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Veröffentlicht am 07.05.2022

Zeugenmorde und Racheengel

Nebelopfer
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Wurde vor 15 Jahren einem Unschuldigen der Prozess gemacht?
Die ersten Zweifel kommen auf, als an einem Uralten Galgenbaum eine Leihe gefunden wird. An ihr prangert ein Schild: Ich gestehe, im Prozess ...

Wurde vor 15 Jahren einem Unschuldigen der Prozess gemacht?
Die ersten Zweifel kommen auf, als an einem Uralten Galgenbaum eine Leihe gefunden wird. An ihr prangert ein Schild: Ich gestehe, im Prozess Cord Johannsen falsch ausgesucht zu haben.
Frida Paulsen und ihr Kollege Bjarne Haverkorn werden hinzugezogen. Haverkorn war damals dabei als Johannsen Lebenslänglich für den Mord an seinen Söhnen und seiner Frau bekam. Nur der Junge Thies hat dank einem Sprung in eine Güllegrube das tragische Schicksal seiner Familie überlebt.

Doch warum tauchen nun plötzlich weitere Leichen mit Schildern um den Hals auf? Alles deutet darauf hin, dass Frida und das Team den damaligen Fall nochmal neu aufrollen müssen, um den heutigen zu lösen. Dass Haverkorn schnell selbst bedroht wird und ein grummeliger, aber attracktiver, neuer Kollege in die Abteilung auftaucht, machen Frida die Ermittlungen nicht unbedingt leichter.

Autorin Romy Fölck schafft es mit ihrem Ermittlerdue Paulsen und Haverkorn ab der ersten Seite einen Spannungsbogen aufzubauen. Mit "Nebelopfer" bringt sie den 5. Band der Elbmarsch-Reihe auf den Markt.

Die Geschichte um den Verurteilen Familienvater war super zu lesen. Man ist durch die 400 Seiten relativ zügig durch, da die Geschichte meiner Meinung nach nie langweilig wird. Ermittlungen wechseln sich mit den Privatproblemen der Ermittler ab, was aber nie zu aufdringlich wird. Im Gegenteil, das hat mit geholfen die Figuren besser zu verstehen. Denn dieser Teil war mein erstes Buch von Romy Fölck. Trotz der Vortgeschrittenen Reihe, hat man Nebeloper aber auch super lesen können ohne die ersten Bände zu kennen.
Wer einen schnell zu lesenend, spannenden Krimi in der Hand haben möchte sollte sich an diese Reihe heranwagen.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Geheime Redekunst

Die Schule der Redner
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Leon ist als Neffe des deutschen Fürsten Rudolf von Habsburg wohl behütet in dessen Burgmauern aufgewachsen. Seine Vater kam früh in einem Kreuzzug ums Leben und seine Sippe konnte ihn und seinen Bruder ...

Leon ist als Neffe des deutschen Fürsten Rudolf von Habsburg wohl behütet in dessen Burgmauern aufgewachsen. Seine Vater kam früh in einem Kreuzzug ums Leben und seine Sippe konnte ihn und seinen Bruder nicht aufnehmen. Das Mitteleuropa des Jahres 1246 war eben nicht einfach.
Leon fällt eines Tages vor seinem Onkel in ungnade und muss fluchtartig dessen Burg verlassen.
Vorab wurde ihm von seinem alten Lehrer allerdings ein Buch anvertraut, dass es mit seinem Leben zu schützen galt. Mittel im Winter und mit dem Wissen im Hinterkopf, diese Mission wahrscheinlich nicht zu Überleben, begibt sich Leon raus in die Kälte.
Das Buch beinhaltet eine geheime Redekunst, die es gilt an der Schule in St. Gallen abzuliefern. Doch Leon scheint auch hier nicht Sicher zu sein, denn hintern den Mauern des Ordens in St. Gallen versammeln sich neue Feinde, die bereit sind für ein Geheimnis zu morden.

Ich habe mich anfangs mit "Die Schule der Redner" etwas schwer getan. Die Handlung wollte für mich auf den ersten Seiten einfach nicht so richtig spannend werden. Aber - ja, es folgt ein aber - DANN wurde es richtig gut!
Wenn man sich auf die Welt und die Charaktere eingelassen hat, fängt das Abenteuer um Leon und sein Weg zu Bildung an, richtig fesselnd zu werden.

Dieser 768 Seiten lange historische Roman stammt aus der Feder von Johann Seeger. Im Mittelpunkt stehen im Großen und Ganzen das Thema Sprache und die Macht, die man mit ihr erlangen kann.
Nebeneffekt: Man erhält beim Lesen gleich noch ein wenig praktisches Wissen über Rhetorik.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Heldenmut trifft Barkeeperin

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho fackelt nicht lange, wenn sie nachts betrunken durch die Straßen von New York torkelt. Wenn jemand belästigt oder bedroht wird tritt sie den zwielichtigen Typen in den Weg.
Klingt erstmal abwegig, ...

Tycho fackelt nicht lange, wenn sie nachts betrunken durch die Straßen von New York torkelt. Wenn jemand belästigt oder bedroht wird tritt sie den zwielichtigen Typen in den Weg.
Klingt erstmal abwegig, aber man sollte wissen, dass ihr der Alkohol übermenschliche Kraft verleiht. Ein paar Schlägertypen sind also kein Problem für sie. Als Capitain Wodka hat sie sich in der Lokalpresse bereits einen Namen gemacht. Nur blöd, dass immer mehr Phantombilder von ihr kursieren...

Ihr Kindheitsfreund Logan und ihre Kommilitonen aus der Altertümlichen Geschichte dürfen auf gar keinen Fall erfahren, dass sie hinter der "Superheldin" steckt. Woher ihre Kraft kommt, weiß Tycho zunächst selbst nicht so genau. Als Ray eines Nachts Kontakt zu ihr aufnimmt, ist Tycho erst einmal verwundert. Was will eine wildfremde Frau von ihr? Als Barkeeperin sind Tycho schon so einige merkwürdige Menschen begegnet, aber was will Ray mit all ihren Fragen erreichen?

Die Handlung von "Hard Liquor" ist gut strukturiert. Man kann sich sowohl in das Setting als auch in die Charaktere gut hineinversetzen. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir noch ein wenig mehr Details zum World Building gewünscht, aber es soll ja auch noch einen zweiten Teil geben ;)

Ein interessantes Konzept verfolgt das Buch mit den Superkräften, die durch Lebensmittel ausgelöst werden, alle mal. Daher kann ich als Fazit nur sagen, dass es auf jeden Fall mal eine Abwechslung für mich war und mich wunderbar unterhalten hat. Dieser gut gelungene erste Band der Food Universe Reihe ist genau das richtige zum Abschalten am Wochenende!

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Veröffentlicht am 30.12.2021

Jessica Niemi und die Influencer

Teufelsnetz
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Helsinkis Blogger Szene wird vom Verschwinden zweier Influencer erschüttert. Schnell ist klar, dass die Kriminalpolizei eingeschaltet werden muss, als eine im Manga-Schulmädchen-Style gekleidete Frau tot ...

Helsinkis Blogger Szene wird vom Verschwinden zweier Influencer erschüttert. Schnell ist klar, dass die Kriminalpolizei eingeschaltet werden muss, als eine im Manga-Schulmädchen-Style gekleidete Frau tot am Strand angespült wird. Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen und welche Motive hatte der Täter? Handelt es sich schlichtweg um einen Unfall, organisisertes Verbrechen und Menschnschmuggel?

Max Seeck spannt in seinem zweiten Buch um Ermittlerin Jessica Niemi im warsten Sinne des Wortes ein "Teufelsnetz" auf. Ein lebendiger Ablauf der Story macht es dem Leser auf jeden Fall einfach der ganzen verzwickten Geschichte zu folgen.
Jessica hat aber nicht nur mit ihrem Fall zu kämpfen, sondern muss sich auch gegenüber ihrer neuen Chefin behaupten, die man fast schon als intrigant bezeichnen kann.
Das Leben ist also im zweiten Band für die zielstrebige Protagonistin nicht leichter geworden.

Was man nicht vergessen darf ist, dass Max Seeck es geschafft hat aus einer bunten Mischung an Themen viel Leben in diesen Thriller zu schaffen, ohne dass es auf mich zu überladen gewirkt hat.
Dem Leser wird immer dann, wenn sich ein neues Detail im Fall offenbart von einem auf den anderen Moment der Boden unter den Füßen weg gezogen. Hin und wieder werden auf die Geschehnisse aus dem ersten Teil verwiesen, was für mich den ganzen Titel noch ein wenig abrundet. Allerdings kann man Teufelsnetz auch als Stand Alone lesen.

Langweilig wird einem bei diesem Buch auf jeden Fall nicht! Ich bin auf jeden Fall jetzt schon mega gespannt, was der dritte Teil hervorbringen wird. Die Messlatte wurde hoch gelegt.

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Veröffentlicht am 30.11.2021

Wenn Kinder Mut finden

Über die Grenze
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Maja Lunde, bekannt u.a. durch „Die Geschichte der Bienen“ hat sich hier an einem Buch versucht, das kindgerecht den Holocaust in Norwegen behandelt. Das sensible Thema wird in diesem Kinderbuch mit Sorgfalt ...

Maja Lunde, bekannt u.a. durch „Die Geschichte der Bienen“ hat sich hier an einem Buch versucht, das kindgerecht den Holocaust in Norwegen behandelt. Das sensible Thema wird in diesem Kinderbuch mit Sorgfalt zur Sprache gebracht. Die Gräuel werden nicht verharmlost, allerdings so präsentiert, dass sie für Kinder verständlich sind.

Norwegen steht im Jahr 1942 unter deutscher Besatzung. Für die Eltern von Gerda und Otto ist klar, dass sie die systematische Judenverfolgung nicht unterstützen wollen. Dies wird zwar nie so konkret im Buch beschrieben, da alles aus der Perspektive der Kinder geschrieben ist, jedoch werden die Beweggründe der Erwachsenen sehr gut indirekt dargestellt. Die Eltern der Geschwister haben die Kinder Sarah und Daniel in ihrem Keller vor ihren Verfolgern versteckt.

Gerdas Lieblingsbuch ist "Die drei Musketiere". Ganz nach dem Motto Abenteuer-selbst-gestalten stürzt sie sich Hals über Kopf mit den Flüchtenden in eine Reise an die schwedische Grenze.
Aus Sicht eines Erwachsenen mag dieses Abenteuer durch schneebedeckte Wälder, vorbei an den Nazis durchaus naiv wirken. Ich denke jedoch, dass dieeigentliche Message hier sein soll, dass die Unterdrückung bekämpft werden kann und dass sich selbst der ängstlichste Mensch am Ende als mutig erweisen kann.

Ob es die Kinder am Ende "Über die Grenze" schaffen und welche Steine ihnen in den Weg gelegt werden erfahrt ihr auf 192 Seiten. Das Buch ist ab 10 Jahren empfohlen, hat aber keine Altersbeschränkung ;)

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