Profilbild von SimplyAnotherBookaholic

SimplyAnotherBookaholic

Lesejury Star
offline

SimplyAnotherBookaholic ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit SimplyAnotherBookaholic über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2022

2007 und was mit der Welt geschah

Schafe für die Wölfe
0

Die Finanzwelt steht Kopf als das berühmt berüchtigte Finanzhaus Lehman Brothers Insolvenz anmeldet. Ein Aufschrei ging ja damals bekanntlich durch die Börsen und Medien. So manche der Folgen der dadurch ...

Die Finanzwelt steht Kopf als das berühmt berüchtigte Finanzhaus Lehman Brothers Insolvenz anmeldet. Ein Aufschrei ging ja damals bekanntlich durch die Börsen und Medien. So manche der Folgen der dadurch ausgelösten Weltwirtschaftskrise spüren wir in irgendeiner Form ja auch heute noch. Und wenn es strengere Regeln bei der Kreditvergabe sind: irgendwas bleibt.

Nun, das ist genau der Aufhänger kn Thomas Müllers Debütroman „Schafe für die Wölfe“.
Er führt uns mit mehreren Handlungssträngen an das heran, was jeder schon mal so grob gehört aber dann vermutlich auch bald wieder verdrängt hat.

Einer der Hauptpersonen verliert sein Kind durch Geschehnisse auf einer Banker-Party mitten im Eis Grönlands.

Eine Rentnergruppe tut sich zusammen um gegen das Vorgehen eines insolvent gegangen Kredithauses zu wehren. Wer dabei noch zu erwähnen ist, ist die skrupellose Insolvenzverwalterin, die alles dafür tut, Tatsachen zu verschleiern.

Kriminelle treffen hier auf gutmütige und leider auch gutgläubige Bürger. Dass diese es aber auch Faustpfand hinter den Ohren haben können und nicht nur Blöcken wie Schafe müssen die Finanzwölfe nur zu bald erkennen.

Für mich war "Schafe für die Wölfe" echt mal wieder etwas Neues und Abwechslungsreiches. Unter dem Askpekt eines Truecrime Romans und dadurch ja auch der künstlerischen Freiheit fand ich die Aufmachung wirklich gut und auch Informativ.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.09.2022

US-Marshal trifft auf Familiengeheimnis

Die Vergessene
0

Karin Slaughter versetzt uns in ihrem neuesten Thriller „Die Vergessene“ ins Jahr 1982. Emily Vaughn wird am Tag ihres Abschlussballs überfallen und erliegt ihren Verletzungen.

Vierzig Jahre später soll ...

Karin Slaughter versetzt uns in ihrem neuesten Thriller „Die Vergessene“ ins Jahr 1982. Emily Vaughn wird am Tag ihres Abschlussballs überfallen und erliegt ihren Verletzungen.

Vierzig Jahre später soll Bundesrichterin Vaughn, Emilys Mutter, von der frisch gebackenen US-Marshal Andrea Oliver beschützt werden. Was die Richterin nicht weiß, Andreas Vater kommt als potentieller Mörder für den vier Jahrzehnte alten Fall in Frage…

Abwechselnd zwischen 80ern und der heutigen Zeit springt Slaughter immer wieder kapitelweise im Geschehen hin und her. Beiden Erzählstränge haben zunächst nichts miteinander zu tun, allerdings wird nach einpasst Kapiteln klar, dass einiges im Argen liegt.

Nicht nur ein Mord wird zum Thema des Buches gemacht, auch eine Sekte und eine potentiell toxische Schulclique machen das Buch spannend.

Was ich super interessant fand, war der kleine Einblick in die Befugnisse und Verantwortlichkeiten von Marshals. Oft liest man ja „nur“ über den klassischen polizeilichen Ermittler. Das war also hier mal etwas Neues.

Die Verfasserin hat es, um es hier kurz zu halten, geschafft einen Pageturner zu verfassen, der von mir auf jeden Fall 4/5 ⭐️ bekommt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2022

Sehnsucht mit Worten beschreiben

So nah
0

Wenn sich ein Autor und ein Fotograf zusammen tun, dann besteht etwas wie „So Nah“.

In 26 Miniaturen versuchen Robert Wolfgang Segel und Benno Wagner die Fragen und Bedenken, ob man zurück in seine ...

Wenn sich ein Autor und ein Fotograf zusammen tun, dann besteht etwas wie „So Nah“.

In 26 Miniaturen versuchen Robert Wolfgang Segel und Benno Wagner die Fragen und Bedenken, ob man zurück in seine Heimst kehren sollte, Grundsätze des Lebens und künstlerische Aspekte zu beantworten und auszuleuchten.

Auf 124 Seiten steckt viel Liebe zum Detail. Man bekommt als Lesende fast schon eine melancholische Sehnsucht mit, die ich bisher selten beim Lesen eines Buches erfahren durfte.
So Nah lädt durch Prosa und Fotografien zum Träumen ein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2022

Bitte lest das einfach!

Eine Frage der Chemie
0

Eins vorweg: „Eine Frage der Chemie“ ist bisher mein diesjähriges Highlight! Es war einfach so unfassbar gut geschrieben und Themen, wie die Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau, so herrlich erfrischend ...

Eins vorweg: „Eine Frage der Chemie“ ist bisher mein diesjähriges Highlight! Es war einfach so unfassbar gut geschrieben und Themen, wie die Gleichberechtigung und Emanzipation der Frau, so herrlich erfrischend aufbereitet, dass ich die Finger nicht diesem Titel lassen konnte.

Autorin Bonni Garmus beschriebt das Leben von Elisabeth Zott. Die studierte Chemikerin hat es inmitten der 60er Jahre nicht leicht sich durchzusetzen.

Was die Gesellschaft erwartet: sie heiratet und bekommt Kinder während sie finanziell abhängig ihrem Mann ist.

Was sie sich vorstellt: bahnbrechende wissenschaftliche Ergebnisse und sicherlich keinen Mann.

Dass es im Leben nicht so läuft wie man es sich vorstellt, muss Elisabeth frühestens dann merken, als sie sich den Annäherungsversuchen ihres Professors zu wiedersagten versucht und spätestens als sie die Liebe ihres Lebens kennen lernt.

Das Buch mit 464 Seiten hat in diesem Fall den Titel Bestseller mehr als verdient.
Nüchterner Humor gepaart mit Feminismus und Themen wie Selbstbestimmung geben den Ton an. Der Schreibstil ist locker und regt das ein oder anderen Schmunzeln an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2022

Tolle Geschichte!

Wenn ich wiederkomme
0

Wenn ich wieder komme

Als Manuel Mateis Mutter eines Tages in den Bus steigt und nicht wider kommt, bricht für ihn eine heile Welt zusammen.

Von seiner Schwester und Großeltern aufgezogen träumt er eigentlich ...

Wenn ich wieder komme

Als Manuel Mateis Mutter eines Tages in den Bus steigt und nicht wider kommt, bricht für ihn eine heile Welt zusammen.

Von seiner Schwester und Großeltern aufgezogen träumt er eigentlich vom einem einfachen Leben.

Seine Mutter aber sendet als Gegenleistung für ihre Abwesenheit Geld aus Italien und erwartet, dass er studiert. Zumindest sieht er das so.

Daniela, Manuels und Angelica, Mutter würde alles für ihre Kinder tun. Auch sie verlassen um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Doch die Distanz und das schwer verdiente Geld bedeuten auch gleichzeitig eine Entfremdung zur eigenen Familie und zu den Wurzeln.
Manuel kommt damit nicht klar. Jeder Tag in der Schule wird für ihn schwerer ins schwerer. Eines Tages baut er mit einem geliehenen Moped einen folgenschweren Unfall - und alles ändert sich.

Dass Angelica, aus meiner Sicht am meisten unter der Situation zu leiden hat kommt daher: keine Mutter mehr vor Ort, der Vater tut nichts, der pubertierende Bruder muss versorgt werden und selbst will man ja auch weiter kommen und studieren.

Autor Marco Balzano hat einen zeitgenössischen Schreibstil. Er unterteilt das Buch in drei teile: Manuel - Daniela - Angelica

Somit kann man sich in die drei super hineinversetzen. Ich habe mich hier sehr abgeholt gefühlt.

Der Text bringt einen zum nachdenken und reizt auch sicherlich die ein oder andere Diskussion über das Thema Pflegekräfte, Schwarzarbeit und den allgemeine Zustand der Welt an.

Für mich war „Wenn ich wiederkomme“ auf jeden Fall ein sehr gelungenes Buch!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere