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Veröffentlicht am 09.02.2018

Typisch Cassandra Clare: das Beste kommt im letzten Drittel!

Lady Midnight
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Klappentext
„Niemals wird sie den Tag vergessen, an dem ihre Eltern starben. Die 17-jährige Emma Carstairs war noch ein Kind, als sie damals ermordet wurden, und es herrschte Krieg. Die Wesen der Unterwelt ...

Klappentext
„Niemals wird sie den Tag vergessen, an dem ihre Eltern starben. Die 17-jährige Emma Carstairs war noch ein Kind, als sie damals ermordet wurden, und es herrschte Krieg. Die Wesen der Unterwelt kämpften bis aufs Blut gegeneinander, und die Schattenjäger, die Erzfeinde der Dämonen, wurden fast völlig ausgelöscht. Aber Emma glaubt bis heute nicht, dass ihre Eltern Opfer dieses dunklen Krieges wurden, sondern dass sie aus einem anderen rätselhaften Grund sterben mussten. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen, und Emma hat Zuflucht im Institut der Schattenjäger in Los Angeles gefunden. Eine mysteriöse Mordserie sorgt für große Unruhe in der Unterwelt. Immer wieder werden Leichen gefunden, übersät mit alten Schriftzeichen, ähnliche Zeichen wie sie auch auf den Körpern von Emmas Eltern entdeckt worden waren. Emma muss dieser Spur nachgehen, selbst wenn sie dafür ihren engsten Vertrauten und Seelenverwandten Julian Blackthorn in große Gefahr bringt …“

Gestaltung
Ich finde den metallischen Schimmer, über den das Cover verfügt, richtig toll, weil er dem Buch einen richtig schönen Effekt verleiht. Auch mag ich das Covermotiv sehr gerne, weil es sehr spektakulär aussieht. Jedoch hätte ich es noch schöner gefunden, wenn zumindest ansatzweise die deutsche Gestaltung beibehalten worden wäre, damit man erkennen kann, dass „Lady Midnight“ zu den Chroniken der Unterwelt und den Chroniken der Schattenjäger gehört.

Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan von Cassandra Clares „Chroniken der Unterwelt“, jedoch habe ich von diesen bisher nur die ersten drei Bände gelesen. Die „Chroniken der Schattenjäger“ habe ich noch gar nicht gelesen. Dennoch habe ich mich an „Lady Midnight“ herangewagt und für mich war es wieder ein sehr schönes Abenteuer, da ich die Welt der Schattenjäger sehr liebe! Noch schöner wäre es zwar gewesen, wenn ich bereits die gesamten zuvor genannten Bücher gelesen hätte, aber mich persönlich hat es nicht besonders gestört, da mein Vorwissen ausgereicht hat.

Dennoch würde ich allen Lesern empfehlen, dass sie zunächst die „Chroniken der Unterwelt“ und die „Chroniken der Schattenjäger“ lesen sollten. Ohne diese Bücher wird es schwer, in „Lady Midnight“ hineinzufinden und zudem wird auch einiges gespoilert. Somit ist diese Trilogie streng genommen keine neue, für sich stehende Reihe, sondern eher für alle Fans der Schattenjäger-Welt gedacht. Es geht zwar um eine neue Geschichte und auch die Figuren, die dieses Mal im Fokus stehen, sind andere, aber die gesamte Welt mit all ihren Besonderheiten sollte schon bekannt sein, um alles verstehen zu können.

Mir hat die Geschichte von „Lady Midnight“ gut gefallen, vor allem das letzte Drittel war ein atemloser Showdown, der mich das Buch nicht mehr aus der Hand hat legen lassen. In gewohnter Cassandra Clare-Manier führen die Charaktere wieder kämpferische Szenen und spannende Finalschlachten durch, mit packenden Überraschungen und interessanten Plot-Twists. Für mich hätte diese Spannung, die dadurch entstand, durchaus auch eher eintreten können oder auf die gesamte Handlung verteilt werden können, da gerade zu Beginn recht wenig passierte.

Störend waren für mich dieses Mal die ausufernden Beschreibungen. Die Autorin hat wirklich alles sehr detailliert und haarklein beschrieben. Auch Dinge, bei denen es gereicht hätte, sie anzudeuten (wie beispielsweise eine unnötige Führung durch ein Haus mit der Vorstellung aller Menschen darin). Auch hat Clare hier so einiges für meinen Geschmack zu oft wiederholt. Dabei bin ich als Leserin durchaus in der Lage, mir gewisse Dinge auch länger als 20 Seiten zu merken. Diese Detailfülle und die Wiederholungen haben die Geschichte dann sehr gestreckt (und so vermutlich auch die 800 Seiten verursacht, die locker gekürzt hätten werden können).

Für mich war auch die Liebesbeziehung zwischen Julian und Emma, den beiden Hauptcharakteren von „Lady Midnight“, nicht realistisch genug. Zunächst ging es zwischen den beiden ständig Hin und Her. Sie durften aufgrund ihrer Parabatai-Beziehung kein Paar sein, aber hatten dennoch Gefühle füreinander und thematisieren sehr ausschweifend ihre Unsicherheiten. Dann kommen sie aber, oh Wunder, doch zusammen und sind direkt sehr körperlich miteinander. Dafür, dass sie sich zuvor so unsicher waren und dafür, dass sie eigentlich noch recht jung sind, war mir ihre Beziehung dann auf einmal viel zu schnell und viel zu sehnsuchtsvoll (in dem Sinne, dass sie eigentlich so gut wie gar nicht die Finger voneinander lassen können). Zudem gab es für mich ein paar Parallelen zur Beziehung von Clary und Jace. Aber solche Parallelen ließen sich nicht nur bei diesen beiden Figuren erkennen, sondern auch bei Nebencharakteren oder auch grob bei ein paar Handlungselementen.

Fazit
„Lady Midnight“ war für mich ein tolles Abenteuer im Schattenjäger-Universum, das mich gut unterhalten konnte und trotz kleinerer Kritikpunkte (die Beziehung zwischen Emma und Julian gefiel mir nicht so gut und die Beschreibungen der Autorin waren etwas zu ausufernd und wiederholend) überzeugt hat. Gerade das letzte Drittel macht Hunger auf mehr und wenn ich die Welt der Dämonen und Schattenjäger nicht schon längst lieben würde, würde ich spätestens jetzt damit anfangen. Mir persönlich gefällt zwar die Reihe rund um Clary noch etwas besser, da ich die Figuren dort einfach lieber mochte, aber ich bin gespannt, was der Folgeband bereithalten wird und ob dieser mich umhauen wird.
Zudem möchte ich an dieser Stelle noch einmal sagen, dass es für das Verstehen und Genießen von „Lady Midnight“ eindeutig besser ist, wenn man zuvor die gesamten „Chroniken der Unterwelt“ und auch die „Chroniken der Schattenjäger“-Trilogie kennt!
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Lady Midnight
2. Lord of Shadows
3. The Queen of Air and Darkness (???)

Veröffentlicht am 09.02.2018

Schonungslos realistisch und erzähltechnisch toll aufgebaut

Krebsmeisterschaft für Anfänger
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Klappentext
„Max ist fünfzehn und mit seinen besten Freunden übers Wochenende auf einem Fußballcamp, als ihm ein komischer Knubbel am Schlüsselbein auffällt. Wird schon nichts sein, sagt er sich, schließlich ...

Klappentext
„Max ist fünfzehn und mit seinen besten Freunden übers Wochenende auf einem Fußballcamp, als ihm ein komischer Knubbel am Schlüsselbein auffällt. Wird schon nichts sein, sagt er sich, schließlich interessiert er sich für Mädchen, erste Küsse und Fußball. Aber er hat doch ein mulmiges Gefühl. Und das trügt ihn nicht. Bei ihm wird Lymphknotenkrebs diagnostiziert und das bedeutet Chemo, Krankenhaus, Übelkeit bis zum Abwinken. Was für ein mieses, unfaires Spiel! Aber Max gibt nicht auf und er gewinnt den Kampf gegen den Krebs. Doch damit ist es noch längst nicht zu Ende.“

Gestaltung
Was ich an dem Cover sehr gerne mag sind die Farben. Das Cover ist sehr bunt und wirkt so sehr lebensfroh. Gleichzeitig sieht es durch den etwas dunkleren Rand aus wie ein Foto oder eine Momentaufnahme, welche schön zur Geschichte passt. Auch das Motiv der Jungen, die sich freuen und die Trikots tragen, passt gut. Dass der Titel in einer Art Schild oder eher Medaille steht finde ich sehr einfallsreich und der kleine Infusionsbeutel darüber ist auch eine gute Idee.

Meine Meinung
Nachdem ich kürzlich ein Buch über einen an Krebs erkrankten Jungen gelesen hatte und sehr berührt davon war, war ich gespannt, ob es mit „Krebsmeisterschaft für Anfänger“ ähnlich sein würde. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mit dem Buch von Edward van de Vendel und Roy Looman etwas ganz anderes bekommen habe, als ich erwartet hatte – im positiven Sinn! Der Aufbau der Geschichte war von der ersten bis zur letzten Seite sehr stringent und die Geschichte hat mich an mehreren Stellen überrascht.

Wie „Krebsmeisterschaft für Anfänger“ erzähltechnisch aufgebaut war, hat mir sehr gut gefallen, denn die Geschichte gliedert sich sozusagen in zwei Teile, die immer wieder mit Einschüben aus der Zukunft versehen sind und aus der Ich-Perspektive erzählt werden. Zuerst erlebt man das „Währenddessen“, die Zeit während Protagonist Max von seiner Krebserkrankung erfährt und eine Chemotherapie durchlebt. Ich begleitete Max durch eine körperlich anstrengende Zeit, welche nicht immer leicht zu lesen war. Der zweite Teil des Buches befasst sich dann mit dem „Danach“ und mit den mentalen Leiden von Max.

In dem Buch bin ich vielen Geschehnissen und Szenen begegnet, mit denen ich so nicht gerechnet hatte, denn „Krebsmeisterschaft für Anfänger“ beschönigt nichts. Vielmehr werden hier die Krebserkrankung und die damit einhergehenden Untersuchungen geschildert, die in anderen Jugendbüchern über diese Krankheit oftmals ausgespart werden. Der Mut, dies und all die Nebenwirkungen ungefiltert und schonungslos darzustellen, hat mich (vor allem im Nachhinein vor dem Hintergrund, dass Autor Edward van de Vendel die wahre Krebsgeschichte von Roy Looman mit dessen Hilfe niederschreibt) sehr beeindruckt.

Mich hat das Buch in vielerlei Hinsicht überrascht. Ich hatte beispielsweise nicht damit gerechnet, dass auch die körperlichen und mentalen Leiden von Protagonist Max (bzw. Roy Looman) sowie die Chemotherapie so genau dargestellt werden würden. Die schwere Zeit für Max und seine Angehörigen wurde sehr realistisch beschrieben und hat so sehr gute, authentische Einblicke in den Kampf gegen die Krankheit gegeben. So konnte ich einiges über Nebenwirkungen und vor allem die Strapazen sowohl für den kranken Jungen als auch seine Familie und Freunde erfahren.

Allerdings hat mich dieser erste Teil nicht so ganz gepackt, weil mir die Geschichte dort etwas abgehackt vorgekommen ist. Ich erhielt nacheinander immer wieder kurze Einblicke in verschiedene Ereignisse wie bei einem Film, den man durchspult und zwischenzeitlich immer anhält, um eine bestimmte Szene zu finden. So war der erste Teil eine Aneinanderreihung von Momenten, was einen guten Einblick in Max Leben gegeben hat, aber dieser Teil erschien mir nicht so flüssig wie der Zweite. In diesem folgen auch mehrere Momentaufnahmen nacheinander, doch sie passten für mich mehr zusammen, da sie alle einander ähnelten und den zweiten Teil wie aus einem Guss erscheinen ließen, während im ersten Abschnitt viel Verschiedenes passiert.

Ich mochte Max Einstellung zu seiner Erkrankung sehr, denn er hatte einen unglaublichen Kämpfergeist und hat trotz allem seinen Humor behalten, was ich wirklich super und vorbildlich fand. Ich muss aber sagen, dass mir der zweite Teil der Geschichte besser gefallen hat, denn hier hat Max mich wirklich erreicht. Wo ich zuvor noch den Eindruck hatte, zu distanziert zum Geschehen zu sein, wurde ich mit dem zweiten Teil der Geschichte (Max Leben nach der Chemotherapie) gefühlsmäßig richtig mitgenommen.

Zum einen hat mich dieser zweite Teil der Geschichte sehr erstaunt und überrascht, weil ich mit etwas ganz anderem gerechnet hatte (ich möchte gar nicht genauer verraten, was es mit diesem Teil auf sich hat, denn ich denke, jeder sollte sich selber überraschen lassen). Zum anderen fand ich die Ehrlichkeit des Protagonisten wunderbar. Max spricht eine Thematik an, die nur sehr selten bis gar nicht angesprochen wird (und die vielen Menschen vielleicht gar nicht so bewusst ist). Das fand ich richtig klasse, da so dieses Thema jugendlichen Lesern vor Augen geführt wird.

Fazit
„Krebsmeisterschaft für Anfänger“ hat mich mit seiner schonungslosen Ehrlichkeit mehr als einmal überrascht und mich mit dem Protagonisten mitleiden lassen. Die Geschichte von Max ist eine Nacherzählung realer Begebenheiten und hat mich so sehr beeindruckt. Der erste Teil des Buches hat mir jedoch nicht ganz so gut gefallen, wie der Zweite. Diesen fand ich einfach nur klasse und berührend, denn es wird ein kaum angesprochenes Thema aufgegriffen. Auch den Aufbau und die Erzählweise der Geschichte mochte ich sehr und zudem war die Handlung sehr realistisch.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband


Veröffentlicht am 09.02.2018

Käferphobie? Mein Therapietipp: Lest „Käferkumpel“ und ihr seid geheilt!

Käferkumpel (Die Käfer-Saga 1)
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Klappentext
„Eigentlich will Darkus Cuttle nur herausfinden, wieso sein Vater auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Doch plötzlich steckt er mitten in einem wahnwitzigen Abenteuer: Er wird von seinen ...

Klappentext
„Eigentlich will Darkus Cuttle nur herausfinden, wieso sein Vater auf mysteriöse Weise verschwunden ist. Doch plötzlich steckt er mitten in einem wahnwitzigen Abenteuer: Er wird von seinen (überaus seltsamen) Nachbarn eingesperrt und von einer Horde Käfer befreit – angeführt von Baxter, dem riesigen Nashornkäfer. Er entdeckt, dass er seine neuen krabbelnden Freunde unbedingt vor Lucretia Cutter beschützen muss. Und dass die gemeine und exzentrische Modedesignerin vor vielen Jahren mit seinem Vater an einem geheimen Projekt gearbeitet hat. Aber wie das alles zusammenhängt, kann Darkus nur mit Baxters Hilfe enträtseln.“

Gestaltung
Das Cover dieses Buches war für mich ein Blickfang. Der dunkle Vordergrund, kombiniert mit dem quietsch-grünen Hintergrund deutete für mich direkt auf ein unterhaltsames Kinderbuch hin. Außerdem bekommt der Hintergrund durch die Häuser in den verschiedenen Farben eine Tiefe, was mir auch gut gefällt. Insgesamt ist das Cover rundum stimmig und es sticht neben anderen eindeutig hervor. Die Farben finde ich auch ziemlich passend hinsichtlich der Käfer-Thematik!

Meine Meinung
Hätte die quirlig bunte Gestaltung nicht meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, hätte ich mir das Buch vermutlich nicht näher angeschaut, denn mit Käfern habe ich normalerweise nichts am Hut. Ich bin eigentlich immer die Erste, die schreiend wegrennt, wenn ich draußen bin und es in meiner Nähe auch nur ansatzweise summt oder brummt. Aber "Käferkumpel" hat mich irgendwie magisch angezogen, denn schon allein der Titel "KäferKUMPEL" deutet ja auf die gute Seite der kleinen Krabbeltierchen hin. Aber was an diesem Buch doch am spannendsten war und was auch gleichzeitig der Hauptgrund dafür war, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte, ist, dass ich bei einer Vorab-Besprechung gelesen habe, dass M.G. Leonard mit J.K. Rowling verglichen wurde. Wenn das mal nicht neugierig macht!

Für mich war M.G. Leonards „Käferkumpel“ ein tolles Abenteuer, das mich für einige Zeit wieder hat Kind sein lassen. Insekten und Käfer scheinen in Kinderbüchern momentan ziemlich gefragt zu sein, da es aktuell mehrere Bücher mit dieser Thematik gibt. Für mich war „Käferkumpel“ das erste Buch in diesem Bereich und ich bin sehr begeistert von der Botschaft, die das Buch für mich bereit hielt, denn es hat mir vermittelt, dass ich eigentlich keine Angst vor Käfern und Insekten haben sollte. Auch hinsichtlich Freundschaft und Vertrauen gibt es die ein oder andere versteckte Lektion. Dass dieses Buch den Kindern also eine kleine Botschaft überbringt, ist für mich schon einmal ein großer Pluspunkt.

Ein weiterer Bonus des Buches ist seine abenteuerliche Geschichte. Es geht um den jungen Darkus, dessen Vater, ein bekannter Wissenschaftler, plötzlich spur- und grundlos verschwindet. Während die Öffentlichkeit verrückte Theorien um das geheimnisvolle Verschwinden aufstellt, ist Darkus sich sicher, dass seinem Vater etwas Schlimmes passiert war. Nur...was? Gemeinsam mit seinem Onkel und seinen neuen Freunden Bertolt und Virginia beginnt Darkus die Recherchen, was seinem Vater zugestoßen sein könnte. Dabei begegnen ihm immer wieder Käfer, auch an Orten, wo normalerweise keine sein sollten…!

Für mich war die Handlung sehr unterhaltsam, denn es gab durchaus Überraschungen und spannende Entdeckungen. Zwar war die Geschichte für mich an mancher Stelle ein wenig vorhersehbar, aber das mag an meinem Alter liegen, denn ich bin schließlich nicht mehr 10 Jahre alt. Aber für Kinder bietet die Geschichte wirklich großen Unterhaltungswert, da sie sich gemeinsam mit Darkus und seinen Freunden eine kleine „Rätselreise“ begeben können und dem Geheimnis des Verschwindens von Darkus‘ Vater Schritt für Schritt auf die Spur kommen können. Natürlich immer unterstützt von den kleinen „Käferkumpeln“, die einen gewissen Fantasy-Aspekt in das Buch einbringen.

Wenn ich Kinderbücher lese, dann möchte ich mich immer in besondere, zauberhafte oder ungewöhnliche Welten versetzt fühlen. Der Erzählstil der Bücher muss für mich auch immer ein gewisses Flair verkörpern und genau das hat M.G. Leonard schon auf den ersten Seiten geschafft. Sie erzählt die Geschichte aus der Perspektive von Darkus. Jedoch begegnet dem Leser hier nicht die Ich-Perspektive, sondern ein dritte Person Erzähler, durch den die Geschichte etwas Märchenhaftes, Atmosphärisches bekommt. Dabei wählt die Autorin eine kindgerechte Sprache mit leichten Worten, die den Kleinen das Lesen erleichtern und sie durch die Handlung leiten.

Die Figuren haben mir auch sehr gut gefallen. Vor allem Darkus‘ Freundin Virginia fand ich sehr cool, da sie ziemlich untypisch für ein Mädchen ist. Sie prügelt sich mit Jungs und findet Spione super. Bertolt hingegen ist sehr nett und schlau. Er hatte immer ein Auge auf seine Freunde. Darkus ist zunächst etwas schüchtern und ruhiger, aber er blüht in der Gegenwart von Bertolt und Virginia ein wenig auf. Für mich hätte Darkus noch charakteristischer sein können, da er manchmal im Vergleich zu den anderen Figuren etwas farblos wirkte, aber diese kleine Kritik ist schon Meckern auf hohem Niveau, denn „Käferkumpel“ weiß den Leser von der ersten Seite an gut zu unterhalten.

Fazit
Vor allem die Kinderbuch-Atmosphäre, die sich bereits in den ersten Zeilen von „Käferkumpel“ breit macht, hat es mir angetan. Dieses Buch übermittelt den jungen Lesern nicht nur die ein oder andere kleine Botschaft, sondern es nimmt sie mit in ein Abenteuer voller Krabbel- und Rätselspaß. Mit dieser Geschichte können Kinder in ein Abenteuer eintauchen, sich überraschen lassen und viele spannende Momente verbringen.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Vorherbestimmung vs. selbstbestimmtes Schicksal

Infernale (Band 1)
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Klappentext
„Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ...

Klappentext
„Als Davy in einem DNA-Test positiv auf das Mördergen Homicidal Tendency Syndrome (HTS) getestet wird, bricht ihre heile Welt zusammen. Sie muss die Schule wechseln, ihre Beziehung scheitert, ihre Freunde fürchten sich vor ihr und ihre Eltern meiden sie. Aber sie kann nicht glauben, dass sie imstande sein soll, einen Menschen zu töten. Doch Verrat und Verstoß zwingen Davy zum Äußersten. Wird sie das werden, für das alle Welt sie hält und vor dem sie sich am meisten fürchtet – eine Mörderin?“

Gestaltung
Im Zentrum steht ein Mädchenkopf, mit einem Tattoo am Hals. Umgeben ist ihr Gesicht von blaulilafarbenen Rauchwölkchen oder einer Art Nebel. Ich finde, das hüllt das Cover in etwas geheimnisvolles, wobei es dennoch sehr schlicht gehalten ist. Auch die Schriftart des Titels ist sehr gradlinig und schlicht, weswegen das Motiv nicht zu überladen wirkt und etwas Ruhiges an sich hat. Ich finde, das Cover insgesamt sehr hübsch, aber vom Hocker hauen kann es mich nicht ganz.

Meine Meinung
Der Name der Autorin von „Infernale“ ist vielen bereits durch ihre „Firelight“-Trilogie bekannt: Sophie Jordan. Auch im englischen Raum ist „Infernale“ (bzw. „Uninvited“ wie es im Original heißt) recht bekannt. „Infernale“ ist mein erstes Buch dieser Autorin und ich muss sagen, dass ich ganz angetan bin von ihrem Schreibstil. Ich konnte mich gut in die Geschichte einfinden und bin schnell von einem angenehmen, zügigen Lesefluss eingenommen worden, der mich die Geschichte hat erleben lassen, als würde ich sie direkt auf einer Leinwand vor mir sehen.

Protagonistin Davy wird positiv auf das Gen HTS getestet, ein Gen, das ihr das Dasein als Mörderin vorherbestimmt. Doch kann dies wirklich sein? Bestimmen und beeinflussen unsere Gene uns wirklich so sehr? Davy ist verunsichert und auch ich als Leserin war die ganze Zeit über so neugierig und gespannt darauf, wie sich ihre Geschichte entwickeln würde und ob sie wirklich zu einer Mörderin werden würde, nur weil es in ihrer DNA verwurzelt sein soll. Dieser Grundkonflikt der Vorherbestimmung und des selbstbestimmten Schicksals hat mir wirklich sehr gut gefallen, da es mich sehr zum Nachdenken angeregt und mich beschäftigt hat.

Davy erschien mir nie als Mörderin, vielmehr mochte ich sie eigentlich recht gerne. Sie wirkte auf mich einerseits etwas schüchtern, war andererseits aber auch eine kleine Kämpferin. Aber dennoch gab es auch Szenen, in denen ich den Eindruck hatte, dass es ihr zu leicht gemacht wurde. Die Dialoge hätten für mich etwas komplexer sein können, da sich Davy so aus dem Ärger, in dem sie steckte, einfach nur herausgeredet hat. Auch hatte ich den Eindruck, dass der Klimax, der Höhepunkt der Handlung, gen Ende des Romans viel zu schnell vorbei war. Ich hatte kaum realisiert, was geschah und dass sich alles gesteigert hatte, da war es auch schon wieder vorbei.

Das war aber auch schon das einzig Kritische, das ich anzumerken habe, denn die Handlung an sich war sehr spannend und es gab auch in diesem dystopischen Jugendbuch-Zweiteiler wieder sehr rasante Szenen und Spannungswechsel, die mir die Geschichte sehr versüßt haben. Neben Davy mochte ich auch Sean sehr, sehr gerne. Er hatte es von Kindesbeinen an nicht leicht, wusste schon früh, dass er das Mörder-Gen trägt und wuchs bei Pflegefamilien auf. Ich habe eine Schwäche für Charaktere mit tragischen Schicksalen und Davy und Sean gehören definitiv zu solchen Figuren. Ihre zarten Gefühle füreinander, aber auch ihre Verunsicherung waren, obwohl es nur seicht in die Geschichte eingestreut worden ist, so intensiv und immens, dass ich manchmal richtige Gänsehaut auf den Armen hatte.

Fazit
Eine dramatische, dystopische Geschichte über Vorherbestimmung versus Selbstbestimmung und die Frage danach, ob man automatisch so wird, wie es einem die eigenen Gene vorschreiben. „Infernale“ hat mich Gänsehautmomente erleben lassen und mir Figuren präsentiert, die ich sehr gerne mochte. Die Handlung war rasant und spannend, auch wenn der Klimax für mich leider viel zu schnell vorbei war, sodass ich ihn kaum bemerkt hatte.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannende Kombi aus Thriller und Phantastik, aber mit einigen offenen Fragen

Im Schlaf komm ich zu dir
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Klappentext
„Der siebzehnjährige Parker ist total am Ende: Seit vier Jahren hat er nicht mehr geschlafen. Stattdessen ist er dazu verdammt, Nacht für Nacht die Träume desjenigen mitzuerleben, dem er vor ...

Klappentext
„Der siebzehnjährige Parker ist total am Ende: Seit vier Jahren hat er nicht mehr geschlafen. Stattdessen ist er dazu verdammt, Nacht für Nacht die Träume desjenigen mitzuerleben, dem er vor dem Schlafengehen zuletzt in die Augen geschaut hat. Er durchleidet fremde Ängste, erfährt dunkelste Geheimnisse – und darf niemals selbst träumen oder schlafen. Wenn sich nicht schnell etwas ändert, wird er sterben. Da trifft er Mia, und in ihren entspannenden Traumbildern findet er endlich Ruhe. Er beginnt sie zu verfolgen, um sicherzustellen, dass er in ihren nächtlichen Visionen landet. Doch damit erweckt er ihr Misstrauen. Denn sie wird schon längere Zeit von einem gefährlichen Stalker verfolgt. Plötzlich sind sie beide in höchster Gefahr.“

Gestaltung
Der Junge mit den geschlossenen Augen repräsentiert natürlich super den Titel, da der Betrachter so an den Schlaf und Träume erinnert wird. Die ruhigen Blautöne passen da natürlich auch hervorragend zu! Allerdings sticht mir das Cover nicht durch andere Besonderheiten ins Auge. Ich finde es jetzt auch nicht unbedingt sehr schön, aber auch nicht schlecht. Ein solides Cover eben!

Meine Meinung
Zunächst muss ich gestehen, dass ich etwas skeptisch gegenüber diesem Roman war, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Mensch überleben kann, wenn er vier Jahre nicht schläft. Aber andererseits, wer kann schon in die Träume seines letzten Augenkontaktes blicken? Daher störte mich dieser unreale Aspekt gar nicht mal so sehr. Vielmehr ist es eine interessante Vermischung von Thriller und phantastischen Elementen.

Protagonist Parker erlebt die Träume von demjenigen, dem er zuletzt in die Augen gesehen hat, mit. Daher hat er schon seit mehreren Jahren nicht mehr richtig geschlafen, denn dazu verdammt zu sein, anderer Leute Träume zu sehen, bedeutet, dass sein Körper nicht zur Ruhe kommt. Dies ändert sich, als er Mia begegnet. Nachdem er ihr in die Augen geblickt hat, kann er endlich entspannen. Von der Sehnsucht nach Erholung angetrieben, beginnt er Mia zu folgen. Doch sie hat bereits einen Stalker und schnell gerät Parker unter Verdacht eben dieser Stalker zu sein.

Der Plot hat mir besonders durch diesen Thriller-Touch sehr gut gefallen. Dass Parker verdächtigt wird, obwohl es noch jemand anderen gibt, der Mia stalkt, war wirklich unglaublich spannend, da alle den armen Parker im Visier haben und Mia dennoch weiter verfolgt wird. Dabei ist die Atmosphäre oftmals wirklich bedrückend, da Parker immer besessener von Mia wird und mir das arme Mädchen irgendwann einfach nur noch leid getan hat.

Gestört hat mich jedoch etwas, dass nicht ganz aufgeklärt wird, was es nun genau mit Parkers Fähigkeiten überhaupt auf sich hat. Wo kommen sie her? Wieso kann er die Träume miterleben? Wieso ausgerechnet er? Was ist die genaue Funktion dieser Fähigkeit? Ich habe lauter Fragen im Kopf, aber keine Antworten. Da ich jedoch herausgefunden habe, dass es einen weiteren Band geben wird, hoffe ich, dass diese Fragen dann noch geklärt werden.

Fazit
Spannend stellte sich mir vor allem der Handlungsverlauf dar, da das Hauptaugenmerk von „Im Schlaf komm ich zu dir“ auf der Thematik des Stalkings liegt und der fesselnden Frage, wer Mias Stalker eigentlich genau ist. Schade fand ich, dass zu wenig auf die Fantasyelemente eingegangen wurde. Es wurde nie klar, woher Parker seine Fähigkeiten hat und was es mit ihnen genau auf sich hat.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Im Schlaf komm ich zu dir
2. Paranoia (bereits auf engl. erschienen)
3. Mania (bereits auf engl. erschienen)