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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2020

Zwar etwas langatmig, aber auch emotional sehr packend

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
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Klappentext
„Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. ...

Klappentext
„Der einzige Weg aus der Dunkelheit ist, ein Feuer zu entzünden

Schwer verletzt liegt die 17-jährige Moonbeam im Krankenhaus und sieht sich einem Psychologen und einem FBI-Agenten gegenüber. Sie, die zu den wenigen Überlebenden nach der schrecklichen Brandkatastrophe gehört, soll erzählen, wie das Leben war auf der Farm der Gotteslegionäre. Wie ist es zu dem schrecklichen Feuer gekommen, wie zu der Schießerei zwischen den Gotteslegionären und der Polizei? So viele sind gestorben. Zögerlich öffnet sich Moonbeam, glaubt, dass man ihr helfen will, und fängt an zu erzählen, wie das Leben vor dem Feuer war und wie das Leben sich danach anfühlt. Eine Sache aber kann sie nicht erzählen. Doch sie muss aussprechen, was sie getan hat, will sie nicht daran zerbrechen.“

Gestaltung
Vor allem durch das intensive Rot fällt das Cover schon von weitem auf. Das Besondere ist in meinen Augen jedoch das haptische Erlebnis, denn sowohl die kleinen schwarzen Punkte als auch das Streichholzhaus und die Schrift fühlen sich rau wie der Anzünder einer Streichholzschachtel an. Das passt richtig gut zur Handlung und ist ein tolles Highlight bei der Gestaltung!

Meine Meinung
Ich fand vor allem den Klappentext spannend und wurde neugierig, sodass ich „After the Fire“ lesen wollte. In dem Buch geht es um die 17jährige Moonbeam, die einer religiösen Sekte angehörte. Doch es gab ein Feuer, das das Lager der Gläubigen zerstörte und eine Schießerei mit der Polizei, bei der viele Menschen starben. Moonbeam war mittendrin und hat versucht, Kinder zu retten. Nach diesem schrecklichen Ereignis ist sie im Krankenhaus und erzählt, was sie erlebt hat. Und was sie selbst getan hat.

Ich habe schon einmal eine Reihe über eine Glaubenssekte gelesen und war trotz des recht ungewöhnlichen Themas vor allem von der knisternden Spannung angetan. Daher war ich gespannt, wie mir „After the Fire“ gefallen und wie sich hier die Spannung aufbauen würde. Gut gelöst fand ich die Unterteilung der Geschichte in Kapitel, die das Davor und das Danach schilderten. Es wird abwechselnd erzählt, was vor Moonbeams Krankenhausaufenthalt passiert ist und wie es ihr nach dem Krankenhausaufenthalt ergeht.

Ich fand gerade die Wechsel zwischen den Zeitebenen gut, weil diese die Geschichte auflockerten. Wäre sie in aufeinanderfolgenden Blöcken erzählt worden, wäre mir die Handlung auch zu viel auf einmal geworden. So sind es oft gerade die angesetzten Wechsel, die für Spannung sorgen, da oftmals an Stellen gewechselt wird, die den Leser neugierig auf den Fortgang stimmten. Vor allem interessierte mich, was es mit dem Feuer auf sich hatte und auch einige Ereignisse um einen Freund der Protagonistin fand ich total fesselnd.

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir die Handlung stellenweise etwas trocken und langatmig erschien. Dies war vor allem dann der Fall, wenn Moonbeam lange erklärte und erzählte, um auf ein Ereignis hinzuführen. Die Ereignisse an sich waren dafür sehr spannend geschildert. Vor allem die emotionale Ebene ist in diesem Buch erschütternd, wenn man liest, was in der Sekte vor sich gegangen ist. Teilweise ist mir das Blut in den Adern gefroren, da die Erlebnisse von Moonbeam von einer Atmosphäre der Angst und Bestrafungen gezeichnet ist.

Besonders gelungen ist Will Hill hier die Darstellung von Moonbeam, denn während sie ihr Leben schildert, bemerkt sie gar nicht, dass ihre Erlebnisse nicht normal sind. Das, was sie als Normalität kennt, ist für uns Leser, die das Sektenleben aus ihrer Schilderung erfahren, teilweise sehr schockierend. Durch den Psychologen und den FBI-Agenten, die Moonbeam zuhören, wird dies auch sehr schön verdeutlicht. Besonders beklemmend fand ich auch wie nüchtern sie berichtet, denn sie zeigt kaum Gefühle, was ich aufgrund ihrer Geschichte aber auch sehr nachvollziehbar fand.

Fazit
Ich finde, dass „After the Fire“ ein raffiniert erzählter Jugendthriller ist, der vor allem auf die Emotionalität setzt. Durch die nüchterne Art der Protagonistin zu erzählen, entsteht eine beklemmende Stimmung, die immer wieder durch Gänsehaut und Schockmomente ergänzt wird, wenn Moonbeam von ihrem Leben erzählt (das für den Leser alles andere als normal ist). Einzig, dass die Handlung sich stellenweise sehr langatmig anfühlte, wenn Moonbeam zu bestimmten Erlebnissen hinführte, fand ich etwas schade. Dafür sind dann aber die Erlebnisse in der Sekte oder auch bei der Schießerei bzw. beim Brand total packend beschrieben.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 02.08.2020

Schicksalsschlag mit packender Höchststpannung

14 Minuten gelogene Wahrheit
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Klappentext
„Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie ...

Klappentext
„Die Nacht, in der Jack starb, hat Remys Leben für immer verändert. Denn in dieser Nacht hat sie nicht nur ihre große Liebe verloren – von nun an muss Remy auch an allem zweifeln, woran sie je geglaubt hat. Jack wurde erschossen, von Remys bester Freundin Elise. Doch Remy kann sich an die entscheidenden 14 Minuten dieser Nacht einfach nicht erinnern. Elise beteuert, dass Jacks Tod ein Unfall gewesen ist, also sagt Remy das bei ihrem Polizeiverhör aus. Schließlich wäre Elise niemals zu einem Mord fähig – oder etwa doch?“

Gestaltung
Das Cover finde ich sehr auffällig und eindringlich, denn mit der schwarz-weiß Fotografie eines Mädchenkopfes und der Uhr vor ihrem Gesicht hebt es sich von sonstigen Covern von Jugendbüchern sehr ab. Vor allem der Kontrast zu den roten Highlights fällt sofort auf, da sie die Blicke auf sich ziehen. Vor allem die Idee die „14 Minuten“ des Titels als Digitalanzeige der Uhr darzustellen, finde ich super.

Meine Meinung
Durch den Klappentext bin ich auf „14 Minuten gelogene Wahrheit“ aufmerksam geworden, denn schon dieser löste in mir den Wunsch aus, mehr über die Geschichte herauszufinden. In dem Buch geht es um Remy, deren Freund Jack von ihrer besten Freundin Elise erschossen wurde. Allerdings erinnert Remy sich nicht genau an die Nacht in der es passierte, denn die entscheidenden 14 Minuten sind wie aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Elise beteuert jedoch, dass es ein Unfall war. Kann sie ihrer besten Freundin trauen oder nicht?

Wow, die Handlung hat mich total gefesselt. Ich bin total beeindruckt davon, wie verstrickt die Ereignisse sind! In „14 Minuten gelogene Wahrheit“ erlebt der Leser zum einen das Rätsel um Jacks Tod und Elises Verstrickung darin. Zum anderen gibt es auch Rückblicke zum Kennenlernen und der Entwicklung der Freundschaft zwischen Elise und Remy. Diese Erzählschichten greifen wirklich spannend ineinander, sodass die Autorin Sarah Lyu es vor allem durch den Charakter von Elise schafft, Spannung aufzubauen.

Bei Elise war ich mir nämlich nie sicher, was ich von ihr halten sollte, sodass meine Gefühle immer schwankten. Ich fragte mich, ob sie die Wahrheit sagte und ob ich ihr trauen konnte. Vor allem bezüglich Jacks Tod ist vieles unklar und einiges auch nicht ganz stimmig, sodass ich geradezu darauf brannte, was in den 14 Minuten, an die Remy sich nicht erinnern kann, genau passiert ist. Hierdurch wartete ich gespannt auf die Auflösung, die auch weiter am Ende kam, sodass ich bis dahin vor Erwartung innerlich geradezu knisterte und mir die wildesten Theorien ausmalte.

Die Auflösung bezüglich der 14 Minuten fand ich dann zwar logisch und passend für ein Jugendbuch, aber irgendwie hatte ich etwas Ausgefalleneres oder Imposanteres erwartet. Gleichzeitig liefert das Ende aber auch eine gewisse Zufriedenheit, da alle Rätsel und Ungewissheiten beiseite geschafft wurden, sodass ich das Buch mit einem guten Gefühl zuklappen konnte.

Sehr schön fand ich auch, dass neben den Geheimnissen um Jack und Elise auch auf Remys Umgang mit dem Verlust ihres Freundes eingegangen wird. Die Gefühle und die schwere der Situation waren manchmal für mich als Leserin schwer zu ertragen, sodass ich mich fragte, wie Remy es schaffte, damit umzugehen. Die Autorin hat hier die emotionale Welt von Remy sehr greifbar eingefangen und stellenweise geradezu auch auf den Leser übertragen.

Fazit
Durch das Rätsel, was in den 14 Minuten passiert ist, an die Protagonistin Remy sich nicht erinnern kann, kommt es zu Höchstspannung. Dabei kommt auch die emotionale Seite nicht zu kurz. Vor allem auch die Undurchsichtigkeit von Elise ist es, die den Leser von „14 Minuten gelogene Wahrheit“ zum Grübeln anregt und die tausend Fragen aufwirft. So wartete ich gebannt auf die Auflösung, die ich persönlich etwas aufsehenerregender erwartet hätte, die aber gleichzeitig für ein rundes, zufriedenstellendes Ende sorgt.
Gute 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 31.07.2020

Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

Dornenthron
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Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

Klappentext
„Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die ...

Recht langatmig, aber mit interessanten Charakteren

Klappentext
„Das Königreich Lathien, einst Teil eines mächtigen Kaiserreichs, wird von Dürre und König Tiban beherrscht, einem grausamen Tyrannen. Die Menschen hungern, Räuberbanden ziehen durch das Land, Kinder werden verstoßen und Rebellion liegt in der Luft.
Ukalion, der illegitime Bastard des Königs, möchte seinen verhassten Vater stürzen und begibt sich in die ehemalige Kaiserstadt Ycena. Einst war sie prunkvoll und voller Leben, nun stehen nur noch von alter Hexerei verseuchte Ruinen – und der alptraumhafte Palast. In ihm soll noch immer die Kaiserstochter schlafen, seit sie vor 600 Jahren vom Zirkel der 13 Zauberinnen in einen ewigen Dornröschenschlaf versetzt wurde. Den Legenden zufolge wird ihr Retter die dreizehn Königreiche wieder vereinen und Kaiser werden.
Auch Tyra, die ehemalige Duftfinderin, hat die Fährte aufgenommen. Sie jagt den rätselhaften Mann, der ihren Sohn entführt hat und allem Anschein nach ein Hexer ist – oder etwas noch Schlimmeres. Welche Pläne hat er mit dem kleinen Jungen? Und Tyras Kind ist nicht das einzige, das er in seine Gewalt bringt …“

Gestaltung
Das Cover finde ich geheimnisvoll und düster. Die Dornenranken, die sich aus der Covermitte nach vorne hin aus einem Kreis hinausranken, passen sehr gut zu Buchinhalt und Titel. Außerdem gefällt mir die Farbgebung mit dem dunklen, fast schwarzen Grün. Der Kreis wird umgeben von einer Art Mauer oder Wand, in welcher ein interessantes Muster zu sehen ist.

Meine Meinung
Da „Dornenthron“ eine Neuinterpretation des bekannten Märchens „Dornröschen“ ist, war ich gespannt, wo und wie sich das Märchen zwischen den Seiten wiederfinden lassen würde. In dem Buch geht es um das Königreich Lathien, das von einem Tyrannen beherrscht wird. Ukalion ist der uneheliche Sohn des Königs und er versucht die Kaisertochter zu finden, die angeblich im Palast in der Hauptstadt schläft. Wird sie gerettet, kann angeblich das Königreich wiedervereint werden. Auch Tyra ist auf der Suche, denn ein Mann hat ihren Sohn entführt…

Die Idee des Buches fand ich gut, wobei ich ein wenig mit der Umsetzung gehadert habe. Für mich fühlte sich die Geschichte nämlich etwas langatmig an, was meiner Meinung nach an sehr ausführlichen Beschreibungen und vielen Details lag. Ich fand an manchen Stellen, dass die Geschichte sich etwas zog und auf der Stelle trat. Gleichzeitig halfen aber die genauen Beschreibungen dabei, sich gerade die düstere, einnehmende Welt von „Dornenthron“ gut vorstellen zu können, was ich als hilfreich empfand.

In „Dornenthron“ treffen mehrere Figuren aufeinander, die ihre Geschichten erzählen und die man als Leser auf ihrem Weg begleitet. Ich fand es gut, dass die Balance zwischen den Charakteren sehr ausgewogen gehalten wurde und dass jeder Geschichte eines jeden Charakters Gewicht beigemessen wurde. Dabei gab es auch einige berührende Schicksale und Hintergründe, die den Figuren meiner Meinung nach Tiefe gegeben haben und die dafür sorgten, dass ich eine Verbindung zu den Charakteren aufgebaut habe.

Gut gefallen hat mir auch, dass in dem Buch die Perspektiven der verschiedenen Figuren eingenommen werden, denn kapitelweise wird zwischen diesen gewechselt. Es war meiner Ansicht nach auch sehr gelungen, wie dies gemacht wurde, denn ich wusste immer, wer gerade erzählt und konnte so tiefer in dessen Hintergrundgeschichte und Ziele eintauchen. Auf diese Weise verstricken sich nach und nach auch die Erlebnisse der Figuren. Ich ging jedoch von einem Einzelband aus, weswegen ich nach Beendigung des Buches etwas überrascht wurde, dass es wohl eine Fortsetzung geben soll.

Fazit
Leider empfand ich „Dornenthron“ als etwas langatmig, da sich die Handlung für mich vom Gefühl her etwas in die Länge gezogen hat. Die Figuren haben mir dafür jedoch gut gefallen und ich mochte es richtig gerne, dass aus ihren verschiedenen Perspektiven erzählt wurde. So lernte ich nach und nach ihre Schicksale kennen und erlebte mit, wie sie sich ineinander verstrickten.
Knappe 4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Dornenthron
2. ???

Veröffentlicht am 31.07.2020

„Die Saurios“ ist der Inbegriff des Wilden Westens!

Die Saurios
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„Die Saurios“ ist der Inbegriff des Wilden Westens!

Klappentext
„Wie nennen sich die stärksten Echsenkinder im Wilden Westen, wenn sie sich wie echte Dinos fühlen wollen? Die Saurios − ist doch klar ...

„Die Saurios“ ist der Inbegriff des Wilden Westens!

Klappentext
„Wie nennen sich die stärksten Echsenkinder im Wilden Westen, wenn sie sich wie echte Dinos fühlen wollen? Die Saurios − ist doch klar wie Kaktusbrause!

Der fiese El Leguano will Billys Papa den Sheriffstern klauen, damit er alles in Red Hills bestimmen kann. Wie damals, vor sieben Regenzeiten, als er jeden Grillenlolli der Stadt beschlagnahmt und selbst verputzt hat. Oberfiese Gemeinheit! Und was unternimmt der Sherriff von Red Hills dagegen? Der sitzt zitternd unter seinem Schreibtisch. Gecko Billy und seinen besten Freunden Camila und Pepe ist klar: Sie müssen ihm helfen! Also gründen sie eine echte Bande, bauen ein Belauschofon und stellen El Leguano eine kluge Falle. Denn womit er überhaupt nicht gerechnet hat? Mit den Saurios natürlich!“

Gestaltung
Ich finde das Cover mit der Illustration total süß. Mir gefällt vor allem das Saurio-Trio richtig gut. Das Echsenkind an der linken Seite schaut so lustig, sodass ich gleich beim Anschauen des Covers lachen muss. Auch kommt meiner Meinung nach das Feeling des Wilden Westens richtig gut rüber, was durch die Landschaft verstärkt erzeugt wird. Dass der Titel der Reihe in einem Holzschild steht, das an die Schilder über alten Häusern einer Stadt im Wilden Westen erinnert, finde ich auch super passend!

Meine Meinung
Geschichten, die im Wilden Westen spielen, gehen immer! Vor allem, wenn sie so süß klingen wie die Saurios! In dem Buch geht es um die Echsenkinder Billy, Camila und Pepe, die gemeinsam eine Bande gründen und sich die Saurios nennen. Bösewicht ist El Leguano, denn der möchte den Sheriffstern klauen, um in Red Hill alles bestimmen zu können. Mit Charme und Cleverness begegnen ihm jedoch die Saurios, um ihn aufzuhalten! Wird es den Echsenkindern gelingen?

In meinen Augen sind „Die Saurios“ ein tolles Buch zum Vorlesen, das aber auch sehr gut geeignet ist für Erstleser und Leseanfänger, denn die Schriftart ist schön groß gehalten und der Text wird immer wieder durch Illustrationen aufgelockert. So können Anfänger beim Lesen auch immer wieder kleine Verschnaufpausen einlegen. Allerdings muss ich auch sagen, dass in meinen Augen manche Wortzusammensetzungen, Wortneuschöpfungen (z.B. Belauschofon) oder Begrifflichkeiten (z.B. Federboa) für zu junge Leser das eigenständige Lesen erschweren könnten, da solche Wörter vermutlich unbekannt sind und Erklärungsbedarf benötigen.

Die Illustrationen von Valeska Scholz fand ich richtig niedlich. Sie zeichnet die Echsen farbenfroh und gerade die Gesichter fand ich immer sehr niedlich. Außerdem fand ich es klasse, dass das Buch mit seinen Illustrationen so bunt und fröhlich gehalten ist. Dies versprüht Lebensfreude! Die Kombination aus Text und Illustration war meiner Meinung nach auch gelungen, da das Textbild aufgelockert wird, übersichtlich ist und dies motivierend wirkt. Auch die kurzen Kapitel tragen hierzu bei.

Die Handlung macht sehr viel Spaß, denn El Leguano ist eigentlich aus der Stadt verbannt, doch er bekommt eine Chance, wieder ein Mitglied der Bürgerschaft zu werden. Billy jedoch traut ihm nicht so ganz, weswegen man auch als Leser skeptisch ist. Zusammen mit seinen Freunden erarbeiten sie dann einen Plan, wie sie El Leguano überführen können, denn er möchte durch den Diebstahl des Sheriffsterns Sheriff werden. Hier ist Mitfiebern und -bangen angesagt, denn man fragt sich unweigerlich, ob es den Kindern gelingen wird, den Bösewicht zu überlisten!

Das ganze Setting fand ich auch richtig gelungen. Zum einen sind da die Figuren, die allesamt Echsen sind. Das ist schon mal richtig außergewöhnlich und total cool, weil es unglaublich selten ist, diese Tiere als Charaktere in einem Buch vorzufinden. Dann ist da der Wilde Westen, der das Westernabenteuer perfekt macht. Die Atmosphäre des Buches ist stimmig und genau so, wie man es sich für einen Western wünscht. Von der brütenden Hitze der Wüste bis hin zur waschechten Cowboystadt ist „Die Saurios“ der Inbegriff des Wilden Westens.

Fazit
Wer Westerngeschichten liebt, der sollte unbedingt einen Abstecher nach Red Hills zu den „Saurios“ machen! In diesem Buch wird das Feeling des Wilden Westens perfekt transportiert und auch die Handlung macht richtig viel Spaß, da sie spannend ist. Die Illustrationen und angenehme Schriftgröße eignen sich gut für Leseanfänger, wobei meiner Meinung nach manche Wortneuschöpfungen und Begrifflichkeiten das Buch zu einer niveauvollen Lektüre machen.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Saurios
2. Die Saurios – Trügerische Torten-Trickserei (erscheint am 25.08.2020 auf Deutsch)

Veröffentlicht am 31.07.2020

Hat man die anfängliche Verwirrung überwunden, wird’s richtig gut

Niemandsstadt
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Klappentext
„In der Niemandsstadt gibt es alles, was man sich in der Wirklichkeit erträumt. Drachen ziehen durch die Wolken, Statuen zwinkern einem freundlich zu. Gleich drei Sonnen wärmen Gesicht und ...

Klappentext
„In der Niemandsstadt gibt es alles, was man sich in der Wirklichkeit erträumt. Drachen ziehen durch die Wolken, Statuen zwinkern einem freundlich zu. Gleich drei Sonnen wärmen Gesicht und Rücken. Räume entstehen immer dann, wenn man sie braucht. Hier fühlt sich Josefine wohl. Doch diese Stadt, ihre Geschöpfe und ihr Zauber sind in Gefahr. Bedroht von spionierenden Crowbots, von Magie raubenden Maschinen, von einer weiten, weißen Leere. Ausgerechnet Josefine soll eingreifen – aber wie bekämpft man einen Gegner, der nicht existiert?“

Gestaltung
An dem Cover gefällt mir vor allem der blaue Titel, der vor dem schlichten, schwarzen Hintergrund richtig hervorsticht. Sieht man genau hin, entdeckt man zwei kleine Drachen, die durch den Titel fliegen und in den Buchstaben kann man einen Himmel aus Sternen entdecken, der richtig hübsch aussieht. Im Hintergrund gibt es viele Nullen und Einsen zu bestaunen, die dem Cover ein technisches Äußeres verleihen.

Meine Meinung
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Buch aufmerksam wurde, aber ich weiß noch genau, dass ich sofort dachte „Ui, das klingt gut, das muss ich lesen!“ als ich von der Geschichte gehört habe. In „Niemandsstadt“ geht es um die gleichnamige Stadt, in der Drachen durch die Lüfte fliegen, drei Sonnen am Himmel scheinen und andere Fantasywesen leben. Diese Stadt ist jedoch in Gefahr, denn unter anderem sogenannte Crowbots, magieraubende Maschinen, bedrohen sie. Wie kann man diese magische Stadt retten?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich der Einstieg in die Geschichte etwas herausgefordert hat, denn ich fand den Beginn etwas verwirrend. Ich wusste nicht so recht, was die Geschichte von mir wollte, da ich zunächst mit Erklärungen zur Niemandsstadt konfrontiert wurde und es für mich etwas lange brauchte, bis die Handlung Fahrt aufnahm. Es gab viele lose Erzählfäden, die ich noch nicht einordnen konnte und die mich etwas verwirrt haben, aber mit der Zeit kam ich besser zurecht und wurde von der Handlung gepackt.

In der Geschichte gibt es zwei Protagonistinnen: die Freundinnen Josefine und Eli. Immer wieder ist von dem geheimnisvollen „drüben“ und dem „hier“ die Rede und genau dies ist es, was zum Rätselraten und Spekulieren einlädt. So stellte ich Theorien auf, verwarf sie wieder, wenn ich neue Erkenntnisse erhielt und bastelte an neuen Vermutungen. Dies macht beim Lesen echt Spaß und da ich gerne Geschichten mit Rätselfaktor lese, war „Niemandsstadt“ diesbezüglich genau richtig für mich.

Auch fand ich die Verbindung von Fantasy und moderner Technik total gelungen, denn in dem Buch gibt es nicht nur Drachen, andere Fantasywesen und eine phantastische Welt, sondern auch moderne Technik, die an Dinge aus unserer Realität erinnern. So gibt es eine spannende Vermischung von Phantastik, Realität und Technik, was ich echt interessant fand. Als positiv empfand ich auch die Länge der Kapitel, denn diese waren sehr, sehr kurz gehalten, was mir persönlich gefallen hat, weil man so das Gefühl hatte schnell voranzukommen beim Lesen.

Fazit
Abgesehen von der anfänglichen Verwirrung hat mir „Niemandsstadt“ mit seiner Verbindung von Fantasy, Technik und Realität echt gut gefallen. Die Handlung regt schön zum Spekulieren und Mitdenken an. Man stellt stets Vermutungen auf und verwirft alte wieder, was Spaß macht. Auch mochte ich die angenehme Länge der Kapitel, da diese für schnelles Vorankommen beim Lesen sorgten.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband