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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2018

Experimenteller Histo

Das Haus der schwarzen Schwäne
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Ich glaube, ich hatte so einen Fall noch nie: Ich habe das Buch abgebrochen, kann/will es aber nicht schlecht beurteilen, denn eigentlich finde ich es faszinierend.

Es erzählt die Geschichte von Falka, ...

Ich glaube, ich hatte so einen Fall noch nie: Ich habe das Buch abgebrochen, kann/will es aber nicht schlecht beurteilen, denn eigentlich finde ich es faszinierend.

Es erzählt die Geschichte von Falka, die auf einer kleinen Insel aufgewachsen ist und als junges Mädchen nach Tondern gebracht wurde, um dort Spitze zu klöppeln.
Ihr Lebensweg macht immer wieder interessante Wendungen, man weiß nie so recht, wie es weitergehen wird.

Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, zu Beginn musste ich mich da erst einmal hineinfinden, fand diesen Stil dann aber genau passend zu dem düsteren, furchtbaren Leben der Mädchen in der Spitzenfabrik. Das grauenvolle Leben dieser Mädchen, die als Arbeitssklaven auf unvorstellbare Weise dafür missbraucht werden, den Reichen hübsche Schleier und Spitzenkrägen zu klöppeln, wird mit diesem Stil ganz deutlich dargestellt.
Auch sonst spart die Autorin nicht mit grausigen Details und Absonderlichkeiten, die teilweise regelrecht beiläufig in Nebensätzen erwähnt werden. An manchen Stellen wurde mir beim Lesen beinahe schlecht und ich bin nun wirklich keine zartbesaitete Leserin.

Was hat aber nun zum Abbruch geführt?
Die Figuren bleiben für mich als Leserin nicht greifbar und sehr distanziert. Das wäre allein nicht entscheidend gewesen, aber die Handlung wird zunehmend merkwürdiger und abstruser. Ich hatte zunehmend den Eindruck, alle verfallen nach und nach regelrecht dem Wahnsinn, die Grenzen der Realität verschwimmen immer mehr und letztlich wurde es mir irgendwann zu merkwürdig.

Es handelt sich definitiv nicht um einen klassischen historischen Roman, wie ich ihn erwartet hatte. Das hätte gut sein können, denn das Buch sticht definitiv aus dem Genre hervor. Für mich war es allerdings zu experimentell und ich habe circa nach der Hälfte aufgegeben.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Die Trilogie überzeugt mich bisher nicht so recht

Die Jahre der Schwalben
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Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und mag ihren unaufgeregten Erzählstil eigentlich sehr gerne. Die Australierin-Trilogie fand ich ganz wunderbar.

Mit der aktuellen Trilogie hingegen tue ...

Ich habe schon viele Bücher der Autorin gelesen und mag ihren unaufgeregten Erzählstil eigentlich sehr gerne. Die Australierin-Trilogie fand ich ganz wunderbar.

Mit der aktuellen Trilogie hingegen tue ich mich schwer. Den ersten Band fand ich noch ganz in Ordnung, hier im zweiten flachte meine Lesefreude aber immer weiter ab.
Mir ist bewusst, dass hier eine wahre Geschichte nacherzählt wird und die Autorin sich an gewisse Rahmendaten und Fakten halten möchte. Das geht aber für mich zu Lasten der Spannung und vor allem des Erzählflusses, vieles wirkt auf mich zu sehr wie eine Aufzählung und Nacherzählung, wie das Leben damals so gewesen sein mag, aber einfach mit zu wenig "emotionalem Futter" an den Fakten.
Auch bleiben manche Erklärungen einfach auf der Strecke. Es mag ja sein, dass die Figuren tatsächlich so gehandelt haben und in der Realität handeln Menschen auch nicht immer logisch und nachvollziehbar, aber in einem Roman sollten die Figuren für mich schlüssig agieren und wenn ich ihren Gefühlen und Handlungen nicht folgen kann, tue ich mich schwer.

Band 3 "Die Zeit der Kraniche" erscheint im Juli 2018, ich bin allerdings noch nicht so ganz sicher, ob ich den dritten Teil noch lesen werde.

Außerdem wurde nun zu Weihnachten noch ein "Zwischenband" als ebook veröffentlicht ("Das Fest der kleinen Wunder") der zwar auf amazon als Band 4 der Ostpreußen Saga betitelt wird, aber zeitlich eigentlich während Band 1 spielt (was immerhin auch in der Beschreibung auf amazon steht, dennoch irgendwie verwirrend). Auch diesen werde ich wahrscheinlich auslassen und mich auf neue Projekte der Autorin freuen.

Veröffentlicht am 02.10.2017

Langatmige Bachelorette-Variante

The Promise - Der goldene Hof
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Die junge Gräfin Elizabeth ist der letzte Sprössling eines uralten Adelsgeschlechts. Die Familie ist völlig verarmt und so sucht ihre Großmutter einen möglichst wohlhabenden Ehemann für sie aus. Leider ...

Die junge Gräfin Elizabeth ist der letzte Sprössling eines uralten Adelsgeschlechts. Die Familie ist völlig verarmt und so sucht ihre Großmutter einen möglichst wohlhabenden Ehemann für sie aus. Leider kann Elizabeth ihrem Zukünftigen überhaupt nichts abgewinnen. Spontan tauscht sie den Platz mit ihrer Zofe Adelaide, als diese vom „Goldenen Hof“ angeworben wird. Der Goldene Hof ist eine Organisation, für die hübsche, junge Mädchen aus der Unter- und Mittelschicht ausgewählt werden, denen dann beigebracht wird, sich wie vornehme Damen zu verhalten. Nach ihrer Ausbildung werden die Mädchen in die neuen Kolonien des Reiches gebracht und den dortigen Siedlern als kultivierte Ehefrauen angeboten. Der Goldene Hof kassiert für seine Mühen eine entsprechende Vermittlungsgebühr, die umso höher ausfällt, je mehr das Mädchen kann und je mehr Männer sich für sie interessieren. Obwohl das nach modernem Sklavenhandel klingt, ist es für viele Mädchen auch eine große Chance und dementsprechend hart ist der Kampf darum, wer von ihnen die Beste ist. Elizabeth, die sich nun Adelaide nennt, muss sich in manchen Disziplinen verstellen, um nicht zu viel von ihrem Wissen und Können zuzugeben, in anderen Fächern hat sie aber auch einiges aufzuholen! Ihr klares Ziel ist es, sich in der neuen Welt selbst einen Mann auswählen und ein deutlich freieres Leben führen zu können. Doch da ist noch Cedric, der Sohn des Gründers des Goldenen Hofes. Er ist der Einzige, der ihre wahre Identität kennt und auch sie findet etwas über ihn heraus, das sie zutiefst schockiert – doch die gemeinsame Geheimnisse schweißen die beiden auch zusammen. Allerdings ist Cedric nur ein Student und Mitarbeiter seines Vaters und könnte sich die Vermittlungsgebühr für eines der Mädchen niemals leisten…

Ich mochte die Vampire Academy Reihe der Autorin total gerne und war entsprechend gespannt auf ihr neues Buch. Das Cover hat mich ebenfalls angesprochen und ich habe voller Vorfreude mit den ersten Seiten begonnen. Doch schnell stellte sich Ernüchterung ein. Was zu Beginn noch nach einer unterhaltsamen Bachelorette-Story klingt, entpuppt sich als fürchterlich langatmige Geschichte ohne sonderliche Spannung oder Höhepunkte. Die Charaktere bleiben flach, vor allem Cedric. Auch bei den Nebenfiguren vergibt die Autorin meiner Meinung nach die Chance, sie interessant und glaubwürdig darzustellen. Es haben zwar alle ihre Geheimnisse, aber mir kam zunehmend das Interesse abhanden, diese überhaupt ergründen zu wollen. Die Handlung zieht sich über gefühlt hunderte von Seiten, ohne dass etwas passiert. Gegen Ende zieht das Tempo dann an, hier passieren hier dann viele merkwürdige Wendungen, die wohl auf die Ereignisse im nächsten Band hinarbeiten, in diesem ersten Teil aber irgendwie überhaupt nicht zum Rest passen. Einige Figuren werden vorher mal kurz erwähnt, haben dann einen schnellen Auftritt und sind wieder weg – das soll wohl geheimnisvoll und mysteriös wirken, ich fand es leider nur konstruiert und überzogen.

Meine Motivation, auch Band 2 zu lesen, hält sich entsprechend in Grenzen.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Hat mich leider nicht gepackt

Die Erwählten von Aranea Hall
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Liv wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Sie ist wütend und enttäuscht und fühlt sich abgeschoben. Eigentlich will sie schnellstmöglich wieder abhauen, doch die Lage von Aranea Hall auf einer ...

Liv wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Sie ist wütend und enttäuscht und fühlt sich abgeschoben. Eigentlich will sie schnellstmöglich wieder abhauen, doch die Lage von Aranea Hall auf einer einsamen Insel, die nur per Fähre erreichbar ist, macht ihre diesbezüglichen Pläne schnell zunichte.
Also schaut sie sich das Internat erst einmal genauer an. Und da tauchen schnell viele Fragen auf. Um was für eine Schule handelt es sich hier? Merkwürdige Unterrichtsfächer, geheimnisvolle Aufgaben, mysteriöse besondere Begabungen… alles sehr rätselhaft!

Ich lese eigentlich jedes Buch von Susanne Gerdom, ohne groß auf den Klappentext zu achten. Diesen hier habe ich sogar vorab gelesen und war dementsprechend besonders gespannt, ließ die Beschreibung hier doch eine sehr spannende Geschichte erwarten.
Die Umsetzung konnte mich dann jedoch leider nicht so richtig überzeugen, mir fehlte ein wenig der rote Faden in der Handlung.
Zu Beginn bleibt die Geschichte noch relativ ruhig, es werden zwar viele Fragen gestellt und somit einige Rätsel aufgebaut, die Spannung wird immer höher – doch dann verpuffte sie für mich irgendwann leider völlig. Die Handlung wird dann zwar sehr actionlastig, es gibt plötzlich viele Informationen und Antworten, die sich dann aber doch nicht als Wahrheiten erweisen. Der Leser wird hier hin und her geschleudert und ich kam teilweise wirklich kaum noch mit, wer hier auf welcher Seite steht und vor allen Dingen, warum bzw. welche Seiten es überhaupt gibt!

Die Protagonisten konnten leider für mich auch nichts mehr herausreißen, Liv empfand ich als ziemlich begriffsstutzig und die anderen blieben mir einfach zu blass und nichtssagend und dadurch teilweise auch völlig unglaubwürdig.

Leider hat mich dieses Buch also nicht wirklich abholen und mitreißen können, obwohl mir der Grundgedanke durchaus gefallen hat, aber irgendwie verzettelt sich die Handlung zu sehr und so saß ich am Ende saß ich ziemlich irritiert da, da ich einfach ganz andere Erwartungen an das Buch gehabt hatte.

Veröffentlicht am 09.03.2018

Leider enttäuschend

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
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Ruby ist ein Fireblood. Sie hat die Gabe, Feuer zu beherrschen und damit Gutes zu tun oder Schlimmes anzurichten. Doch die herrschende Elite sind so genannte Frostbloods, also das genaue Gegenteil. Firebloods ...

Ruby ist ein Fireblood. Sie hat die Gabe, Feuer zu beherrschen und damit Gutes zu tun oder Schlimmes anzurichten. Doch die herrschende Elite sind so genannte Frostbloods, also das genaue Gegenteil. Firebloods werden gejagt und vernichtet, daher wurde sie von kleinauf dazu angehalten, ihre Gabe zu verstecken. Doch wie soll sie so den Umgang damit lernen? Immer wieder geht sie heimlich in den Wald, um zu üben, obwohl ihre Mutter sie eindringlich warnt, zu leichtsinnig zu sein. Doch eines Tages kommt es dennoch, wie es kommen musste: irgendjemand hat Ruby verraten und die Soldaten des Königs kommen und vernichten ihr ganzes Dorf, töten ihre Mutter. Nur mit knapper Not kann Ruby entfliehen, doch lange bleibt sie nicht in Freiheit, bevor sie den Häschern doch ins Netz geht und in den Kerkern des Königs landet. Als sie schon kurz davor ist, sich aufzugeben, kommt Hilfe aus unerwarteter Richtung.

Das Buch ist äußerlich wunderhübsch, mit dem Inhalt habe ich mich leider sehr schwergetan. Insbesondere die erste Hälfte empfand ich als ziemlich langweilig, vorhersehbar, voller Klischees und leider auch einiger Logiklücken. Rubys Ausbildung spielt sich genauso ab wie in zig anderen derartigen Romane und auch die sich anbahnende Liebesgeschichte ist nicht sonderlich originell. Die beiden Protagonisten bleiben für mich recht blass, so wirklich konnte ich ihre Handlungen und vor allem die sich sprunghaft entwickelnden Gefühle zwischen ihnen nicht nachvollziehen.

Im zweiten Teil zog wenigstens das Tempo ein bisschen an, es kam etwas Spannung auf. Durch weitere Charaktere wurde es etwas abwechslungsreicher.

Dennoch konnte mich das Konstrukt dieser Welt einfach nicht überzeugen, alles fußt auf alten Göttern, doch vieles blieb mir einfach zu verworren. Auch die ständige Erwähnung von Frostbloods und Firebloods fand ich ziemlich nervig, ich hätte es schöner gefunden, wenn man hier ein passendes deutsches Äquivalent gewählt hätte, die englischen Worte wirkten auf mich im Text immer ein bisschen wie Fremdkörper.

Es handelt sich um einen Auftaktband, das Ende ist aber in sich abgeschlossen, worüber ich froh bin, denn momentan kann ich mir nicht vorstellen, hier weiterzulesen.