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Veröffentlicht am 29.01.2019

Fitnessblog in Buchform

Best Body Plan
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Worum geht’s?

Das Buch „Best Body Plan“ von Anna Lewandowska verspricht Power-Übungen und 70 Schlank-Rezepte. Anna Lewandowska ist Karateweltmeisterin und Ehefrau vom Fußballer Robert Lewandowska. In ...

Worum geht’s?

Das Buch „Best Body Plan“ von Anna Lewandowska verspricht Power-Übungen und 70 Schlank-Rezepte. Anna Lewandowska ist Karateweltmeisterin und Ehefrau vom Fußballer Robert Lewandowska. In „Best Body Plan“ möchte sie ihr Wissen und ihre Tipps für einen Traumkörper teilen und Leute motivieren, ihre schlechten Gewohnheiten zu ändern.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ziert Anna Lewandowska persönlich. Die durchtrainierte, hübsche Dame ist definitiv ein Hingucker und motivierend. Die Oberfläche des Buches ist leider sehr kratzeranfällig, insbesondere die Rückseite mit ihrer dunklen Farbe war bei mir nach zwei Tagen bereits deutlich zerkratzt.

Die Gestaltung des Buches gefällt mir gut. Die Seiten sind aus hochwertigem, dickem Papier. Man sieht, dass sehr viel Arbeit in das Buch geflossen ist, da fast jede Seite ein eigenständiges Layout und eine eigenständige Gestaltung aufweist. Es wird mit vielen gestalterischen Elementen gearbeitet wie Textfeldern, unterschiedliche Schriftarten und Zitaten. Anfangs wirkten die Seiten dadurch teilweise überladen und haben meine Augen etwas überlastet, da man wirklich sehr viel zu sehen bekommt. Man gewöhnt sich aber schnell daran. Der Textumfang im gesamten Buch ist insgesamt vom mittleren Umfang. Es gibt viele halb- und ganzseitige Bilder, oftmals Tabellen oder auch Screenshots aus Sozialen Medien. Es gibt auf jeden Fall einiges zum Lesen und noch viel mehr zum Anschauen. Der Schreibstil von Anna Lewandowska ist sympathisch und knackig, die Texte größtenteils auch informativ.

Der Inhalt

Das Buch besteht grob aus 3 Unterabschnitten namens „Säulen der Gesundheit“, die nach einer längeren Einleitung zum Thema „Gesund leben“ und „über das Abnehmen“ folgen und wie folgt lauten:

Essen – Die 1. Säule der Gesundheit: Hier geht es um das Thema Essen. Nach einer kurzen Einführung in das Thema „Verdauungssystem“ und die einzelnen Organe, die daran beteiligt sind, kommt der große und wichtigste Punkt: Was essen? Hier wird ausführlich auf die einzelnen Nährstoffgruppen eingegangen, es gibt Grundlagenwissen zu Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen, aber auch zu Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders die letzten beiden Punkte nehmen dabei viel Platz ein. Zudem gibt es einen längeren Kommentar von einem Fachmann zum Thema Supplementierung, also Nahrungsergänzungsmittel. Es folgt ein Kapitel zum Thema „Mahlzeiten zusammenstellen“. Es wird auch das Thema Glykämischer Index behandelt und darüber gesprochen, welche Nahrungsmittel man vermeiden soll. Anschließend wird kurz das Thema Detox behandelt. Es folgen sodann viele Seiten an Rezepten. Die Rezepte sind größtenteils gut realisierbar und enthalten wenige ungewöhnliche Zutaten.

Inneres Gleichgewicht – Die 2. Säule der Gesundheit: Dieser Abschnitt besteht nur aus wenigen Seiten. Das Hauptthema ist Stress und Stressvermeidung. Das Kapitel ist meiner Meinung nach überflüssig, da hier keine konkreten Tipps enthalten sind und auch der Umfang dem Thema Supplementierung gleicht, was eine interessante Priorisierung wiederspiegelt.

Sport – Die 3. Säule der Gesundheit: Hier geht es jetzt um die sportliche Bestätigung. Anna Lewandowska stellt unter anderem Karate vor. Darüber hinaus gibt es allgemeine Thema wie Motivation und Regeneration. Es gibt 3 Workoutpläne. Die Übungen sind jeweils mit 2 Bildern bebildert und enthalten eine kurze Beschreibung. Zwei Pläne arbeiten nur mit dem eigenen Körpergewicht, ein Plan benötigt Kurzhanteln (oder alternativ Wasserflaschen).

Das Buch endet mit wenigen Seiten zum Thema „Grundsätze für ein gesundes Leben“ und einer Danksagung nebst Literaturnachweisen.

Mein Fazit

Konnte mich das Buch überzeugen? Nicht wirklich. Zunächst war ich vom Umfang des Buches überrascht. Allerdings sind gut 1/3 Rezepte und mindestens ein weiteres Drittel entfällt auf Fotos oder Tabellen. Der Rohgehalt der Informationen ist somit nicht wirklich hoch.

Leider ist es so, dass für mich das Buch kein „Plan“ ist. Ein Plan ist etwas, an das man sich halten kann, das durchstrukturiert ist. Hier erhält man nur sehr viele Informationen vorgeworfen, die zum Großteil nicht neu sind und dann oftmals auch mit persönlichen Meinungen verbunden werden. Aufgreifen möchte ich hierbei etwa den Tipp, beim Essen nichts zu trinken. Gängige Literatur sagt aber, man solle gerade trinken, um die Verdauung zu unterstützen und Ballaststoffe quellen zu lassen. Im Übrigen soll das Sättigungsgefühl so schneller einsetzen.

Für jemanden, der versucht ein gesundes Leben aufzubauen, dürften die meisten Informationen nicht hilfreich sein, da er daran scheitern wird, wie er alles umsetzen und einbauen soll. So stört es mich etwa auch, dass das Thema Mineralstoffe und Supplementierung sehr umfangreich besprochen werden, aber in Säule 2 das Thema Stress sehr kurz abgehandelt wird. Der Sportteil ist für mich vernachlässigbar. Die drei Workouts sind zwar durchaus anfängergeeignet, bieten aber zu wenig Variation und der gesamte Abschnitt zu wenig Grundlage, um eigenständig das Thema Übungen anzugehen. Man müsste hier also weitere Literatur zu Rate ziehen. Insgesamt wirkt es so, als hätte Anna Lewandowska möglichst viel einbauen wollen, ohne einen klaren roten Faden zu verfolgen.

Die Rezepte sind gut gelungen, allerdings sind sie größtenteils nicht familientauglich und erinnern an typische Instagram-Fitnessblogger-Rezepte. Die Kochanleitungen sind gut, die Zutatenlisten allerdings nutzen zB die Maßeinheit Tasse, was ich unpraktisch und ungenau finde. Einen Großteil der Rezepte würde ich nicht kochen, da ich mir jetzt schon vorstellen kann, hiervon nicht satt zu werden.

Auch ist es so, dass gerade beim Sportteil die Übersichtlichkeit fehlt. Es gibt viele Textfehler, Hervorhebungen, Hinweise und wirkt dadurch etwas wild. Im vorangegangenen Teil ist dies etwas besser, könnte aber viele Leser auch stark stören.

Für mich ist dieses Buch leider ein weiterer Fall von „Fitnessblog in Buchform“ und kann mich nicht begeistern.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 22.01.2019

anders als erwartet, aber unterhaltsam

Good Morning, Mr. President!
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„Wenn man jung ist, glaubt man, man hätte ewig Zeit. Aber das Leben ist zerbrechlich. Trotzdem ist das, was wir für andere tun, am Ende das, was uns selbst überleben wird. Es sind die Dinge, die wir bewirkt ...

„Wenn man jung ist, glaubt man, man hätte ewig Zeit. Aber das Leben ist zerbrechlich. Trotzdem ist das, was wir für andere tun, am Ende das, was uns selbst überleben wird. Es sind die Dinge, die wir bewirkt haben.“ (Obama bei einer Rede bei der Dankesfeier für Wahlkampfhelfer)

Worum geht’s?
Rebecca „Beck“ Dorey-Stein ist verzweifelt auf Jobsuche. Auf Craigslist findet sie eine Firma, die eine Stenografin sucht. Besser als nichts, denkt sie sich und bewirbt sich. Was sie nicht ahnt: In Wirklichkeit wird eine Stenografin fürs Weiße Haus gesucht. Und plötzlich befindet sich Beck in einem eigenen kleinen Kosmos und schreibt Geheimgespräche, Reden und Briefings mit. Sie reist mit der Obama-Entourage im In- und Ausland, landet an exotischen Orten, trifft interessante Leute und verliebt sich. In „Good Morning Mr. President“ blickt sie auf ihre sechsjährige Tätigkeit im Weißen Haus zurück und entführt den Leser in eine bis dato unbekannte Welt als Stenografin für einen der mächtigsten Menschen der Welt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von „Good Morning Mr. President“ zeigt grob gesehen die Decke vom Oval Office mit Teilen der berühmten Fensterfassade. Die Farbgestaltung ist hierbei sehr stark und nicht natürlich (etwa die pinkfarbene Decke). Die Covergestaltung sagt mir leider überhaupt nicht zu, da sie viel zu kontrastreich ist und unseriös wirkt. Nur aufgrund des Covers würde ich hier nicht zugreifen.

Das Buch ist chronologisch aufgebaut mit einem kurzen Prolog und einem Epilog, dazwischen werden in fünf Akten mit jeweiliger Kapitelunterteilung die Jahre durcherzählt, wobei ein Akt nicht zwingend auch ein Jahr ist. Die einzelnen Kapitel im Akt sind meist monatsweise abgehandelt, manchmal auch monatsübergreifend oder nur an einem bestimmten Tag. Die Akte sind auch unterschiedlich umfangreich.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Beck Dorey-Stein erzählt. Bereits ab der ersten Seite konnte mich ihr Erzählstil begeistern. Beck ist eine sehr gute Erzählerin, die mit viel Pepp durch die Erzählungen führt. Die Sprache ist einfach, die Sätze kurz, Becks Berichte aber stets humorvoll, spritzig und häufig auch selbstironisch. Mich konnte Beck wirklich mitreißen und sie war – mit wenigen Ausnahmen – sehr sympathisch.

Mein Fazit
Die amerikanische Politik war schon immer ein Thema, was mich sehr begeistert hat und wozu ich auch schon viele Bücher gelesen habe, etwa „The Residence“ (aus Sicht des Butlers) oder „Inside The Secret Service“. Auf „Good Morning Mr. President“ bin ich durch Pete Souza, ehemaliger Cheffotograf des Weißen Hauses aufmerksam geworden und freute mich daher sehr, als es auf Deutsch erschien, da mir bisher kein Buch aus Sicht einer Sekretärin oder Vergleichbares bekannt war.

Zugegebenermaßen habe ich von diesem Buch etwas Anderes erwartet. Ich hatte gehofft, spannende Insiderberichte über Leben und Arbeiten im Weißen Haus zu erhalten, vielleicht auch die ein oder andere Anekdote über Obama und Erlebnisse, die man bislang so nicht kannte. In dieser Hinsicht gibt das Buch leider wenig her: Obama kommt sehr selten vor und meist als absolute Randfigur, gelegentlich erwähnt Beck ihn auch und huldigt ihn als fantastischen Präsidenten. Man darf hier also keinen Insiderbericht über Obama erwarten, der Titel wäre passender „meine Jahre unter Obama im Weißen Haus“.

Auch das Leben und Arbeiten im Weißen Haus ist nur zeitweise Gegenstand der Erzählungen. Anfangs erfährt man, wie Beck regelrecht in den Job gestolpert ist. Sie wirkte hierbei auf mich ehrlich gesagt ziemlich desinteressiert und auch unsympathisch, als sie sich auf den Ursprungsjob (ohne Wissen ums Weiße Haus) bewarb. Im Laufe der Geschichte steckt sie einem mit ihrer Begeisterung aber dann doch an. Sie erlebt extrem viel und das Buch behandelt wirklich unglaublich viele Erlebnisse. Das meiste hiervon sind Reisen im In- und Ausland. Lustigerweise wirken ihre Erzählungen dabei oftmals, als würde man eine Klassenreise miterleben. Der Leser wird auf jeden Fall feststellen, dass hinter der Fassade viel Spaß zu herrschen scheint. Was ihre eigentliche Arbeit angeht, hält sie sich aber doch bedeckt. Hier und da erzählt sie, dass sie Aufnahmegeräte aufstellt oder Transkripte tippt, das war’s aber auch schon. Was man vergeblich suchen wird, sind Details zu den Reisen, zu den Gesprächen – dies war wahrscheinlich aus Sicherheits- und Geheimhaltungsgründen nicht möglich.

Zu Beck selbst muss ich sagen, dass sie zwar echt sympathisch und lustig rüberkommt, oft aber auch unreif wirkt. Es gibt viele Situationen im Buch, die ein gewisses Fremdschämen in mir auslösten und nicht wie die Worte einer Midzwanzigerin wirkten, die gerade mit einem der mächtigsten Männer der Welt unterwegs ist. So gab es eine Situation, wo ein Kollege ihr Glätteisen mit einem Vibrator verwechselte oder sie in Eile ihre Unterwäsche in den Koffer räumte und ohne Unterwäsche rumlaufen musste. Generell wirkt Beck oftmals etwas verplant und sie erzählt auch, wie sie öfter zu spät kommt, ihre Mitfahrgelegenheit verpasst, sich verläuft oder ihre Sachen vergisst. Ich fand daher interessant, dass jemand mit solchen Eigenschaften auf so einem Posten solange überleben konnte.

Neben den Berichten um ihre Tätigkeiten gibt es auch viel Wissen um Becks Privatleben. Ich muss gestehen, dass ich mich fragte, wieso das so ist. Immerhin ist Beck ja keine bekannte Persönlichkeit, spielt in der Administration keine nennenswerte Rolle und dennoch erfahren wir ihre persönlichen Konflikte teils sehr ausufernd. Da gibt es das Thema rund um ihre Liebschaften und die Probleme, die diese mit sich bringen, die allesamt aber nicht beruflicher Natur sind. Allerdings fand ich die Parts tatsächlich interessant und nett zu lesen.

Insgesamt ist es so, dass das Buch überhaupt nicht meinen Erwartungen entsprach. Ich wollte Politik und bekam eine persönliche Lebensgeschichte. Aber: Beck ist ein lustiger Charakter, der viel erlebt, unterhaltsam schreiben kann und mich daher in anderer Weise durchaus begeistern konnte. Die ein oder andere Erkenntnis um das Thema Obama und Politik in den USA konnte ich aus dem Buch auch gewinnen, etwa hätte ich nie gedacht, wie viel Aufwand und wie viele Menschen hinter den meisten Tätigkeiten stehen. An vielen Stellen hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, etwa als der Amoklauf an der Sandy-Hook-Grundschule oder die Boston Marathon Bombings angesprochen werden. Gerade hier wäre es interessant gewesen, zu erfahren, wie die einzelnen Mitarbeiter und Obama damit umgingen, die Antworten bleibt die Autorin aber schuldig.

Zu diesem Buch kann man meiner Meinung nach bedenkenlos greifen, wenn man eine spritzig dargestellte, unterhaltsame Lebensgeschichte einer Frau lesen möchte, die mit vielen Liebensdramen gespickt wird und als kleines Sahnehäubchen einige Einblicke in das Leben einer Bediensteten des Weißen Hauses gewährt. Zu diesem Buch sollte man aber nicht greifen, wenn man politische Erklärungen, Wissen um Obama und detaillierte Einblicke ins Weiße Haus sucht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von dem Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.01.2019

süße Story ohne viel Tiefgang, die stellenweise vorhersehbar ist

Haunted Love - Perfekt ist Jetzt
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„Du bist wunderschön, Hazel. Und das werde ich dir jeden Tag aufs Neue sagen, jeden Tag aufs Neue spüren lassen. So lange, bis du dir selbst endlich erlaubst, es zu glauben. Hast du verstanden?“ (Caleb ...

„Du bist wunderschön, Hazel. Und das werde ich dir jeden Tag aufs Neue sagen, jeden Tag aufs Neue spüren lassen. So lange, bis du dir selbst endlich erlaubst, es zu glauben. Hast du verstanden?“ (Caleb zu Hazel in Haunted Love – Perfekt ist jetzt)

Worum geht’s?
Hazel ist frisch zurück von ihrem Auslandsjahr in Portugal. Mit 8kg mehr auf den Hüften stürzt sie sich in New York wieder ins Leben. Eines Abends lernt sie in der Kneipe ihres Nachbars einen gutaussehenden Unbekannten kennen. Entgegen ihrer Art verbringt sie den Abend mit ihm und lernt dabei, etwas aus ihrer Comfort Zone herauszukommen. Hazel fühlt sich gut bei ihm. Doch er hat viele Geheimnisse und schon bald steht Hazels Leben mehr als Kopf. Denn der Unbekannte ist nicht der, für den sie ihn hält und Geheimnisse können viel kaputt machen…

Haunted Love ist in sich geschlossen. Ob es eine Fortsetzung geben wird, ist unbekannt.

Schreibstil / Gestaltung
Das Buch überzeugt mit einem wirklich wunderschönen Cover in femininen Farben. Ein absoluter Hingucker, der mir in der Buchhandlung definitiv auch auffallen würde.

Der Schreibstil von Ayla Dade ist sehr angenehm. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, lässt sich sehr leicht lesen und überzeugt mich mit einer einfachen Sprache. Zwischendurch ist das Buch gern auch mal etwas frecher. Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen. Die Erzählung der Geschichte erfolgt ausschließlich aus Hazels Sicht in der ich-Form. Nur der Prolog und der Epilog werden aus anderer Sicht dargestellt.

Mein Fazit
Zu dem Buch habe ich hauptsächlich aufgrund des Klappentextes gegriffen. Es klang für mich nach einer süßen Liebesgeschichte und ich war sehr darauf gespannt, wen Hazel trifft und wieso sie einen Neuanfang wagen will.

Nach einem Epilog, der erst später für die Geschichte relevant ist, mir aber einen Teil der Storyline quasi schon vorhergesagt hat, steigen wir direkt am ersten Unitag von Hazel nach ihrer Rückkehr ein. Die Geschichte geht fix los und man ist schnell mitten drin im Geschehen. Die Geschichte geht leichtfüßig daher, Hazel trifft auf den Unbekannten und erlebt spannende Sachen mit ihm. Mir war – warum auch immer – aber sofort klar, wer der Unbekannte ist und welche Probleme damit einhergehen werden. Vielleicht habe ich zu viele Bücher dieses Genres gelesen, vielleicht waren die Hinweise im Text aber auch zu deutlich angelegt. Als es zur großen Enthüllung nach etwa 1/3 des Buches kam, war ich auf jeden Fall überhaupt nicht überrascht.

So zieht es sich leider aber auch über große Teile des Buches im Weiteren. Viele der Storylines waren für mich vorhersehbar und ich habe an vielen Stellen bereits gedacht, dass jenes und folgendes im Verlauf passieren wird. Es gab für mich leider nur sehr wenige Überraschungen und die hauptsächlich kurz vorm Ende. Zwar ist die Story von der ersten bis zur letzten Seite wirklich süß, zeitweise sogar richtig kitschig süß, aber der große Spannungsbogen wurde hier nicht unbedingt gezogen. Das große Geheimnis des Unbekannten (nach der Enthüllung seiner Identität) war leider auch zwischenzeitlich stark vorhersehbar und entlud sich dann am Ende eher als kleines Tischfeuerwerk statt großer Rakete. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, es passiert zwar immer wieder etwas, aber die Geschichten entwickeln sich teilweise auch sehr sprunghaft. Mir fehlte ein wenig die Konstante im Buch. Im letzten Viertel des Buches kommt dann leider sehr viel aufeinander und einige der Storylines enden unbefriedigend beziehungsweise ohne, dass es nochmal thematisiert wird. Dies fand ich vor allem im Hinblick auf die eine Enthüllung bezüglich des Unbekannten und Hazels Rolle für ihn sehr unpassend und für mich als Leserin unverständlich, da dies für mich der einzige Schockmoment war.

Zu den Charakteren muss ich sagen, dass Hazel für mich leider nicht altersangemessen ist. Sie soll 20 sein, wirkt stellenweise aber eher wie 16. Hazel ist ansonsten sehr liebevoll ausgearbeitet, ein starkes Mädchen, was unglaublich von Selbstzweifeln zerfressen wird und dies vor allem in körperlicher Hinsicht. An dieser Stelle möchte ich den Hinweis geben, dass das Thema Essstörung in diesem Buch behandelt wird und für einige Leser triggernd sein könnte. Hazel benimmt sich phasenweise leider etwas flatterhaft und ändert binnen Sekunden ihre Meinung. Ich vermute, dass hierdurch dargelegt werden sollte, wie sehr sie sich verändert und aus ihrer Comfort Zone herauskommt, oftmals wirkt es aber impulsiv und unüberlegt. Der Unbekannte hingegen bringt vor allem ein Aggressionsproblem mit, es gibt mehrere gewalttätige Auseinandersetzungen im Buch. Seine draufgängerischen Charakterzüge sind hilfreich, um Hazel aus der Reserve zu locken, wirken teilweise aber auch etwas überzogen.

Insgesamt ist es leider so, dass das Buch sehr klischeehaft ist. Es gibt klischeehafte Dialoge, es wird kaum ein Klischee aus dem Bereich New Adult / Young Adult ausgelassen, fast jede klassische Szene aus diesem Genre findet sich in dem Buch wieder. Phasenweise wirkte das Buch wie ein Best Of aus diversen anderen Werken aus dem Bereich New Adult / Young Adult. Es gab Szenen, die ich etwa auch aus 50 Shades of Grey kannte oder mir aus der After-Reihe bekannt vorkamen, weitere Szenen erinnerten mich an andere Bücher, ohne konkret zuordnen zu können, an welche. Mir ist klar, dass man das Rad nicht neu erfinden kann, allerdings ist mir in einem Buch noch nie aufgefallen, dass es derartige viele Parallelen gab. Vielleicht habe ich aber auch einfach überdurchschnittlich viel aus diesem Genre gelesen, dass es mir so vorkam.

Ein Punkt, der mich aber fast durch das ganze Buch hinweg gestört hat: Man hat regelmäßig das Gefühl, die Dialoge bestehen aus Glückkekszetteln. Andauernd gibt es Weisheiten und kluge Sprüche, dass ich bald gedanklich schon „Glückskeksalarm“ bei diesen Szenen gerufen habe. Das war für meinen Geschmack dann doch etwas zu poetisch teilweise.

Insgesamt ist Haunted Love ein Buch, was wirklich vollumfänglich als süß abgestempelt werden kann und wirklich nett zu lesen ist. Es ist eine süße Geschichte, es gibt diverse süße Momente, nach hinten heraus fehlt allerdings etwas die Sprengkraft der Enthüllungen, auch weil sie hier teilweise nicht die Zeit für die Auswirkungen genommen wurde. Insgesamt ist das Buch für mich auch mehr Young Adult als New Adult.

+++ es folgen im Weiteren mögliche Spoiler +++

Für mich der größte Mangel an der Story ist die andauernde Vorhersehbarkeit: Der Unbekannte ist Caleb West, der weltbekannte neue Superstar am Schauspielhimmel, den Hazel natürlich aufgrund ihres Auslandsaufenthalts nicht kennt, weil es dort keinen TV gab. Ok, das ist sehr konstruiert, aber noch vertretbar. Ich dachte ab dem ersten Moment, wo Hazels Freunde Grace von ihm sprach, dass der Unbekannte Caleb West sein wird. Was mich allerdings verwundert hat: Sowohl der Kneipenbesitzer Tony als auch Hazels gossipverrückte Mutter haben Caleb nicht erkannt. Das kann ich mir leider überhaupt nicht vorstellen und ist für mich eine mittlere Logiklücke.

Vorhersehbar war auch, dass der Prolog zu Caleb gehört. Ich habe eigentlich nur darauf gewartet, wie Hazel dann davon erfährt. Die Variante, es als Zeitungsartikel zu veröffentlichen, fand ich dann doch etwas schwach. Außerdem verläuft sich unmittelbar danach direkt die Storyline. Generell ist das Ende sehr fix, fast schon fluchtartig und für meinen Geschmack viel zu happy: Caleb ist fremdgegangen, Caleb hat Hazel benutzt, Caleb hat Hazel mehr als einmal heftig verletzt – am Ende ist es doch wieder alles gut, ohne dass darüber nochmal gesprochen wurde. Wenig nachvollziehbar und für mich eine große Logiklücke, denn das Fremdgehen ist ein eher unverzeihbarer Fehltritt, das offenbar mehrmalige Fremdgehen mit Lügen aber umso mehr. Aber darüber wird einfach nicht mehr gesprochen.

Ebenso war für mich vorhersehbar, dass Grace Bruder Oliver hinter den Fotos steckt und dass Tony und Hazels Mutter zueinanderfinden.

Während ich die Storyline mit der Essstörung von Hazel sehr interessant fand, muss ich sagen, dass das Potenzial hier nicht komplett genutzt wurde. Ihre Bilder werden veröffentlicht – wieso ist das ein so großer Skandal, wieso wird darüber gelacht? In der Erwachsenenwelt sollte dies eigentlich nicht zu Mobbing führen (wie hier auf den Partys geschehen), sondern professionell betrachtet werden. Das waren so Momente, wo ich wieder am Alter der Protagonisten zweifelte. Das Hollister-Shooting, was Hazel am Ende macht und symbolisch für ihre neue Selbstliebe stehen soll, kam für mich dabei auch sehr überraschend und passte nicht so wirklich. Das war mir wieder zu krampfhaft der Versuch, alles happy enden zu lassen.

Auch einige andere Sachen passten nicht so gut, eventuell, weil sich hierfür zu wenig Zeit gelassen wurde. Etwa Logan, Calebs Cousin, der mehrfach von ihm verprügelt wird, der Hazel jahrelang gemobbt hat – wie man erfährt, weil er selbst in sie verliebt war – und dann plötzlich über Nacht lieb wird und Hazel mehrfach besteht. Das war für mich leider auch nicht komplett schlüssig. Die Story um Grace, der besten Freundin, die plötzlich weg vom Fenster war und mit der dann plötzlich alles wieder gut war, hätte auch mehr Potenzial gehabt.
Abschließend war ich von den erotischen Parts der Story etwas irritiert. Durchgängig hat man bei Haunted Love ein sehr liebes, zuckersüßes Buch und bei den -verhältnismäßig wenigen und kurzen - Erotikszenen verfällt man plötzlich in eine nicht so ganz passende Erzählweise mit Sätzen wie „ich will, dass du dich schmeckst“ oder „Du bist so bereit für mich, Baby“. Da kam es mir fast so vor, als hätte ich kurzzeitig die Literatur gewechselt, da dies im Kontext eher weniger gepasst hat.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von Netgalley und dem Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.01.2019

guter Ansatz, aber nicht so gute Umsetzung

Das Coach-Eddy-Training
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Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger ...

Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger Weise sein Wissen weitergeben und verspricht hierbei besonders auch ein für Einsteiger geeignetes Buch. Das Buch umfasst sowohl das Thema Ernährung als auch Training.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ziert Coach Eddy persönlich. Der gut durchtrainierte Herr wirkt dabei sehr sympathisch und freundlich, auf jeden Fall ist das Cover sehr ansprechend und wirkt nicht direkt wie ein Bootcamp. Außer dem Hinweis „in 12 Wochen zum Traumbody“ erfährt man auf dem Cover allerdings nicht mehr. Nur der Klappentext gibt ansatzweise Informationen.

Die Gestaltung des Buches ist optisch sehr ansprechend. Bunte Farben, hervorgehobene Überschriften, eine klare Strukturierung – die einzelnen Buchabschnitte sind farblich auch unterteilt. Dies gefällt mir sehr. Das Buch hat eine sehr angenehme, cleane Schriftart in einer angenehmen Größe. Der Textumfang im gesamten Buch ist insgesamt aber eher niedrig. Dafür gibt es sehr viele Bilder, etwa bei Rezepten und den Übungen. Der Schreibstil von Coach Eddy ist sehr angenehm. Frisch, freundlich, persönlich – ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben. Die Texte sind informativ, aber teilweise sehr kurz.

Der Inhalt

Das Buch besteht aus 6 Unterabschnitten, die nach einem kurzen Vorwort folgen und wie folgt lauten:

Abschnitt I – Mein Weg: In diesem kurzen Abschnitt stellt Edem Galley sich selbst vor, erklärt seinen Weg und wie er zu dem gekommen ist, was er jetzt ist. Der Abschnitt ist sehr kurz, aber dennoch ganz nett, um einen Eindruck von ihm zu erhalten.

Abschnitt II – Erfolgt beginnt im Kopf: Dieser ebenfalls eher kurze Abschnitt gibt einige Tipps zum Thema Motivation und Einstellung, also quasi zum Basisbaustein für ein erfolgreiches Diätprogramm. Hier gibt es im Vergleich zu anderen Büchern zwar keine neuen Erkenntnisse, aber die Tipps sind sehr nett dargestellt und zB auch mit einer Spotifyplaylist versehen.

Abschnitt III – To the ladys: In diesem ebenfalls kurzen Abschnitt geht es um das Thema Frauen und Muskelaufbau. Coach Eddy räumt mit einige Vorurteilen auf.

Abschnitt IV – Ernährung: Jetzt geht es los. Der Ernährungsteil ist meiner Meinung nach eines der Herzstücke des Buches und im Vergleich zu den Vorabschnitten auch wesentlich umfangreicher. Es gibt eine Einführung in die Ernährungsgruppen, einige Hinweise und jede Menge Rezepte, einige davon sind auch bebildert. Bei den Rezepten findet man Rezepte, wie man sie wahrscheinlich auch öfter bereits auf Instagram gesehen hat, immerhin verzichtet Coach Eddy aber auf abgehobene Zutaten. Klar findet man Quinoa und Kokosöl in den Rezepten, aber sehr viel ausgefallener wird es nicht. Die Rezepte lassen sich gut zubereiten, sind nicht allzu aufwendig und teilweise auch familiengeeignet. Auch das Thema Supplements wie Eiweißpulver wird angesprochen und ausführlich beleuchtet, genauso wie das Thema Doping. Zum Thema Supplements dürfte jeder seine eigene Meinung haben, dennoch gehören sie mittlerweile zum guten Ton in Abnehmbüchern.

Abschnitt V – Die Übungen: In diesem Abschnitt stellt Coach Eddy allerlei seiner Übungen vor. Die meisten sind mit 1-2 Bildern bebildert und zudem beschrieben. Mir persönlich reicht das, aber Leuten, die noch ganz frisch beim Thema Training sind, dürfte es vielleicht zu wenig sein. Ich empfehle an dieser Stelle dann unbedingt, sich Videos zur Trainingsausführung anzuschauen. Mutig finde ich, dass viel mit er Kurzhantel und Langhantel trainiert wird. Das wäre für mich als Trainingseinsteiger absolut nichts und nur etwas, was ich unter fachmännischer Aufsicht ausprobieren würde. Insgesamt braucht man für fast alle Kraftübungen Equipment (Hanteln, Hantelscheiben, TRX-Band, Hantelbank). Das finde ich sehr schade. Immerhin soll es ja eigentlich ein Hometraining-Programm sein.

Abschnitt VI – Das 12-Wochen-Programm: Jetzt geht es richtig los. Trainieren soll man an 5 Tagen die Woche, eine Mischung aus Kraft- und Cardiotraining. Das Programm ist in 3 Blöcke a 4 Wochen unterteilt. Es gibt dann jeweils eine Liste, welche der zuvor vorgestellten Übungen man machen soll. Für mich gerät hier allerdings alles ein wenig unübersichtlich, Eine tabellarische, genau benannte Form „Woche 1, Tag 1“ wäre mir lieber gewesen. Der 12-Wochen-Plan umfasst im Übrigen nur Trainingseinheiten, keine Ernährung.


Mein Fazit

Über das Buch habe ich mich sehr gefreut, da Coach Eddy einen sympathischen Eindruck auf mich gemacht hat, ich ihn allerdings bisher nicht kannte, auch nicht seine Youtubevideos. Insgesamt muss ich aber sagen, dass sein Buch mich nicht überzeugen kann.

Zwar ist der Informationsgehalt des Buches solide und gut geeignet für Einsteiger, die Rezepte sind schmackhaft und kommen ohne außergewöhnliche Zutaten aus und Coach Eddy hat eine tolle Art zu schreiben, aber mir fehlt es an Lenkung im Bereich Ernährung und zugleich ist der Sportteil für mich alles andere als einsteigergeeignet. Ich bin grundsätzlich trainingserfahren und kenne die meisten Übungen, auch, weil ich eine ausführliche Einführung im Studio hatte. Aber welcher Trainingsanfänger hat denn Hanteln und Hantelbank zuhause und eignet sich dann noch eigenständig das Wissen um die Benutzung an? Das erscheint mir schlichtweg falsch. Ich wäre dankbar gewesen, wenn Coach Eddy hier mit zwei Teilen, etwa Körpergewichtstraining und Hanteltraining, gearbeitet hätte. Auch wäre es für Anfänger vielleicht sinnvoller gewesen, erst einmal einen Plan mit Geräten, die eine sichere Bewegungsführung gewährleisten, zu integrieren.

Insgesamt ist es leider so, dass der erste Teil super für Anfänger, aber überflüssig für bereits Erfahrene ist, der Trainingsteil hingegen aber für Anfänger meiner Meinung nach zu heftig ist, aber für Fortgeschrittene genau richtig sein dürfte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.01.2019

besser als Band 1, zeitweise spannend, aber weiterhin grenzwertig

Private - Spiel mit, wenn du dich traust
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„Weißt du, als ich dich das erste Mal gesehen habe, da dachte ich, ich hätte Glück gehabt. Weil ich so eine coole, normale und nette Mitbewohnerin bekommen habe. […] Aber das war alles nur gespielt, nicht ...

„Weißt du, als ich dich das erste Mal gesehen habe, da dachte ich, ich hätte Glück gehabt. Weil ich so eine coole, normale und nette Mitbewohnerin bekommen habe. […] Aber das war alles nur gespielt, nicht wahr? Du hattest vom ersten Tag an nur vor, ins Billings-Haus zu kommen und mich zurückzulassen. Und jetzt bist du genauso oberflächlich und hinterhältig wie sie.“ (Constance zu Reed in Private – Spiel mit, wenn du dich traust)

Worum geht’s?
Die 15-jährige Reed hat es geschafft. Sie ist ins legendäre Billings-Haus gezogen. Doch zu welchem Preis? Plötzlich steht ihr Leben Kopf: Ihr Freund Thomas verschwindet urplötzlich und niemand weiß, warum und wohin. Die Billings-Girls zeigen Reed immer wieder, welche Rolle sie eigentlich im Haus spielt. Und dann tritt auch noch Natasha auf, die Reed durch Erpressung dazu zwingt, die Billings-Girls auszuspionieren. Wird Reed es schaffen, ihre Position an der Schule und im Haus zu behalten oder muss sie schon bald die Heimreise antreten?

„Private – Spiel mit, wenn du dich traust“ ist Band 2 der mehrteiligen Private-Reihe von Kate Brian. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und die Geschichte wird in Band 3 fortgeführt. Zudem sind Vorkenntnisse aus Band 1 notwendig, da das Buch sich nahtlos an Band 1 anreiht.

Schreibstil / Gestaltung
Das Cover von Private wird erneut von drei jungen Mädchen geziert und passt zu Band 1. Man erhält auch den Eindruck von reichen, bösen Mädchen. Das Cover ist erneut weder aufregend noch etwas Besonderes.

Auch Band 2 besteht aus vielen kurzen Kapiteln, allerdings sind sie diesmal durchschnittlich länger als in Band 1. Es gibt wieder thematisch passende, teilweise spoilernde Überschriften, die leider teilweise etwas lächerlich geraten sind. Der Schreibstil ist erneut locker und flüssig, ich empfinde ihn sogar etwas ausgereifter und flüssiger als in Band 1. Auch in diesem Buch wird die Geschichte aus Reeds Sicht erzählt und es gibt keinen Erzählerwechsel. Das Buch lässt sich wie Band 1 schnell, locker und unkompliziert lesen und dürfte vor allem für die jüngere Leserschaft damit geeignet sein.

Mein Fazit
Dem zweiten Teil von Private habe ich ehrlich gesagt nicht wirklich entgegengefiebert, eher im Gegenteil. Band 1 konnte mich in vielerlei Hinsicht nicht überzeugen. Dies lag vor allem an der Charaktergestaltung, den Erlebnissen, einem fehlenden Spannungsbogen und dem teils weder altersgerechten noch realistischem Verhalten der Protagonisten. Dennoch wollte ich der Reihe mit Band 2 eine weitere Chance geben.

Band 1 hörte mit dem Einzug von Reed im Billings-Haus auf. Es war bei mir als Leserin so, dass ich den ganzen Roman durch nicht verstehen konnte, wieso Reed eigentlich zu den Billings gehören möchte – es sind jugendliche Biester, die keine Grenzen kennen und mobben, wo es nur geht. Dennoch war es quasi Reeds größtes Ziel, dazuzugehören. Und der erfüllte sich, allerdings mit dem Preis, dass eine andere Schülerin deshalb gehen musste. Zudem verschwand Reeds Freund Thomas, der auch nicht gerade als Sympathieträger bereitstand.

Band 2 erfindet das Rad im Verhältnis zu Band 1 nicht neu. Wir lernen neue Charaktere kennen, die oberflächlich bleiben und zu denen man keine Verbindung aufbaut. Die Billings-Girls lernt man zwar zeitweise etwas besser kennen, aber vor allem lernt man sie hassen. Reed wird von Tag 1 weiterhin schikaniert, wie Aschenputtel behandelt und obwohl sie das merkt und es sie stört, tanzt sie nach der Pfeife der Mädels. Diese krampfhafte Sucht, zu gefallen und dazuzugehören, gepaart mit einer immer wieder auftretenden Naivität von Reed haben mich stellenweise das Buch gegen die Wand werfen wollen.

Allerdings hat Band 2 im Vergleich zu Band 1 eine große Stärke: Spannung! Während Band 1 belanglos vor sich hin plätscherte, wird hier richtig aufgefahren: Erpressung, Reeds moralische Zwickmühle, die im Rahmen ihrer Recherchen gewonnenen Erkenntnisse über die Billings, ein neuer Verehrer, eine immer wieder erwähnte, elitäre, geheime Party und der verschwundene Thomas bringen einiges an Material mit sich. Allerdings wurde hier so viel auf den Tisch geworfen, dass man zwischenzeitlich fast überfahren wird. Jede Story wird immer häppchenweise vorangetrieben und verläuft sich meistens dann aber urplötzlich im Sande. Hier bleibt aber auch weiterhin das große Manko, dass die Verhaltensweisen teilweise für mich einfach absurd sind und Reed sich regelmäßig selbst widerspricht. Zugutehalten muss ich aber, dass die Story mich zeitweise überrascht hat, etwa als sich am Ende die Storyline um die Erpressung als etwas ganz anderes herausstellt und der Plottwist zwar komplett überzogen wirkt, aber zumindest überraschend kommt. Streng genommen ist er zum Buch sehr passend und spiegelt die unlogischen Verhaltensweisen sehr gut wieder. Das Buch endet dann passend mit einem schönen Cliffhanger, der mich tatsächlich interessiert und für den allein ich wohl Band 3 lesen werde.

Alles in allem ist also auch Band 2 kein Kunstwerk der Literatur und präsentiert weiterhin unsympathische Charaktere, egozentrische und zweifelhafte Verhaltensweisen gepaart mit fast schon grausamer Respektlosigkeit und fehlender Autorität seitens der eigentlich ja anwesenden Erwachsenden. Allerdings gibt es hier und dort spannende Storylines, die zumindest für eine gewisse Leselust sorgen. Im Ergebnis ist Band 2 lesenswerter als Band 1, aber schöpft erneut das Potenzial nicht aus und lässt den Leser regelmäßig kopfschüttelnd zurück.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]