Teehändlerin mit wenig Teehändlerin
Der Weg der TeehändlerinNun geht es weiter mit der nächsten Generation: Friederikes Kinder sind erwachsen geworden. Allen voran Carl und Elise tragen nun die Geschichte. Wie soll es weitergehen mit dem Teehandel? Sind Reformen ...
Nun geht es weiter mit der nächsten Generation: Friederikes Kinder sind erwachsen geworden. Allen voran Carl und Elise tragen nun die Geschichte. Wie soll es weitergehen mit dem Teehandel? Sind Reformen notwendig? Viel mehr beschäftigt sich das Buch aber mit den Wegen, die der Nachwuchs nun im gesellschaftlichen Leben versucht zu gehen.
Dieser Fokus auf die junge Generation war es, der mich am Anfang des Buches sehr stark irritiert hat. Frederike und die anderen Charaktere, die im ersten Teil der Reihe noch eine tragende Rolle gespielt haben, treten beinahe vollkommen in den Hintergrund. Per se nichts schlechtes und es ist für eine mehrteilige Reihe immer gut, wenn durch die Jugend neuer Wind ins Setting kommt. Allerdings hatte ich hier das Problem, dass ich mich auf ein Buch, das fast nahtlos an den Vorgänger anschließt, eingestellt hatte. Der Name suggeriert auch das. Ich habe mich dann allerdings sehr schnell umstellen können und fand gut in die Geschichte hinein. Allerdings vermisse ich im Gegensatz zu dem Vorgängerband die Dynamik, den fein ausgearbeiteten Spannungsbogen und den eindeutigen roten Faden, der mir hier leider abhanden gekommen ist. Stellenweise kam mir das Buch dann auch vor wie eine zufällige Aneinanderreihung der Schicksale der Kinder Friederikes und ihrer selbst. Auch die Protagonisten waren dieses mal auf emotionaler Ebene nicht so gut ausgearbeitet. Ich wurde von diesen einfach nicht in deren Bann gezogen. Trotz all dieser Kritikpunkte war es dennoch so, dass ich mich auf weiten Strecken des Buches über gut unterhalten gefühlt habe. Es kam ohne Zweifel Spannung auf und man wurde durch den immer noch sehr ansprechenden Schreibstil sanft durch das Buch geleitet. Allerdings gefiel mir das Ende des Buches dafür wieder überhaupt nicht. In meinen Augen wirkt es komplett aus dem Kontext gerissen, passt nicht zum Rest des Buches und wirkt viel mehr wie der Beginn eines weiteren Nachfolgebandes.
Alles in Allem weißt das Buch zwar einige Schwachstellen auf, dennoch habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten gefühlt. Ein solider und leichter historischer Roman also.