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Veröffentlicht am 28.12.2019

anders als erwartet...

Dark Memories – Nichts ist je vergessen
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Die Kurzbeschreibung hat mich sofort angesprochen. Ein Medikament, das Erinnerungen auslöschen kann, aber das Gefühl daran doch ganz verhindern kann, wodurch das Opfer weiter gequält wird.
Schon alleine ...

Die Kurzbeschreibung hat mich sofort angesprochen. Ein Medikament, das Erinnerungen auslöschen kann, aber das Gefühl daran doch ganz verhindern kann, wodurch das Opfer weiter gequält wird.
Schon alleine dieser Aufhänger klang super spannend und ich hab mich sehr auf die Geschichte gefreut.

Doch schon zu Beginn gibt es eine Überraschung, da die Geschichte komplett aus der Sicht des Psychiaters erzählt wird. Fand ich ungewöhnlich, aber durchaus interessant und ansprechend, da bei ihm alle Fäden zusammenlaufen und dadurch mit der Zeit ein sehr detailliertes Gesamtbild entsteht.

Und das ist auch so ein bisschen das Hauptproblem, dass ich mit „Dark Memories – Nichts ist je vergessen“ hatte, dass sich die Geschichte nach dem tollen Start mit dem Fokus auf die grausame Tat und der guten Grundidee so in Details verliert. Zwar steht die Erinnerung an die Tat und die Auffindung des Täters immer noch im Mittelpunkt, aber drum rum erfährt man so viele Details und Kleinigkeiten. Diese sind zwar für sich genommen sehr interessant und vor allem die Tragweite der jeweils getroffenen Entscheidungen und die psychologischen Zusammenhänge sind oft erschreckend, aber in der Fülle bleibt manchmal die durchgängige Spannung doch ein bisschen auf der Strecke.

Vor allem die tolle Grundidee wird irgendwie nicht wirklich genutzt, sondern das interessante Medikament selbst wird einfach als Normal vorausgesetzt und spielt keine größere Rolle.

Durch die stückweise Erzählung werden die Figuren mit der Zeit immer mehr durchleuchtet und ihre Geheimnisse und Abgründe werden immer deutlicher. Doch trotzdem sind sie mir aufgrund des Umwegs durch den Psychiater teilweise ein bisschen fremd geblieben. Auch er selbst hat einige Geheimnisse und es hat mich doch erschreckt und fasziniert zugleich, wie weit er in diesem Fall geht.

Das Ende hat mir dann wieder recht gut gefallen, es gibt nochmal eine überraschende Wendung.

Sprecher Sascha Rotermund hat einen sehr guten Job gemacht. Seine Stimme hat etwas Geheimnisvolles und er interpretiert die Figuren sehr gut. Er vermittelt zumeist auch das Gefühl, dass es durchaus seine Berechtigung hat, diese ganzen Details erzählt zu bekommen.

Fazit:
„Dark Memories – Nichts ist je vergessen“ ist nicht ganz das, was ich mir darunter vorgestellt habe. Die tolle Idee dahinter spielt nur eine untergeordnete Rolle und statt eines extrem spannenden Thrillers, gibt es eine Geschichte mit vielen Details und dem Fokus auf psychologische Zusammenhänge. Dies ist zwar an sich auch gut hörbar, teilweise erschreckend und faszinierend, aber Potential wurde trotzdem verschenkt. Von mir gibt es knappe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2019

3,5 Sterne für einen soliden Roman, der mich aber am Ende nicht ganz so überzeugt hat, wie ich mir das erhofft hatte

Willkommen in der unglaublichen Welt von Frank Banning
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Meinung:
Da ich solche Geschichten über außergewöhnliche und herzergreifende Figuren mag, hat mich die Kurzbeschreibung sofort angesprochen.

Und Frank ist auch wirklich ein ganz besonderer Junge. Nicht ...

Meinung:
Da ich solche Geschichten über außergewöhnliche und herzergreifende Figuren mag, hat mich die Kurzbeschreibung sofort angesprochen.

Und Frank ist auch wirklich ein ganz besonderer Junge. Nicht nur, dass er durch seine Fracks und seine Ausdrucksweise wie aus der Zeit gefallen wirkt, er hat auch eine oft ganz trockene Art seine Argumente vorzubringen und einen ganz eigenen Charme. Obwohl er wirklich kein leichtes Kind ist, erweicht er nicht nur das Herz von Protagonistin Alice sehr schnell, sondern auch das des Lesers.

Erzählt wird die Geschichte dabei aus der Ich-Perspektive von Alice, sodass man ihre Gedanken wirklich hautnah miterlebt. So ist ihre anfängliche Überforderung deutlich nachvollziehbar, aber auch die Gründe dafür, wieso sie Frank in ihr Herz schließt und die beiden ein gutes Team werden. Sie ist eine sehr sympathische und offene Protagonistin, die sich auch im Verlauf der Geschichte noch weiterentwickelt.

Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich aber nicht nur Alice sondern auch die meisten anderen Figuren weiter. Man erfährt viel über die Hintergründe der Figuren und es ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

Nur der Charakter von Franks Mutter Mimi hat mir leider gar nicht gefallen. Sie ist kalt und biestig zu Alice und verhält sich auch Frank gegenüber oft sehr enttäuschend für eine Mutter. Es werden zwar durchaus nachvollziehbare Erklärungsansätze dafür geliefert und manchmal hat man das Gefühl, dass sich jetzt etwas verbessert, aber gleich darauf ist sie wieder genauso unsympathisch und kalt wie vorher. Hier hat mir irgendein positiver Entwicklungsansatz doch etwas gefehlt.

Den Schreibstil empfand ich durchaus als flüssig, aber nicht immer ganz leicht zu lesen. Durch die vielen, manchmal interessanten, aber manchmal auch unnötigen Details und die ungewöhnliche Ausdrucksweise von Frank muss man manches schon sehr genau lesen um den Punkt zu erfassen und dabei zu bleiben. Manche Szenen laden mit trockenem Humor zum Schmunzeln ein und auch wenn ich Frank in mein Herz geschlossen habe, hätte ich mir manchmal doch noch ein bisschen mehr Gefühl gewünscht. So fand ich vor allem den Abschied am Ende leider irgendwie sehr einfach und der Beziehung der beiden nicht ganz gerecht.

Fazit:
Ein solider Roman mit einer sympathischen Protagonistin und einem besonderen Jungen, den man schnell ins Herz schließt. Auch wenn das Grundgerüst passt, man die emotionalen Höhepunkte gut nachfühlen und auch öfter mal über die trockenen Argumente von Frank Schmunzeln kann, hätte man die emotionale Darstellung noch etwas verfeinern können. Vor allem das Ende fand ich doch recht einfach und nicht ganz zufriedenstellend. Auch mit der Figur von Franks Mutter Mimi bin ich leider gar nicht warm geworden, weshalb sie für mich irgendwie ein bisschen ein Störfaktor in der Geschichtsentwicklung war. Deshalb war ich am Ende nicht ganz so überzeugt, wie ich mir das erhofft hatte, vergebe aber trotzdem solide 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die solche Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Gute 3,5 Sterne für einen recht soliden Abschlussband

Endgame
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Meinung:
Nachdem die ersten Rezensionen etwas kritisch ausgefallen sind, hatte ich nicht mehr ganz so große Erwartungen an diesen Abschlussband, aber ich war trotzdem gespannt, wie alles enden würde.

Der ...

Meinung:
Nachdem die ersten Rezensionen etwas kritisch ausgefallen sind, hatte ich nicht mehr ganz so große Erwartungen an diesen Abschlussband, aber ich war trotzdem gespannt, wie alles enden würde.

Der Einstieg ist mir erstaunlicherweise recht leicht gefallen. Dabei ist die Grundgeschichte immer noch extrem komplett und es gibt auch dieses Mal keine Rückblenden und auch nur wenig sonstige Erinnerungsstützen. Aber irgendwie konnte ich mich trotzdem schnell wieder an das Wichtigste erinnern und die Figuren zuordnen.

Das liegt zum Großteil daran, dass sich die Anzahl der Spieler ziemlich reduziert hat. Es sind nun weniger Spieler und da sich ihre Wege auch oft kreuzen, sind die einzelnen Kapitel und die Handlungen sehr gut auseinanderzuhalten und zuzuordnen. Es kommt nun die interessante Sicht von Kepler22b hinzu, durch die nochmal ein paar Fragen zu den Hintergründen beantwortet werden.

Nachdem es in Teil 2 ein bisschen lange gedauert hat, bis wieder was Wichtiges passiert ist, kommt der Autor hier gleich zur Sache. Der Plot ist wieder ziemlich actionreich, spannend, wendungsreich und manchmal brutal. Die Handlung entwickelt sich für meinen Geschmack doch gut und realistisch weiter und auch die oft bemängelte, unerwartete Hilfe für die Spieler fand ich jetzt nicht so unglaubwürdig und auch nicht störend.

Eher hatte ich dieses Mal wieder ein paar Probleme mit dem Schreibstil. Er ist wie bereits bekannt eher strikt, durch kurze Sätze und Aufzählungen geprägt und ungewöhnlich. Jedoch fand ich ihn dieses Mal wieder zu kühl und zu distanziert. Das wurde im 2. Teil ein bisschen besser gelöst, aber hier ist es mir wieder ziemlich schwer gefallen irgendwelche Emotionen wirklich zu spüren oder Bindungen zu vertiefen.

Auch wenn die Beziehungen etwas gefehlt haben, haben sich die meisten Charaktere doch weiterentwickelt. Sie müssen lernen zu verzeihen, zu vertrauen und andere Wege einzuschlagen.

Das Ende kam dann durchaus ein bisschen abrupt und es bleiben auch ein paar kleinere Fragen offen, auf die ich gerne noch ein paar Antworten gehabt hätte, aber im Großen und Ganzen hat das schon so gepasst und ich kann gut mit dem Abschluss leben.

Am Schluss vielleicht noch ein paar Worte zum Krypto-Rätsel. Auch dieses Mal gibt es wieder einige Hinweise, Bilder und Koordinaten für einen Gewinn, jedoch bleibt die ganze Sache ziemlich abstrakt und verwirrend. Ich hab wirklich nicht die geringste Idee wo man da ansetzen könnte, weshalb es eher ein nettes Topping bleibt, mehr aber auch nicht.

Fazit:
Ein recht solider Abschlussband einer eher ungewöhnlichen Reihe. Auch wenn ich mit den Entwicklungen im Großen und Ganzen zufrieden bin, bin ich der Meinung, dass man aus der tollen Gesamtidee noch ein bisschen mehr hätte machen können. Der Schreibstil war mir dieses Mal wieder ein bisschen zu distanziert und ich hätte gern noch ein paar Antworten mehr gehabt, aber es ist auch so ok. Am Ende vergebe ich wieder gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2019

Eine ungewöhnliche Geschichte...

Wiedergänger / Zwinger
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Meinung:
Die Kurzbeschreibung verspricht eine nicht alltägliche Geschichte und das Versprechen hat der Autor definitiv gehalten.

Es ist schon faszinierend, wie gut der Autor mit der Mystik im Roman spielt. ...

Meinung:
Die Kurzbeschreibung verspricht eine nicht alltägliche Geschichte und das Versprechen hat der Autor definitiv gehalten.

Es ist schon faszinierend, wie gut der Autor mit der Mystik im Roman spielt. Die Grundidee, dass Seelen unter bestimmten Bedingungen in einen anderen Körper wandern können, hat mir echt gut gefallen. Vor allem, wie der Autor diese Idee auch in die wissenschaftliche Richtung belegt und der Geschichte so einen realen Touch gibt.

Was mir jedoch nicht so gefallen hat, waren die Charaktere. Ich bin mit den meisten einfach nicht wirklich warm geworden und vor allem Elena hat mich einfach nur tierisch genervt. Sie hat den Tod ihres geliebten Thomas nicht verkraftet und ist dadurch einfach verrückt geworden. Anders kann ich mir ihre Fixierung auf die ganze Sache nicht erklären. Hätte sie noch andere Gründe als nur ihren Verlust gehabt, oder wäre die Liebe noch ein bisschen nachvollziehbarer dargestellt worden, hätte ich sie vielleicht irgendwie verstehen können, aber so musste ich bei ihren Kapiteln immer nur die Augen verdrehen. Sie hat irgendwie nur darauf beschränkt und dadurch leider ziemlich flach gewirkt, da hilft auch leider ihre Skrupellosigkeit nicht mehr viel.

Auch Martin ist definitiv nicht sympathisch, aber dafür ist sein Charakter durch seine Vergangenheit und seine Liebe zu seiner Tochter doch tiefgründig erarbeitet. Er macht auch durchaus eine solide Entwicklung durch, aber mein Mitleid mit ihm hat sich trotzdem eher in Grenzen gehalten, weshalb es mir doch lange Zeit fast egal war, ob er die Sache überlebt, oder nicht.

Die einzige, die Sympathien in mir wecken konnte war Ananya. Das arme Mädchen musste viel durchmachen und lässt einen sehr schlauen und tiefgründigen Charakter erkennen.

Die Handlung an sich ist recht spannend und eben nicht alltäglich. Es gibt einige nette Wendungen und das Ende ist zufriedenstellend.

Beim Schreibstil hab ich ein bisschen gebraucht um wirklich damit zurechtzukommen. Ich fand ihn anfangs ein bisschen umständlich, aber mit der Zeit hab ich mich dran gewöhnt und fand ihn auch passend zum Thema und zur Geschichte.

Fazit:
Eine ungewöhnliche Geschichte mit guter Grundidee, viel Spannung, aber ziemlich gewöhnungsbedürftigen Charakteren. Das hat mir den Lesespaß doch manchmal ein bisschen verdorben, aber insgesamt ist die Geschichte solide und vor allem des Autors Spiel mit der Mystik unterhaltsam, gut erarbeitet und lesenswert. Ich vergebe gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.12.2019

3,5 Sterne für eine solide Darbietung..

Hier musst du glücklich sein
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Meinung:
Das Thema Sekten und wieso Menschen sich so manipulieren lassen, finde ich ziemlich interessant. Außerdem habe ich die Gated-Reihe von Amy Christine Parker gelesen, die sich mit dem gleichen Thema ...

Meinung:
Das Thema Sekten und wieso Menschen sich so manipulieren lassen, finde ich ziemlich interessant. Außerdem habe ich die Gated-Reihe von Amy Christine Parker gelesen, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigt und mich ziemlich überzeugt hat. Jedoch ist dies schon wieder eine Weile her, weshalb ich gerne was Neues in die Richtung lesen wollte und da mich der Klappentext sofort angesprochen hat, war ich wirklich neugierig auf die Geschichte.

Vom Prinzip her ist sie auch wirklich solide und glaubhaft aufgebaut. Es gibt eine kleine Gemeinschaft, die kaum Kontakt zur Außenwelt hat und die nach strengen, vom Oberhaupt vorgegebenen Regeln lebt. Und natürlich erscheinen die Regeln für die in der Gemeinschaft geborenen und aufgewachsenen Jugendlichen ganz normal und logisch, sie kennen es ja nicht anders. So ist es nicht verwunderlich, dass Pearl und ihre Familie leicht lenkbar sind und sich bei vielem nichts denken, wo beim Leser schon bald ein ungutes Gefühl aufkommt.

Das Besondere an solch Sekten-Ähnlichen Gemeinschaften ist die Art, wie die Oberhäupter ihre Mitglieder manipulieren. Bei der Gated-Reihe hat mich die Darstellung davon wirklich beeindruckt und beängstigt, hier jedoch hätte die besondere Macht und Anziehungskraft noch ein bisschen ausgeprägter deutlich werden können. Man bekommt zwar schon mit, wie Papa S. fungiert, wie er belohnt und bestraft, wie er seine Herde auf Kurs hält und mit welchen Mitteln er arbeitet, aber es ist mir beim Lesen nicht in Fleisch und Blut übergangen. Dabei ist Stimmung durch die vielen düsteren Andeutungen auch oft bedrückend, aber der letzte Kick hat mir ein bisschen gefehlt.

Manches fand ich auch nicht zu 100 Prozent authentisch. So kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ein Oberhaupt es wirklich erlauben würde, dass ein Jugendlicher von draußen einfach so in die Gemeinschaft kommt. Da war es ja schon von Beginn an vorprogrammiert, dass er die ganzen Lehren und Ansichten nicht so einfach übernehmen und es Ärger geben würde.

Jedoch klingt das jetzt alles negativer, als es wirklich war, denn in der Gesamtbetrachtung hat mich die Geschichte doch recht gut unterhalten. Die Charaktere fand ich glaubhaft erarbeitet und Protagonistin Pearl mochte ich wirklich gerne. Ihr Leben und ihre Entwicklung fand ich gut dargestellt. Die Handlung hat durchaus einige Höhepunkte, ist schnell lesbar und recht kurzweilig.

Vor allem das Ende hat es wirklich in sich, auch wenn es etwas abrupt und viel zu offen ist. Aber da ja noch eine Fortsetzung geplant ist, kann man damit leben.

Fazit:
Auch wenn „Hier musst du glücklich sein“ meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat, gibt es einen recht soliden Einblick in das Leben in einer Sekte und weiß recht gut zu unterhalten. Es ist definitiv noch viel Potential vorhanden und nicht nur der Cliffhanger am Ende macht Lust auf die Fortsetzung. Für diesen Auftakt vergebe ich solide 3,5 Sterne.