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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2020

Die Oma nach London, die Enkelin aufs Dorf, Wohnungstausch und mehr

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Leena ist die jüngste Senior Consultant, die ihre Firma bisher hatte und sie lebt für ihre Arbeit. Seit dem Tod ihrer Schwester bedeutet ihre Arbeit allerdings auch, vor der Trauer davon laufen und das ...

Leena ist die jüngste Senior Consultant, die ihre Firma bisher hatte und sie lebt für ihre Arbeit. Seit dem Tod ihrer Schwester bedeutet ihre Arbeit allerdings auch, vor der Trauer davon laufen und das führt eines Tages zu einem Zusammenbruch, mitten in einer wichtigen Präsentation. Ihre Chefin verordnet Leena eine zweimonatige Auszeit, um zur Ruhe zu kommen und ihre persönlichen Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Aber was machen mit all der Zeit. Erst einmal besucht Leena ihre Großmutter Eileen in dem Dorf Hamleigh in Yorkshire, in dem auch sie selbst aufgewachsen ist. Als sie durch Zufall erfährt, das ihre Oma gerne wieder einen Mann an ihrer Seite hätte, ihr eigener hat sich vor kurzem mit einer Jüngeren davon gemacht, es hier im Dorf aber kaum akzeptable Kandidaten gibt, kommt sie auf eine verrückte Idee, Wohnungstausch. Leena würde hier vor Ort die Stellung halten, in Vertretung sozusagen und Eileen geht nach London und stürzt sich für eine Weile ins Großstadtleben. Und so machen es die beiden dann auch. Und was sich dann daraus ergibt, für Oma und Enkelin, das ist eine richtig schöne turbulente und absolut unterhaltsame Geschichte mit ganz viel Gefühl und natürlich, so ganz nebenbei, einer ordentlichen Portion Liebe.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Es geht dabei durchaus auch ernst zu, aber alles in allem ist es doch eine wirklich prima Wohlfühlgeschichte und diese liest sich 'wie in einem Rutsch'.
Viel Spaß dabei.

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Veröffentlicht am 04.07.2020

Juist, Achtung Bundespräsident zu Besuch

Nordseedämmerung
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Auch ein Bundespräsident macht mal Urlaub und dieses Jahr hat er sich die Insel Juist als Ferienziel ausgesucht. Und so erhält Hauptkommissar Velten, gerade selbst aus dem Urlaub zurück, den Auftrag, diesen ...

Auch ein Bundespräsident macht mal Urlaub und dieses Jahr hat er sich die Insel Juist als Ferienziel ausgesucht. Und so erhält Hauptkommissar Velten, gerade selbst aus dem Urlaub zurück, den Auftrag, diesen selbst und sein ganz persönliches Sicherheitsteam zusammen mit seinen Leuten zu unterstützen. Der Grund für die Verstärkung ist, und das ist Top Secret, es besteht der Verdacht, dass ein Anschlag auf den Präsidenten geplant ist und dazu steht noch die Vermutung im Raum, dass es in dessen direktem Umfeld einen Maulwurf gibt, der die Interna zur Absicherung seiner Person an die 'Konkurrenz' weiter gibt. Velten kann das erst gar nicht glauben, aber im Laufe seiner internen Ermittlungen auf der Insel und der Dinge, die sich dann dort ereignen, wird dieser Verdacht immer mehr zur Gewissheit.
Diese Nordseedämmerung ist ein richtig spannender Urlaubskrimi mit einem wirklich herrlichen Inselambiente, der Spezies Politiker, von denen es sicher auch angenehmere Zeitgenossen gibt, jeder Menge Verdächtiger und einem Ermittler, der sehr bald zum Einzelkämpfer wird und dazu auch noch selbst 'in einer Krise steckt'. Und wenn sich, wirklich erst ganz zum Schluss, der Nebel lichtet und der Täter zum Vorschein kommt, dann war das eine sehr kurzweiliges Lesevergnügen und hat bei mir zudem zu der Erkenntnis geführt, die Insel Juist ist (demnächst) auf jeden Fall einen Urlaub wert.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Ein tolles Ermittlerduo bei seinem ersten Fall

Mind Games
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Die Kriminalpsychologin und Profilerin Augusta Bloom und ihr Partner Jameson, ein ehemaliger MI6-Agent sind ein gutes Team. Zusammen haben sie ein kleines Büro im Souterrain einer Werbeagentur. Das reicht ...

Die Kriminalpsychologin und Profilerin Augusta Bloom und ihr Partner Jameson, ein ehemaliger MI6-Agent sind ein gutes Team. Zusammen haben sie ein kleines Büro im Souterrain einer Werbeagentur. Das reicht ihnen für ihre Arbeit als selbstständige Ermittler. Dabei werden ich auch oft zu Fällen, die in den Händen der Polizei liegt, hinzu gezogen, denn Bloom ist eine sehr anerkannte Spezialistin auf ihrem Gebiet und Jameson hat in seinem früheren Leben schon fast alles gesehen und zudem sehr gute Verbindungen, wenn einmal ganz brisante und geheime Informationen gebraucht werden. Eines Tages bittet Jameson Augusta um einen Gefallen. Das hat er noch nie getan, aber es ist ihm ein großes Anliegen, einem jungen Mädchen zu helfen, dessen Mutter einfach verschwunden ist. Jane ist 16 Jahre alt und über die Jahre von Jamesons Schwester 'mit großgezogen worden', immer dann wenn deren Mutter im Auslandseinsatz war oder einfach mal wieder nicht gut drauf. Und nun sitzt sie in Augustas Büro und will ihre Mutter finden. Es muss etwas passiert sein, da ist sie sich sicher. Einfach so weggehen, das würde sie dann doch nicht tun. Oder vielleicht doch, wenn man sie genug lockt, mit einem Spiel? Zumindest hat Jane eine solche Einladungskarte in der leeren Wohnung entdeckt und nun braucht sie Antworten. Und so machen sich Bloom und Jameson an die Arbeit und was sie dann ermitteln, ist einfach unfassbar gefährlich für eine Menge Menschen, aber vor allem für Eine. Denn das Spiel wird von ganz speziellen kranken Menschen gespielt und irgendwann erkennt man das Ziel und das ist Augusta selbst.
Das ist eine vor Spannung prickelnde, aus den seelischen Abgründen der Menschen geborene Geschichte, die die Bezeichnung Psychothriller mehr als verdient. Und ich bin mir sicher, die Ermittlungen des sehr authentischen und präsenten Profilerduos werden weiter gehen. Ich freue mich schon auf ihren nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Die Angst vor dem Tod und was man daraus macht

Im Wartezimmer der Unsterblichkeit
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Der Journalist und Fotoreporter Alberto Giuliani macht sich in diesem Buch auf eine sehr persönliche Reise. Als jungem Mann wurde ihm prophezeit, dass er im Alter von 43 Jahren sterben würde und er solle ...

Der Journalist und Fotoreporter Alberto Giuliani macht sich in diesem Buch auf eine sehr persönliche Reise. Als jungem Mann wurde ihm prophezeit, dass er im Alter von 43 Jahren sterben würde und er solle einen Mann aus der Zukunft suchen, der ihm helfen könnte. Ob er dadurch seinem Schicksal entrinnen würde, blieb dabei offen. Wirklich Gedanken darüber hat sich Giuliani nie gemacht, aber als er die 40 überschreitet, kriecht die alte Prophezeiung sozusagen wieder hervor und nimmt sein Denken zu einem doch sehr großen Teil in Beschlag. Und so macht er sich auf den Weg, den geheimnisvollen Mann, der vielleicht 'die Rettung bringt', zu suchen. Die Orte, die er dafür aufsucht, liegen verstreut über die ganzen Welt verteilt und so trifft er auf Projekte, die die Menschen vor dem Sterben bewahren oder gar zur Unsterblichkeit verhelfen sollen. Er besucht unterirdische Bunker für die Allerreichsten unserer Gesellschaft, Wissenschaftler, die geliebte Tiere klonen und dies auch bald mit Menschen schaffen wollen, Firmen, die Körper einfrieren, die in einer weit fortgeschrittenen Zeit mit den dann vorhandenen Möglichkeiten wieder aufgefroren werden und weiter leben sollen. Er besucht ein Institut, das das Genom sämtlicher Menschen einlesen und speichern will, eine Gruppe von Menschen, mit denen eine Simulation des Lebens auf dem Mars durchgeführt wird und noch einige andere, tatsächlich existierende und durch entsprechende Bilder dokumentierte, teils sehr futurische 'Tatsächlichkeiten'. Das alles ist sehr interessant, aber so richtig gut wird es dann, wenn ein Mensch sozusagen aus dem jeweiligen Projekt hervortritt und man dessen ganz eigene 'normale' Geschichte erfährt. Denn letztendlich wird Giulianis Odyssee zu einem Zusammentreffen mit Menschen, wie wir selbst es sind, mit schrägen, manchmal vielleicht schockierenden, wissenschaftliche und moralische Grenzen überschreitenden Ideen. Und das ist es auch, was fasziniert und einen hier auch sehr gut unterhält. Und die Erkenntnis daraus, für Giuliani selbst und auch für uns, die er mitgenommen hat auf diese Reise, ist vielleicht, dass es keine endgültige Erkenntnis gibt und dass das Sterben, heute zumindest, noch dazugehört, zum Leben. So erschließt sich mir zumindest dieses Buch, aber das ist sicherlich bei jedem einzelnen auch anders.
Übrigens und ich hoffe, das sagen zu dürfen, Giuliani wurde 1975 geboren und erfreut sich seines Lebens, im hier und jetzt.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Das Leben ist einfach wie es ist und manchmal soll es anders werden

flüchtig
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Herwig Berger ist um die 60 und Lehrer an einer Schule, seine Frau Maria arbeitet bei der Bank. Die beiden haben sich einst geliebt, leidenschaftlich und voller Genuss. Nach fünf Jahren und einer Fehlgeburt ...

Herwig Berger ist um die 60 und Lehrer an einer Schule, seine Frau Maria arbeitet bei der Bank. Die beiden haben sich einst geliebt, leidenschaftlich und voller Genuss. Nach fünf Jahren und einer Fehlgeburt wurde es dann anders, alltäglich, oberflächlich und von Marias Seite her oft ein Kampf 'dagegen'. Herwigs Versuche, wieder Gemeinsamkeit zu finden, werden weg gestossen und irgendwann ist es einfach ganz viel 'nur im eigenen Leben leben' und halt im selben Haus. Doch dann gibt es eine Entscheidung, Marias Entscheidung und die heißt, die Tür hinter sich zumachen, den Job kündigen, das meiste gemeinsame Geld mitnehmen und gehen, hinaus in die Welt, ohne Plan. Aber Leben muss doch einfach wert sein, ihm diesen Namen auch zu geben. Und Herwig bleibt zurück, besorgt, etwas orientierungslos und dann geht es doch recht gut weiter. Aber das Maria nicht mehr da ist, das bleibt.
Dies ist eine Geschichte, die einfach so dahin fließt, mit Menschen, die das Leben bereichern, Gefühle erzeugen und zu Erkenntnissen führen und die gerade Maria zu sich selbst finden und auch Fehler eingestehen lassen. Da ist eine Menge Erfrischendes, Berührendes und sehr Philosophisches dabei, das auch beim Leser ankommt. Aber dazwischen gibt es auch immer wieder längere Blöcke, die die Stärken des Buches ausbremsen und den Fluss der Geschichte zum Stocken bringen. Ein paar Dinge passen einfach nicht so richtig, aber jeder liest ja letztendlich auch etwas anderes aus einer Geschiche heraus.

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