen unter seiner Fuchtel, z. B. möchte er gar nicht, dass sie sich einen neuen Job als Journalistin sucht, auf der anderen Seite geht er auf sie ein, wenn sie über etwas mehr erfahren möchte. Gerade mit diesem Charakter hätte man viel mehr Möglichkeiten gehabt, auf die Handlung Einfluss zu nehmen.
Neben diesen Beiden gibt es noch den ein oder anderen Nebencharakter, der an den passenden Stellen für den richtigen Einfluss sorgten, aber auch da blieben mir einfach zu viele Handlungen zu offen.
Mein Fazit:
Ein Psychothriller, der sich zwar sehr leicht und flüssig lesen lässt, aber doch hinter meinen Erwartungen zurückbleibt. Die Protagonistin handelt oft kopflos und mir fehlte einfach das Gefühl, mit dieser Person mitfühlen, mitleiden zu können. Auch sonst hatte ich immer das Gefühl, dass ausgelegte Verdachtsmomente oder Überraschungen einfach im Sande verliefen und zu leicht erklärt oder geklärt werden konnten. Alles in allem ein Buch für zwischendurch, aber ein richtiger Psychothriller war es für mich nicht.

Veröffentlicht am 07.04.2024

Außergewöhnliche Fantasy, aber leider nicht meins

Der Rabengott
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Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt ...

Ein Gott der sich der Rabe nennt, herrscht durch einen Statthalter über die Hafenstadt Vastai. Dem Statthalter ist es gestattet, nach seinen eigenen Regeln zu handeln. Der einzige Wermutstropfen: stirbt der Rabe, stirbt auch der Statthalter und dessen Erbe wird sein Nachfolger. Doch dieses mal ist es anders, denn als Mawat, Sohn des Statthalters heimkehrt, ist sein Vater verschwunden und sein Onkel sitzt auf dem Thron. Mawat fordert sein Erbe und sein Begleiter Eolo, der das erste Mal in seinem Leben Vastai betritt, findet beim Erkunden der Stadt immer mehr über die Ereignisse heraus.
Das klingt so spannend und anders, dass ich einfach neugierig wurde. Auch das Buch ist einfach wunderschön gestaltet und ein regelrechter Eyecatcher im Regal.
Was mir allerdings sehr schwer fiel, war dieser Schreibstil, der es mir extrem schwer gemacht hat, durch die Geschichte zu kommen. Es gibt einen Ich-Erzähler, der sich dann an eine weitere Person in der Du-Form widmet. Wer der Erzähler ist, war mir zunächst nicht klar und es brauchte auch eine Weile, bis ich da durchgeblickt habe, dass das Du dem Protagonisten Eolo gewidmet ist, war mir aber schnell klar.
Das Tempo ist über weite Teile recht ruhig gehalten. Wer actiongeladene Storys mit viel Handlung erwartet, wird enttäuscht sein. Das liegt zum einen daran, dass der Handlungsort und auch die Charaktere überschaubar bleiben, zum anderen daran, dass der Erzähler immer wieder abschweift in die eigene Vergangenheit.
Mein allergrößtes Problem mit der Geschichte ist definitiv der Schreibstil, der es mir durchweg schwer machte. Ich beobachte durch eine Anwesende "Person" die Handlung und muss darauf vertrauen, dass er durch seine Beobachtungen alles richtig einschätzt. Ja, das geschieht zwar auch durch einen Erzähler in dritter Person, aber ich konnte mich hier einfach nicht darauf einlassen. Dabei habe ich schon einmal ein Buch in dieser Perspektive gelesen, was ich dadurch völlig eindringlich empfand, hier blieb das leider aus. Dadurch das es auch Zeitsprünge gibt, ergibt sich dann auch erst zum Ende hin ein Gesamtbild.
Auch bei den Charakteren fehlte es mir an Tiefe, da der Erzähler auch klar wertet. Selbst der Protagonist blieb mir fern.
Mein Fazit: Wie so oft steht und fällt ein Gesamteindruck mit dem Schreibstil und leider habe ich es nicht geschafft, mich darauf einzulassen. Dachte ich bei einer Leseprobe noch, dass das interessant werden könnte, musste ich feststellen, dass es mir einfach nicht liegt. Ich brauche mehr Raum, Abwechslung und Tempo und letzten Endes auch spannende Protagonisten. Das alles gab es für mich nicht. Leider nicht meine Geschichte.

Veröffentlicht am 01.04.2024

Konnte mich leider nicht packen

Amberlough – Stadt der Sünde
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Amberlough, eine Stadt irgendwo, irgendwie gefangen in politischen Machenschaften. Hier leben Aristide, Cyril und Cordelia. Während Aristide bei Tag als Conferecier arbeitet, in dem Cordelia als Burlesque ...

Amberlough, eine Stadt irgendwo, irgendwie gefangen in politischen Machenschaften. Hier leben Aristide, Cyril und Cordelia. Während Aristide bei Tag als Conferecier arbeitet, in dem Cordelia als Burlesque Tänzerin engagiert ist, schmuggelt er in der Nacht Drogen und Flüchtlinge. Cyril hingegen ist Geheimagent und heimlich mit Aristide zusammen. Doch in der Stadt nimmt der Faschismus langsam überhand.
Puh, ich muss zugeben, dass mir dieses Buch es ganz und gar nicht leicht gemacht hat, überhaupt reinzukommen und einen Durchblick zu erhalten. Der Schreibstil ist, meiner Meinung nach, recht schwierig und gerade mit diesem Hintergrund fehlte es mir an Leichtigkeit.
Das Setting war es, was mich neugierig auf die Geschichte gemacht hat. Amberlough ist eine fiktive Stadt mit dem Glamour der Dreizigerjahre, doch im Hintergrund spürt man immer mehr den Faschismus zunehmen.
Die Geschichte beginnt kompliziert, da ich nicht die geringste Ahnung hatte, worüber die Charaktere sprachen und bevor ich das raushatte, vergingen einige Seiten. Es fiel mir einfach schwer am Ball zu bleiben und ich habe mehrere Anläufe gebraucht, um mich halbwegs zurechtzufinden. Erst als es ein wenig mehr in Richtung des Clubs Bumble Bee geht, wird es interessanter.
Die Autorin schafft hier durchaus Parallelen zu unserer Realität. Der Beginn des Faschismus ist gut dargestellt. Cyril und Aristide sind ein Paar und Cyril soll seine Beziehung beenden, bevor es Konsequenzen gibt. Auch sonst kann man die Ereignisse durchaus mit vergangenen und leider auch mit aktuellen Ereignissen vergleichen. Mir hat aber dabei einfach das Tempo gefehlt, denn es ist vielmehr politisch.
Die drei Protagonisten mochte ich zum Glück recht gerne, was mir im Endeffekt half, weiterzulesen. Alle drei werden wichtig im Kampf um die Stadt und gegen die Ospies. Cyril wird als Undercoveragent bei den Ospies eingeschmuggelt, Ari hilft Personen mit falschen Papieren zu flüchten und auch Cordelia schließt sich letzten Endes dem Widerstand an.
Mein Fazit
Mir ist dieses Buch leider extrem schwer gefallen, trotz des eigentlich spannenden Themas kam ich kaum in und durch die Geschichte. Vielleicht lag es auch daran, dass ich eine temporeiche Geschichte erwartet habe. Mein Buch war es leider nicht, aber wer Interesse hat, sollte unbedingt reinlesen, da die Grundthematik äußerst wichtig ist.

Veröffentlicht am 18.03.2024

Zäh und ohne Spannung

Die Insel des Zorns
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Schauspielerin Lana Farrar hat die Nase voll vom tristen grauen Wetter in England und beschließt, wie all die Jahre zuvor, mit ihrer Familie und ihren beiden besten Freunden eine kurze Auszeit über Ostern ...

Schauspielerin Lana Farrar hat die Nase voll vom tristen grauen Wetter in England und beschließt, wie all die Jahre zuvor, mit ihrer Familie und ihren beiden besten Freunden eine kurze Auszeit über Ostern auf ihrer kleinen griechischen Insel Aura zu verbringen. Ebenfalls dabei ist Haushälterin Agathi und Nikos, der als Hausverwalter ständig auf der Insel lebt. Als sie aufgrund eines Unwetters, ein Sturm, den die Griechen Der Zorn nennen, auf der Insel gefangen sind, geschieht ein Unglück und eine Person muss sterben. Doch wer von ihnen war der Täter?

Klingt soweit absolut fantastisch, auch das Cover ist ein absoluter Hingucker und auch die stumme Patientin fand ich damals ganz unterhaltsam. Dementsprechend gespannt war ich auch auf das neue Buch des Autors Alex Michaelides.

Allerdings habe ich mich bei diesem Buch extrem schwergetan und finde auch tatsächlich, dass dieses Buch kein Thriller ist, evtl. ein Drama, aber mit einem spannungsgeladenen Thriller hat dieses Buch wenig gemeinsam.

Unter anderem lag das für mich an den extrem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, denn der Autor lässt hier einen seiner Charaktere als Erzähler aber auch in der Ich-Perspektive von den Begebenheiten berichten. Ich fand das äußerst anstrengend zu lesen, denn im Grunde ist er ein Beobachter, der einiges an eigenen Vermutungen anstellt. Ich konnte mich dadurch leider kaum auf die Geschichte einlassen.

Auch Spannung ist hier nur wenig vorhanden, bis gut zur Mitte hin passiert kaum etwas auf der Insel, außer das man beobachtet, wer gerade was tut oder ebenfalls beobachtet. Mir fiel es so unheimlich schwer, mich auf das Erzählte zu konzentrieren und ertappte mich dabei immer wieder selbst, wie ich anfing, Passagen häufiger zu überfliegen.

Kommen wir zum Ich-Erzähler Elliot, den ich ebenfalls als sehr anstrengend und egozentrisch empfand. Er erzählt, während er beobachtet, auch einiges über sich und trotzdem konnte ich keinerlei Verbindung zu ihm aufbauen. Man erfährt ein wenig darüber, wie schwer er es hatte, vor allem in seiner Kindheit, aber auch von seiner Obsession Lana gegenüber. Auch sonst redet er sehr viel über die Frau, die er liebt und führt sozusagen Tagebuch über ihr Verhalten. Klar wird dadurch, dass Elliot psychische Probleme hat. Auf jeden Fall wird es schwer, die weiteren Charaktere einzuschätzen, da vieles, was Elliot erzählt, einfach seiner Fantasie entsprungen ist.

Die weiteren Charaktere bleiben überschaubar, aber auch unter ihnen fand ich für mich keinen Sympathieträger. Klar wird, dass man hier niemanden trauen kann, denn selbst unter angeblich besten Freunden wird hier gelogen und betrogen.

Mein Fazit: ich hatte mich auf diesen Thriller gefreut, doch leider bin ich weder richtig ins Buch gekommen, noch wollte für mich in irgendeiner Art Spannung aufkommen. Die Charaktere waren so anstrengend wie die Art der Erzählung. Diese war zwar ungewöhnlich, aber einfach nichts für mich. Aus meiner Sicht kann ich das Buch nicht weiterempfehlen, allerdings rate ich grundsätzlich zu einer Leseprobe, um sich ein eigenes Bild machen zu können.