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Veröffentlicht am 17.03.2023

Was und warum und was wäre wenn? Ein Buch mit Leinwandpotential

WEIL.
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„Weil“ ist bereits ein interessanter Titel für ein Jugendbuch. Beinhaltet dieser tatsächlich viel mehr, nämlich ein was und ein warum. Was geschieht hier und welche Gründe gibt es dafür?

Fünf Jugendliche ...

„Weil“ ist bereits ein interessanter Titel für ein Jugendbuch. Beinhaltet dieser tatsächlich viel mehr, nämlich ein was und ein warum. Was geschieht hier und welche Gründe gibt es dafür?

Fünf Jugendliche fahren in ein Wochenendhaus auf dem Land, um dort für das Abitur zu lernen. Auf dem Weg dorthin gabeln sie einen Anhalter auf. Da Ihnen sein Verhalten und seine Art widerstrebt, lassen sie diesen bei der nächsten Tankstelle zurück und entsorgen seine Tasche einfach, in dem sie diese aus dem Fenster werfen. Doch der Anhalter weiß genug, um am nächsten Morgen in Begleitung vor der Tür zu stehen. Ein tyrannisches Wochenende beginnt und es...eskaliert.

Was wäre, wenn? Eine Frage, die schon häufig gestellt wurde. Wie ändert sich ein Gruppengefüge, wenn Macht, Gewalt und Angst die Überhand gewinnen?

Die Protagonisten sind Jugendliche wie Du und ich. (Naja, wie ich mal war. Schließlich liegt meine Abizeit schon einige Jahrzehnte - OMG – zurück.) Große und kleine Ziele, ein Pärchen in der ersten Krise, Zukunftsträume und Ungewissheiten. Jedoch haben alle eins gemeinsam: Sie sind in einem intakten Umfeld groß geworden.
Existenzielle Sorgen und Nöte kennen diese Jugendlichen jedoch nicht. Was entschuldigt dann ein überhebliches oder sogar abwertendes Benehmen?

Ist es dann Karma, wenn sich derjenige wehrt oder seine Macht durch Gewalt demonstriert? Ab wann ist sich jeder selbst der nächste? Wo ist die Verantwortlichkeit?

Das Buch war - nein, ist - ein echter Pageturner und sollte es meiner Meinung nach zu einer Klassenlektüre bringen! Es modernes Drama, dass u.a. Aspekte von Nietzsche und Co. beinhaltet und mit Sicherheit mehr Jugendliche erreicht und abholt, als so manche angestaubte Klassenlektüre meiner Schulzeit. Ein Buch für das ich gerne volle Punktzahl vergebe und das auch das Potenzial hat, es auf die Leinwand oder Mattscheibe zu schaffen.

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Veröffentlicht am 12.03.2023

Drama meets Countrymusic

Run, Rose, Run - Eine Nacht in Nashville
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Dieses Buch ist ein Zufallsstöberfund! Ich liebe Countrymusik seit ich damals zusammen mit meiner Oma und meinem Vater den Film „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ geschaut habe. Dort läuft nämlich allerhand ...

Dieses Buch ist ein Zufallsstöberfund! Ich liebe Countrymusik seit ich damals zusammen mit meiner Oma und meinem Vater den Film „Ein ausgekochtes Schlitzohr“ geschaut habe. Dort läuft nämlich allerhand Countrymusik im Hintergrund und ein Countrysänger spielte auch noch mit. Seitdem stöbere ich immer mal wieder nach aktueller Countrymusik, was in Deutschland erst in den letzten Jahren einfacher geworden ist. An Dolly Parton kommt man da natürlich nicht vorbei, denn schließlich ist sie nicht nur eine Country Größe, sondern die weibliche Country Größe!

Das sie zusammen mit James Patterson einen Roman schreibt, der im Country Business angesiedelt ist, ließ mich sofort zur Leseprobe greifen und dort steht eine junge Countrysängerin an der Brüstung des Hotelzimmers und ist bereit zu springen. 11 Monate zuvor setzt dann die Handlung ein….

Ich musste sofort wissen, was mit AnnieLee passiert ist. Was lässt diese junge Frau so verzweifeln? Aber … es passiert so einiges und es ist auch manches nicht so wie es scheint.

Wir haben hier die junge AnnieLee, die mit nichts anderem als ihrem Rucksack nach Nashville trampt. Selbst ihre Gitarre hat sie zu Geld gemacht, um überhaupt in die Stadt der Countrymusik zu gelangen. Eines Abends hört Ethan Blake sie singen und dieser arbeitet mit der Country Legende Ruthanna Ryder eng zusammen. Eine Ikone, die bereit ist, AnnieLee unter ihre Fittiche zu nehmen und ihre Erfahrungen zu teilen. Denn das Business ist hart und es erwarten das Countryküken auch einige Geier, die mit ihr das schnelle Geld machen wollen.

Bereits nach den ersten Zeilen war ich durch den sehr spannenden und flüssigen Schreibstil auf AnnieLees Seite und fieberte regelrecht mir ihr mit.

Wer die Musik kennt, der findet hier einige Namen wieder Vince Gill und Emmylou Harris sind nur ein paar Vertreter dieser Musiksparte. Durch den Einfluss von Dolly Parton gibt es einiges Wissenswertes über das Verhalten von Radiosendern, Agenten und der Melancholie der Musikrichtung. Dieses Insiderwissen ist gekonnt in die Handlung eingeflochten, so dass es so nebenbei einfließt.

Das Aufstreben der AnnieLee beinhaltet auch neben all der Dramatik den Hauch einer zarten Liebesgeschichte und so vergingen die 528 Seiten tatsächlich im Fluge. Am Ende gibt es die Liedertexte, die AnnieLee, Ruthanna und Ethan von sich geben noch einmal im Anhang auf Deutsch und auf Englisch zusammenhängend aufgeführt. Diese Songs gibt es tatsächlich auch von Dolly Parton auf dem gleichnamigen Album. Ein tolles Buch, das meinen kleinen Country Fan in mir sehr glücklich gemacht hat: volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 06.03.2023

Frankenstein und Grey's Anatomy meets Bridgerton

Anatomy
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Ein Buch mit dem Titel „Anatomy“ und am Anfang gleich ein Zitat von Mary Wollstonecraft Shelley aus Frankenstein. Respekt. Mit den ersten Buchstaben wurde damit gleich absolute Neugier geweckt. Dann noch ...

Ein Buch mit dem Titel „Anatomy“ und am Anfang gleich ein Zitat von Mary Wollstonecraft Shelley aus Frankenstein. Respekt. Mit den ersten Buchstaben wurde damit gleich absolute Neugier geweckt. Dann noch dazu das Cover und man geht bereits gespannt in die ersten Seiten…

Davey und Munro sind 1817 Edinburgh auf einem Friedhof dabei, die Leiche einer jungen Frau auszugraben. Schon ein kleines Gänsehautgefühl stellt sich ein. Durch den Schreibstil, kann man die feuchte Erde riechen und das Spatengeräusch förmlich hören. Wofür wird die Leiche benötigt und was sind Auferstehungsmänner? Doch es kommt alles anders und … Schnitt (im wahrsten Sinne des Wortes).

Lady Hazel Sinnett möchte Ärztin bzw. Chirugin werden. Doch zu dieser Zeit ist dies als Frau unmöglich. Von ihr wird erwartet, in Kürze sich mit ihrem Cousin zu verloben und einen Erben zu produzieren. Dabei soll sie Empfänge besuchen und schön aussehen. Ihre Fingerfertigkeit und ihre Intelligenz werden eher beim Sticken gern gesehen und so fällt es ihr nicht schwer, im Verborgenen persönliche Experimente am Hauspersonal und Tieren durchzuführen. Denn sie hat freien Zugang zur Bibliothek ihres Vaters, der so manchen medizinischen Wälzer dort aufbewahrt.

Durch Zufall und Glück trifft sie Dr. Beechem und schließt mit ihm einen Deal ab, schafft sie es ohne die Vorlesungen zu besuchen, die medizinische Prüfung zu bestehen, darf sie unter seinen Fittichen Chirurgin werden. Doch die Bücher liefern nicht alle Erkenntnisse, die sie zum Lernen braucht, gut, dass sie bereits den jungen Auferstehungsmann Jack kennt. Doch dieser liefert ihr nicht nur Leichen, er sorgt auch für Schmetterlinge in ihrem Bauch. Als die beiden medizinische Ungereimtheiten bei den Leichen entdecken, kommen Sie etwas Großem auf die Spur.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Hauptprotagonisten Hazel und Jack sind sehr sympathisch gelungen. Der Lesefluss wird ab und an durch Ausschnitte einer medizinischen Abhandlung unterbrochen, durch die man nach und nach Verdacht schöpft, was da vor sich gehen könnte.

Das Buch beinhaltet viele Elemente die Rolle der Frau, ethische Grundsätze bei der Gewinnung von medizinischem Wissen, eine zarte Liebesgeschichte im historischen Edinburgh und einen Hauch Thriller mit ein bisschen Phantastik.

Von dieser ausgewogenen Vielfältigkeit wurde ich tatsächlich überrascht und mal ganz ehrlich, das Cover ist nun wirklich der Hammer und ein echter Hingucker! Mit vollem Herzblut vergebe ich volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Eine kleine Auszeit auf Cherry Hill

A Place to Belong
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Das Wetter ist grau und trist und ihr sucht Abwechselung? Dann solltet Ihr nach Cherry Hill zur Pfirsichernte!

In diesem dritten Band der Reihe steht diese nämlich gerade an und wer die McCarthy Schwestern ...

Das Wetter ist grau und trist und ihr sucht Abwechselung? Dann solltet Ihr nach Cherry Hill zur Pfirsichernte!

In diesem dritten Band der Reihe steht diese nämlich gerade an und wer die McCarthy Schwestern Lilac, June und Poppy nicht kennt, der bekommt nun die Gelegenheit. Man kann dieses Buch durchaus auch lesen, wenn man die Vorbände nicht kennt. Allerdings geht dem Leser dadurch der wundervolle Effekt des Wiedersehens verloren, den ich bei small town bzw. Familiengeschichten so sehr liebe.

Durch Zufall…nein Fügung… Verkettung (ich will ja nicht spoilern) landet die Journalistin Magnolia auf Cherry Hill und wenn sie schon mal da ist, kann sie auch über das Baumhaushotel berichten. Dabei triff sie auf Flynn, der eigentlich Journalisten hasst wie die Pest. Aber dennoch fängt es zwischen den beiden ordentlich an zu knistern. Als bei der Ernte noch eine helfende Hand benötigt wird, beschließt Maggy, noch ein paar Tage zu bleiben und es wird immer schwerer zu offenbaren, warum sie eigentlich nach Cherry Hill gekommen ist.

Die kleine Kleinstadt Palisade hat es mir durch die tollen Schilderungen im Vorband sehr angetan und obwohl diese in den USA liegt, erinnert mich die Familiengeschichte der McCarthy Schwestern ein wenig an eine meiner Lieblingsserien: McLeods Töchter.

Starke Frauen, die starke Männer an ihrer Seite brauchen! Dazu eine wunderschöne Landschaft….
An dieser Stelle ist es schwer, über Maggy zu berichten ohne zu spoilern, aber so viel, sie hatte es genau wie Flynn nicht immer leicht im Leben. Sie hat ihr Herz auf dem rechten Fleck und will durch ihre Arbeit für eine große Zeitung nur ehrlichen Journalismus ausüben.

Vertrauen spielt in diesem Buch eine große Rolle. Was passiert, wenn man etwas verschweigt, um jemanden zu schützen? Ab wann wird man unglaubwürdig? Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und ich freue mich schon jetzt auf den Abschlussband mit Poppy, der mit den letzten Sätzen dieses Buches bereits angekündigt wurde: volle Punktzahl!

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Keine Krokodils- sondern Elefantentränen

Elefanten weinen nicht
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Eines Morgens kann Matti, die kleine Manguste, seinen Schlafplatz in der Savanne nicht verlassen. Ein großes graues Etwas versperrt ihm den Weg. Es ist Elias, der alte Elefant. Er ist traurig und das so ...

Eines Morgens kann Matti, die kleine Manguste, seinen Schlafplatz in der Savanne nicht verlassen. Ein großes graues Etwas versperrt ihm den Weg. Es ist Elias, der alte Elefant. Er ist traurig und das so richtig. Doch Matti ist ziemlich einfühlsam und will genau wissen warum.

Mit wundervollen Illustrationen von Julian Meyer erzählt Gesa Neitzel eine Geschichte über Gefühle und dass man diese durchaus zu lassen kann.

Elias möchte nämlich am liebsten Weinen, doch ihm wurde immer erzählt, dass man das nicht darf. Schließlich ist er ein starkes Tier. Ist Stärke vereinbar mit Weinen? Matti zeigt Elias anhand einer bunten Mischung an Tieren u.a. ein Nilpferd und ein Leopard, dass man seinen Gefühlen folgen und diese auch zulassen kann. Elias ist ganz erstaunt und findet in Matti und den anderen Tieren neue Freunde und weint schließlich am Ende vor Rührung und Freude. Schön. Taschentuchalarm für zartbesaitete Leser.

Ein Buch geeignet für kleine Leser von 3-7 Jahren (wenn Mama, Papa und Co. diese Geschichte vorlesen und begleiten.)

Die warmen Farben der Savanne und das Miteinander der Tiere begleiten eindrucksvoll die Geschichte und daher vergebe ich volle Punktzahl. Mein Zweittestleser war für die Geschichte schon zu alt, fand aber auch beim kurzen Reinschauen die Bilder wunderschön.

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