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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.10.2022

Welche Miene zum bösen Spiel?

Mimik
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Sebastian Fitzek gehört sicherlich zu den umstrittensten Bestsellerautoren. Die einen lieben seine Romane und andere…Warum ist das so? Er ist in der Lage aus scheinbar unverfänglichen Situationen einen ...

Sebastian Fitzek gehört sicherlich zu den umstrittensten Bestsellerautoren. Die einen lieben seine Romane und andere…Warum ist das so? Er ist in der Lage aus scheinbar unverfänglichen Situationen einen Psychothriller zu kreieren. Bei diesen Psychospielchen ist es mir allerdings schon ein paar Mal passiert, dass ich nach spannenden Lesestunden am Ende mit einem großen Fragezeichen über den Kopf ratlos zurückblieb. Manchmal sind mir seine Psychospielchen in der Auflösung einfach zu verwirrend oder eine Grabesschaufel Zuviel von allem. Dennoch muss ich die Kreativität des Autors einfach loben!

Zum aktuellen Buch: Lest es! Ganz schnell! Sebastian Fitzek hat sich in diesem neuen Buch den Grundlagen der Mimik und Körpersprache bedient. Dabei hatte er Hilfe von Dirk Eilert, einem der führenden Experten im deutschsprachigen Raum. Nebenbei erfahren wir, was bei Mimikresonanz für einen Experten ganz klar und für einen Laien schnell zu übersehen ist.

Hannah Herbst ist Mimikresonanz-Expertin und hat leider ihr Kurzzeitgedächnis nach einer Operation verloren. Sie muss ein Video analysieren, in dem eine Frau den mehrfachen Mord an ihrer Familie gestanden hat. Das Problem? Die Frau auf dem Video ist sie selbst. Das Tempo im Thriller? Das wird vorgegeben von Lutz Blankenthal, dem Chirugen, er tötet und rächt, auch ohne medizinisches Studium.

Die Vergangenheiten der einzelnen Protagonisten und ihre blutigen Traumata bestimmen ihr Handeln und Fitzek setzt die einzelnen Puzzleteile Stück für Stück durcheinander auf das Puzzlebrett. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe auf ein verständliches Ende gehofft.

Die fachlichen Erklärungen haben sich gut in die Handlung gefügt und gezeigt, wie wichtig das Zusammenspiel von Wort und Mimik ist und was Blickkontakt und Empathie ausmachen. Die Auflösung war spannend und überraschend, aber (Hurra) verständlich und super gelöst. Ich bin voll und ganz zufrieden und kann das Buch auch den Fitzek Skeptikern wärmstens ans Herz legen: volle Punktzahl.

Witzig fand ich übrigens das „Osterei“ im Buch, so besucht doch die Protagonistin die Gerichtsmedizin von Professor Tsokos (auch wenn er gerade nicht da war.)

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Für Fans von Emergency Room und Grey’s Anatomy

Das St. Alex - Nachtleuchten
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Ein weiterer neuer Trend zeichnet sich ab. Was im TV schon lange für hohe Einschaltquoten sorgt, war in den letzten Jahren in der Literatur eigentlich eher bei den Groschenromanen zu finden: ein Liebesroman ...

Ein weiterer neuer Trend zeichnet sich ab. Was im TV schon lange für hohe Einschaltquoten sorgt, war in den letzten Jahren in der Literatur eigentlich eher bei den Groschenromanen zu finden: ein Liebesroman mit Ärzten und Pflegepersonal.

Die junge Krankenschwester Samira arbeitet aufopferungsvoll auf der Kinderpalliativstation im Berliner Krankenhaus St. Alex. Die Nachtschicht ist sie für sie Standard, da sie sich tagsüber um ihre Brüder Fynn, Jannis und Maxi kümmert. Kaffee ist daher ihr Lebenselixier. Als da der junge Arzt Louis zu ihrem getakteten Alltag hinzukommt, platzt ihr beinahe der Kragen. Ein Party Boy und Krankenhauscharmeur auf der Sonnenseite des Lebens….

Als beide zusammenarbeiten müssen, um einer jungen Patientin zu helfen, kommen sich beide näher.
Mir hat der Schreibstil gut gefallen. Samira, genannt Sami, war mir sehr sympathisch, obwohl ich mich gleich gefragt habe, wie lange sie dieses Tempo und Aufopferung eigentlich durchhalten will. Die übernommene private Verantwortung resultiert jedoch nicht aus den inzwischen standardisierten verstobenen Elternteilen. Nein lest selbst, mit was für einer Mutter sich Sami herumschlagen muss. Auch die Erwartungen des Krankenhauses zeigen nur einen Bruchteil der Realität. Kein Wunder, dass Sami keine Zeit für ihr eigenes Privatleben hat und empfindlich auf Louis und seinen Ruf reagiert.

Doch näher hingeschaut hat der seine eigenen Motive und Päckchen zu tragen. Erwartungen und Ängste beeinflussen ihn erheblich. Beide finden im großen Krankenhaus zusammen. Es zeigt sich, dass so ein Krankenhaus wie ein Dorf ist und die dort Beschäftigten genauso agieren. Fast wie beim Genre „small town“ wird hier gelacht, gelebt und gelitten. Womöglich auch geliebt? (Daher bin ich schon jetzt gespannt, wie es mit dem St. Alex mit „Tagmond“ weitergehen wird.)

Als Fan von Emergency Room und Grey’s Anatomy ist diese Buchreihe für mich wirklich eine tolle Entdeckung. Auch sind die thematisierten Erkrankungen und Probleme glaubwürdig und anschaulich geschildert. Da merkt man der Autorin den beruflichen eigenen Background als Krankenschwester an. Ich vergebe volle Punktzahl.

P.S. Das Cover ist auch hervorragend gelungen und hat rein gar nichts mit den smarten Nackenbeisser-Arztkittel-Covern der Groschenromane zu tun. Sinuskurve und Daumen hoch.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Lies Dich um die Welt: USA

A Place to Love
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Ich liebe das Genre „small town“. Natur und Idylle, verschrobene Einwohner, ein Gemeinschaftsgefühl, ein paar Probleme … und die Liebe und schon liest man sich in einen anderen Landstrich. Hier in diesem ...

Ich liebe das Genre „small town“. Natur und Idylle, verschrobene Einwohner, ein Gemeinschaftsgefühl, ein paar Probleme … und die Liebe und schon liest man sich in einen anderen Landstrich. Hier in diesem Fall ins Green Valley auf die Farm Cherry Hill im wunderschönen Palisade in Westcolorado. Klingt doch vielversprechend, oder?

Auf Lilly Lucas bin ich durch eine Kurzgeschichte aufmerksam geworden und da mir der Schreibstil so gut gefallen hat, habe ich mir vorgenommen, die Bücher der Autorin zu lesen. Die junge Juniper McCarthy, genannt June, leitet seit dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter und den jüngeren Schwestern Lilac und Poppy die Obstfarm der Familie. Schwere körperliche Arbeit, Verantwortung und Geldsorgen prägen ihren Alltag. Doch als eines Tages ihre Studienliebe vor ihr steht und um die Scheidung bittet, wird allen klar, als June nach Hause zurückkehrte, gab sie viel mehr auf als ihr Studium. June ist hin und her gerissen zwischen ihrer Verantwortung und ihren Gefühlen für Henry.

Henry dagegen möchte eigentlich nur eine kleine Unterschrift unter den Scheidungspapieren und so schnell wie möglich weg. Weit weg, weg zurück nach England, denn er ist immer noch zutiefst verletzt, dass June ihn damals verließ.

Doch das alles ist gar nicht so einfach. Junes Familie, die Idylle der Obstfarm und die Chemie der beiden funken massiv dazwischen. Welche Probleme gab es da doch gleich zu beheben? Es wird sich zeigen, ob alte Liebe rostet und ob die Anziehungskraft den Verstand besiegen kann.

Lest es einfach und fiebert mit den beiden mit.

Auch auf Junes Schwestern bin ich sehr gespannt und freue mich auf die Folgebände mit den beiden, die wir durch einige vielversprechende Dialoge bereits kennenlernen durften. Mama McCarthy hat jedenfalls mit ihren Energie geladenen Töchtern alle Hände voll zu tun. Gern würde mich zu ihr an den gedeckten Tisch setzen, mit der Meute mitessen und den Ausblick auf Cherry Hill genießen. Volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 01.10.2022

Muss das sein? Nein! Ein Appell an Eltern

Sonja und die Ent-Scheidungsmütze
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Auf dieses Buch bin ich natürlich durch den interessanten Titel gestoßen. Meine Namensvetterin hat eine Ent-Scheidungsmütze? Was ist das? Braucht man das? Man braucht es nicht, aber leider stehen viele ...

Auf dieses Buch bin ich natürlich durch den interessanten Titel gestoßen. Meine Namensvetterin hat eine Ent-Scheidungsmütze? Was ist das? Braucht man das? Man braucht es nicht, aber leider stehen viele Kinder vor einem ähnlichen Problem:

Sonjas Eltern haben sich getrennt. Sie lebt abwechselnd bei ihrem Vater und ihrer Mutter. Als die kalte Jahreszeit anbricht, schenkt ihr Vater ihr eine Mütze, die ihre Mutter einst ihrem Vater gestrickt hat. Der Vater denkt bedauernd an die Zeit zurück und freut sich, dass Sonja diese Mütze gern im Kindergarten trägt. Doch als ihre Mutter diese Mütze sieht, kauft sie kurzerhand eine neue. Die hat Sonja aber auch gern. Sie ist hin und hergerissen. Irgendwann wird Sonja das alles Zuviel und mag beide nicht mehr….

Das Buch beschreibt durch diese einfache Geschichte die Zerrissenheit von Sonja. Bereits auf dem bunten Cover und die wundervollen Bilder von Johan Unenge kann man das Wirrwarr in Sonja Kopf erahnen. Sie sitzt im wahrsten Sinne des Wortes zwischen den Stühlen. Beide Elternteile sind noch mit sich selbst beschäftigt. Sie verarbeiten die Trennung unterschiedlich und nehmen auf Sonja keine Rücksicht. Der Vater sitzt noch auf den Umzugskisten, während die Mutter bereits in ein neues Leben startet. Sonja zählt die Schritte vom Kindergarten zu ihrem Vater und zu ihrer Mutter. Beide sind von dort fast gleich entfernt, aber zueinander ist die Entfernung sehr, sehr groß. An dieser Stelle möchte man Sonja einfach nur umarmen und mit den Eltern aufgrund des mangelnden Verständnisses schimpfen.

Doch nehmen wir das Buch als Verbesserungsvorschlag mit dem darin enthaltenen Appell bei Trennungen: Stellt Eure Kinder nicht vor die Wahl, wenn eine dauerhafte Entscheidung nicht nötig ist. Beide Elternteile sind gleichberechtigt.

Ich vergebe volle Punktzahl und schaut unbedingt auf das versöhnliche Ende, wer im Sommer die beiden Mützen trägt. 😉

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Für Fans von Dinos und Erntemaschinen ein Muss

DinoRox
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Achtung, es wird spannend! Auf dieses Buch sind wir aufgrund des coolen Covers aufmerksam geworden. Denn wenn man darüberstreicht, kann man die Dinoschuppen auch fühlen!

Das Buch spielt in der Zukunft, ...

Achtung, es wird spannend! Auf dieses Buch sind wir aufgrund des coolen Covers aufmerksam geworden. Denn wenn man darüberstreicht, kann man die Dinoschuppen auch fühlen!

Das Buch spielt in der Zukunft, die derzeit leider nicht mehr so abwegig ist. Denn aufgrund Klimaveränderungen ist der Anbau von Getreide kaum noch möglich. Doch Forscher haben einen Ausweg gefunden: Durch ein Wurmloch geht es 90 Millionen Jahre zurück in die Kreidezeit. Hier kann Getreide angebaut werden. Allerdings nicht gefahrenlos, denn hier hausen noch allerlei Dinos.

In der Kolonie DinoRox im AgriCamp 24 leben Wissenschaftler und Farmer mit ihren Kindern. Sie forschen dort und füllen von hier aus die Kornkammer der Weltbevölkerung.

Nach einer Vorstellungsrunde geht es gleich los. Ihr wollt wissen, wer die Akteure sind? Also los: Remo Kubicki und Patty Ayana sind 10 Jahre und Toby Miller ist bereits 11 Jahre alt. Zusammen mit dem Roboter Carly, der sich für eine große Landmaschine hält, raufen sie sich zusammen. Denn wie überall, wo Kids zusammentreffen, gibt es natürlich auch Ekelpakte, die eine große Klappe haben und nichts Gutes im Sinn haben. Unsere Truppe profitiert vom Wissen der Eltern und bei einem Schulausflug muss der neue Schüler gleich sein theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen, denn die Dinos rücken gefährlich nahe.

Das Motto der Schule und die leisen Anklänge, dass der derzeitige Umgang mit der Natur nicht richtig ist, haben uns gut gefallen. Ihr wollt das Motto wissen? Psssst…..:

„Wir nehmen nichts mit außer neuem Wissen.“

Ein Motto das hervorragend das Bewusstsein für Nachhaltigkeit prägt.

Mich hat das Buch an diverse Serien aus meiner Kindheit und natürlich an Jurassic Park erinnert. Die Altersangabe ist hier 7 bis 9 Jahre. Justus und ich sind einen Tick älter, aber wir finden es dennoch spannend. Nach dem Cliffhanger ist uns beiden klar: wir wollen weiterlesen und vergeben volle Punktzahl.

Kleine Anmerkung außerhalb der Wertung: Einige Seiten sind aufgrund der Bebilderung, die übrigens dank Daniel Ernie klasse ist, schwarz, hier sollte für ein besseres Lesen am Abend oder mit Brille die Schrift klarer und kontrastreicher sein.

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