Nicht authentisch
The Family GuestTanya Blackstone ist eine Austauschschülerin aus Großbritannien, die äußerlich perfekt aussieht und Natalie Merritt dabei hilft, den Haushalt zu führen. Sie ähnelt Anabel, Natalies verstorbener Tochter, ...
Tanya Blackstone ist eine Austauschschülerin aus Großbritannien, die äußerlich perfekt aussieht und Natalie Merritt dabei hilft, den Haushalt zu führen. Sie ähnelt Anabel, Natalies verstorbener Tochter, sehr. Paige, die jüngere Tochter, ist jedoch misstrauisch gegenüber Tanya und glaubt nicht, dass sie die ist, die sie vorgibt zu sein. Sie ist überzeugt, dass Tanya eine verborgene Agenda hat und nicht die perfekte Gastfreundin ist, die sie zu sein scheint.
„The Family Guest“ von Nelle Lamarr verspricht eine fesselnde Geschichte über eine Austauschschülerin, die eine unheimliche Ähnlichkeit mit der verstorbenen Tochter der Gastfamilie hat. Leider fand ich nicht ganz die Geschichte wieder, die mir der Klappentext versprochen hat.
Die Handlung ist vorhersehbar und bietet wenig Überraschungen. Schon relativ früh wird klar, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt und was die vermeintliche Auflösung ist.
Die Charaktere bleiben oberflächlich und entwickeln sich kaum über die Geschichte hinweg. Ich konnt sie auch irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen, weil sie so gegen jegliche Logik agierten, dass es mich irgendwann nicht mehr mitreißen konnte. Ich hatte mir runde Charaktere erhofft, mit denen ich mitfühlen kann, die mich an die Hand nehmen und denen ich über die Schulter sehen kann. Stattdessen handelten sie oft entgegen des gesunden Menschenverstandes. Als ob Tanya wirklich alles hätte tun und lassen können – ohne jegliche Konsequenz. Und selbst als kleine Zweifel aufkamen, wurden sie kurze Zeit später einfach wieder verworfen.
Ebenso die vielen Klischees, die aufgegriffen wurden, ließen mich oftmals mit den Augen rollen. Eine Veganerin, die natürlich nur in Second-Hand-Läden einkauft, sich nicht um sich selbst kümmert und alles einfach so laufen lässt. Das war mir dann doch zu einfach.
Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren wirkten einfach erzwungen und oftmals unrealistisch.
Die Spannung baut sich nur langsam auf und wird durch wiederholte Handlungsmuster schnell abgeschwächt. Insgesamt fehlt es dem Buch an Tiefe und Originalität, was es schwer macht, sich wirklich in die Geschichte hineinzuversetzen. Enttäuschend für Leser:innen, die sich auf ein spannendes und mitreißendes Leseerlebnis gefreut haben. Mir kamen so viele Passagen einfach irrelevant für die Story vor. Je häufiger ich auf so eine Stelle stieß, desto unbefriedigender fühlte sich die Geschichte an.