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Veröffentlicht am 17.06.2020

Wenn Geheimnisse an die Öffentlichkeit geraten

Das Gegenteil von Hasen
1

Als Julia in einer Unachtsamkeit ihren Laptop im Bus liegen lässt, rollt eine Katastrophe auf sie zu.
Ihre geheimsten Gedanken und Wünsche hat Julia dort gespeichert. Irgendwer stellt ihre Texte ins Internet ...

Als Julia in einer Unachtsamkeit ihren Laptop im Bus liegen lässt, rollt eine Katastrophe auf sie zu.
Ihre geheimsten Gedanken und Wünsche hat Julia dort gespeichert. Irgendwer stellt ihre Texte ins Internet und Julias Leben wird um 180 Grad gedreht. Von einem beliebten jungen Mädchen, zu einer geächteten Schülerin.
Wie kann Julia diesen Schaden wieder gut machen. Sie hat nicht nur gute Sachen geschrieben, sondern sich regelrecht ausgekotzt über ihre Mitschüler und Menschen aus ihrem Umfeld. In Wordpress sind ihre intimsten Gedanken verankert, nie für die Öffentlichkeit bestimmt. Es entsteht ein Suchspiel der Lehrer, wer den Laptop gefunden hat und sich in den Account von Julia gehackt hat.
Zwischen den Kapiteln sind Protokolle der Lehrer, die herauszufinden versuchen, wer dahinter steckt. Die Kapitel sind kurz und abwechslungsreich, es geht hauptsächlich um Julia, Linda und Edgar. Diese Konstellation ist übel, den Julia hat Linda früher gemobbt. Könnte vielleicht Linda die Texte veröffentlicht haben? Als Leser ist man sehr gefordert, diese Gefühlswelt zu verfolgen und zu verarbeiten. Das Buch ist genial geschrieben.
Es ist faszinierend, wie die Autorin Anne Freytag die Gefühle erzählt. Ich bin total eingetaucht in diese Welt.
Man wird förmlich angezogen von der Geschichte. Der Strudel um Julia wird immer enger. Die Beklemmung und Verzweiflung ist sehr intensiv, ich hatte zeitweise eine Gänsehaut beim Lesen.
Der Spannungsbogen steigert sich immens von Seite zu Seite, ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Es ist eine sehr abwechslungsreiche Art der Erzählung mit interessanten Wendungen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Leander Lost sorgt wieder für spitzenmäßige Unterhaltung

Schwarzer August
0

Soraia ist zu Leander in die Villa Elias gezogen. Es ist nicht einfach mit einem Mann zusammen zu sein, der das Asperger Syndrom hat. Doch es scheint zu funktionieren, solange sich Soraia an Regeln hält. ...

Soraia ist zu Leander in die Villa Elias gezogen. Es ist nicht einfach mit einem Mann zusammen zu sein, der das Asperger Syndrom hat. Doch es scheint zu funktionieren, solange sich Soraia an Regeln hält. Niemals seine Wächter versetzen, diese Specksteine sind lebenswichtig für Leander. Die Schuhe müssen immer gerade ausgerichtet sein, wenn sie diese Kniffe beherrscht werden, passt Soraia perfekt zu Leander.
Nur sein Herzschlag stolpert, seit er mit Soraia zusammen ist, er überlegt zu einem Kardiologen zu gehen, da er Herzrasen wegen Verliebtsein nicht kennt.
Diese feine Art des Humors beherrscht Gil Ribeiro, er schreibt geniale Kriminalromane über den deutschen Asperger.

Die traute Zweisamkeit zwischen dem frisch verliebten Paar währt nur kurz, eine Autobombe ist bei einer Bank explodiert. Eine knifflige Suche nach dem Täter beginnt. Amüsant untermalt durch den spanischen Kollegen Miguel Duarte und dem Heimkehrer Rui Aviola, der den Platz von Leander in Hamburg für ein Jahr getauscht hatte. Zum Glück für Soraia darf Leander in Fuseta bleiben und muss nicht nach Hamburg zurück. Dafür haben Graciana und Carlos sehr raffiniert gesorgt.
Mit Rui hätte Graciana beinahe mal eine Affäre begonnen, doch der sehr hübsche Mann ist nicht gerade mit Intelligenz gesegnet.
Zitat: S. 31 "...das Michelangelo beim Modellieren von Rui das Gehirn vernachlässigt hatte".

Das Buch ist in 8 Tage eingeteilt, die Kapitel sind unterschiedlich lang, dadurch wird der Lesefluss beschleunigt. Es ist der 4. Band der Lost in Fuseta Reihe, doch es wird nie langweilig. Die Bücher lesen sich sehr gut und bieten extrem gute Unterhaltung.
Leander Lost bringt wieder ordentlich Schwung ins Buch. Sein ganzes Verhalten ist faszinierend und amüsant.
Die Beziehung zu Soraia funktioniert gut und er beginnt sich zu verändern. Das Zählen von Ecken beherrscht ihn leider noch, doch insgesamt ist Leander lockerer geworden. Er schafft sogar kleine Lügen.
Wieder ist ein Fall in Fuseta abgeschlossen und ich hoffe auf ein Wiedersehen mit den genialen Ermittlern im schönen Portugal.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Wein, gutes Essen und eine Leiche, in der Provence wird viel geboten

Tod in Saint Merlot
3

Penelope Kite verliebt sich während eines Aufenthalts in der Provence in ein altes Bauernhaus. Recht schnell entschließt sie sich zum Kauf.
Die engagierte Maklerin Clemence Valencourt hat ein forsches ...

Penelope Kite verliebt sich während eines Aufenthalts in der Provence in ein altes Bauernhaus. Recht schnell entschließt sie sich zum Kauf.
Die engagierte Maklerin Clemence Valencourt hat ein forsches Auftreten. Ich fand sie witzig und zugleich unverschämt. Clemence stellt Vergleiche vom Haus auf Penelope an und diese zerren am Selbstbewusstsein, z.B. "Es ist alt und braucht Zuwendung".
Auch sonst hat die Maklerin ein sehr selbstbewusstes Auftreten, aber ein gutes Herz. Sie erscheint zwar geheimnisvoll, da sie oft und ständig bei Penelope auftaucht. Docch anscheinend meint sie es gut.

Gerade mal 1 Tag im neuen Heim, findet Penelope eine Leiche in ihrem Pool.
Der Schreck ist groß und fast reist Penelope wieder ab. Doch die Jungrentnerin mit forensischen Vorkenntnissen ist viel zu neugierig, wer das Opfer ist und warum er getötet wurde.
Es beginnt eine überaus spannende und unterhaltsame Suche nach dem Täter.
Die Dorfbewohner sind der Engländerin gegenüber sehr freundlich. Nur wenige machen einen Bogen um sie.
Es wird viel gegessen, getrunken und gelacht.

Als Frankie zu Besuch kommt, die beste Freundin von Penelope, wird es sehr amüsant. Die Freundinnen wollen den Mord aufklären und beobachten alles und jeden. Es macht Spaß die 2 dabei zu beobachten. Verdächtige gibt es genug, der schleimige Bürgermeister, der Gärtner, der Bäcker, auch Clemence wirkt verdächtig.

Mir hat es sehr gefallen, was für Fragen sich Penelope stellt. Dadurch wurde es noch interessanter, weil ich selber lauter Fragezeichen hatte.
Es ist ein tolles Buch, wo man selber miträtseln kann, wer den Mann im Pool versenkt hat. Die Landschaft wird sehr schön beschrieben, da möchte man sofort spazieren gehen. Es wird viel gegessen und getrunken, eine Weinflasche folgt der Nächsten.

Die Charaktere sind gut gewählt, jeder ist auf seine Weise interessant und trägt zur Unterhaltung bei.
Das Gesamtpaket passt und ist stimmig. Man muss nur das Cover betrachten, dann will man sofort in die Provence reisen. Dorthin wo der Lavendel wächst.


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  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.05.2020

Das Land, der Wein, die Liebe

Ein wunderbares Jahr
0

Ein wunderbares Buch, ich könnte schwärmen ohne Ende. Von der ersten Seite an ist es eine zauberhafte Geschichte.
Georgia ist auf einem Weingut in Kalifornien aufgewachsen und wollte immer Winzerin werden, ...

Ein wunderbares Buch, ich könnte schwärmen ohne Ende. Von der ersten Seite an ist es eine zauberhafte Geschichte.
Georgia ist auf einem Weingut in Kalifornien aufgewachsen und wollte immer Winzerin werden, so wie ihr Vater. Doch sie entscheidet sich nach eine Dürreperiode dagegen und zieht nach Los Angeles. Als Ben in ihr Leben tritt, ist alles perfekt. Sie wollen heiraten, doch an dem Tag, wo Georgia ihr Brautkleid anprobiert, erfährt sie etwas über Ben, was ihr einen Schock versetzt. Kurzentschlossen setzt sie sich ins Auto und fährt 9 Stunden nach Sebastopol zu ihrer Familie. Was dort auf sie wartet, stellt ihre eigenen Probleme in den Schatten. Das perfekte Leben ihrer Eltern und Brüder ist anscheinend doch nicht so rosig, wie es bisher den Anschein machte. Georgia muss sich entscheiden, gibt sie Ben noch eine Chance, oder ist es Ende einer wunderbaren Beziehung. Außerdem gilt es die Familienprobleme zu lösen. Was beides Konsequenzen haben könnte, die Georgias Leben stark verändern kann.

Man taucht ein in das Familienleben und möchte nie mehr weggehen. Die Athmosphäre ist wundervoll, das ganze drumherum einfach liebenswert. Das Buch liest sich wie ein Urlaub voller Sonne, Wärme, Wind und langer Spaziergänge. Man mag am liebsten mit am Tisch sitzen und den Gesprächen lauschen. Selbst die Streitgespräche sind voller Gefühl, dem man sich nicht entziehen kann. Am Ende kommt manches anders und einiges überraschend, so entsteht auch Spannung im Buch.

Wenn im Klappentext sehr über das Buch geschwärmt wird, macht mich das eher skeptisch. Bei diesem Buch von Laura Dave stimmt alles. Es ist ein Wohlfühlbuch von vorne bis hinten.
Die Autorin hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Was mir nicht gefällt ist das Cover, die Pfirsiche sind irritierend, da es um Wein geht. Warum das Cover so gestaltet wurde ist mir schleierhaft. Vielleicht soll es die Wärme Kaliforniens widerspiegeln.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Der Frieden ist in Gefahr, die Verhandlungen werden gestört

Das tödliche Wort
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Die Friedensverhandlungen zwischen Elfen und Drachen laufen und sollten bald zu einem befriedigenden Abschluss für beide Seiten enden. Leider kommt etwas dazwischen, ein Drache ist ermordet worden. Das ...

Die Friedensverhandlungen zwischen Elfen und Drachen laufen und sollten bald zu einem befriedigenden Abschluss für beide Seiten enden. Leider kommt etwas dazwischen, ein Drache ist ermordet worden. Das kann Krieg bedeuten zwischen Elfen, Drachen, Menschen und Bibliothekaren. Irene Winters soll mit Peregrine Vale, dem intelligenten Detektiv, den Fall aufklären, um diesen Krieg zu vermeiden. Kai, der ehemalige Lehrling von Irene, ein Drachenprinz, wird mit einbezogen, obwohl er nicht direkt eingeladen wurde.
Ein riskantes Unterfangen, denn der Onkel von Kai könnte ihnen gefährlich werden.
Ein Buch spielt eine Rolle bei der Ermordung von Ren Shun. Er hat Stimmen gehört, meint ein anderer Drache.
Irene muss ihr ganzes Können an den Tag legen, damit sie am Ende lebend aus den Ermittlungen heraus kommt. Anscheinend will jemand die Bibliothek kompromittieren und gleichzeitig die Elfen des Mordes bezichtigen. Ein schwieriger Fall, der bereits zu Beginn zu scheitern droht.

Wie immer startet das Buch mit einem rasanten Auftrag von Irene Winters, die in meinen Augen interessanteste Bibliothekarin.
Der 5. Band soll in sich abgeschlossen sein, doch man sollte die Vorgänger gelesen haben, um die Personen zu kennen. Es ist ein geschickter Schachzug, dies im Buch zu erwähnen, damit auch Leser dieses Buch kaufen, denen die unsichtbare Bibliothek fremd ist. Man kommt gut in die Geschichte rein und bekommt auch einiges aus der Vergangenheit mit, doch um mit den Figuren warm zu werden, braucht man Teil 1 bis 4.

Es ist wieder einmal hoch spannend und sehr phantasievoll. Der Stil von Genevieve Cogman ist einmalig. Die Kombination aus Kriminalfall, Humor und Phantasie ist genial.
Die Charaktere sind sehr interessant und unterschiedlich.
Der Unterhaltungswert ist extrem hoch, die Dialoge voller Wortwitz und interessanten Gedanken.
Das Cover hat der Bastei Lübbe Verlag wieder sehr schön gestalten. Jedes Buch der Reihe hat eine andere Farbe, diesmal violett mit einer Karte von Paris.

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