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Veröffentlicht am 13.05.2018

Auch Magier sind hier Menschen oder zumindest mittendrin

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
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Maradaine ist eine Stadt, mit Straßen, aufgeteilt in von Straßenbanden bestimmten Vierteln und einer Universität, an der ganz normale Studenten ganz normale Fächer studieren. Ein Fach gibt es dort allerdings, ...

Maradaine ist eine Stadt, mit Straßen, aufgeteilt in von Straßenbanden bestimmten Vierteln und einer Universität, an der ganz normale Studenten ganz normale Fächer studieren. Ein Fach gibt es dort allerdings, das nicht jeder wählen kann, die Kunst der Magie. Hier werden nur Studenten aufgenommen, die über besondere Fähigkeiten verfügen und dann zu fertigen Magiern ausgebildet werden, um später in einen der Zirkel aufgenommen zu werden und ihren Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft beizutragen. Einer von ihnen ist Veranix, besonders in seiner Vorgeschichte, seinen Fähigkeiten und seinen darauf ausgerichteten Ambitionen, den Handel mit Effitte, einer speziellen Droge, die abhängig macht und irgendwann das Hirn der Menschen 'tötet', zu bekämpfen. Fast jede Nacht verlässt er heimlich das Universitätsgelände, lauert kleine und größere Effittevertreiber auf und nimmt ihnen das Effitte und auch das Geld. An den großen Chef dieses Gewerbes, Fenmere, ist er bisher noch nicht herangekommen, aber eines Nachts ergibt sich die Gelegenheit, diesem extrem wegzutun und die Übergabe einer große Schiffsladung der Droge zum Scheitern zu bringen. Das zumindest denkt Veranix, als er die Gruppe bei ihrem Treiben stört. Doch bei dem Deal sollten 'nur' ein Seil und ein Mantel übergeben werden, für sehr viel Geld. Wie sich herausstellt, magische Gegenstände, die in den falschen Händen, dessen Besitzer eine ungeheure Macht verleiht und grauenhafte Dinge möglich macht. Und genau dies soll geschehen, denn Fenmere würde Seil und Mantel an den Zirkel der blauen Hand weiter geben, mit seinem machthungrigen Chef Sirath und dessen Pläne sind einfach unbeschreiblich. Jetzt geht es tatsächlich um Leben und Tod, für alle Menschen, ob magisch oder nicht und zuallererst für Veranix, der von nun an gejagt wird, von Fenmeres Handlangern und den Magiern der blauen Hand selbst.
Diese neue fantastische Welt mit seiner Koexistenz von Magiern und Menschen, eröffnet uns ein neues zauberhaftes Universum, das begeistert. Begeistert beim Lesen dieser Geschichte und der Erwartung auf das Kommende, das in den nächsten Bänden für uns aufgeschlagen wird. Zu Beginn denkt man natürlich an 'Harry Potter', aber nur einen Augenblick lang, denn hier ist alles viel erwachsener und die Welt der Magie und der Menschen ist eine gemeinsame Welt. Und so hoffe ich, das nächste Abenteuer ist schon in Arbeit.
Ich warte mit Spannung darauf!

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Veröffentlicht am 13.05.2018

Manchmal sind es sehr spezielle Wege dorthin

Ein halbes Jahr zum Glück
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Markie's Ehemann Kyle ist gutaussehend, präsent, erstrebenswert für all die anderen wohlsituierten besseren Damen, deren Kinder die Privatschule von St. Marks besuchen und Markie ist stolz darauf. Man ...

Markie's Ehemann Kyle ist gutaussehend, präsent, erstrebenswert für all die anderen wohlsituierten besseren Damen, deren Kinder die Privatschule von St. Marks besuchen und Markie ist stolz darauf. Man kann ja so viel übersehen, ignorieren, einfach nicht aussprechen, um die schöne Fassade einer intakten Familie aufrecht zu erhalten und es geht ihnen doch gut, Markie, Kylie und ihrem Sohn Jesse, nicht wahr. Solange, bis es dann nicht mehr geht, bis die neueste Liebschaft ihres Ehemanns in flagranti auf dem Handy all ihrer netten Bekannten zu bewundern ist.
Markie öffnete die Augen und sieht, ein überschuldetes Haus, ein leeres Bankkonto und der Ausbildungspool für ihren Sohn ist auch nicht mehr da. Kyle hat ganze Arbeit geleistet und so bleibt nur Scheidung und die Flut. Über den einwöchigen desaströsen Umweg über ihre Eltern fährt Mackie zusammen mit ihrem Sohn vor dem kleinen angemieteten Haus, viele Kilometer entfernt von ihrem früheren Leben, vor, in einem Umzugswagen. Ihr unzuverlässiger Exmann ist natürlich nicht zum Helfen erschienen und so versuchen sie beide, Mackie und Jesse, die Möbel aus dem Wagen ins Haus zu transportieren, was nahezu unmöglich ist. Und dann kommt Hilfe. Mrs. Saint, eine schon sehr alte Dame, kommt den Weg hinauf geeilt, zwei Männer im Schlepptau, Bruce und ihre wohl rechte Hand Frederic. Sie nehmen Markie den Tisch, an dem sie sich gerade abarbeitet, aus der Hand und setzten sich in Bewegung. Ihr selbst wird bedeutet, es ja nicht zu wagen, etwas weiteres zu tun. Alles würde gut. Dies ist ihr erstes Kennenlernen mit der doch recht dominant wirkenden Nachbarin Mrs. Saint und ihrem Stab von Hausangestellten, alle ein bisschen merkwürdig und laut ihrer 'Herrin' eine liebevolle Ansammlung von Mängelexemplaren. Da ist die optisch eher ungewöhnliche Patty, und ihre kleine Tochter Lola, Bruce, der immer ein paar Anläufe mehr braucht, Ronda, die Köchin, bei der mehr daneben geht wie das es essbar ist und Frederic, der Mann mit dem Überblick und unendlicher Geduld. Markie will sich zurückziehen und ihre Wunden lecken, unbehelligt ihre Heimarbeit für eine Versicherung erledigen und keine! Menschen an sich herangekommen lassen. Sie gekommt eine unbehelligte Eingewöhnungszeit, aber dann nehmen ihre wirklich sehr freundlichen und hilfsbereiten Nachbarn, ganz vorne weg natürlich Mrs. Saint Kontakt auf. Die Dame des Hauses will natürlich nur das Beste, mit jeder Menge guter Ratschläge und vieler Körbe guter und weniger geglückter Essensgaben.
Es sieht jetzt alles nach nervigen Nachbarn und einer vom Leben angezählten Ehefrau und Mutter aus. Das dachte ich auch, aber es ist nicht das Übliche, diese Geschichte. Was sich daraus ergibt, all die berührenden Dinge, die nie erwarteten und schließlich aufgedeckten Geheimnisse dahinter, bewegend und sehr ernst. Man sollte nicht vorbeigehen an diesem Buch und die Geduld aufbringen, zu erleben, wie aus einer guten Geschichte mit seinem beeindruckenden letzten Teil ein wirkliches Kleinod wird, über eine Gruppe von Menschen und einen ganz besonderen vorne an. Sicher könnte man sagen, das Ende ist zu ….(ich will ja nichts verraten), aber ich finde, es bringt die passende Balance auf der Wippe zurück und das ist gut so.

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Veröffentlicht am 22.04.2018

Fiktion, die aktueller nicht sein kann

Das Eis
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Ein Zufall führt dazu, das der Körper des seit drei Jahren verschollenen Umweltaktivisten Thomas Harding gefunden wird. Er fällt 'aus einem schmelzenden Gletscher' heraus. Nun ist endlich Gewissheit, was ...

Ein Zufall führt dazu, das der Körper des seit drei Jahren verschollenen Umweltaktivisten Thomas Harding gefunden wird. Er fällt 'aus einem schmelzenden Gletscher' heraus. Nun ist endlich Gewissheit, was für seine Freunde und Mitarbeiter schon lange auf der Hand lag. Thomas ist tot. Und trotzdem ist es für alle ein Schock, vorneweg für seinen besten Freund Sean, der mit ihm zusammen war, als die Eishöhle Thomas unter sich begrub. Die beiden kennen sich seit Studententagen und ihr gemeinsames Engagement für die Natur und den Umweltschutz, besonders die Arktis, hat sie zu Freunden gemacht. Eigentlich erstaunlich, da sie sonst nicht unterschiedlicher hätten sein können. Sean ist reich, von Haus aus, und sein Traum ist die harmonisch funktionierende Koexistenz von Umweltschutz und Ökonomie. Thomas dagegen stammt aus armen Verhältnissen und seine Ziele waren Geld und Ansehen, egal um welchen Preis.
Das routinemäßige Verfahren in so einem Fall ist eine gerichtliche Untersuchung der zum Tode führenden Umstände. Und genau dies geschieht auch, mit Sean im Mittelpunkt. Die Gerichtsverhandlung beginnt und nach und nach kommt alles ans Licht. Korruption, skrupellose Geschäftspraktiken, Waffengeschäfte, die Verbindung zwischen Geld, Macht und Politik, all das kommt auf den Tisch, alles eingebunden in die hochaktuellen Themen Klimawandel und Umweltschutz.
Es ist schockierend, uns aber auch irgendwie allen bewusst, was hier abläuft, was passiert hinter den Kulissen der Macht von Privatwirtschaft und Staat. Am liebsten würde man es gar nicht so genau wissen wollen, aber das Mittel der Spannung, das die Autorin mit der Gerichtsverhandlung an uns heranträgt, führt dazu, das wir nicht anders können wie hinzusehen.Und diese Wahrheit, sie ist die pure Realität und absolut aktuell. Ein sehr gut geschriebener Umweltroman, der uns hineinzieht in ein Thema, mit dem wir leben, jeden Tag.

Veröffentlicht am 21.03.2018

Ein Thriller der absoluten Extraklasse

Aisha
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Axel Steen kommt gerade aus der Rehabilitation zurück an seinen Arbeitsplatz. Doch statt sich langsam wieder einfinden zu können, wird er sofort mit dem Mord an einem ehemaligen Mitarbeiter des dänischen ...

Axel Steen kommt gerade aus der Rehabilitation zurück an seinen Arbeitsplatz. Doch statt sich langsam wieder einfinden zu können, wird er sofort mit dem Mord an einem ehemaligen Mitarbeiter des dänischen Geheimdienstes PET konfrontiert. Dann ein weiterer Mord an einem Mitarbeiter desselben Einsatzkommandos und Steen fängt an, die Hintergründe deren gemeinsamen Terroreinsatzes zu ergründen. Es wird ihm nicht leichtgemacht, zu erfahren, was damals passiert ist. Zudem erfährt der Fall für Steen eine sehr persönliche emotionale Seite, denn seine Freundin Henriette und sein schon in den Vorbänden eine Rolle spielender Widersacher Jens Jessen gehörten ebenfalls zu dieser Truppe. Und dann taucht bei seinen Recherchen auch immer wieder der Name eines Mädchens auf, Aisha heißt sie und Steen hat das Gefühl, das sie eine entscheidende Rolle spielt in diesem 'Spiel'.
Diese Geschichte ist groß, ein Thriller der absoluten Extraklasse, mit einem Spannungsbogen, der erst relativ langsam ansteigt, dann aber geradezu explodiert. Hier ist nichts einfach, das Gut und Böse verschwimmt in diesem ungeheuer real aufgestellten Fall fast vollständig und auch der politische Aspekt kommt in einem sehr angemessenen Maß zum Tragen. Für jeden Freund des Thriller-Genres ist dieser dänische Kommissar und sein neuester Fall ein absolutes Muss.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Eine faszinierende Frau und ihre Zeit

Die amerikanische Prinzessin
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Allene Tew, 1872 in Jamestown, USA in einfache Verhältnisse hineingeboren, heiratet in eine der angesehensten Gründerfamilien der Stadt ein. Wenig akzeptiert von der Familie und dem elitärem Zirkel dieser ...

Allene Tew, 1872 in Jamestown, USA in einfache Verhältnisse hineingeboren, heiratet in eine der angesehensten Gründerfamilien der Stadt ein. Wenig akzeptiert von der Familie und dem elitärem Zirkel dieser Gesellschaft, geht sie ihren Weg und schafft es schließlich, Einlass zu finden in diese abgeschottete Welt der feinen HighSociety. Zwei Kinder und einen abgestürzten Ehemann später erfolgt jedoch die Scheidung. Nach kurzer Zeit die erneute Heirat, mit einem Mann, der eigentlich nur sein bisheriges Leben weiterführen will. Auch diese Ehe scheitert. Dann, endlich taucht ein Mann in ihrem Leben auf, der ihr wirkliches Glück schenkt und zu Ehemann Nr.3, the right man, wird.
Allenes weitere Vita ist angefüllt mit dem Aufbruch nach Europa, erneuten Ehen, Prestige, Geld, Schicksalsschlägen, finanziellen Turbulenzen und der alles durchziehenden eigenen Stärke und Kraft, mit ihrer einzigartigen durchaus charismatischen Persönlichkeit ein äußerst bemerkenswertes Leben zu führen. Dieses Leben ist eingebettet in die Zeit zweier Weltkriege, Bankencrash und Revolution. Und neben der Faszination für Allene Tewes prall angefülltem Leben selbst, ist es auch, oder aus meiner Sicht gerade, das mit solcher Leichtigkeit gestreifte und vor uns Lesern ausgebreitete durchaus als Weltgeschichte anzusehende Zeitgeschehen, das dieses Buch zu etwas ganz besonderem macht. Immer am Puls der damaligen Zeit.