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Veröffentlicht am 10.02.2018

Interessante Idee mit witzigen Wortgefechten und leichten Schwächen

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
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Klappentext:
Ein dunkles Geheimnis scheint über dem winzigen Städtchen zu liegen, in das die siebzehnjährige Katy gerade erst umgezogen ist. Im umliegenden Gebirge sollen merkwürdige Lichter gesehen worden ...

Klappentext:
Ein dunkles Geheimnis scheint über dem winzigen Städtchen zu liegen, in das die siebzehnjährige Katy gerade erst umgezogen ist. Im umliegenden Gebirge sollen merkwürdige Lichter gesehen worden sein, leuchtende Menschengestalten ... Viel schlimmer findet die leidenschaftliche Buchbloggerin Katy jedoch, dass die nächste Bibliothek meilenweit weg ist und sie kein Internet hat. Bis sie beschließt, bei ihren Nachbarn zu klingeln und ein Junge die Tür öffnet, so düster und geheimnisvoll wie der Ort selbst: Daemon Black.

Gestaltung:
Das Cover ist wunderschön gestaltet worden (und kann in keinem Vergleich zum englischen, 0815 Cover stehen). Die Farben sind wundervoll aufeinander abgestimmt und der Schutzumschlag glänzt bzw. schimmert leicht Metallern. Zudem fühlt es sich ein wenig an wie ein Softtouch-Cover, was auch nicht allzu häufig vor kommt. Auch unter dem Schutzumschlag ist die Gestaltung toll. Die Farben sind passend zum Cover gehalten in ganz hellen Brauntönen und die Buchdeckel haben ebenfalls Punkte, die Lichtreflexe darstellen sollen.

Meine Meinung:
Die Geschichte um Katy und Daemon beginnt mit Katys Umzug. Der Leser lernt die Figuren nach und nach kennen und (meistens) auch lieben. Katy ist wirklich sehr sympathisch gestaltet. Sie ist die Protagonistin der Geschichte und sammelt durch ihre frechen Kommentare Daemon gegenüber wirklich Sympathiepunkte. Sie ist einfach nicht das „kleine Mädchen von nebenan“, das sich alles von einem tollen Typen gefallen lässt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen und hat den ein oder anderen witzigen Spruch auf Lager. Das ist wirklich mal abwechslungsreich. Jedoch hat sie die mit der Zeit sehr nervig werdende Angewohnheit zu betonen WIE TOLL Daemon doch aussieht. Gegen Ende des Buches nimmt das zwar gottseidank ab, aber die ersten dreiviertel der Geschichte muss der Leser sich immer wieder anhören wie mega Daemon doch aussieht, was für tolle Lippen er hat, was für schöne Haare, was für ein toller Körper… Irgendwann wird das so anstrengend, dass man es einfach nur noch überliest und ignoriert. Deswegen war ich auch sehr froh, dass das irgendwann dann doch endlich etwas heruntergeschraubt wurde. Auch der Fakt, dass Katy immer wieder (von Daemon, wem auch sonst?) gerettet werden musste, war nach einiger Zeit etwas typisch und vorhersehbar. Etwas weniger „gerettet werden müssen“ zu Beginn der Handlung hätte der Geschichte auch keinen Abbruch getan. Umso schöner war es dann, als Katy endlich selbst in Aktion trat und Mut bewies.

Daemon hingegen ist ein sehr arroganter Typ, der genau um sein gutes Aussehen Bescheid weiß. Ein typischer, großkotziger, arroganter Kerl mit einem Hang zum Arschloch-Sein. Er stellt sich Katy entgegen, sodass es zwischen den beiden oftmals zu äußerst amüsanten Wortwechseln kommt, für die man Obsidian einfach nur lieben muss. Aber auch er hat einen sehr anstrengenden Charakterzug: er scheint ständig Stimmungsschwankungen zu haben. Mal ist er nett zu Katy, dann wieder nicht, dann wieder doch… Mal will er Katy, dann wieder nicht, dann wieder doch… Das war dann auch irgendwann zu viel des Guten. Er hätte sich doch irgendwann für eine Richtung entscheiden können oder sich bei irgendeiner Meinung einpendeln können. Aber nein, er konnte es anscheinend nicht. Immer wenn man als Leser den Eindruck hatte, dass er sich auf eine Seite eingependelt hatte, ist seine Stimmung wieder umgeschlagen. Das hat es teilweise sehr erschwert dem zu folgen, was nun eigentlich wichtig für die Handlung war.

Gut gefallen hat mir auch der Schreibstil. Er ist ziemlich stark in Jugendsprache gehalten, lässt sich jedoch sehr flüssig und schnell lesen, sodass sich Obsidian gut als Lektüre „für Zwischendurch“ eignet.

Auch die Idee, um was für Wesen es sich bei Daemon und seiner sympathischen Schwester Dee handelt ist neu und interessant. Man trifft diese Wesen nicht überall an und sie heben sich ab von den Vampiren, Werwölfen, Elfen und Co. Hätte man als Leser erst mal mit einem Vampir gerechnet, wird man hier wirklich überrascht.

Das Ende von Obsidian lässt mich jedoch mit einigen Fragen zurück, von denen ich sehr hoffe, dass sie im 2. Band, der im November erscheinen soll, beantwortet werden. Es war ein kampfgeladendes Finale, mit einigen Überraschungen und Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren. Es ließ den Leser wirklich atemlos den Kampf verfolgen und mit den Figuren mitfiebern. Einziger Wermutstropfen war das Hin und Her von Daemon am Ende. Da dachte man, er hätte sich endlich entschieden und dann, wie aus dem nichts, ändert er wieder seine Meinung und das auf den letzten 10 Seiten gefühlte 20 Mal.

Negativ fielen jedoch vor allem zu Beginn der Handlung die Parallelen zu einer gewissen Vampirbuchreihe auf. Einige Szenen waren schon sehr ähnlich und so kam man nicht umher, sich immer an diese andere Reihe erinnert zu fühlen, Parallelen zu ziehen und sich zu fragen, ob das nun die ganze Zeit so weiter geht. Ab der Hälfte des Buches besserte sich dies jedoch und es gab keine offensichtlichen Parallelen mehr, wodurch Obsidian dann auch viel eigenständiger erschien.

Fazit:
Mit den rasanten Kampfszenen gen Ende des Buches und den die Geschichte überdauernden frechen, bissigen und lustigen Streitszenen zwischen Katy und Daemon sorgt Obsidian für Abwechslung auf dem Buchmarkt. Allerdings fallen die anfänglichen Parallelen zu einer gewissen anderen Buchreihe doch sehr auf. Und auch die Stimmungsschwankungen von Daemon und Katys ständige Schwärmerei von seinem tollen Aussehen stören etwas. Dennoch eignet sich das Buch super für Zwischendurch und watet mit einem gewaltigen Ende auf, das Fragen offen und den Leser so ungeduldig auf den 2. Band warten lässt.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ich liebe diese Reihe!

Obsidian 4: Origin. Schattenfunke
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Klappentext
„Daemons Leben hat jeglichen Wert verloren, seit Katy von Daedalus festgehalten wird. Auch Katy ist verzweifelt. Täglich muss sie neue Experimente über sich ergehen lassen. Trotzdem beginnt ...

Klappentext
„Daemons Leben hat jeglichen Wert verloren, seit Katy von Daedalus festgehalten wird. Auch Katy ist verzweifelt. Täglich muss sie neue Experimente über sich ergehen lassen. Trotzdem beginnt sie zu ahnen, dass Daedalus nicht nur schlechte Seiten hat. Und sind die Lux wirklich so friedlich, wie sie es bisher immer annahm? Wer sind hier die Guten und wer die Bösen? Katy ist fest entschlossen, eine Antwort auf diese Fragen zu finden – doch dann könnte es bereits zu spät sein. Vor allem, wenn Daemon bis dahin nicht wieder an ihrer Seite ist …“

Gestaltung
Die Gestaltung ist auch dieses Mal unverwechselbar und einzigartig, wie schon bereits bei den Covern der vorherigen Bände. Ich liebe das metallische Schimmern des Schutzumschlages und das Gefühl der Softtouch-Oberfläche. Das Motiv ist auch wieder sehr passend zur Geschichte gewählt und die Farbe gliedert sich neben den anderen Bänden sehr schön in die Reihe ein. Diese Cover gehören definitiv zu meinen Favoriten auf dem Buchmarkt!

Meine Meinung
Nach dem wirklich atemraubendem, überraschendem und grandiosem Cliffhanger von „Opal“, konnte ich nun endlich weiter lesen. Was habe ich sehnsüchtig auf diese Fortsetzung gewartet und die Tage bis zum Erscheinen von „Origin“ gezählt! Und endlich war es soweit und ich konnte in Erfahrung bringen, wie es mit Daemon und Katy weiter geht. Ohne viel verraten zu wollen, kann ich allen Lesern der Reihe nur raten, sich auf herzzerreißende Spannung, heikle Situationen und dramatische Action gefasst zu machen!

Im Vergleich zu den Vorgängern dreht sich die Handlung von „Origin“ noch viel mehr um Katy und Daemon (klar, sie sind ja auch die Protagonisten). Konnte ich zuvor auch von Dee oder anderen Figuren lesen, so spielen sie in diesem Band eher eine untergeordnete Rolle, was jedoch auch an der Entwicklung der Geschichte liegt, immerhin versucht Daemon Katy im Alleingang von Daedalus zu befreien.

Doch dadurch, dass sich die Handlung noch mehr auf die beiden fokussiert, kam ich nicht umhin in diesem Band die sexuellen Andeutungen zu bemerken, die mich im ersten Band auch etwas gestört hatten, mir dann aber in „Onyx“ und „Opal“ nicht so stark ins Auge fielen. Eigentlich würde ich, wenn starke Gefühle im Spiel sind und dies auch in ein Jugendbuch einfließt, erwarten, dass diese Emotionen auch für mich spürbar sind und es nicht so wirkt wie…noch mit in die „Geschichte gezwängt“. Für meinen Geschmack müsste es auch nicht ganz so heiß hergehen, etwas Sanfteres, Süßeres würde auch reichen, da schon so genügend andere Spannungselemente in der Story vorhanden sind. Andererseits passt die Art wie Katy und Daemon zusammensind natürlich hervorragend zu Daemons Charakter…Ich bin ein wenig zwiegespalten in dem Punkt.

Jennifer L. Armentrouts Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und schnell lesbar, weswegen man die Geschichte sehr schnell herunter liest. Allerdings muss ich dieses Mal sagen, dass mir der Mittelteil etwas zäh vorgekommen ist und ich nach dem tollen Start ein wenig Tempo vermisst habe. Dafür hatte es dann das Ende wieder richtig in sich. Die Szenen haben sich wieder einmal geradezu überschlagen und haben für mich den etwas mauen Mittelteil des Buches wieder wett gemacht.

Generell habe ich diese Spannung und das hohe Tempo am Ende wieder sehr geliebt! Das hatte mir schon beim ersten Band „Origin“ ausgesprochen gut, eigentlich sogar am besten, gefallen. So ein rasanter Showdown am Ende, der noch einmal alles umwirft, mit Wendungen überrascht und durch den ich das Gefühl habe einfach…weggeblasen zu werden. Ja, das war es wohl. Ich wurde weggeblasen und kann nicht fassen, dass ich nun schon wieder auf die Fortsetzung warten muss (zum Glück erscheint „Opposition“ schon am 29. April!).

Mir gefiel es auch sehr, dass auch aus Daemon Perspektive erzählt wurde. Daemon ist und bleibt einfach Daemon. Mürrisch, immer einen Spruch auf den Lippen und unverwechselbar. Aber für mich wirkte er auch immer ein wenig unnahbar und schwer einsehbar. Darum war es klasse, die Erlebnisse aus seiner Sicht lesen zu können, da ich so seine Gefühlswelt direkt miterleben und seine Gedanken besser verstehen konnte.

Fazit
Wieder einmal hat Jennifer L. Armentrout mich mit dem neuen Band ihrer Lux-Reihe überzeugen können. „Origin – Schattenfunke“ sprüht wieder vor tollen Wendungen und einem hohen Tempo. Vor allem das letzte Drittel hat mir sehr gut gefallen, da sich die Ereignisse hier wieder überschlagen haben. Allerdings gibt es dieses Mal nicht die volle Punktzahl, weil mir die Handlung im Mittelteil des Buches ein wenig langsam vorkam.
4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Ein sehr gelungener Folgeband mit nur kleinen Kritikpunkten

Obsidian 2: Onyx. Schattenschimmer
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Klappentext
„Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle ...

Klappentext
„Seit Daemon Katy geheilt hat, sind sie für immer miteinander verbunden. Doch heißt das, dass sie auch füreinander bestimmt sind? Auf keinen Fall, findet Katy und versucht sich gegen ihre Gefühle zu wehren. Das ist allerdings gar nicht so einfach, denn Daemon ist nun fest entschlossen, sie für sich zu gewinnen. Dann taucht ein neuer Mitschüler auf – und mit ihm eine dunkle Gefahr. Katy weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. Was geschah mit Daemons Bruder? Welche Rolle spielt das zwielichtige Verteidigungsministerium? Und wie lange wird sie Daemons enormer Anziehungskraft noch widerstehen können?“

Gestaltung
Das Cover passt wundervoll zum ersten Band „Obsidian“ der fünfteiligen Lux-Reihe. Nicht nur von der Art her, sondern auch von den Farben schmiegt sich „Onyx“ perfekt an seinen Vorgänger an. Der Stil des (Korn-)Feldes mit Menschen drauf wurde eingehalten, ebenso wie das leichte metallische Schimmern sowie das haptische Erlebnis des Softtouch-Covers. Auch unter dem Schutzumschlag wurde der Stil von „Obsidian“ beibehalten. Die Farben passen zu denen des Covers und verfügen wieder über die Lichtreflex-Punkte. Ein wahrer Augenschmaus!

Meine Meinung
„Onyx“ übertrifft seinen Vorgängerband „Obsidian“ in Spannung, Action und Dramatik um Längen! Wurden zuvor noch „Twilight“-Vergleiche herangezogen aufgrund der sich doch in manchen Aktionen recht ähnlich erscheinenden Handlung, so glänzt „Onyx“ nun mit Individualität, Selbstständigkeit und Einzigartigkeit.

Nicht einmal kam Langeweile beim Lesen auf, da der Spannungsbogen wirklich hoch gehalten wird. Sei es nun durch witzige, fetzige, freche Wortgefechte zwischen den Protagonisten Katy und Daemon, durch gefährliche Situationen oder durch Überraschungen. Doch auch die Romantik kommt nicht zu kurz, denn immer wieder wurden an passenden Stellen kleine romantische Szenen eingebaut. Auch der neue männliche Love Interest, durch den man erst befürchtet es artet in eine neue klischeehafte Dreiecksbeziehung aus, weiß den Leser zu überraschen, denn: es kommt anders, als man zunächst denkt!

Allerdings hat sich bei Katy und Daemon charakterlich nicht sehr viel getan. Die beiden ändern immer noch ständig ihre Meinung und schwanken wirklich andauernd Hin und Her. Mal wollen sie einander, dann wieder doch nicht, dann doch, dann wieder nicht. Mal sind sie nett zu einander, dann mögen sie sich nicht mehr und streiten, dann sind sie wieder ein Herz und eine Seele. Bei diesem ewigen Hin und Her kommt man als Leser nicht drum herum, sich zu fragen, ob und vor allem WANN die beiden sich denn endgültig entscheiden. Denn, dass die beiden einander lieben, das ist schließlich von vorneherein klar. Da macht es das ewige Geschwanke auch nicht überraschender oder packender.

Dieses Mal wird zudem häufig betont, wie Katy körperlich auf Daemon reagiert. War es in „Obsidian“ noch Katys ständige Schwärmerei davon, wie toll Daemon doch aussieht, hat sich dies in „Onyx“ dahin geändert, dass sie nun immer wieder beschreibt, wie sie auf Daemon reagiert. Dies lässt jedoch gen Ende des Buches nach und mag vielleicht auch daran liegen, dass die Geschichte aus Katys Sicht beschrieben wird, sodass man in diese Figur einen tieferen Einblick erhält, als in die anderen.

Dennoch gibt es gerade bei Daemon eine kleine Entwicklung. Durch die neue männliche Figur zeigt er das ein oder andere Mal auch seinen weichen Kern, seine verletzliche Seite. Denn nun hat er Konkurrenz bekommen und lässt seine Machoseite auch endlich mal im Keller ruhen. Diese kleinen Lichtblicke sowie neuen Seiten bei Daemon haben mir sehr gut gefallen und ihn sympathischer gemacht.

Der Schreibstil ist wie schon aus Band 1 gewöhnt, flüssig zu lesen und nah an der Jugendsprache gehalten, sodass man auch „Onyx“ schnell lesen kann. Trotz, dass manch eine Handlung für den Leser vorhersehbar war, klebte man dennoch an den Seiten, da es immer wieder auch Überraschungen gab, mit denen man so nicht gerechnet hatte oder rechnen konnte.

Fazit
„Onyx“ ist eine perfekte Mischung aus Science Fiction, Fantasy und Liebesgeschichte! Dieser zweite Teil der „Lux“-Reihe hält perfekt die Waage zwischen diesen drei Genres und bedient jedes gleichermaßen, sodass das Leserherz höherschlägt. Allerdings gibt es einen Stern Abzug für Katy und Daemons ständiges Hin und Her ihre Liebesbeziehung und Gefühle betreffend.
Sehr gute 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 10.02.2018

Eine romantische Geschichte, die den Fokus auf die Identitätsfindung legt

Nur ein Tag
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Klappentext
„Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ...

Klappentext
„Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.“

Gestaltung
Die Idee, dass Band eins und zwei zusammen ein Gesamtbild ergeben, finde ich richtig wundervoll. Auf beiden Covern ist eine Herzhälfte abgebildet, die in ihrer Gesamtheit dann ein gebrochenes Herz ergeben. Die Hintergrundfarbe von „Nur ein Tag“ gefällt mir sehr gut, da sie (auch wenn es natürlich etwas klischeehaft ist) sehr gut widerspiegelt, dass in diesem Band ein Mädchen die Geschichte erzählt. Am besten gefällt mir jedoch, dass die Herzhälfte auch in klein auf dem Buchrücken zu finden ist und dort mit dem Buchrücken von „Und ein ganzes Jahr“ wieder ein Herz ergibt.

Meine Meinung
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Den Schreibstil der Autorin Gayle Forman war mir schon vertraut, da ich bereits „Wenn ich bleibe“ gelesen hatte. Schon dort gefiel mir Formans Art zu schreiben sehr, da ich finde, dass er sich richtig einfach und angenehm lesen lässt. Die Sprache ist nah an Jugendlichen gehalten, aber nicht zu umgangssprachlich. Ich muss nicht lange an den Sätzen hängen und schauen, dass ich alles verstanden habe und mir nichts entgeht, sondern kann mich voll auf die Geschichte einlassen. So locker leicht ist ihr Stil.

In „Nur ein Tag“ befasst sich die Autorin nicht nur mit dem durch das Cover augenscheinlichem Thema der Liebe, oh nein! Es geht noch um so vieles mehr. Auch die Suche nach der eigenen Identität ist ein sehr großes, wichtiges Thema dieses Romans, ebenso wie das Nachdenken über Zufälle und das Schicksal. Mir hat besonders die Identitätssuche der Protagonistin Allyson gefallen, da sie zu Beginn des Romans sehr unter dem Einfluss ihrer Eltern stand und alles getan hat, damit diese glücklich sind. Was sie selber dabei für sich möchte, das stand nicht zur Debatte, sodass sie auch nie wirklich darüber nachgedacht hat.

Mit nur einem einzigen Tag jedoch ändern sich Allysons Ansichten. Sie beginnt nachzudenken und über ihr Leben, ihre Situation und ihre Zukunft zu reflektieren. Ist sie glücklich mit dem Leben, das sie bisher hatte? Es wird deutlich, dass sie nie bewusst hinterfragt hat, ob sie selber zufrieden ist. Nur durch einen Tag in Paris mit einem jungen Mann, den sie im Zug kennen gelernt hat, beginnt sie, vieles über sich selbst zu erkennen und ihr Leben in einem anderen Licht zu sehen. Diese Wandlung bzw. dieses Bewusstwerden vollzieht sich jedoch nicht plötzlich und mit einem Schlag, sondern – ganz wie im wahren Leben – braucht Allyson ihre Zeit, um Erkenntnisse zu gewinnen.

Der Auslöser für Allysons Wandel ist Willem, eben jener Fremde, mit dem sie für einen Tag nach Paris reist. In Willem hat Allyson sich verliebt, doch nach einer schönen Nacht in der Stadt der Liebe, ist er verschwunden und Allysons Leben ist auf den Kopf gestellt. Sie lebt ihr Leben in Boston zwar weiter, beginnt ihr neues Leben am College, doch für sie ist es eine schwere Zeit, in der sie auf den Leser beinahe schon depressiv wirkt.

Allyson hat mir zu Beginn des Romans sehr gut gefallen. Ich konnte mich gut mit ihr identifizieren, da ich den Eindruck hatte, dass ich ihr ein wenig ähnlich bin. Alles durchgeplant, immer auf der sicheren Seite, nie bei den coolen Partys dabei, eher eine Streberin. So lernte ich Allyson kennen. Ihre sanfte Wandlung an dem Tag in Paris zu einer spontaneren, freieren Person, konnte ich gut nachvollziehen.

Jedoch konnte ich Allysons depressive Stimmung nach ihrer Rückkehr aus Paris nicht ganz nachempfinden. Nach diesem einen Tag, der für sie alles geändert hat und der ihr vor Augen geführt hat, dass sie eigentlich unzufrieden ist, wenn sie nur den Wünschen ihrer Eltern entspricht, fällt Allyson in ein tiefes Loch. Dies dauert auch ziemlich lang an, fast ein Jahr. Erst durch den mir äußerst sympathischen Dee, der gemeinsam mit Allyson einen Shakespeare-Kurs besucht, beginnt sie wieder nach vorne zu blicken – und Willem zu suchen.

Es hat mir zwar gefallen, dass Allyson Willem am Ende des Romans sucht, jedoch war für mich der Beginn der Suche etwas zu gedehnt. Das Ende fand ich wiederum sehr spannend, sympathisch und herzerwärmend, da sie so viel Hilfe von anderen erhält. Ich muss aber sagen, dass Allyson ein wenig einer Achterbahn glich. Erst beschließt sie, Willem doch nicht anzusprechen und dann fuhr sie doch zu ihm. Hier fehlten mir ein wenig die Begründungen für Allysons Handeln. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass Allyson mir am Ende des Romans ein wenig fremd geworden ist, auch wenn sie sich dort selber gefunden hat. Ihre Entwicklung insgesamt gefiel mir zwar sehr gut, aber die Begründungen für ihr auf und ab am Ende, die fehlten mir einfach, um sie verstehen zu können.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin es schafft, die Kapitelenden so besonders zu gestalten. Der letzte Satz eines jeden Kapitels ist etwas Besonderes, so bedeutungsschwer, dass man wirklich an jedem Ende eines Kapitels denkt "Wow, das klingt so abschließend. So rund". Das ist richtig super. Auch vom Aufbau der Geschichte war ich wirklich begeistert! Zuerst wird der eine Tag in Paris geschildert, dann folgt im 2. Teil des Romans ein Wechsel in der erzählten Zeit, da nun die Erlebnisse eines kompletten Jahres beschrieben werden. Dazu wird pro Kapitel ein Monat in Allysons Leben geschildert. Auch mit ihrer Suche nach Willem am Romanende ändert sich nochmals die Zeit, da nun wieder wenige Tage in den letzten Kapiteln geschildert werden. Ein klasse Spiel mit der Zeit, durch welches der Roman super spannend wurde. Vor allem das Ende von „Nur ein Tag“ hat mich sehr neugierig auf „Und ein ganzes Jahr“ gemacht, da ich nun einfach wissen MUSS, wie es mit Allyson und Willem aus geht.

Fazit
Wenn ihr „Nur ein Tag“ kauft, dann nehmt auch gleich „Und ein ganzes Jahr“ mit, denn ich kann euch sagen, diese Geschichte hat Suchtpotenzial! Die Protagonistin durchlebt eine unglaubliche Entwicklung und es ist einfach nur spannend, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die Suche ihrer wahren Identität hat mir sehr gut gefallen. Shakespeare- und Paris-Fans werden hier auch voll auf ihre Kosten kommen, da die Theaterstücke und die Stadt der Liebe eine zentrale Rolle im Roman spielen. Jedoch konnte ich die Gründe für Allysons Entscheidung am Ende nicht ganz nachvollziehen, wodurch ich mich hier nicht mehr so gut mit ihr identifizieren konnte, wie zu Beginn.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Nur ein Tag
2. Und ein ganzes Jahr
Zusatz e-Book: Und noch eine Nacht

Veröffentlicht am 10.02.2018

Mit der neuen Protagonistin bekommt die Geschichte frischen Wind

Die Magie der Lüge
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Klappentext
„Anderta Passario führt ein Doppelleben. Tagsüber ist sie eine harmlose Wahrsagerin, nachts eine gerissene Diebin. Sie ist glücklich. Doch eines Tages verändert ein Zauber die Wirklichkeit ...


Klappentext
„Anderta Passario führt ein Doppelleben. Tagsüber ist sie eine harmlose Wahrsagerin, nachts eine gerissene Diebin. Sie ist glücklich. Doch eines Tages verändert ein Zauber die Wirklichkeit und Anderta scheint die Einzige zu sein, die sich an ihre Vergangenheit erinnert. War ihr ganzes Leben nur eine Lüge? Anderta ist wild entschlossen, ihr altes Leben mit allen Mitteln von dem schuldigen Magier zurückzufordern: Tirasan Passario. Dieser ahnt zwar nichts von Andertas Plänen, aber auch ihn schmerzt der Verlust seiner Vergangenheit. Gerade die Beziehung zu seinem Freund Rustan ist komplizierter denn je, denn Tirasan weiß genau, was dieser heimlich für ihn empfindet – nur hat Rustan sein Liebesgeständnis von einst vergessen. Dabei war Tir ihm noch eine Antwort schuldig! Doch sowohl Anderta als auch Tirasan müssen feststellen, dass es nichts bringt, der Vergangenheit nachzutrauern, wenn man die Gefahren der Gegenwart nicht erkennt.“

Gestaltung
Im Endeffekt wurde das Cover des ersten Bandes „Die Magie der Namen“ beibehalten und nur die Farbe, das eine Wort im Titel und die Anordnung der Schriftzüge im Hintergrund geändert. Ich mag zwar die neue Farbe, da sie an altes Papier oder Stein erinnert, aber ich hätte mir doch ein etwas anderes Motiv gewünscht und nicht wieder die Wellenförmig angeordneten Schriftzüge aus Namen der Figuren.

Meine Meinung
Nachdem Autorin Nicole Gozdek mich so mit dem Ende von „Die Magie der Namen“ überrascht hatte, wollte ich unheimlich gerne wissen, wie die Geschichte rund um Tirasan weiter gehen mag (meiner Meinung nach sollte man Band eins übrigens unbedingt gelesen haben, um diesen Band zu verstehen). Sehr packend fand ich dann gleich den Beginn dieses zweiten Bandes, denn es geht um Tirasans Schwester Anderta und die Geschichte setzt zudem ein paar Tage vor Ende des ersten Bandes an. Sowas hatte ich bisher auch noch nicht! Auch Anderta kann erkennen, ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht und diese Fähigkeit nutzt sie aus, um die Menschen zu erpressen und zu bestehlen. Doch eines Tages wacht sie auf und nichts ist mehr, wie es beim Einschlafen war. Die Welt hat sich komplett verändert!

Anderta fand ich eine spannende Protagonistin. Sie ist als Diebin ziemlich gewieft und ihr Charakter gefiel mir insgesamt sehr, denn Anderta nimmt kein Blatt vor den Mund und ist ganz anders als ihr Bruder Tirasan, der Protagonist des ersten Bandes. Mit ihr konnte ich mich viel mehr identifizieren und sie bringt auch frischen Wind in die Geschichte. Dadurch, dass Anderta die einzige Person ist, die sich an die Welt erinnert, wie sie vorher war, entsteht einiges an Spannung, denn Anderta macht sich auf den Weg, den Schuldigen zu finden und die Welt so wiederherzustellen, wie sie sie in Erinnerung hat.

Dadurch dreht sich der erste Teil des Buches vor allem um Andertas Reise zu ihrem Bruder Tirasan. Hier beschreibt Anderta die neue Welt aus ihrer Sicht, wodurch wir Leser nach dem Ende des ersten Bandes endlich mehr darüber erfahren. Auch kommen einige neue Figuren – wie z.B. Londurs – hinzu, die etwas Wind in die Geschichte bringen. Gleichzeitig empfand ich die Reise aber auch als etwas langweilig, da kaum etwas actionreiches passierte. In der zweiten Hälfte des Buches kommt diesbezüglich etwas mehr Rasanz auf, wobei auch hier das Reisen nach wie vor einen großen Raum einnimmt. Toll fand ich aber, wie die Autorin die Figuren und Fäden zusammenführt und sie miteinander verknotet.

Schön fand ich, dass ich endlich erfahren habe wie es mit Tirasan und Rustan weitergeht, denn das war für mich nach Beendigung des ersten Bandes ein Aspekt, über den ich (neben der neuen Weltordnung) gerne mehr erfahren hätte. Etwas mehr Informationen über die Namensmagie hätte ich mir vielleicht noch gewünscht, denn diese blieb manchmal doch etwas schwammig. Aber insgesamt muss ich sagen, dass mir die Kombination aus alten und neuen Charakteren super gut gefallen hat und dass die Geschichte für mich zu einem runden Ende geführt wurde.

Fazit
Mit „Die Magie der Lüge“ setzt Nicole Gozdek ihre Geschichte rund um die Magie der Namen fort, indem sie die neue Welt, die am Ende des ersten Bandes entstanden ist, genauer beschreibt. Die Idee der Autorin, die Geschichte mit Anderta weiterzuerzählen war ein kluger Schachzug und mir gefiel dieser zweite Band viel besser als der erste. Allerdings fehlte mir im ersten Teil der Handlung etwas die Action und die Reise war für mich etwas zu lang gezogen, die zweite Hälfte war da schon spannender (vor allem auch, weil man auch altbekannte Figuren wiedertrifft).
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
1. Die Magie der Namen
2. Die Magie der Lüge