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Veröffentlicht am 24.10.2023

Ein Neuanfang

Der Adventskalender zum Glück
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Eine herzerwärmende Geschichte über einen Neustart.

In ihrem Roman thematisiert die Autorin, nicht nur das Thema Depression und wie es möglich ist einen Weg herauszufinden, sondern auch Herzlichkeit und ...

Eine herzerwärmende Geschichte über einen Neustart.

In ihrem Roman thematisiert die Autorin, nicht nur das Thema Depression und wie es möglich ist einen Weg herauszufinden, sondern auch Herzlichkeit und Vertrauen von Menschen, die sich vorher nicht kannten.

Um in eine Depression zu verfallen braucht es nicht viel. Bei Fie genügt ein Ehemann, der sich nicht nur von ihr scheiden lassen will, sondern sie auch gleich in eine Bruchbude ausquartiert. Doch in dieser schweren Zeit gibt es Menschen die Fie nicht abschreiben, allen voran Fies große Schwester, die Fie mit einen Adventskalender der besonderen Art aus ihrem Loch herauszieht. Jeden Tag eine Aufgabe, jeden Tag einen Schritt raus in die dunkle Welt. So findet sie nicht nur einen Job, der ihr viel abverlangt, sondern auch einen traumatisierten vierbeinigen Begleitet. Zusammen nehmen sie viele Stufen im neuen Leben. Sie lernt andere Menschen kennen, die das Herz am rechten Fleck haben und schließt Freundschaften.

Die Hauptfigur Fie wächst einen wirklich schnell ans Herz. Man zieht sie förmlich vor sich, wie zerbrochen und zart sie am Beginn ihres neues Lebens ist. Um so bemerkenswert wie sie sich all ihren Problemen stellt, nicht ohne Rückschläge, aber mit einen Mut, der nicht zuletzt von ihrer großen Schwester immer wieder aufs neue angefacht wird. Am Anfang war ich wirklich sehr skeptisch, ob ein tierischer Begleiter wirklich so gut ihn ihrer mentalen Verfassung war. Aber ja hier ist es geglückt, er hat geholfen oder sollte ich vielleicht doch eher sagen sie haben sich gegenseitig geholfen. Sie klammern sich an einander fest und meistern so viele Hürden, die das Leben für sie bereit hält. Fie wird Teil einer sozialen Gemeinschaft, nicht nur in ihrem neuen Wohnhaus sondern auch durch ihren neuen Job. Ja mir ist klar das Fie hier außergewöhnliches geschafft. Nicht jeder Mensch der in eine Depression verfällt schafft es so einfach aus dieser herauszufinden. Einige verlieren diese Schlacht, um so wichtiger ist es das dieses Thema Depression und Einsamkeit auch in einen Roman thematisiert wird. Denn gerade die Weihnachtszeit bzw. die dunkle Jahreszeit ist nicht selten ein Auslöser.

Das Cover ist einfach wunderschön und passt wirklich sehr gut zum Roman. An dieser Stelle muss ich aber auch auf die kleinen Bilder hinweisen, die vor jedem Kapitel sind, diese fand ich richtig schön.

Fazit: Ein mental sehr anstrengender Weihnachtsroman, der sich mit Themen wie Depression, Einsamkeit und Freundschaft auseinandersetzt, der einen aber auch nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.09.2023

Abgeschnitten und ausgeliefert

Im Sturm
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Spannend und in einem angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in ein abgelegenes Dorf, dass nicht nur von einem Mörder heimgesucht wird, sondern auch von einen unheilvollen Sturm. Kernthemen ...

Spannend und in einem angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in ein abgelegenes Dorf, dass nicht nur von einem Mörder heimgesucht wird, sondern auch von einen unheilvollen Sturm. Kernthemen sind zum einen der Klimawandel zum anderen Gesellschaftliche Missstände.

Ein weibliches Ermittlerteam soll ihre bereits Vorort befindlichen Kollegen in der Mordermittlung unterstützen. Die Begeisterung darüber hält sich bei diesen in Grenzen. Kurz nachdem die beiden Liv und Lilly die Ermittlungen beginnen voranzutreiben, fegt ein schwerer Sturm über das Dorf und schneidet alle von der Außenwelt ab. Perfekte Bedingungen für einen Mörder jedoch erschwerte für die Ermittler. Die Autorin schafft es durch geschickte Fährtenlegung, den Leser immer wieder auf verschlungene Pfade zu führen. Es kommen immer mehr Verdächtige, doch die Lösung bleibt fern. Das hat mir mitunter sehr gefallen, das rätseln können. Und bis zum Schluss bleibt der Täter richtig gut getarnt. Das fand ich klasse, zumal besagte Person immer auf dem Radar war.

Die Personen waren richtig gut gezeichnet. Nur das die beiden weibliches Ermittler ähnliche Vornamen hatten, hatte anfangs die Orientierung erschwerte. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass eben diese beiden Liv und Lilly als super Ermittler hingestellt werden und die beiden Ermittler vor Ort ja anfangs schlicht als „Versager“ erscheinen, was schlicht unfair ist. Wenn man bedenkt, das die beiden mit minimalen Mitteln einen Fall aufklären sollen. Das Lilly und Liv andere Eisbrechermethoden nutzen um Infos aus der Dorfgemeinschaft herauszukitzeln, ist schlicht eine andere Herangehensweise und sagt nichts zwangsläufig etwas über die Qualität aus.

Das düstere Cover passt perfekt zu diesen Krimi.

Fazit: Wer auf Nervenkitzel hofft und und einen spannenden Krimi lesen möchte, ist hier genau richtig. Den dieser Krimi wartet nicht nur mit einer spannenden Geschichte auf, sondern auch mit sympathischen Ermittler. Ein gelungenes Katz und Mausspiel und eine gelungene Auflösung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Wo ist die Grenze?

KRYO – Die Verheißung
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In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das ...

In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das Kernthema dieses wirklich beeindruckenden Thrillers ist der Traum vom ewigen Leben und welche Grenzen manche dafür bereit sind zu überschreiten.

Der Auftakt dieser Thrillertrilogie spielt sowohl in den USA als auch in Russland. Es geht ganz langsam los. Von Vorteil ist wirklich das Personenregister, dessen eigentlichen Nutzen man erst ab der Mitte des Buches zu schätzen weiß. Doch ab einen gewissen Punkt kann man diesen Thriller einfach nicht mehr aus der Hand legen. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel und wechseln sich in sehr kurzer Folge ab. Dadurch wird es zum einen nie langweilig zum anderen muss man aber auch sehr genau lesen um immer genau zu wissen wo ist man gerade. Zentrales Thema ist der Nutzen und Risiken von Kryotechnik und wozu Menschen bereit sind, mittels dieser Technik, ihren Traum von ewigen Leben umzusetzen.

Eine der Hauptfiguren ist Julia, die als junge Frau stark traumatisiert wurde und sich deshalb sehr zurückgezogen hat. Das ändert sich erzwungener Massen, als ihr Sohn ein angehender Arzt und Journalist für einen Artikel über Transhumanismus und Kryotechnik schreiben will. Als dieser im Zuge seiner Recherchen plötzlicher verschwindet, beginnt Julia, die als Übersetzerin arbeitet sich Sorgen zu machen und stellt eigenen Nachforschungen an. Dabei sticht sie in ein Wespennetz ungeahnten Ausmaßes und gerät selbst in die Schusslinie. Je tiefer sie bei ihren Nachforschungen gräbt desto gefährlicher wird es für sie , denn nun stapeln sich plötzlich die Leichen. Ich fand es sehr beeindruckend wie stark diese so gebrechliche Frau im Laufe dieses Thrillers wird, nicht zu letzt wegen ihrer guten Kontakte und ein gut funktionierendes Netzwerk.

Das Cover passt perfekt zum Thriller und hat auch Wiedererkennungswert, da die Folgebände ähnlich gestaltet sind. Einzig die Schrift hätte ein wenig größer sein können.

Fazit: Ein wirklich spannender und interessanter Thriller, der einen nicht mehr loslässt. So viele Thriller die sich mit dem Thema Kryotechnik und deren Folgen und Risiken auseinandersetzen gibt es glaub ich nicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Renate und der Bildungsnotstand

Nicht, dass noch einer sitzenbleibt! (Die Online-Omi 19)
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Mit seinen lustigen und humorvollen Schreibstil, der sich richtig flott ließt, schafft es die Autorin dem Leser ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern gefolgt regelmäßigen prusten und Lachanfällen. Kaffee ...

Mit seinen lustigen und humorvollen Schreibstil, der sich richtig flott ließt, schafft es die Autorin dem Leser ein Dauergrinsen ins Gesicht zu zaubern gefolgt regelmäßigen prusten und Lachanfällen. Kaffee trinken und ähnliches ist also keine so gute Idee, wenn die Lektüre nicht voller Flecken sein soll. Aber Spaß beiseite das Hauptthema das dem Autorin am Herzen liegt ist nicht nur eine höhere Lehreranzahl pro Schule sondern auch die Schüler*innen weniger Ausfallstunden bzw. der Lehrerberuf für Studierende wesentlich attraktiver werden muss, um aus der anhaltenden Bildungsmisere herauszukommen.

Für mich war dieser Roman, der erste Roman von und mit Renate Bergmann auch wenn sie mir nicht gänzlich unbekannt war. Kurz gesagt ich habe mich köstlich amüsiert, bei Renates Ausflug in die Schule als unterstützende „Lehrkraft“ und das in ihrem Alter. Wie sie so ganz zufällig da quasi reingerutscht ist und auch eine ganze Weile durchgehalten hat. So konnte sie die Defizite im Bildungssystem aus eigener Perspektive sehen. Wobei ganz ehrlich hier wird darüber gejammert, dass es knapp 25 Kinder in einer Klasse sind. Zu meiner Zeit waren 13 Jahre lang 30 Schüler in einer Klasse und das ganze im Frontalunterricht. Und ganz ehrlich wir waren zur damaligen Zeit wesentlich selbstständiger. Und Helikoptereltern, die gab es damals schlichtweg nicht. Wir sind mit dem Bus, Fahrrad oder zu Fuß zur Schule und das einmal quer durch die Stadt bei Wind und Wetter. Aber gut. Die Zeiten ändern sich und das musste auch Renate sehen. Aber aus eigener Erfahrung kann ich ein Großteil der Erfahrungen ja bestätigen. Freche Kinder, die sich gegenseitig beleidigen und kaum freundlich miteinander umgehen können. Mal ganz abgesehen von der kurzen Aufmerksamkeitsspanne, alles muss in weniger als 5 min fertig gebastelt oder gemalt sein, wie es am Ende ausschaut ist vollkommen egal.

Das Renate sich in ihrem Alter noch mal so in die Wellen wirft ist wirklich bewundernswert. In ihrer wirklich einmalig lustigen Art und Weise lacht man sich scheckig, auch wenn sich die Witze am Ende wirklich abgenutzt haben. Leider denken die meisten Eltern wohl weniger daran, dass ihr Kind Zeit seines Lebens mit seinen oder ihren Vornamen leben muss, aber gut jede Zeit hat ihren Trend auch was Namen angeht. Geschickt wie ein Faden durch eine Öse fädelt sich Renate in den Schulbetrieb ein und macht so ihre Erfahrungen. Und dann wird ihr auch klar warum es so viel Ausfall gibt. Denn es kann doch nun wirklich nicht die Lösung sein, das die Eltern von heute sämtliche Erziehungsarbeit an die Lehrer ihres Vertrauens abgeben und ihre Kinder nach der Schule zusätzlich noch in Sportkurse und ähnliches stecken und sich dann wundern, wenn die Kinder vollkommen ausgebrand nach Hause kommen und so gar keinen Bock mehr auf Hausaufgaben haben. Währe es nicht an der Zeit wieder mehr Familienleben zu leben. Mehr Zeit für einander zu haben, den Kinder zu zuhören. Sich selbst mit dem Schulstoff der Kinder auseinander zu setzen und gemeinsam Hausaufgaben zu machen, als die Lösung im Netz zu such oder gleich zur Nachhilfe zu rennen. Immer nur Druck aufbauen, macht die kleinen nicht glücklich und schon gar nicht besser.

Das Cover passt perfekt zum Buch und hat auch ein Wiedererkennungswert.

Fazit: Ein wirklich humorvoller Roman, die Probleme in den Bildungseinrichtungen anspricht, die sowohl Lehrer als auch Schüler schlauchen und demotivieren. Doch um diese Probleme auch nur ansatzweise in den Griff zu bekommen muss ein Umdenken in der Gesellschaft und Politik greifen und sich auch verfangen. Nur schimpfen und allen anderen die Schuld in die Schuhe schieben ist kontraproduktiv.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Hört nie auf zu träumen auch nicht, wenn euch das Leben Zitronen in den Weg legt!

Mika im echten Leben
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Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen ...

Ich hatte mich auf einen lustigen Roman eingestellt, der sich flott lesen lässt. Doch auf das was mich erwartete, war ich nicht im Geringsten vorbereitet.

Die Autorin widmet sich in ihren Roman, Themen wie Familie, Freundschaft, Mutter-Tochterbeziehung, Gewalt gegen Frauen und der Liebe und dies in einem wirklich feinfühligen und sensiblen Schreibstil.

Wie ich mit dem Lesen dieses Romanes begann, war mir im Prinzip klar, dass Mika´s Taktik nur in eine Katastrophe enden kann. So viele Lügen. Das sie es bis zu einem gewissen Punkt geschafft hat ihr Tochter Penny und ihrem Vater ein gänzlich anderes Leben vorzugaukeln, wie es so nicht existiert, zeugt von sehr viel Energie. Aber wer kennt das nicht, hin und wieder flunkert doch jeder mal. Was Mika hier allerdings auf die Beine stellt, sich komplett neu erfindet, damit Penny stolz auf sie ist. Eigentlich hätte man erwarten können, dass mit diesem großen Knall die Geschichte endet, aber weit gefehlt. Denn genau hier beginnt die Geschichte erst richtig. Ja man könnte auch sagen vollkommen unrealistisch, dass diese Geschichte sich so entwickelt. Aber lasst uns doch ein wenig träumen! Ja der zweite Teil dieses Romans versetzt einen, einen richtigen Schlag in die Magengrube. Und man muss das Buch zwangsläufig das eine oder andere mal beiseite legen und tief durchatmen. Aber es lohnt sich auch.

Am liebsten hätte ich Mika ganz doll geschüttelt und ihr gesagt, warum machst du dir diesen ganzen Stress, bleib doch bei der Wahrheit. Dein Leben ist dein Leben es kann nur besser werden. Und dann hätte ich sie am liebsten ganz doll gedrückt ihr Mut zugesprochen. All das was sie ihr halbes Leben mit sich rumgeschleppt hat und niemanden erzählt hat. Wie ihr Leben in einer Nacht zerstört wurde und sie komplett aus der Bahn geworfen hat. Wie sie permanent wie eine ertrinkende sich an jedes noch so kleine Stück Holz festklammert. Ich fand es bewundernswert, wie sie ihr Trauma dann überwunden hat. Wie die gebrochene Mika sich endlich mit ihrer Mutter ausspricht und sie nun endlich versteht, nachdem sie mit ihrer Tochter Penny auch so manches tiefes Fahrwasser durchqueren musste. Und dann Thomas, anfangs wirklich farblos, gewinnt er im Laufe des Romans und besonders zum Ende hin an Farbe.

Das zweifarbige Cover passt hervorragend zum Roman, zeigt die zwei Leben von Mika und wie es für sie für lange Zeit eine Gradwanderung war. Zwischen japanischer Familientradition und dem sich selbst finden und Selbstverwirklichung.

Fazit: Ein sensibler und feinfühliger Roman, mit einer wirklich harten Story, die einen immer wieder inne halten lässt. Vielleicht an einigen Stellen eher unrealistisch ist aber ein grandioses Ende hat. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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