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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2021

Ein Neuanfang mit Begleitung und daraus wird ja vielleicht mehr

Liebe auch an Regentagen
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Dies ist ein Roman, der von der Liebe erzählt, der Liebe von Lauren und Beau. Beide haben gerade eine Trennung hinter sich gebracht, so halbwegs zumindest, denn Laurens Mann, Arzt und gewohnt, dass alles ...

Dies ist ein Roman, der von der Liebe erzählt, der Liebe von Lauren und Beau. Beide haben gerade eine Trennung hinter sich gebracht, so halbwegs zumindest, denn Laurens Mann, Arzt und gewohnt, dass alles nach seinen Vorgaben abläuft, kann sich einfach nicht damit abfinden, dass es seine Frau nach über 20 Jahren Ehe tatsächlich gewagt hat, sich von ihm zu trennen. Und er will sie auf jeden Fall wieder zurück, weniger aus Liebe, sondern eher aus der Haltung heraus, das er hier das Sagen hat. Und auch Beaus aus seiner Ehe mitbekommenes Seelenpaket, von Beruf ist er ist Landsschaftsarchitekt, wiegt schwer. Langsam und vorsichtig nähern sich die beiden an, fassen Vertrauen und öffnen ihre Herzen. Und gerade Beau wird für Lauren zum großen Unterstützer auf dem holprigen Weg hin zu einem wirklichen Neuanfang.
Das Buch ist sehr angenehm zu lesen und gerade die bereits etwas lebenserfahrernen Protagonisten, die diesem Liebesroman das passende Maß an Tiefe und Realität liefern, machen diese Geschichte zu einem sehr schönen Leseerlebnis. Und trotz aller vielleicht manchmal etwas zu hochgepuschter Dramatik bleibt das Buch recht leichter unterhaltsamer Lesestoff, der einfach gut tut. Sicherlich hätte man tiefer graben können und die Hintergründe thematisch intensiver aufarbeiten, aber das erwarte ich hier gar nicht und eigentlich bietet dieser Roman inkl. seines einladenden Covers genau das, was ich mir gewünscht habe, eben 'Liebe auch an Regentagen'.

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Veröffentlicht am 28.04.2021

Ein wiederentdeckter Roman aus seiner Zeit, der Dinge beim Namen nennt, sehr frei

Die Beichte einer Nacht
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1930 hat diese Geschichte das Licht der Welt erblickt, verfasst von einer Autorin, die als Politikerin und eben auch als Autorin Aufsehen erregte, dadurch, dass sie sich als Frau einmischte und einbrachte ...

1930 hat diese Geschichte das Licht der Welt erblickt, verfasst von einer Autorin, die als Politikerin und eben auch als Autorin Aufsehen erregte, dadurch, dass sie sich als Frau einmischte und einbrachte in die Domänen einer Männerwelt und der Sehnsucht und dem Bestreben der Frau nach einer eigenen Identität, einem nicht von außen reglementierten selbstbestimmten Leben, Vorreiterin war und eine Stimme gab.
Heleen befindet sich in einer Nervenklinik. Sie hat ein Leben gelebt, das zu erzählen es allemal wert ist und in den stillen dunklen und trotz der Nachtschwester eher einsamen Nächten erfasst sie das Bedürfnis, ihre Geschichte weiter zu geben. Es bricht regelrecht aus ihr heraus und sie beginnt, in monologischer Form, eher distanziert dem eigenen Erleben gegenüber, mit ihrer Erzählung. Die Nachtschwester ist dabei eher Staffage. Am Anfang ist diesen Sprechen noch eher nach außen gerichtet. Sie erzählt von ihrem Elternhaus, ihrem nicht wirklich vorhandenen Kindsein als die älteste von zehn Geschwistern und dem Entschluss, wegzugehen und sich den gesellschaftlichen Aufstieg zu erkämpfen, den sie anstrebt, um jeden Preis. Es geht um die große Liebe, die jüngere Schwester und Entscheidungen, Entscheidungen und ihre Konsequenzen.
Immer nach innen gewendeter verläuft dieser Monolog, aber es klingt auch ehrlicher sich selbst gegenüber, was Heleen da sagt. Und dabei zieht eine emotionale Kälte ein, die schon auffällt. Aber das ist wahrscheinlich für die Protagonistin der einzige Weg, sich all dem zu stellen und es auch auszusprechen, selbst wenn es weh tut.
Aber, obwohl dies zumindest so etwas wie Mitgefühl hervorrufen sollte, lässt diese Geschichte den Leser mit einer Distanziertheit, dieser Frau gegenüber zurück, die so nicht gewollt sein kann.
Ein, aus dem üblichen, herausfallendes Werk, damals auch so wahrgenommen und was ja nicht selbstverständlich ist, erfolgreich in seiner Zeit, gut geschrieben und mit einer Botschaft, aber, ganz persönlich auf mich bezogen, ist es nicht so richtig bei mir angekommen.
Aber lesen, lesen sollte man es auf jeden Fall, denn es hat natürlich jede Menge ganz individuelle Leseerfahrungen verdient.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Gedanken und dazu ein bisschen Leben, eingehüllt in eine sehr lyrische Prosa

Genug
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Eine junge Frau hat unbändige Lust auf das Leben. Gerade hat sie ihr Abitur gemacht und nun soll es los gehen. Und weil das alles noch nicht wirklich greifbar ist, fängt sie ganz klein an und beschließt, ...

Eine junge Frau hat unbändige Lust auf das Leben. Gerade hat sie ihr Abitur gemacht und nun soll es los gehen. Und weil das alles noch nicht wirklich greifbar ist, fängt sie ganz klein an und beschließt, abzunehmen. Und das tut sie dann auch, diszipliniert und unbeugsam, und das führt dazu, dass sie dabei fast vergeht und genau das verliert, was sie doch feiern wollte, das Leben.
Dies ist ein Roman, der nicht faktisch den Dingen folgt, sondern ganz bestimmt ist von den Gedanken und den Empfindungen dieser jungen Frau, die diese Krankheit so viele Jahre mit sich trägt, nicht nur einmal fast daran stirbt, versucht zu funktionieren und zu leben, wie es all die anderen tun und doch gefangen ist in sich selbst. Da ist die verzweifelte Frage nach dem warum, das Nachdenken über ihre Kindheit und die Menschen, die darin wichtig waren und das immer wiederkehrende Empfinden, nicht mehr dasein zu wollen, tot zu sein und im selben Augenblick das wilde Aufbegehren, das Leben auf gar keinen Fall aufzugeben. Über das alles sinniert sie vor sich hin, wie auf einer Wolke schwebt sie durch die Zeit, die Gefühle sind leise und wir, die Leser, man weiß gar nicht so genau warum, aber man tut es einfach, wir begleiten sie dabei, ohne immer zu wissen, wo in ihren Erinnerungen die Protagonistin gerade weilt.
Aber ganz am Ende, der letzte Satz, der zeigt, das sie sie auf einem Weg ist, wie weit, weiß nur sie.
'… Aber heute Morgen plückte ich im Innenhof den letzten Ananasapfel vom Baum, und da konnte ich sie plötzlich spüren. Und mich.'

Veröffentlicht am 14.03.2021

Seebadflair zur Kaiserzeit und ein Krimi, der einen sehr gut unterhält

Der tote Rittmeister
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Norderney, die herrliche Seebadinsel, wunderbar im heute und so hochherrschaftlich mondän zu Zeiten des Kaiserreichs. Es ist das Jahr 1913 und dieser Sommer hat etwas besonderes zu bieten, das große Thronjubiläum ...

Norderney, die herrliche Seebadinsel, wunderbar im heute und so hochherrschaftlich mondän zu Zeiten des Kaiserreichs. Es ist das Jahr 1913 und dieser Sommer hat etwas besonderes zu bieten, das große Thronjubiläum mit einer Menge Festivitäten und einem großen Pferderennen, das dem Sieger sehr zur Ehre gereifen wird. Auch Victoria, eine Tochter aus bestem Hause, verbringt hier ihre Sommerferien, in einem der ersten Hotels der Insel, dafüt hat ihr Vater gesorgt. Sie ist eine ungewöhnliche junge Frau, denn sie hat sich durchgesetzt und entgegen der allgemeinen Gepfolgenheiten dieser feinen Gesellschaftsschicht einen Beruf ergriffen. Sie ist Lehrerin geworden und mit großen Ambitionen darum bemüht, Kindern aus ärmern Familien eine Schulbildung zu ermöglichen. Nun freut sie sich auf eine unbeschwerte schöne Zeit, obwohl sie gerade hier schon ab und zu an einen Mann denkt, den Journalisten Christian Hinrichs, mit dem sie im Jahr zuvor doch recht gut bekannt war. An ihrem ersten Tag auf der Insel besucht sie eine ihrer Schülerinnen, die im Seehospiz liegt und erfährt dort, das deren beste Freundin letzte Nacht verschwunden ist. Sie verspricht dem totkranken Mädchen, ihre Rieke zu finden. Und dann geht es Knall auf Fall. Bei dem Pferderennen wird ein hochangesehener Rittmeister ermordet im Dünensand gefunden, bei sich ein Spielzeug des vermissten Kindes. Victorias Freund, der Journalist, gerade mit einer Reportage für seine Zeitschrift fertig, wird, eher zufällig, zum Hilfspolizisten ernannt, um beim Aufklären des Falles zu helfen. Und daraufhin, ehe es sich Christian und Victoria versehen, sind die beiden auf gemeinsamer Ermittlermission.
Eine sehr spannende Kriminalgeschichte aus einer Zeit, die wirklich noch ganz anders war, mit einer erfrischend modernen jungen Frau, die nie aufgibt und den Fall unbedingt lösen will und an ihrer Seite, zwar mit kleinen zwischenmenschlichen Problemchen, natürlich ihr Journalist. Und wo der Fall letztendlich hinführt, das wird man dann ja sehen und was aus dem ungewöhnlichen Ermittlerpärchen wird, auch.
Ein Buch, das zu lesen, viel Spaß gemacht hat.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Urlaub auf dem Campingplatz und diesmal wird richtig ermittelt

Mission Hollercamp Band 1 - Der unheimliche Fremde
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Endlich Ferien und Leon freut sich riesig. Wie jedes Jahr fahren seine Eltern, Mia, seine Schwester und er mit ihrem Wohnmobil zum Hollercamp, ihrem Stammcampingplatz. Dort trifft er endlich seine Freunde ...

Endlich Ferien und Leon freut sich riesig. Wie jedes Jahr fahren seine Eltern, Mia, seine Schwester und er mit ihrem Wohnmobil zum Hollercamp, ihrem Stammcampingplatz. Dort trifft er endlich seine Freunde wieder, Jakub und Emily. Wie schon so viele Male zuvor, liegt wieder eine tolle Zeit vor ihnen. Sie werden schwimmen gehen, durch den Wald stromern und einfach ganz viel Spaß miteinander haben. Das zumindest ist der Plan. Doch vom ersten Tag an passieren ungewöhnliche und gar nicht lustige Dinge an ihrem Lieblingsort. Da werden ihnen beim Baden die Kleider geklaut, dann bekommen einige Gäste richtig schlimme Pusteln, ihr Boot geht unter und die Freude am traditionellen Lagerfeuer wird einem auch genommen. Irgendjemand ist für all das verantwortlich, ganz klar. Aber ist wirklich 'der Fremde', den das ganze Camp sofort in Verdacht hat, der Schuldige, ein stets barfüßiger Mann, der hier irgendwo in der Nähe sein Lager aufgeschlagen hat. Auch die Freunde glauben zuerst an das Offensichtliche. Oder steckt da doch jemand ganz anderes dahinter. Das müssen sie unbedingt herausfinden, denn sie sind ja doch sehr persönlich davon betroffen und außerdem soll auch niemand falsch verdächtigt werden.
Es ist schon richtig abenteuerlich, was die drei, eigentlich ja vier, denn Charlie, Leons Cousine, macht die Ermittlertruppe dann noch komplett, da so erleben und wo das Ganze hinführt.
Das ist eine nette Geschichte, flott erzählt, voll auf Augenhöhe und einfach ein richtig gelungener Lesespaß, für Jungen und Mädchen gleichermaßen.

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