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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2023

Der Lemming hat den Blues und trotzdem ist es ein herzliches Wiedersehen

Lemmings Blues
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Der Lemming ist sozusagen allein zu Haus. Die Familie macht Urlaub und der Partner in seiner Detektei ist auch kurzzeitg davon. Und dann geht dieTür auf und eine Frau kommt herein, ein bisschen so wie ...

Der Lemming ist sozusagen allein zu Haus. Die Familie macht Urlaub und der Partner in seiner Detektei ist auch kurzzeitg davon. Und dann geht dieTür auf und eine Frau kommt herein, ein bisschen so wie eine Marienerscheinung, auf dem Arm ein Mops. Das barmherzig gerettete und in höchster Lebensgefahr schwebende Tier braucht Lemmings Schutz. Am nächsten Tag ist die Überbringerin, das 'fremdgegangene Sektenmitglied' tot und die abstrus schräge Geschichte, die dahinter steckt, ist schon ein rechtes Original. Es gibt dann noch einen Toten. Und natürlich muss Kuli, der Mops, eigentlich Hercules, betreut werden und so gibt es eine kleine Wiederzusammenführung, ziemlich schön.
Slupetzkys neuester Lemmingauftritt ist wieder vom Feinsten, mit ganz viel unübertroffenem Schmäh und natürlich gibt es noch anderes Wichtiges, außer dem Kriminalfall selbst. An den aktuellen Themen dieser Tage kommt man nun mal nicht vorbei, Corona und die Ukraine, das eine geht eher, das andere geht leider gar nicht. Eigentlich ist ja alles schon gesagt, aber natürlich nicht so und so bekommt der Autor hier, gleich zu Beginn, auch diesbezüglich seinen Auftritt, nur eben anders und doch auf den Punkt. Und so ist das Fazit des 'Großen Ganzen', dieser Geschichte eben, der Lemming hat den Blues und unterhält uns super damit.

Veröffentlicht am 13.05.2023

Das Outback Australiens, mein Sehnsuchtsort und die Suche nach einem Gefühl

Woanders wachsen Mangos
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Dieses Buch, es weckt eine Sehnsucht, für die die Autorin schon längst ihren Platz gefunden hat. Ihr Sehnsuchtsort, das Outback Australiens, lange war da einfach nur der Wunsch, dieses Land einmal zu bereisen ...

Dieses Buch, es weckt eine Sehnsucht, für die die Autorin schon längst ihren Platz gefunden hat. Ihr Sehnsuchtsort, das Outback Australiens, lange war da einfach nur der Wunsch, dieses Land einmal zu bereisen und irgendwann war es dann soweit. Anfangs gab es durchaus ein bisschen Fremdeln. Doch man riet ihr, sich Zeit zu nehmen und tatsächlich ist sie irgendwann angekommen, mit ihrem Herzen, unwiderruflich. Und sie nimmt die Leser mit, zu den Menschen, dem rauhen Outback, dem Klima, den Tieren und schafft es, auch mit den ganzseitigen selbsterstellten Photographien, die ihren Platz zwischen den einzelnen Kapiteln gefunden haben, auch uns 'fühlen' zu lassen.
Dies ist kein normales Reisebuch, keine Abarbeitung von Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Hier lässt uns jemand seinen absoluten Sehnsuchtsort erleben. Und dann ist da noch die Realität, die der Autorin die Entscheidung abverlangt hat, sich niederzulassen, an einem anderen Ort, in Berlin. Und auch dort sind wir als Leser und Betrachter mit dabei, um mit auf die Suche zu gehen, nach diesem einzigartigen Gefühl, genau hier hin zu gehören, den richtigen Ort ein zweites Mal gefunden zu haben, wenigstens ein bisschen.
Bei mir ist die Präsentation und das Dahinter, die besondere Intention dieses Buch, absolut angekommen und für die eigenen Gedanken, die Sehnsucht, wo auch immer sie einen hinführt in unserer Welt, hat dies hier die Türen ein ganzes Stück weit aufgestoßen.

Veröffentlicht am 11.05.2023

Mehr als ein Fall und dazu das schöne Wien

SÜDNORD-Detektive (3)
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Diesmal dürfen die Geschwister Nora, Ronja und Jonas ihre Großeltern nach Wien begleiten. Dort Ferien zusammen mit ihren Freunden Emil und Lilli zu machen, da ist die Vorfreude groß. Und naütrlich sind ...

Diesmal dürfen die Geschwister Nora, Ronja und Jonas ihre Großeltern nach Wien begleiten. Dort Ferien zusammen mit ihren Freunden Emil und Lilli zu machen, da ist die Vorfreude groß. Und naütrlich sind die Südnorddetektive gleich am ersten Tag gerade zur rechten Zeit am rechten Ort, um einen neuen Fall angetragen zu bekommen, eigentlich ja sogar zwei. Und während sie mit den Erwachsenen Wien erkunden und den wichtigsten Sehenswürdigkeiten einen Besuch abstatten, halten sie natürlich Augen und Ohren offen und das mit Erfolg. Dem Auftrag zur Suche nach einem verschwundenen Pudel folgen weitere Meldungen über gestohlene Tiere, aber auch die Indizien, die hoffentlich irgendwann zur Lösung führen, nehmen zu. Und dann ist da noch das unter einer Diele gefundene Tagebuch aus der Zeit kurz vor dem zweiten Weltkrieg, in dem ein jüdischer Junge von seinem großen Traum und auch von schlimmen Dingen erzählt, die ihm und seiner Familie das Leben immer schwerer machen.
Diese Buch, wie schon die beiden vorherigen Bände dieser Reihe, bietet eine tolle Detektivgeschichte, perfekt ausgerichtet auf Augenhöhe zu seinem jungen Lesepublikum. Aber da ist noch ganz viel mehr, nämlich jede Menge Wissen, natürlich eingebunden, ohne jemals aufgesetzt zu wirken, über eine Stadt mit seinem ganz eigenen Flair, leckerem österreichischem Essen, der Wiener Hofreitschule, dem Stephansdom mit seinen zwei Türmen und, das gehört auf jeden Fall dazu, der Musik. Und auch ein ganz ernstes Thema hat hier seinem Platz, das Geschehen rund um die jüdische Bevölkerung in den Zeiten des Nationalsozialismus, mit einem Bezug, sehr nah dran.
Ein toller Band 3 und ich bin mir sicher, die Autorin hat mit ihren Südnorddetektiven noch viel Spannendes und zudem Wissenswertes zu erzählen. Schaut doch mal vorbei, bei ihrem nächsten Fall, dann am Meer.

Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein bisschen alte Krimischule und ein sehr originelles Ermittlerpaar

Wenn Worte töten
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Privatdetektiv Daniel Hawthorne, früher im Dienste der Polizei unterwegs, wird zu einem Literaturfestival auf der Kanalinsel Alderney eingeladen, an seiner Seite Anthony Horowitz, dessen Job es ist, die ...

Privatdetektiv Daniel Hawthorne, früher im Dienste der Polizei unterwegs, wird zu einem Literaturfestival auf der Kanalinsel Alderney eingeladen, an seiner Seite Anthony Horowitz, dessen Job es ist, die jeweiligen Ermittlungen des rauhen Hawthorne adäquat und möglichst spannend zu Papier zu bringen. Zwei dieser Bücher gibt es schon (im wirklichen Leben). Dass dieses Treffen zu einem neuen Fall und damit zu Arbeit führen würde, passiert unvermutet, denn wer hätte schon damit gerechnet, dass der zugegeben unsympathische Mäzen des Ganzen hier sein Leben aushauchen würde, auf brutal unnatürliche Art und Weise. Aber genau das passiert und sehr schnell stellt sich heraus, dass das sehr spezielle Ermittlerduo der überforderten Polizei beispringen muss. Es gibt eine Menge zu erkunden und zu recherchieren, aber erst ein zweiter Toter lässt die beiden den richtigen Weg einschlagen.
Was soll man sagen, dieser Kriminalroman hat einfach Spaß gemacht. Ein Hauch british, schräg und auch öfters mal zum Schmunzeln lebt dieses Buch von der Paarkonstellation 'krummeliger Detektiv und sein Autor', welcher ja dann auch für diese Geschichte verantwortlich ist. Das hat was, erinnert zwar an andere prägnante Paarungen wie Sherlock und Watson oder Miss Maple und Mr. Stringer, ist aber trotzdem ganz anders, total original und originell auf jeden Fall auch.
Sollten sich die zwei auch weiterhin irgendwie zusammenraufen, wäre ich bei einem nächsten Fall als Leser bestimmt wieder mit dabei.

Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein Krimi mit viel Roman im Gepäck

Der treue Spion
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Ermittler Gryszinski hat schon zwei seiner Fälle öffentlich, in Buchform, gelöst. Nun ist er mit den Nachforschungen zu einem verschwundenen französischen Diplomaten wieder da. Eigentlich war sein Auftrag, ...

Ermittler Gryszinski hat schon zwei seiner Fälle öffentlich, in Buchform, gelöst. Nun ist er mit den Nachforschungen zu einem verschwundenen französischen Diplomaten wieder da. Eigentlich war sein Auftrag, einfach mal nach diesem Mann zu schauen, wo doch wahrscheinlich sowieso gar nichts dahinter steckt. Damit lag sein Chef und er selbst wohl auch dann aber ziemlich falsch, denn daraus wurde ein großer gravierender Fall mit indirekt staatstragender Bedeutung, die ihn zusammen mit seiner Frau bis ins Paris von 1896 führt, inklusive dem unvergleichlichen Flair dieser Stadt und einigen der namhaftesten Literaten dieser Zeit. Dann wird es überraschend, denn diesmal kommt auch Gryszinskis Sohn mit ins Spiel. 1916 an der Front von Verdun als Meldehelfer dabei, gerät er in Berührung mit Bereichen desselben Falls, an dem sich schon sein Vater 20 Jahre zuvor abgearbeitet hat.
Dies ist eine sehr überzeugend in den historischen Kontext der beiden agierenden Männer eingebaute Geschichte. Präzise, authentisch und atmosphärisch dicht, das macht dieses Buch aus. Man fühlt sich sehr gut aufgehoben in dieser fiktiven Handlung, denn das Drumherum des Ermittlungsgeschehens ist so nachvollziehbar echt, bestens recherchiert und macht auch, gerade wenn man auf die eingebauten literarischen Größen trifft, in Ansätzen, trotz der beklemmenden Zeit, richtig Spaß. Dieser Kriminalroman ist spannend, was man ja auch erwarten kann, aber zu einem großen Teil auch literarisch fein ausgeleuchtet. Und der Anteil Roman daran ist stark zu unterstreichen, im absolut positiven Sinn.
Ein sehr angenehmes kurzweiliges Leseerlebnis mit einer Geschichte, die überzeugt.
Ich wäre bei einem nächsten 'Gryszinski' auf jeden Fall wieder mit dabei.