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Veröffentlicht am 10.12.2023

Hannah konnte mich leider nicht abholen

Seoulmates - Always have and always will
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"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s? ...

"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s?

Hannah Cho kann sich wirklich Schöneres vorstellen, als ihre Sommerferien mit Jacob Kim zu verbringen. Seitdem ihr ehemals bester Freund vor drei Jahren von seinem Besuch in Südkorea einfach nicht mehr zurückkam und dort der größte K-Drama-Star der Welt wurde, haben die beiden kein Wort mehr gewechselt. Doch jetzt ist er wieder in San Diego, um eine Pause von seinem Ruhm zu bekommen. Hannah will mit alldem und vor allem Korea nichts zu tun haben. Aber sie kann auch das verräterische Flattern ihres Herzens nicht leugnen, das plötzlich so stark wie nie zuvor ist, seitdem der gut aussehende Schauspieler ihr nicht mehr von der Seite weicht ...

Seoulmates – Always have and always will ist Band 1 der Seoulmates-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Hannah und Jacob geschrieben.

Meine Meinung

Auf Seoulmates habe ich mich seit der Programmvorschau unglaublich gefreut. Die Autorin kannte ich noch nicht, aber ich mag die Thematik um das Leben als koreanisches Idol sehr und fand die Idee, dass beide Freunde waren, sehr interessant. Entsprechend schnell habe ich das Buch gelesen, als ich es im Briefkasten fand. Begeistern konnte es mich aber leider nicht.

Ich muss sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes irgendwie etwas anderes erwartet habe. Eine süße Second Chance-Friends to Lovers-Geschichte. Aber Seoulmates hat einen ganz anderen Ansatz. Es geht um Protagonistin Hannah, die gerade von ihrem Freund Nate verlassen wurde, weil er Hannah zu langweilig findet und meint, dass beide keine gemeinsamen Interessen haben. Blöd nur, Komma dass die beiden zusammen eigentlich ihre Sommerferien verplant haben und Hannah nicht verstehen möchte, wieso Nate Schluss gemacht hat. Sie entwickelt den Plan, Nate zurückgewinnen zu wollen, indem sie ihm beweist, dass beide doch Gemeinsamkeiten haben. Das sieht vor allem vor, dass sie anfängt sich mit K-Pop und K-Drama zu befassen und einfach das perfekte Mädchen für ihn zu werden. Ehrlich gesagt ist dies bestimmt 2 Drittel der Geschichte auch der Schwerpunkt der Geschichte, nämlich das Hannah versucht, Nate zurückzugewinnen oder zumindest seine Aufmerksamkeit wiederzugewinnen. Ansonsten geht es Hannah vor allem darum möglichst amerikanisch zu sein und dem Leser aufzuzeigen, wie wenig sie sich mit der koreanischen Kultur identifizieren kann. Bereits seit Klein auf versucht Hannah regelrecht, ihre koreanischen Wurzeln zu verbiegen und sich weit von ihnen zu entfernen. Die Thematik um das Problem mit der eigenen Identität, der Erwartungshaltung ihrer koreanischen Mutter und der generellen Wurzellosigkeit hat zwar gute Ansätze, wurde in meinen Augen aber schlichtweg nicht gut umgesetzt. In erster Linie führte dies für mich dazu, dass ich Hannah wahnsinnig engstirnig und damit auch unsympathisch fand. Das beginnt bereits damit, dass sie alles und jeden verurteilt, sich für Jacob allerlei kindliche Streiche ausdenkt und generell das Gefühl vermittelt, überhaupt nicht empathisch und offen für andere Meinungen und Gedanken zu sein. Sehr viele Szenen, vor allem in Bezug auf Nate, fand ich fast schon unangenehm.

Passend dazu tritt Jacob in die Geschichte. Er ist der männliche Protagonist und regelrecht über Nacht zum Star geworden, nachdem er mit seiner Familie aufgrund einer Beerdigung in Korea war und dort entdeckt wurde. Jacob ist tatsächlich relativ sympathisch und seine Gedankengänge, die sich vor allem mit dem Druck der Branche und der Erwartungshaltung und der sehr kurzlebigen Bekanntheit auseinandersetzen, fand ich wirklich gut eingebracht. Jacob verletzt sich bei einer Interaktion mit einem Fan und wird von seinem Label „zwangsversetzt“ nach Amerika, wo er eigentlich durchatmen möchte, aber unter dem Druck des Labels auch weiterhin leidet. Da seine Mutter und Hannahs Mutter beste Freundinnen sind, wohnt Jacobs Familie während des Urlaubs bei ihnen. Der Leser erfährt dadurch, wie es zum Bruch zwischen Jacob und Hannah kam – er wurde entdeckt und ist in das Karussell der Idol-Vorbereitung geraten, sie fühlte sich von ihm im Stich gelassen und hat ihn fortan blockiert und ignoriert. Entsprechend schwer macht es Hannah Jacob, als er nun zurück ist, während Jacob eigentlich sehr reflektiert und verständnisvoll agiert. Abgesehen davon, dass er Hannah erpresst, damit sie Zeit mit ihm verbringt.

Es sind so viele kleine Punkte in der Geschichte gewesen, die so gezwungen und gewollt waren, dass keine wirkliche Bindung und erst Recht kein wirkliches Gefühl bei mir aufgekommen ist. Ich mochte es, wenn Jacob über sein Leben redete. Ich mochte es aber überhaupt nicht, wenn Hannah und Jacob Zeit miteinander verbrachten, vor allem Hannahs plötzlicher Wandel von übelsten Streichen zu netten Momenten waren komplett anlasslos. Dass Hannah relativ lange noch Nate hinterherjagt, macht es auch nicht besser. Nate, die absolute Vollkatastrophe, der vor Hannahs Augen mit einer „koreanischen Koreanerin“ flirtet, die gerade hingezogen ist, die sich für K-Pop und K-Drama interessiert. Hannah, die dann plötzlich interessant und von allen – sie hat keine wirklichen Freunde – geliebt wird, weil sie Jacob kennt. Es gibt einige gute Ansätze für gewichtige Themen (vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach der eigenen Identität, dem Thema um Nates regelrechten Fetisch und vor allem der Druck in der Idol-Branche), aber alles wirklich so lieblos hingeworfen und teilweise auch einfach nicht richtig aufgearbeitet. Die Beziehungsentwicklung von Nate und Hannah war für mich nicht greifbar, das ganze Drama am Ende, das Hin und Her, die Miscommunication – es war alles zu viel und gleichzeitig zu wenig. In gewisser Weise erinnert das Buch an die typischen K-Drama-Serien, alles sehr überzogen, sehr dramatisch und sehr übertrieben dargestellt, aber dafür eben ohne wirkliche Tiefe oder Gefühl. Vielleicht liegt es auch am Alter der Charaktere, ich weiß es nicht. Ob ich Band 2 noch lesen werde, muss ich mal schauen. Aber hier habe ich mir einfach mehr erhofft.

Mein Fazit

Seoulmates – Always have and always will ist eine relativ klassische K-Drama-Geschichte, die bei mir leider an der fehlenden Sympathie zur Protagonistin und der mangelnden Tiefe scheitert. Lässt sich leicht und schnell lesen, man hätte aber so viel mehr daraus machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.11.2023

leider nur lauwarm

Cold as Ice
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„Irgendwie bin ich erschöpft von diesem Hass auf dich.“
(Mia zu Grady in Cold as ice)

Worum geht’s?

Der Wettbewerb bei den Winter Classics ist hart genug. Aber die gesamte Pressetour mit einer Frau ...

„Irgendwie bin ich erschöpft von diesem Hass auf dich.“
(Mia zu Grady in Cold as ice)

Worum geht’s?

Der Wettbewerb bei den Winter Classics ist hart genug. Aber die gesamte Pressetour mit einer Frau verbringen zu müssen, die mich hasst? Karma ist wirklich ein Miststück! Während Mia mich seit vier Jahren wegen dem, was zwischen ihrem Bruder und mir passiert ist, verabscheut, habe ich daran gearbeitet, die Schuldgefühle zu ignorieren, die an mir nagen. Als sie früher versucht hat, auf der Piste mit uns mitzuhalten, habe ich sie kaum wahrgenommen. Nun bereiten wir uns beide darauf vor, um Gold zu kämpfen, und sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf..

Cold as Ice ist Band 1 der Winter Games-Reihe, die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Grady in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Als bekennender Piper Rayne-Fan war es natürlich klar, dass ich die neue Reihe unbedingt lesen muss. Nachdem es ja viele der letzten Erscheinungen im Bereich Smalltown Romance gab und es immer Family Stories waren, hat die Reihe dieses Mal einen Sports Romance Hintergrund und spielt im Rahmen der Winter Games, einer Anlehnung an die olympischen Winterspiele.

Zunächst muss ich sagen, dass ich die Novella „Iced out“ vorab gelesen habe. Die hat sehr wenige Seiten, ist aber durchaus eine sinnvolle Vorgeschichte. Wieso die aber ausgelagert ist und nicht als zB erster Teil im – eh schon sehr schmal geratenen – Buch enthalten ist, mag sich mir nicht zu erschließen. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, ist Cold as Ice zwar auch lesbar, aber es fehlt einfach ein Stück. Denn hier passiert etwas, was eben nun vier Jahre später der Grundstein für die eisige Beziehung zwischen Mia und Grady ist, für Gradys Schuldgefühle und dafür, wie sich alles entwickelt hat.

Die Geschichte selbst war nett, aber ich habe eindeutig mehr erwartet. Mittendrin geht es los, es passiert insgesamt relativ wenig und ehrlich gesagt geht es auch nicht wirklich in die Tiefe. Mia ist mittlerweile eine erfolgreiche Snowboarderin, die nach dem Unfall ihres Bruders quasi die Familientradition weiterführt. Grady ist unfassbar erfolgreich und gilt als absoluter Titelfavorit. Vor den Winter Games gehen beide nun gezwungenermaßen auf Pressetour, wo sie nach vielen Jahren erstmals wieder miteinander reden. Mia wirft Grady vor, ihren Bruder und auch sie damals in Stich gelassen zu haben, während Grady an seinen Schuldgefühlen erstickt und sich deshalb zurückgezogen hat. Zwischen beiden herrscht eine Anziehung, die für mich aber eher lauwarm rüberkam und hauptsächlich auf körperliche Aspekte abzielt. Erst im Laufe der Geschichte, etwa als beide zusammen Termine wahrnehmen, kommen auch menschliche Aspekte dazu.

Aber das größte Problem ist einfach, dass die Geschichte so dahin rennt – sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Das Buch hat so wenige Seiten, die Charaktere haben so wenige Tage miteinander und dafür geschehen einfach zu viele Entwicklungen, denen die Tiefe, das Gefühl, die Greifbarkeit fehlt. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge konstruierter Zufälle, einige wortwitzigen Momenten und ein bisschen Spice. Aber die Leichtigkeit, das Träumengefühl, das Wohlfühlen, der charmante Witz, den ich sonst beim Lesen von Piper Rayne Büchern empfunden habe, fehlt hier irgendwie. Das Buch wirkt einfach etwas lieblos dahingeschrieben, einfach weil es geschrieben werden sollte und musste. Die Charaktere bekommen keinen Raum, ihre Probleme zu thematisieren, zu analysieren, ihre Konflikte auszutragen. Insta Love mäßig wird der jahrelange Groll weggewischt. Der übliche Höhepunkt am Ende, wo einer sich zurückzieht, wirkt einfach uninspiriert hingeklatscht. Für mich waren Grady und Mia zu wenig greifbar, die Geschichte zu vorhersehbar, zu flach und zu wenig mitreißend. Das fand ich schade. Es war einfach ein schneller Read für Zwischendurch, während man in der Bahn zu Arbeit sitzt, aber nichts, was hängen bleibt. Und das hatte ich so bisher bei Piper Rayne eigentlich nie. Ich hoffe, die restlichen Bände haben mehr Liebe.

Mein Fazit

Cold as Ice ist eine lauwarme Lovestory von Piper Rayne, bei der die Charakteristika fehlen, die die Geschichten eigentlich ausmachen. Zu schnell, zu wenig Tiefe, zu vorhersehbar ist es einfach nur ein nettes Buch für Zwischendurch, das so viel mehr hätte sein können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.10.2023

konnte mich nicht so begeistern

Cruel Castaways - Fallen
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„Mittlerweile betrachtete ich die Liebe als eine Art Gefängnis. Etwas, das man nicht genießt, sondern verabscheut.“
(Arsene in Cruel Castaways 2)


Worum geht’s?

Milliardär Arsène Corbin ist ein eiskalter ...

„Mittlerweile betrachtete ich die Liebe als eine Art Gefängnis. Etwas, das man nicht genießt, sondern verabscheut.“
(Arsene in Cruel Castaways 2)


Worum geht’s?

Milliardär Arsène Corbin ist ein eiskalter und berechnender Geschäftsmann. Deshalb gerät er auch immer wieder mit der leidenschaftlichen Schauspielerin Winnifred Ashcroft aneinander, die die Hauptrolle in seinem Theaterstück spielt. Denn Winnie ist alles, was Arsène nicht ist - warmherzig und liebevoll. Dennoch können die beiden nicht leugnen, dass eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen besteht. Als schmerzhafte Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht kommen, die zeigen, wie eng sie wirklich durch das Schicksal miteinander verbunden sind, müssen sie sich entscheiden: Ist trotz aller Unterschiede eine gemeinsame Zukunft möglich?

Cruel Castaways – Fallen ist Band 1 der Cruel Castaways Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die männlichen Charaktere aus Band 2 und 3 kommen jedoch schon vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird hauptsächlich durch Arsene, später auch durch Winnie in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Es beinhaltet sexuellen Content. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Obwohl LJ Shen eine meiner absoluten Autobuy-Autorinnen ist, muss ich sagen, dass ihre neueren Werke mir das Leben ein wenig schwer machen. So hat mir bereits Cruel Castaways 1 nicht mega gut gefallen wie sonst, da es sehr Slow Burn war und die bei LJ gut ausgearbeiteten Enemies-Vibes fehlten. Entsprechend gespannt war ich nun auf Band 2, da Arsene bereits im Vorband einen sehr speziellen Eindruck hinterlassen hat. Doch leider war Fallen am Ende noch weniger mein Fall als Rival.

Das Buch hat mich sehr verwirrt. Ich bin ohne Kenntnis vom Klappentext in die Geschichte gegangen, was dazu geführt hat, dass ich schon bald irritiert darüber war, wer eigentlich das Love Interest ist bzw. sein sollte. Arsene poltert durch die Geschichte, wie man es erwartet. Mit einer krassen Vergangenheit, in der seine Stiefschwester Grace eine bedeutende Rolle spielt, ist der gefühlskarte Milliardär geprägt auf eine kuriose Form von Liebesrache. Objekt seiner Begierde? Besagte Grace, die dafür gesorgt hat, dass er in das strenge Jungsinternat musste, was ihn nachhaltig geprägt hat. Das erste Drittel des Buches befasst sich nun also damit, wie sehr Arsene sie hasst und gleichzeitig begehrt, wie sein oberstes Ziel ist, seine verbotene Stiefschwester zu verführen, mit ihr in verschiedenen Formen Sex zu haben und irgendwie auch, sie für immer an seiner Seite zu haben. Schwer verständlich, fragwürdig und leider so gar nicht mein Fall. Das war der Moment, wo ich zum ersten Mal den Klappentext las und einfach komplett verwirrt war, dass Winnie und nicht Grace das Love Interest sein soll. Denn man merkt beim Aufeinandertreffen der beiden definitiv Spannung, aber gleichzeitig nicht auf einer Ebene, die ich für eine glaubhafte Beziehung brauchen würde. Als dann der erwähnte Schicksalsschlag kam, war ich von Arsenes Gefühlen überrascht und noch verwirrter, wie es zu einer Beziehung mit Winnie kommen soll.

Und so sind das zweite Drittel und auch das letzte Drittel irgendwie nicht wirklich mitreißend. Es geht viel um Verlust, Vertrauen und Enttäuschungen. Winnie versucht als Schauspielerin am Theater ihr Leben zu leben, während ihre Gefühle zu ihrem Mann Paul sie immer wieder einholen. Arsene hingegen hat Winnie irgendwie zum Erzfeind erklärt, legt ihr an jeder Ecke Steine in den Weg und forscht gleichzeitig nach, was wirklich mit Grace ist und war. Das Kuriose? Die ganze Geschichte wirkt planlos, wirr und ohne roten Faden. Es ist fast so, als hätte die Autorin beim Schreiben zwei, drei Mal ihre Meinung geändert und die Geschichte anders fortgeführt, was für mich die Nachvollziehbarkeit stark beeinträchtigt hat. Denn Winnie und Arsene harmonieren für mich nicht und das meine ich nicht auf der Basis, dass sie sich andauernd streiten oder Arsene echt fies zu ihr ist. Das ist bei LJ Shen ja Standard, aber hier ist es einfach fast schon hingeklatscht und der Leser muss es einfach akzeptieren. Das fand ich wahnsinnig schade. Als im letzten Drittel die beiden dann irgendwie doch zueinander finden, der obligatorische Knall kommt und ein Arsene plötzlich traummannmäßig seine Angebetete zurückholen möchte, habe ich die Seiten nur noch überflogen. Die ausufernden Sexszenen zwischen den beiden (ich weiß, viele mögen viel Spice) können über die fehlende emotionale Verbindung schlichtweg nicht hinwegtäuschen. Dieses Buch ist möglicherweise Enemies to Lovers, aber nicht in der Form, wie ich es mag. Arsene ist für mich einfach nur fies, haut verbal um sich und ich habe wirklich einen Funken Liebe dort gefunden.

Auch von der Rahmenhandlung kann ich sagen, dass die mich nicht vom Hocker gehauen hat. Bei Winnie geht es ein wenig um das Theater, bei Arsene gibt es eigentlich keine wirkliche weitere Story – nur im Rückblenden die Beziehung zu seiner Familie bzw. seinem Vater und wie die selbst jetzt im Erwachsenenalter noch sein Dasein beeinflusst. Bei Winnie wird später beleuchtet, was ihr Problem mit Paul war und ich wünschte, die Autorin hätte hierfür mehr Raum gegeben und nicht so viel Hate-Sex zwischen Grace und Arsene in den Fokus gesetzt. Ansonsten gibt es zahlreiche Szenen mit Arsenes Freunden Riggs und Christian, die mein einziges wirkliches Highlight an diesem Buch waren, da die untereinander einfach unglaublich unterhaltsam sind. Arsene haut viele gute Punchlines raus, ich habe häufig geschmunzelt. Aber das, weswegen ich eigentlich gekommen bin, habe ich in dem Buch nicht gefunden. Es war für mich keine solide Liebesgeschichte, viel zu viel Fokus auf Arsenes Obsession zu Grace. Gut gefallen hat mir zwar der Umgang mit dem Thema Verlust, aber gleichzeitig sorgt der dafür, dass die Liebesgeschichte sich nicht wirklich entfalten kann. Ich hoffe sehr, dass mir Band 3 wieder besser gefallen wird, aber bisher ist die Cruel Castaways Reihe leider eine dezente Enttäuschung für mich.


Mein Fazit

Cruel Castaways –Fallen ist für mich eine wirre Geschichte, bei der die Liebesgeschichte viel zu kurz und viel zu wenig greifbar ist. Es wirkt, als hätte die Autorin mehrfach ihre Meinung geändert und dadurch ist in dem Buch ein Ungleichgewicht entstanden. Einzig Arsene und seine Freunde waren für mich unterhaltsam.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

seichte, blasse Story

Charming Rogue
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„Du kannst nicht einfach zehn Jahre lang verschwinden und dann hier plötzlich auftauchen und Dinge reparieren.“
(Lilly zu Hayden in Charming Rogue)

Worum geht’s?

Hayden Cole war der Bad Boy der Stadt ...

„Du kannst nicht einfach zehn Jahre lang verschwinden und dann hier plötzlich auftauchen und Dinge reparieren.“
(Lilly zu Hayden in Charming Rogue)

Worum geht’s?

Hayden Cole war der Bad Boy der Stadt und der beste Freund meines Bruders. Als ich etwas mit ihm anfing, war niemand wirklich glücklich darüber. Doch das war mir egal, denn wir liebten uns. Plötzlich verließ er ohne ein Wort die Stadt und brach mir mein Herz. Ich wollte ihn nie, nie wieder sehen. Und jetzt, 10 Jahre, später steht er vor mir. Genauso sexy wie früher. Und er will mich zurück …

Charming Rogue ist Band 1 der The Paradise Brothers Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Hayden und Lily in der Ich-Perspektive und auf zwei Zeitebenen (vor x Jahren und Gegenwart) erzählt.

Meine Meinung

Eigentlich bin ich ja gar kein Fan von Büchern, deren Cover von (halbnackten) Männern geziert werden. Reduziert für mich das Buch immer ein bisschen zu sehr. Bei Charming Rogue habe ich aber eine Ausnahme gemacht, einfach weil ich Second Chances Lovestorys sehr mag. Doch leider wollte mich das Buch nicht begeistern.

Es fängt damit an, dass ich an diesem wirklich nicht gerade dicken Buch überraschend lange gelesen habe, nämlich gut über einen Monat. Ich bin ein schneller Leser, der gern mal ein Buch in 3 Stunden wegsuchtet – wenn es mich denn abholen kann. Und das war hier irgendwie das Problem. Die Geschichte handelt um Lily und Hayden, sie das Mädchen aus gutem Haus, er der arme Junge ohne wirkliche Familie, der von Lilys Familie regelrecht aufgenommen wird. Als bester Freund von Lilys Brüder, als guter Freund für Lily und dann auch als ihre erste richtige Liebe. Die Gegenwart des Buches spielt 10 Jahre später, Hayden ist nun ein Mann, Lily eine Frau. Er war bei der Navy, hat viel erlebt. Sie wirkt immer noch ein wenig planlos und geht einer Tätigkeit nach, die ihr so mittelmäßig Freude bereitet. Von Anfang an kam Lily mir jünger vor als sie ist, naiver und planloser, als sie wohl sein wollte. Und irgendwie flach, langweilig und zu künstlich. Das sind Attribute, die selten gut sind. Hayden hingegen wirkt ebenfalls wahnsinnig blass, nur wenige Facetten sind bei ihm hervorgehoben und diese waren für mich primär unwichtige Eigenschaften. So spürte ich von Anfang an keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren, die mir in Rückblenden erzählen, wie sie als Kinder miteinander spielten, als Jugendliche miteinander rummachten und nun als Erwachsen miteinander Probleme haben.

Für mich ist das größte Problem des Buches das ständige Drumherumreden. Lange wird angeteasert, was Lily und Hayden für ein Problem – oder Erlebnis – miteinander haben. Aber lange wird es nicht offengelegt. In den Rückblenden wird ausführlich dargelegt, wie sehr Hayden Lily anschmachtet, in der Gegenwart haben die beiden aber so viel Chemie miteinander, dass gar kein einziger Funke bei mir ankam. Die Dialoge sind teilweise anstrengend, gewollt passiv-aggressiv und mir fehlte einfach etwas Greifbares, was die Charaktere und die Geschichte ausmachte. Wieso ist Hayden zurückgekommen, wieso verzeihen alle außer Lily seinen Abgang, welche Rolle spielte die Familie dabei? Es sind so viele Fragen und Gedanken, die hier keinen Raum finden. Die wenigen Aspekte, die aufkommen, waren vorhersehbar oder zum Teil zäh und erklärungsbedürftig. Es gibt viele Dialoge mit Dritten, bei denen ich mit tausend Namen durcheinander gekommen bin, wo ich die Verbindungen teils gar nicht greifen konnte und vor allem die Relevanz mir nicht immer klar wurde. Die Geschichte zog sich für mich, was immer wieder dazu führte, dass ich gar kein Bedürfnis hatte, weiterzulesen. Nach wenigen Kapiteln war jedes Mal Schluss und ich las wann anders weiter, stets in der Hoffnung, dass noch etwas kommt.

Ich möchte dem Buch nicht absprechen, dass es eine schöne Geschichte ist, das definitiv. Auch die zwei Zeitebenen haben viele Vorteile für sich. Die Autorin schreibt angenehm. Aber mir hat etwas gefehlt, was mich festhalten und für das Buch begeistern kann. Ich hatte gehofft, dass etwa die Geschichte um Lilys Bein soetwas sein könnte, aber leider war auch dies nicht der Fall. Im Gegenteil warf die Auflösung und die damit verbundenen Enthüllungen nur noch mehr Fragen auf, inwieweit ich beide als Pärchen wirklich mag. Am Ende war ich leider dann irgendwie einfach froh, dass das Buch durch ist.

Mein Fazit

Charming Rogue konnte mich leider mit der seichten Geschichte, den blassen Charakteren und dem vielen Drumherum nicht abholen. Ein vorhersehbares Buch, was man zwischendurch sicher gut weglesen kann, aber was mir jetzt auch nicht sonderlich doll in Erinnerung bleiben wird.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 30.07.2023

zu wenig Tiefe

Be my Heartbeat
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„Bislang hatte ich es geschafft, nicht mit meinem Schicksal zu hadern. Ich hate es einfach angenommen und mich geweigert, bestimmte Dinge zu vermissen.“
(Amy in Be my heartbeat)

Worum geht’s?

Amy ist ...

„Bislang hatte ich es geschafft, nicht mit meinem Schicksal zu hadern. Ich hate es einfach angenommen und mich geweigert, bestimmte Dinge zu vermissen.“
(Amy in Be my heartbeat)

Worum geht’s?

Amy ist krank. Todkrank. Doch sie ist festentschlossen, sich von ihrer Krankheit nicht aufhalten zu lassen und das Leben zu genießen. Bei einer Sitzung im Tattoo Studio trifft sie prompt auf den attraktiven Nathan. Amy fallen tausend Gründe ein, wieso sie sich von ihm fernhalten sollte. Aber so sehr sie ihn auch zu vergessen versucht, es will ihr einfach nicht gelingen. Nathan lädt sie zu einer Studentenparty ein, nimmt sie mit zum Surfen und verwandelt ihr Krankenhauszimmer in eine Strandbar. Noch nie hat Amy sich so lebendig gefühlt. Und sie ist bereit, für Nathan um ihr Leben zu kämpfen und damit alles zu riskieren …

Be my heartbeat ist Band 1 der Ambrose Brothers-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Nathan und Amy in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen wie schwere Erkrankung und Verlust.

Meine Meinung

Be my heartbeat ist eines dieser Bücher, welches ich unglaublich gern geliebt hätte und was von der Grundidee alles mitbringt, um interessant werden zu können, mich aber am Ende nur bedingt abholen und noch weniger begeistern konnte. Ich weiß, dass dies vor allem ein Problem auf meiner Seite ist, dazu aber gleich mehr.

Man wird hier von der Autorin direkt in die Geschichte geworfen. Amy möchte ein Tattoo, dabei ist ihr Körper geschunden von all den Behandlungen und dem Kampf gegen das eigene Immunsystem. Denn Amy ist schwer krank, immer wieder Chemos, Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen. Und dabei hat Amy auch schon ihren Bruder an die Krankheit verloren, die jetzt ihren Körper zu zerfressen scheint. Ihre Familie behütet sie stark, für Amys Geschmack erstickt ihre Mutter sie und hiergegen rebelliert sie etwas. Da kommt Nathan gerade recht, den sie bei ihrer verrückten Tattoo-Idee zufällig kennenlernt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine zarte Pflanze der Zuneigung, über der aber die riesige Gewitterwolke um Amys Erkrankung liegt. Amy und Nathan sind grundverschieden, ihre Leben sind komplett gegensätzlich – arm, reich, auf der Suche nach dem Leben, auf der Suche aus dem Strudel des Lebens heraus. Und hier war für mich auch das erste Problem: Nathan nimmt sich der Schwerkranken an und lässt sich viel erleben oder zumindest versucht er dies. Wieso? Das wurde mir nie so wirklich klar. Ich glaube nicht an so etwas wie Insta Love und auch so hatte ich nicht das Gefühl, dass die Autorin mir ein glaubhaftes „Wieso“ mitgeliefert hat. Nathan hat genug eigene Probleme, etwa sein teures Stipendium nicht zu verlieren (für das er wiederum viel zu wenig tut, weil sein Kopf andauernd woanders ist, teils freiwillig, teils gezwungenermaßen).

Irgendwie wollte für mich einfach kein roter Faden in die Geschichte kommen, was dazu geführt hat, dass ich immer wieder nur wenige Kapitel las und dann teils länger gar nicht weitergelesen habe. Zwar war grundlegend Interesse bei mir da, was mit Amy passieren wird – ich hatte jedoch recht früh eine Vermutung, die sich am Ende tatsächlich in der Form bestätigt hat. Aus diesem Grund hat mich die Geschichte vielleicht emotional nicht abholen können, wie es sicher bei vielen anderen der Fall sein könnte. Mir war vieles zu konstruiert, zu gewollt und zu „perfekt“. Es war zu viel auf einmal und gleichzeitig zu wenig, denn mir hat so sehr die Entwicklung gefühlt. Es ist eher eine summarische Sammlung aus schönen (wirklich süßen!) Momenten, die beide miteinander verbringen. Aber die komplette emotionale Ebene hat mich nicht erreicht, hat sich mir nicht erschlossen. Der erwähnte Kampf, den Amy aufnehmen möchte, hat mich irritiert, denn so kam es im Buch nur bedingt rüber. Die Liebesgeschichte war für mich zu oberflächlich und zu sehr darauf ausgelegt, dass man als Leser einfach akzeptieren muss, wie es jetzt gerade ist. Vermutlich, weil sehr viele Leute die Rahmenhandlung mit Amys Erkrankung schon genug Schmerzen zufügt, dass es gar nicht unbedingt auffällt, dass hier die Grundlage mehr als schwammig bleibt.

Ich denke, was für viele begeisterte Bewertungen sorgt, ist der Plottwist. Die Entwicklung, bei der jeder eine andere Vision haben wird, wie Amys Geschichte weitergehen könnte. Ich hatte recht früh eine Vermutung, in der ich mich zunehmend gefestigt sah. Dementsprechend hat es mich nicht geschockt, als es soweit war. Ich möchte aber auch klarstellen, dass ich vermute, dass nur ein sehr kleiner Bruchteil auf diese Vermutung kommen könnte, einfach weil es kein gängiges Thema ist und viele Leser wahrscheinlich noch nie im Leben davon gehört haben. Deswegen tue ich mich auch sehr schwer damit, das Buch zu bewerten, weil mich persönlich das Buch nicht mitreißen und nicht überraschen konnte, ich aber sicher bin, dass es vielen so gehen könnte. Daher gilt am Ende wohl: Hier muss man sich sein eigenes Bild machen. Ich werde die Reihe allerdings nicht weiterverfolgen, weil mich dafür das Buch und auch der Cliffhanger zu wenig gecatcht haben.

Mein Fazit

Be my heartbeat ist ein Buch, was viel Potenzial mitbringt, es für mich persönlich aber nicht entfalten konnte, da ich den großen Plottwist hervorgesehen habe und entsprechend der Überraschungseffekt fehlte. Auch emotional war es leider nicht ganz mein Buch, da mir zu viel die Grundlage der Beziehung fehlte.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]