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Veröffentlicht am 24.06.2022

Originell, packend & amüsant!

P.S. Morgen bist du tot
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„P.S. Morgen bist du tot“ wirft einen unverbrauchten Blick auf Psychopathie, denn Licht und Schatten liegen nah beieinander: mutig-risikobereit, vorsichtig-misstrauisch, klug-gewieft, gelassen-indifferent ...

„P.S. Morgen bist du tot“ wirft einen unverbrauchten Blick auf Psychopathie, denn Licht und Schatten liegen nah beieinander: mutig-risikobereit, vorsichtig-misstrauisch, klug-gewieft, gelassen-indifferent - je nach Situation dominiert die eine oder die andere Seite der Medaille.

"P.S. Morgen bist du tot" ist von Anfang an absolut mitreißend: Der Schreibstil ist schwungvoll, geistreich sowie atmosphärisch - ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen. Die Charaktere sind erwartungsgemäß faszinierend verstörend, aber auch überraschend liebenswert! Die Handlung ist genauso originell, wie es die Prämisse verspricht, außerdem wirklich unheimlich und spannend – einfach teuflisch genial!

Die verschiedenen Perspektiven bieten interessante Einblicke und sorgen für Abwechslung. Chloes Sicht wird aus der Ich-Perspektive geschildert, sodass man ihr sehr nah kommt: sie ist gerissen, selbst-ironisch sowie auf sympathische Art gemeingefährlich. Darüber hinaus wird die Geschichte durch weitere Charaktere aus der personalen Sicht erzählt.

Es ist nervenaufreibend Chloe aus der Perspektive anderer Figuren zu erleben, denn sie ist bemüht nichts dem Zufall zu überlassen, sie plant sorgfältig, bereitet sich akribisch vor, und inszeniert sich je nach Bedarf. Ihre Artgenossen sind jedoch ebenso verschlagen: Alle verheimlichen etwas, lügen oder täuschen, und sind entsprechend misstrauisch! Allerdings durchschaut nur eine/r alle…

Die bizarren Innenleben und Verhaltensweisen der Figuren sind ausgesprochen unterhaltsam, verblüffend sowie fesselnd, denn sie verfolgen heimliche, eigene wie gemeinsame Ziele. Insbesondere Chloe ist oft herrlich taktlos zynisch, aber Psychopathen sind eben auch nur Menschen - also keineswegs vor Gefühlen gefeilt…

Vera Kurian liefert mit „P.S. Morgen bist du tot“ ein beeindruckendes Debüt ab. Die schwarzhumorige, temporeiche sowie rätselhafte Handlung ist vielschichtig und raffiniert gestaltet. Es war mir ein Vergnügen die umtriebigen Psychopathen bei ihren Unternehmungen auf dem College Campus zu begleiten.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Ein psychologischer Thriller rund um ein Familiendrama!

Dunkle Tiefen
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Drei Schwestern, zwei Tragödien: die vierte und jüngste Schwester starb vor 20 Jahren unter mysteriösen Umständen, und einige Zeit später verschwindet die Mutter der verblieben drei.
Die Geschichte empfängt ...

Drei Schwestern, zwei Tragödien: die vierte und jüngste Schwester starb vor 20 Jahren unter mysteriösen Umständen, und einige Zeit später verschwindet die Mutter der verblieben drei.
Die Geschichte empfängt die Leser*innen sofort herrlich düster und unheilvoll, was auch an dem perfekt gewählten Setting liegt: Ein Dorf am Meer im Winter und ein altes, heruntergekommenes Ferienhaus am Rande der Klippen, die von eisigem Wind sowie peitschendem Regen heimgesucht werden.
Dann sind da die obskuren Einladungen, in denen um dieses Treffen zur Weihnachtszeit gebeten wurde, die jedoch keine der Schwestern verschickt haben will. Und was hat es mit der abweisenden Nachbarin auf sich? Sie war und ist sehr neugierig, sie scheint alles über alle zu wissen, und mischt sich nach wie vor in die Angelegenheiten anderer ein…
Jess, Ella, Lydia und Rosa haben in dem Cottage viele unbeschwerte Sommer voller Spaß und Abenteuer verbracht, die langen Tage im Garten sowie am Strand waren aber auch von Zankereien und Geschwisterrivalität geprägt…
Zwanzig Jahre nach Rosas tödlichen Unfall überschatten die schmerzhaften Erinnerungen das Zusammentreffen der Schwestern in dem Ferienhaus, das sie seit jenem verhängnisvollen Sommer nicht mehr betreten haben. Die komplizierte Dynamik, die zwischen ihnen herrscht, Heimlichtuerei, Lügen und offene Fragen verdüstern die Stimmung zunehmend, bis die Enthüllungen scheinbar nicht endendwollender Geheimnisse endlich Klarheit bringt…
„Dunkle Tiefen“ wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wobei sich die Gegenwart (Winter 2017) und die Vergangenheit (Sommer 1997) abwechseln. Dieser Handlungsaufbau sorgt für Nervenkitzel pur, denn man erfährt Stück für Stück was damals wirklich geschah.
Dieser Psychothriller mit Sogwirkung ist grandios: ruhig und temporeich zugleich, die greifbare Beklemmung ist faszinierend verstörend, und verschiedene Handlungsstränge werden allmählich raffiniert miteinander verwoben. Die vielen rätselhaften Begebenheiten sind wunderbar unheimlich, und die Elizabeth Kay versteht es hervorragend, falsche Fährten zu legen. Ich habe „Dunkle Tiefen“ regelrecht verschlungen und war verblüfft von den erschütternden Zusammenhängen, die sich zeigen, während sich das Drama entfaltet.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Zauberhaft!!!

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ ist ein sagenhaftes Jugendbuch, perfekt um den Alltag hinter sich lassen: zum Abschalten, Wohlfühlen und Abtauchen in eine magische Welt – auch für junggebliebene ...

„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ ist ein sagenhaftes Jugendbuch, perfekt um den Alltag hinter sich lassen: zum Abschalten, Wohlfühlen und Abtauchen in eine magische Welt – auch für junggebliebene Erwachsene!
Der lebhafte, geistreiche Schreibstil versprüht jede Menge Atmosphäre und Humor – die Geschichte packte mich von Beginn an, und entführte mich in ein bildstark erzähltes Abenteuer.
In dem Roman wimmelt es nur so sympathischen, interessanten und/oder wunderlichen Figuren, die wundervoll lebendig dargestellt werden. Die geheimnisvolle, ereignisreiche, sowie temporeich Handlung ist absolut mitreißend, sodass ich das Gefühl hatte, selbst ein Teil der Geschichte zu ein.
Erzählt wird aus der Sicht von Clara, der Protagonistin, und am Ende vieler Kapitel gibt in Kursivschrift mysteriöse Botschaften…
Die kluge, neugierige Clara begibt sich zusammen mit dem verschlossenen Théo, auf eine Schnitzeljagd durch die schönsten Städte Frankreichs, um das Rätsel eines magischen Buches zu lösen. Gleichzeitig entdecken die beiden düstere Familiengeheimisse…
Die Dynamik zwischen Clara, Théo und ihren Familien macht dabei eine interessante Entwicklung durch, die bewegend sowie unterhaltsam gestaltet ist.
Aber weshalb versucht ein Bekannter die beiden von ihrer Mission abzuhalten? Und wer sind die unheimlichen Männer, die immer wieder auftauchen? Die fantasievolle Handlung begeisterte mich regelmäßig mit unerwarteten Wendungen!
Geheimnisse, Spannung, Gefühl sowie ein fühlbares Frankreich-im-Sommer-Flair werden kreativ zu einem wahren Lesevergnügen verknüpft; die Autorin hat ein großartiges Mosaik aus fantastischen Eindrücken kreiert!
Es hat einen Riesenspaß gemacht Clara und Théo bei ihren turbulenten Abenteuern zu begleiten, und die Puzzleteile zusammenzufügen. Ganz großes Kopfkino – für Fans von Kerstin Gier und/oder Rose Snow.

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Veröffentlicht am 18.05.2022

Nervenaufreibend spannend!!!

Kaltherz
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„Kaltherz“ hat mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen: ich habe das Buch in zwei Nächten durchgelesen, und immer nur aufgehört, weil mir irgendwann die Augen vor Müdigkeit zugefallen sind!

Es ...

„Kaltherz“ hat mich sofort gepackt und nicht mehr losgelassen: ich habe das Buch in zwei Nächten durchgelesen, und immer nur aufgehört, weil mir irgendwann die Augen vor Müdigkeit zugefallen sind!

Es gibt vier Perspektiven, die alle hoch interessant sind, für Abwechslung sorgen sowie die Spannung hoch halten!

Kim ist eine unorthodoxe, knallharte Ermittlerin, Clara ist die verzweifelte Mutter der entführten Marie, die zu zerbrechen droht, Jakob ist der Ehemann und Vater – vor allem aber ein aalglatter Geschäftsmann, der immer zuerst an seine Karriere denkt. Aber das sind nur Oberflächen, Fassaden, dahinter gibt es viel, viel mehr zu entdecken…

Der Schreibstil ist ungemein flüssig sowie mitreißend: eindringlich, schwarzhumorig und geistreich. Die Charaktere sind wirklich alle (verstörend) faszinierend – jede/r auf ganz eigene Art und Weise, und ihre Entwicklungen im Laufe der Geschichte sind grandios gestaltet! Die fesselnde Handlung ist vielschichtig, komplex sowie bewegend!

Zum Ende hin gibt es viele unerwartete Wendungen und tolle Überraschungen.

Der Autor hat die persönlichen Hintergründe der Figuren raffiniert und nachvollziehbar mit dem Entführungsfall verknüpft, sodass ich nonstop mit den Charakteren mitgefiebert habe!
Auch das zweite Buch von Henri Faber hat mich vollauf begeistert

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Veröffentlicht am 05.05.2022

Ich find's abgefahren!

Die letzte Jagd
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Ich finde die Handlung und den Schreibstil herrlich überladen mit demonstrativen Vergleichen, Ironie, tragisch-komischen, philosophischen Betrachtungen und skurril gestalteten Klischees, sodass dieses ...

Ich finde die Handlung und den Schreibstil herrlich überladen mit demonstrativen Vergleichen, Ironie, tragisch-komischen, philosophischen Betrachtungen und skurril gestalteten Klischees, sodass dieses Buch meiner Meinung nach in jeder Hinsicht jenseits von gut-schlecht oder authentisch-unrealistisch ist!

Im Schwarzwald und im Elsass ermitteln zwei idiosynkratische Ermittler/innen aus Frankreich rund um eine groteske, steinreiche, aristokratische Unternehmerfamilie, die auf Hirschjagd in allen Formen steht, bizarr zugerichtete Leichen, eine wissenschaftliche Kommune, und eine gemeingefährliche Gruppe, deren Vorfahren im Geiste sogar die NAZIS bei der SS in Angst und Schrecken versetzte.

Jemand macht die Mitglieder der Unternehmerfamilie von Jagenden zu Gejagten, und die Ermittlungen führen einen erfahrenen, einst hartgesottenen, aber effektiven, nun traumatisierten, unberechenbaren Ermittler und seine junge, unkonventionelle Kollegin in die dunkelsten, tiefsten Abgründe der Bestie Mensch…

Ich würde „Die letzte Jagd“ als abgefahren bezeichnen. Ich empfand es als faszinierend verstörend, psychologisch wie atmosphärisch düster und SEHR anregend! Die Handlung ist geistreich, temporeich, ereignisreich und abwechslungsreich – Langeweile kommt hier garantiert nicht auf!!!

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