Profilbild von Stardust

Stardust

Lesejury Star
offline

Stardust ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stardust über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Gefahr in der Todeszone

Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod
0

"Der Aufstieg" von Amy McCulloch ist ein Thriller, der in der Bergsteiger-Szene spielt. Die Atmosphäre dort am Berg, die nötige Organisation und auch die Folgen des Massentourismus werden hier gut mit ...

"Der Aufstieg" von Amy McCulloch ist ein Thriller, der in der Bergsteiger-Szene spielt. Die Atmosphäre dort am Berg, die nötige Organisation und auch die Folgen des Massentourismus werden hier gut mit eingebunden, aber nicht thematisiert.
Cecily ist Journalistin und hat auch schon erste Erfahrungen am Berg gesammelt, leider nicht nur positive. Durch ihren Bericht darüber ist sie dem berühmten Bergsteiger Charles McVeigh aufgefallen und er hat ihr ein Exclusivinterview zugesichert, wenn sie ihn bei der letzten Etappe seiner Challenge begleitet. Diese besteht darin, alle vierzehn Achttausender innerhalb eines Jahres zu besteigen, alpin. Der letzte Gipfel soll der Manaslu werden.
Schon im Basislager geschieht ein tragisches Unglück und Cecily fühlt sich sehr schnell bedroht. Bald schon vertraut sie niemand mehr vollständig und Vertrauen ist bei einem solchen Projekt schon lebenswichtig.
Von der ersten Seite an hatte mich diese Welt der Berge und Gipfel gefangen genommen. Man merkt auch sehr deutlich, dass die Autorin hier weiß, wovon sie schreibt. Die Szenen am Berg und in den Lagern sind unglaublich echt und realistisch beschrieben. Die Strapazen, der Zusammenhalt im Team und auch das sehr durchwachsene Trainingsniveau der einzelnen Teilnehmer spielen genauso eine Rolle wie das unberechenbare Wetter am Berg und der Sauerstoffmangel in der Todeszone.
Für mich stand das alles mehr im Mittelpunkt, als die Flucht vor einem Mörder und die Enttarnung dessen und deshalb hat mir dieses Buch auch sehr gut gefallen. Wem es mehr um die Aspekte des Thrillers geht, dem wird das hier wahrscheinlich zu detailliert und langatmig. Ich lese gerne solche sportlichen Geschichten und diese hier war sehr spannend geschrieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.07.2022

Camping mal anders

Ein unendlich kurzer Sommer
0

"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister ist der Roman eines Sommers. Ich habe ihn an so heißen Tagen gehört, wo die Luft fast flirrte und er passte perfekt dazu.
Lale hat genug und sie will ...

"Ein unendlich kurzer Sommer" von Kristina Pfister ist der Roman eines Sommers. Ich habe ihn an so heißen Tagen gehört, wo die Luft fast flirrte und er passte perfekt dazu.
Lale hat genug und sie will nur noch weg, sie weiß nicht genau warum und wohin. Sie landet auf einem Campingplatz, der ungepflegt und heruntergekommen ist. Der Besitzer, Gustav ist ein wortkarger Eigenbrötler, knurrig und abweisend. Lale darf aber bleiben, da sie sich in sein Leben nicht einmischt.
Dann taucht Christoph auf und die Probleme, aber auch das Glück dieses Sommers beginnen. Christoph ist auf der Suche nach seinem leiblichen Vater um die halbe Welt gereist und versucht sich auch einzufügen.
Es gibt hier einige ganz toll gezeichnete Charakter, wie den grummeligen Gustav, aber auch eine Menge Stereotypen, die einfach nur ein Klischee bedienen sollen. Die Autorin schafft es aber mit viel Humor die skurrilsten Situationen zu schaffen und auch wieder aufzulösen.
Hier treffen auf engstem Raum eine Menge an Leid, Trauer und Enttäuschungen aufeinander, die sich nicht nur alleine durch Vertrauen, Freundschaft und Liebe auflösen lassen. Zum Glück hat die Autorin das auch nicht getan, dadurch wurde es vermieden ganz ins kitschige abzurutschen.
Geblieben ist eine sehr emotionale, stimmungsvolle Geschichte eines Sommers, die sich leicht lesen oder hören lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.07.2022

Der Hass auf den Hass

Die dunkle Leidenschaft
0

"Die dunkle Leidenschaft" von Prof. Dr. med. Reinhard Haller ist ein Sachbuch, dass sich damit auseinandersetzt, wie Hass entsteht und was er mit uns macht.
Das Buch ist sehr sinnvoll in verschiedene Kapitel ...

"Die dunkle Leidenschaft" von Prof. Dr. med. Reinhard Haller ist ein Sachbuch, dass sich damit auseinandersetzt, wie Hass entsteht und was er mit uns macht.
Das Buch ist sehr sinnvoll in verschiedene Kapitel eingeteilt und lässt sich dadurch auch sehr gut lesen. Erstaunlich fand ich auch, wie viele verschiedene Arten des Hasses es gibt, da wären der Selbsthass, Fremdenhass, Menschenhass und noch einige mehr.
Hier wird sehr genau erklärt, was Hass eigentlich ist und wie er entstehen kann, wie er genährt wird, stärker wird und sich in Gewalt entladen kann. Das wird auch sehr anschaulich an Beispielen aus der Praxis beschrieben, wie jemand beispielsweise zum Hass gerät und als Terrorist und Mörder endet.
Hass ist ein destruktives, nur negatives Gefühl, er hat keinerlei gute Eigenschaften und führt auch nie zu was Gutem, das war mir vorher noch nie so klar geworden. Der Autor versteht es sehr gut, dieses Gefühl bis ins kleinste zu zerlegen, zu sezieren und so seine Eigenheiten aufzuzeigen. Das ist sehr interessant und nachvollziehbar beschrieben worden.
Sehr wichtig ist auch, dass er auf Hass im Netz eingeht, der auch schon von Kindern ausgeübt und auch abbekommen wird. Da muss rechtzeitig eingegriffen werden. Der Autor zeigt auch Lösungswege aus dem Gefühl des Hasses auf.
Der Text hat mich erreicht und war für ein Buch auch gut und unterhaltsam zu lesen, mir haben noch einige Beispiele mehr aus der Praxis gefühlt, um alles nachvollziehbarer zu beschreiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2022

Mord statt Illusion

Schwarzlicht
0

"Schwarzlicht" von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus ist der erste Band der Dabiri-Walder-Trilogie. Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri geht ungewöhnliche Wege als ein Opfer in einer Kiste aufgefunden ...

"Schwarzlicht" von Camilla Läckberg und Henrik Fexeus ist der erste Band der Dabiri-Walder-Trilogie. Die Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri geht ungewöhnliche Wege als ein Opfer in einer Kiste aufgefunden wird, das mit Schwertern durchbohrt wurde. Da dieses an einen missglückten Zaubertrick erinnert, zieht sie den Mentalisten Vincent Walder hinzu. Er soll dabei helfen hinter die Kulissen zu sehen, da es hier viel um Illusion, Täuschung und Rätsel zu gehen scheint.
Die Kombiation der Protagonisten ist hier sehr ungewöhnlich und auch spannend, sie sind alle beide das Gegenteil von gewöhnlich. Dadurch nimmt das Privatleben der Ermittler einen sehr großen Raum in der Geschichte ein, was ich einerseits sehr gerne las, es mir aber gegen Ende hin wirklich etwas zuviel der Eigenheiten wurde. Sie wurden zu oft beschrieben und betont.
Die Kriminalfälle wurden sehr spannend beschrieben und aufgebaut, hier konnte man sehr gut bei den Ermittlungen miträtseln. In die Illusionen des Mentalisten hätte ich sehr gerne noch tieferen Einblick erhalten, aber ich denke, diese sehr sonderbare Ermittlertruppe wird in den folgenden Teilen auch wieder dabei sein.
Gut gefallen hat mir der Schreibstil, trotz der über 600 Seiten entstand hier nie Leerlauf oder Langeweile. Es ist ein Krimi, der mehr von den eigenwilligen Ermittlern lebt, als durch die aufzuklärenden Morde und ich bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2022

Mord an der Küste

Nordwestnacht
0

"Nordwestnacht" von Svea Jensen ist ein Kriminalfall für die Sonderkommission St. Peter-Ording und der dritte Teil in dieser Buchreihe. Für mich war das der erste Fall und das hat mich beim lesen nicht ...

"Nordwestnacht" von Svea Jensen ist ein Kriminalfall für die Sonderkommission St. Peter-Ording und der dritte Teil in dieser Buchreihe. Für mich war das der erste Fall und das hat mich beim lesen nicht gestört, es ging um einen abgeschlossenen Fall.
In St. Peter-Ording finden Dreharbeiten statt, zu einer beliebten Küsten-Krimi-Serie. Der Aufnahmeleiter wird tot aufgefunden, er ist ertrunken, weil er an den Stelzen eines Lokals angebunden war. Kurz danach verschwindet eine der Hauptdarstellerinnen. Dass die beiden Fälle zusammenhängen wird recht schnell vermutet. Doch ist hier nicht so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Der Krimi ist eher einer der ruhigen Art, die Spannung schwappt hier eher unterschwellig immer mal hoch, das reißen aber die sehr atmosphärischen Beschreibungen der traumhaften Landschaft und Örtlichkeiten wieder raus. Das ist eine der großen Stärken dieses Buches.
Auch gefallen haben mir die Beziehungen rund um das Ermittlerteam, die lernte man dabei recht gut kennen und auch die Informationen über den Filmdreh haben mir gefallen.
Der Schreibstil war flüssig zu lesen, die Kapitel nach den einzelnen Tagen eingeteilt und mit der Auflösung wurden alle offenen Fragen schlüssig erklärt. Mir hat der Krimi so gut gefallen, dass ich bei Gelegenheit die fehlenden Teile nachholen werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere