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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Kunst des Brotbackens

Natürlich Brot backen
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Eingeleitet wird das Buch mit einem packenden Vorwort. Normalerweise vergeht mein Interesse für Vorworte nach den ersten Sätzen, hier bin ich jedoch hängen geblieben und habe es ganz durchgelesen. Wie ...

Eingeleitet wird das Buch mit einem packenden Vorwort. Normalerweise vergeht mein Interesse für Vorworte nach den ersten Sätzen, hier bin ich jedoch hängen geblieben und habe es ganz durchgelesen. Wie die weiteren Kapitel ist es gut formuliert und es wurden viele Absätze gemacht, die den Text übersichtlich gestalten und auflockern. Besonder hat mir gefallen, dass das direkt zu Beginn die Zielsetzung dieses Buches formuliert wurde: die "Kunst des Brotbackens für jedermann zugänglich [zu] machen" (S.7). Des Weiteren wirkt der Inhalt des Buches authentisch geschrieben, da auch die beteiligten Personen beschrieben werden. Im Groben wurde das Buch in einen Wissensteil und einen praktischen Teil mit verschiedenen Rezepten gegliedert. In ersterem werden unter anderem die einzelnen Getreidearten näher erklärt und die Mehltypen und enthaltene Mineralstoffe. Einige von diesen Ausführungen haben mich überrascht, da sie neu für mich waren. Zwar habe ich schon mehrmals verschiedene Brotrezepte ausprobiert, jedoch hatte ich mich noch nicht mit der Kunst des Brotbackens und den einzelnen Backschritten auseinandergesetzt.
Positiv habe ich auch die "Infokästen", die als "Wissenswertes" visuell hervorgehoben wurden, bewertet. Denn hier wurde kurz und knapp Interessantes und Wichtiges auf den Punkt zusammengefasst.
Alles in allem verhilft dieses Buch einem dazu eine Menge Neues über das Brotbacken zu lernen, auch wenn man als Leie meint schon ausreichend darüber zu wissen. Zudem wird der Inhalt mit tollen Bildern unterlegt und neben den klassischen deutschen Brotrezepten werden ebenfalls außergewöhnlichere aufgeführt. Mein Fazit ist, dass dieses Buch nicht einfach eine Anleitung zum Brotbacken ist, sondern den Leser lehrt, dass das Brotbacken eine Kunst ist, in den sie den Leser zudem einweiht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Das gesellschaftliche Wesen

Winterkrieg
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Nach dem Leseeindruck des Buches wollte ich dieses unbedingt ganz lesen. Nach den ersten 30 Seiten hatte ich den Eindruck, dass es dem Autor nicht darum geht, eine Geschichte mit interessanten Personen ...

Nach dem Leseeindruck des Buches wollte ich dieses unbedingt ganz lesen. Nach den ersten 30 Seiten hatte ich den Eindruck, dass es dem Autor nicht darum geht, eine Geschichte mit interessanten Personen zu erzählen, sondern viel mehr darum, was man an gesellschaftlichem Verhalten an jenen beobachten kann. So dachte ich zunächst, dass Max der Protagonist in dieser Geschichte sei. Dem ist aber nicht so, denn es werden auch Kapitel aus der Sicht seiner Frau Katriina und seinen Töchtern Eva und Helen verfasst. Ich dachte auch, dass Max als Soziologe und so wir er zu Beginn des Leseeindrucks gewirkt hat, ein guter Beobachter sei, nur nicht alles direkt gut deuten könne. Im Verlauf der Geschichte musste ich jedoch feststellen, dass Max kein besonders guter Beobachter ist. Wie auch jede andere Figur, die in diesem Buch auftaucht, sieht jeder durch seine Brille, die durch die gesellschaftlichen Verhältnisse der jeweiligen Zeit geprägt ist. Was alle aber gemeinsam haben, ist, dass jeder sich selbst im Mittelpunkt des Interesses sieht. Keiner merkt so genau, was eigentlich mit den Menschen um ihn herum los ist oder was diese bewegt, denn jede Figur ist von ihren eigenen Problemen eingenommen. Zumal betont werden muss, dass die durchgängige Unzufriedenheit und die Suche nach Glück sich wie ein roter Faden durch das Leben der Figuren zieht. Um einmal zu verdeutlichen, dass jede Figur mit sich selbst beschäftigt ist, zu reflektieren versucht, aber es nicht ausreichend schafft und auch ihre jeweilige Zeit in der sie lebt, widerspiegelt, möchte ich einmal näher auf Eva eingehen. Sie studiert in London Kunst. In einem Kapitel vergleicht sie sich mit den daheim gebliebenen und denkt, dass sie im Leben weiter gekommen ist, als all diejenigen in ihrem Alter, die in Stockholm geblieben sind. Ich finde, dieses Thema, des Vergleiches mit Daheimgebliebenen ist auch hier in Deutschland aktuell, in der Generation derjenigen, die ebenfalls zum Studieren von Zuhause weggehen und sich dadurch reflektierter fühlen, es aber oftmals aber nicht sind. Auch wird deutlich, dass Eva Angst hat, wie auch mehrere andere Figuren wie Malik, sich fest an etwas zu binden, sei es der Ort, ein Beruf, ein Kind, ein fester Freund. Sie hat Angst ein vorausgeplantes Leben zu führen, Verantwortung zu übernehmen, für jemand anderen auf Lange Zeit da zu sein, sich zu kümmern, sich quasi für einen anderen Menschen hinzugeben. Auch dieses Thema der Ungebundenheit ist ein Aktuellen unter jungen Erwachsenen.
Dadurch, dass jede Figur Ich-zentriert ist und einen Partner zum gemeinsamen Leben sucht, wird auch die Suche nach Anerkennung deutlich, bzw. auch die Problematik fehlender Anerkennung. Durch das eben gesagte, wirken die Figuren so, als würden sie ihr Leben ohne Leidenschaft für bestimmte Dinge bestreiten, als würden sie in ihrem Leben dahindümpeln. Folgendes Zitat möchte ich dafür bringen, dass jeder im Grunde nur seine oder ihre Rolle spielt: "Es war wie ein Schauspiel, das sie ihr ganzes Leben lang unbewusst, immer wieder geprobt hatte." (S. 82). Einen weiteren Punkt, den ich hier aufnehmen möchte, ist der Ausbruch aus der bestehenden Gesellschaft bzw. der Versuch eine ganze Gesellschaft zu verändern. Diesen unternimmt nämlich Russ, ein Freund von Eva in London. Diesen Protest, ja, er nennt es sogar Revolution, versucht er durch das Zelten vor dem Dom deutlich zu machen. Leider versandet diese Bewegung und schafft es nicht einmal mehrere Menschen zum reflektierten Denken und Überdenken der gesellschaftlichen Verhältnisse zu bewegen. Man könnte es aber auch so deuten, dass wir einerseits durch die gesellschaftliche Ordnung leben und sie uns andererseits einengt, und dies eben ein ständiger stiller Kampf ist, der die Gesellschaft an sich aus macht. Zu gesellschaftlichen Umbrüchen kommt es nur, wenn die Verhältnisse so schlecht sind, dass die Menschen nichts mehr zu verlieren haben oder die gesellschaftliche Ordnung von Oben ohne Konsens der Gesamtgesellschaft gegeben wird.
Hier noch ein paar Zitate, die das Buch gut beschreiben:
- "Eine Ursache für das Unglücklichsein, meint Paul, ist die Tatsache, dass wir ständig mit eine unendlichen Anzahl von Wahlmöglichkeiten konfrontiert werden." (S. 151)
- "Denn worum ging es denn sonst, als um einen Protest gegen die bösartige Welt? Als um den Traum von einer besseren Gesellschaftsordnung, einen sicheren Ort?" (S. 344)
- "Katriina betrachtet die Ehe als eine Form gegenseitiger Tyrannei, wie ein Leben in einem höhst effektiven, totalitären Staat. Man hatte selten eine Wahl, aber solange man sich um seine Sachen kümmerte und nichts infrage stellte, funktionierte es." (S. 29)
- "Nach Max Verständnis verwandelte sich die ganze Welt in eine einzige Galerie." (S. 36)
- "Heute konnte man nicht mehr erkennen, wo das Schaufenster aufhörte und der persönliche Wohnbereich begann." (S. 37)
Zum Schluss dieser Rezension möchte ich noch auf den Buchtitel hinweisen. Winterkrieg bezeichnet in der historischen Geschichte einen Krieg zwischen Finnland und der Sowjetunion. Der Krieg wurde dann durch einen Friedensvertrag beendet. Dabei konnte Finnland seine Unabhängigkeit zwar behalten, jedoch musste es Teile seines Gebietes abgeben. So ist also vielleicht auch dieses Buch zu verstehen. Im Kleinen beispielsweise, hat Katriina sich von Max scheiden lassen, beide haben dadurch Verluste einstecken müssen, aber sind an sich frei und unabhängig gewesen. Für Katriina war das gut und Max hätte diese Scheidung nicht gewollt. Im Großen betrachtet, muss jeder Zurückstecken und Bürden auf sich nehmen und ist trotzdem ein Subjekt. Es findet folglich eine Aushandlung zwischen gesellschaftlichen Normen und subjektiven Bedürfnissen statt. Dies endet im Grunde friedlich, wie der Winterkrieg, befriedigend ist es aber nicht.
Vielen Dank an den Autor für ein Buch, bei dem man zum Denken angeregt wird!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kurzweilige Unterhaltung

Bauchgeflüster
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In diesem Buch wird zur Abwechslung einmal nicht die rosarote Seite der Schwangerschaft dargestellt. Es geht unter anderem darum, wie nervig und auch anstrengend die Kommentare zur eigenen Person werden, ...

In diesem Buch wird zur Abwechslung einmal nicht die rosarote Seite der Schwangerschaft dargestellt. Es geht unter anderem darum, wie nervig und auch anstrengend die Kommentare zur eigenen Person werden, wenn man schwanger ist. So kündigt die Ich-Erzählerin, Paulina, zum Beispiel impulsiv ihren Job als sie genug von den blöden Kommentaren ihrer Mitarbeiter hat. Paulina ist 25 und arbeitet als Reporterin in Köln. Der Roman erzählt über die Zeit, in der Paulina entdeckt, dass sie schwanger ist bis zu dem Zeitpunkt als ihr Kind geboren wird. Dabei befasst sich Paulina neben der Schwangerschaft mit Themen wie ihrer Mutter, ihrem Freund Steffen und dem Dorf aus dem sie ursprünglich kommt. Weiter punktet dieses Buch mit kecken Sprüchen, jedoch ist es eine kurzweilige nicht weiter tiefgehende Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schön und spannend

Die Achse meiner Welt
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Im Buchladen bin ich öfter beim Anblick des Covers von diesem Buch hängen geblieben. Schließlich habe ich es gekauft und gelesen.

Ein Epilog dient hier als sehr gelungener und Interesse weckender Start ...

Im Buchladen bin ich öfter beim Anblick des Covers von diesem Buch hängen geblieben. Schließlich habe ich es gekauft und gelesen.

Ein Epilog dient hier als sehr gelungener und Interesse weckender Start in die Geschichte. Es wird Vorfreude auf einen spannenden Thriller ausgebaut. Doch dann wird zunächst die Vorgeschichte zu einem lebensverändernden Ereignis der Hauptdarstellerin erzählt. In diesem geht es um einen Umbruch, das Ende der Schulzeit und der Übergang in das Studium. Die Ich-Erzählerin sitzt bei einem letzten Treffen mit ihrer Clique, bevor alle ihr Studium beginnen, in einem Restaurant. Nebenbei wird erzählt was die einzelnen Freunde ausmacht und, dass die Ich-Erzählerin und Matt ein Paar sind. Die Ich-Erzählerin und Jimmy sind seit klein auf sehr gute Freunde, vor allem, da Jimmys Familie fast wie ihre eigene ist, da ihre Mutter sehr früh gestorben ist. In den ersten Seiten wird bei dem Leser die Vermutung geweckt, dass Jimmy in die Ich-Erzählerin verliebt ist. Er will ihr am nächsten Tag unbedingt etwas sagen, was, das erfährt man leider nicht, umso mehr wird die Neugierde gesteigert. Dann kommt es unerwartet zu einer plötzlichen Wendung. Ein Auto rast in das Restaurant herein. Die Ich-Erzählerin kann sich so schnell nicht zwischen Tisch und Bank befreien, ihr Freund Matt kommt ihr nicht zur Hilfe, da er von der attraktiven Cathy abgehalten wird. Kurz bevor es zu spät ist, kommt wie aus dem Nichts Jimmy angesprungen und wirft sie aus der Gefahrenzone heraus. Daraufhin hofft der Leser, Jimmy möge noch leben, doch diese Hoffnung wird am Ende des Kapitels zerstört, da Jimmy leblos in einem Haufen von Schutt und Asche liegt.

Rachel bekommt jedoch eine zweite Chance. Die Geschichte verläuft weiterhin sehr spannend und ich finde an manchen Stellen auch ein bisschen traurig. Dennoch ein tolles und lesenswertes Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Buch

Vielleicht mag ich dich morgen
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Eigentlich finde ich Liebesgeschichten eher langweilig und nicht so spannend. Bei diesem Buch war das anders. Die Geschichte ist gut aufgebaut und das Zusammenfinden von Anna und James steht nicht nur ...

Eigentlich finde ich Liebesgeschichten eher langweilig und nicht so spannend. Bei diesem Buch war das anders. Die Geschichte ist gut aufgebaut und das Zusammenfinden von Anna und James steht nicht nur im Mittelpunkt. Es geht auch darum, dass Anna damals in der Schulzeit von ihren Mitschülern gehänselt und gemobbt wurde. Darunter leidet sie auch als Erwachsene noch. Durch das Zusammentreffen mit James auf dem Klassentreffen 16 Jahren nach Schulabschluss kommt etwas in Schwung. Zum einen bahnt sich an, dass James und Anna sich sehr mögen und zum anderen kommt es zu einem Punkt, an dem ihre "Schwindelei" auffliegt und sie anfängt ihre Vergangenheit zu verarbeitet. Diese Geschichte ist gut geschrieben, eine schöne und nette Lektüre für Nebenbei.