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Veröffentlicht am 03.06.2023

Der verflixte dritte Fall

Wenn Worte töten
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Der Ex-Polizist, Daniel Hawithorne, und sein „Schreiberling“ Anthony Horowitz werden zum Literaturfestival auf die Kanalinsel, Alderney, eingeladen. Ein beschauliches Plätzchen, auf dem bisher nicht nie ...

Der Ex-Polizist, Daniel Hawithorne, und sein „Schreiberling“ Anthony Horowitz werden zum Literaturfestival auf die Kanalinsel, Alderney, eingeladen. Ein beschauliches Plätzchen, auf dem bisher nicht nie ein Mord geschehen ist. Und prompt wird der Mäzen des Festivals brutal ermordet und Hawthorne und Horowitz befinden sich Mitte in ihrem dritten Fall.

Fazit:
„Wenn Worte töten“ ist nach „Ein perfider Plan“ und „Mord in Highgate“ der dritte Fall für den ehemaligen Scotland Yard Mitarbeiter Hawthorne und seinen Biographen Horowitz. Und egal, ob man die beiden ersten Fälle gelesen hat, man kommt auch hier sehr gut in die Story und die Beziehung der Beiden rein. Viel an Dynamik und Witz entsteht durch den Kniff des Autors, sich selbst- und seine Rolle nicht immer so ernst zu nehmen und so Hawthorne eine doppelte Bühne zubereiten. Beim Lösen des Falles und auch bei den Sympathien auf dem Literaturfestival.

Dieses Spiel von Anthony Horowitz mit seiner Romanfigur und dessen Rolle ist das, was mir an der Krimireihe besonders gut gefällt. Ansonsten sind, wie bei den beiden Bänden zuvor, wieder eine elustere Gruppe an Verdächtigen unterwegs, ein Kinderbuchautor, eine französische Lyrikerin, ein Fernsehkoch, eine blinde Wahrsagerin und ein Historiker. Plus die Bewohner der Insel, die sich teilweise gegen eine geplante Stromtrasse wehren.
Bei solch einer bunten Mischung dauert es nicht nur, bis ein Mord geschieht, auch Tempo geht an vielen Stellen verloren, da für mich zu viele Fährten gelegt und gelöst werden müßen, bis der Mord sich endlich aufklärt.

Alles in allem ein gut gemachter Krimi, nach alter Agatha Christie Manier erzählt. Er macht Spass und unterhält mit kleinen Längen….


4 STERNE

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Spannender Erstling

Dinge, die wir brennen sahen
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Dies ist das erste Buch der australischen Autorin, Hayley Scrivenor. Es spielt in einer australischen Kleinstadt Anfang der 2000er. Alles scheint seinen geregelten Gang zu gehen, bis die 11 jährige Esther ...

Dies ist das erste Buch der australischen Autorin, Hayley Scrivenor. Es spielt in einer australischen Kleinstadt Anfang der 2000er. Alles scheint seinen geregelten Gang zu gehen, bis die 11 jährige Esther auf dem Nachhauseweg von der Schule verschwindet.
Schnell wird ermittelt und die Bewohner verdächtigen sich gegenseitig. Keine zwei Tage nach ihrem Verschwinden, wir die Leiche von Esther, verpackt in einem Müllsack an einem Feld vergraben entdeckt. Jetzt gilt es schnell den Täter zu finden bevor ein weiteres Unglück geschieht…..


Fazit:
Dies ist eine Geschichte, die so überall passieren kann. Denn die von Hayley Scrivenor beschriebenen Gegeben- Abhängigkeiten gibt es öfter. Mir hat es Spass gemacht, bei der Aufklärung der tat so nah und vor allem von allen Seiten emotional mit eingezogen, dabei zu sein. Vor allem die authentischen Charaktere und die besondere Art der Erzählstruktur, die Geschichte wird Stück für Stück von Hinten aufgerollt und aus verschiedenen Perspektiven zusammengefügt, machen sie spannend und lassen einen bis zum Ende dranbleibe, selbst wenn man vielleicht schon ahnt, wer für die Ermordung von Esther verantwortlich ist.
Für ich ist es gefühlt eher ein Jugendbuch, vielleicht wegen der vielen jüngeren Charaktere, die immer wieder Teile der Geschichte erzählen. Ein Erstling mit kleinen Längen am ende, die man gerne verzeiht. Bin gespannt auf das nächste Buch der Autorin…

Von mir gibt es 4 STERNE.

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Veröffentlicht am 03.04.2023

Echte Gleichberechtigung, aber wie?

Das Ende der Ehe
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„Das Ende der Ehe“ ist der Titel des neuen Buches von Emilia Roig. Und nein, es geht hier nicht um Trennung und Scheidung, sondern um ECHTE Gleichberechtigung.
Denn: „Die Ehe geht weit über die intime ...

„Das Ende der Ehe“ ist der Titel des neuen Buches von Emilia Roig. Und nein, es geht hier nicht um Trennung und Scheidung, sondern um ECHTE Gleichberechtigung.
Denn: „Die Ehe geht weit über die intime Paarbeziehung hinaus. Sie strukturiert den Staat, die Nation, die Religion, die Wirtschaft, die Kultur wie keine andere Institution“, so holt die Autorin imProlog den Leser direkt ins Thema und egal ob man verheiratet ist oder nicht, man merkt schnell, dass sie recht hat. Die Ehe und echte Gleichberechtigung gehen nicht Hand in Hand.

Emilia Roig klärt über verschiedene Blickwinkel auf die Ehe, das historische Bild bis ins Heute. Klärt dabei den Wert der Frau, Eigentum des Mannes, vorgegaukelte Gleichberechtigung und unbezahlte Care-Arbeit werden dabei ebenso thematisiert, wie der Vergleich zwischen der „normalen“ heterosexuellen und der gleichgeschlechtlichen Ehe. Dabei gibt es auf vielen Ebenen Diskriminierung, politisch, sexuell und geschlechtlich sind nur davon.


Fazit: Wow, als „normale“ Ehefrau war ich mir gar nicht bewußt, dass es so viele Bereiche gibt, in denen ich durch das System Ehe benachteilig werden und immer noch nicht gleichberechtigt bin, selbst wenn es sich für mich so anfühlt.
Es ist ein Thema, über das wir reden und uns aufregen sollten, denn wie so oft sind wir zu lieb/nett und angepasst, als dass wir aufmucken und Änderungen einfordern.

Emilia Roig hat mich mit ihrer klaren Sprache, dem vielen Wissen und den Verknüpfungen ins damals-jetzt und zwischen den verschiednen Paarformen absolut abgeholt und ja es gibt keine generelle Lösung, durch was oder wie dieses Problem um die Ehe gelöst werden kann. Doch sie zeigt viele Spielräume auf, die wir Frauen haben und nutzen können um Änderungen anzustoßen und uns einer echten Gleichberechtigung näher zu bringen.

5 STERNE

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Nichtstun rettet die Welt

Der schlauste Mann der Welt
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Jens Leunisch ist der schlauste Mann der Welt. So titulierte ihn mal eine Freundin , er selbst sagt von sich, dass er für den Weltfrieden nichts tut, bzw. er nennt dieses Nichtstun Meditation.
Launisch ...

Jens Leunisch ist der schlauste Mann der Welt. So titulierte ihn mal eine Freundin , er selbst sagt von sich, dass er für den Weltfrieden nichts tut, bzw. er nennt dieses Nichtstun Meditation.
Launisch kann sich es sich erlauben Nichtzutun, hat er sich doch durch einen Trick in seinen Zwanzigern soviel Geld ergattert, daß er für den Rest seines Lebens nicht mehr arbeiten braucht.
Der Hörer lernt Leunisch kennen, als dieses noch zehn Tage zu leben hat und diese in einem Schweitzer Luxushotel damit verbringt seine Lebensgeschichte aufzuschreiben. Man begleitet ihn durch sein Leben, von der Jugend bis zu dem Zeitpunkt jetzt.
Wie gesagt, die meiste Zeit verbringt er mit Nichtstun in Luxuxshotels irgendwo im Nirgendwo auf der Welt. Warum er nur noch 10 Tage zu leben hat und wie er an seine Millionen gekommen, möchte ich hier nicht verraten….

Fazit:
Denn wie bei allen Romanen von Andreas Eschbach gibt es auch hier jede Menge Wendungen und egal ob man Jens Leunisch mag oder nicht, er ist ein interessanter Charakter, der einen so schnell nicht mehr losläßt. Denn er spricht bei all seiner besonderen Art zu leben jede Menge Wahrheiten und Weisheiten aus. In seinem Nichtstun hat er einen ganz speziellen Blick auf die Welt und seine Mitmenschen zu schauen….doch wahrscheinlich hat er recht, mit Nichtstun retten wir die Welt.

Mich hat dieses Hörbuch gut unterhalten, wozu auch die angenehme Stimme von Matthias Köeberlin beiträgt. In sich ist die Geschichte Rundung manche Menschen haben eben mehr Glück als andere glauben, dass es ihnen zusteht….

Von mir gibt es 4 STERNE.

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  • Sprecher/Stimme
  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 12.02.2023

Dieses Buch hilft garantiert immer....

Einfach gut sortiert
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Das Buch „Einfach gut sortiert“ von Erin Hammett Rudi verspricht schon im Titel, dass man in wenigen Schritten den Alltag Meisen und Zeit für sich gewinnen wird.

Und ja, Zeit gewinnt man, oder besser ...

Das Buch „Einfach gut sortiert“ von Erin Hammett Rudi verspricht schon im Titel, dass man in wenigen Schritten den Alltag Meisen und Zeit für sich gewinnen wird.

Und ja, Zeit gewinnt man, oder besser behält man, wenn man die in den 14 Kapiteln beschriebenen Produktivitäts-Todo’s oder Überlebens-Todo’s im eigenen Leben ausprobiert und dann integriert.
Bei vielen gibt es Schritt für Schritt Anleitungen und/Oder Toto-Listen. Insgesamt 111 Stück von Tagesstruktur, über Saubermachen oder von A nach Z bis Selicare ist da für fast jede Lebenssituation etwas dabei.
Dabei spielt es keine Rolle ob man 20 ist, und die erste eigene Wohnung bezieht oder 40 und bei manchen Dingen den Überblick verloren hat.
Der lockere und angenehme Ton, der Autorin nimmt alle Leser mit. Dabei teilt sie nicht ihr eigenes Wissen, sondern hat sich für jede Aufgabe den Experten auf diesem Gebiet befragt. So bekommt der Leser noch eine wissenschaftliche Erklärung, warum es so am Besten funktioniert, oder warum wir mit der ein oder anderen Aufgabe bisher soviel Zeit verschwendet haben.
Vieles bekommt durch die kurzen, präzisen und gut eingeteilten Schritt für Schritt-Anleitungen ohne Bilder aus.

Es macht Spass das buch von Vorne nach Hinten zu lesen, egal ob man wissen will, wie man perfekt ein Hemd bügeln oder Burgerpattis brät.
Schön fand ich vor allem, dass auch Achtsamkeit und Zwischenmenschliches eine Rolle spielt. Dankbar sein und Gutes tun schadet nie.

Alles in allem ein sehr nützliches Buch für alle, die nicht immer YouTube oder ihre Mutter fragen wollen und sich selbst ein bisschen mehr Struktur wünschen, ohne Hochglanz aufpolierte Bilder und viel Chichi.

Von mir gibt es 4 STERNE.

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