Profilbild von Steffi1611

Steffi1611

Lesejury Profi
offline

Steffi1611 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Steffi1611 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2017

Liebesbriefe zum Verlieben

Eine Handvoll Worte
0

Die Geschichte „ Eine Handvoll Worte“ wird in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen erzählt. Die 60er Jahre und die Gegenwart, welche hier 2003 spielt.
In der Vergangenheit lernen wir Jennifer Stirling ...

Die Geschichte „ Eine Handvoll Worte“ wird in zwei unterschiedlichen Erzählsträngen erzählt. Die 60er Jahre und die Gegenwart, welche hier 2003 spielt.
In der Vergangenheit lernen wir Jennifer Stirling kennen, welche nach einem Autounfall im Krankhaus erwacht und an Amnesie leidet. Dieses verbessert sich nach und nach, aber alle Lücken werden nie ganz gefüllt. Jennifer lebt ein gutes Leben und wie üblich zu dieser Zeit ist sie Hausfrau. Geldsorgen hat sie keine, da ihr Mann ein erfolgreicher Geschäftsmann ist. Aber Jenny kann keine Gefühle zu ihrem Mann aufbauen. War das schon immer so oder kann sie sich an die Liebe nur nicht erinnern. Beim Aufräumen findet sie Briefe. Liebesbriefe an sie gerichtet. Von wem sind diese Briefe? Wer schreibt mit so viel Gefühl und warum kann sie sich an ihn auch nicht erinnern? Und wo ist er?
Jennifer entwickelt eine Liebe zu dem Briefeschreiber, welche nicht weniger stark ist, als die früher empfunden wirkliche Liebe. Sie muss ihn finden.
2003 arbeitet Ellie bei einer Zeitung und soll für eine Sonderausgabe recherchieren. Im Archiv des Verlages stößt sie auf einen Liebesbrief. Wer hat diesen geschrieben? Ellie ist ergriffen von den Zeilen und möchte unbedingt mehr herausfinden. Mit Anfang 30 glaubt sie an die Liebe und denkt diese auch gefunden zu haben. Leider ist der Auserwählte verheiratet. Sie steckt privat somit in einer Zwickmühle und will zumindest mehr über die beiden Liebenden vor so langer Zeit in Erfahrung bringen. Gab es ein Happy End? Sind sie glücklich oder haben sie sich doch getrennt?
Ellie begibt sich auf die Suche.
Während dieser Suche kann der Hörer in der Vergangenheit nachverfolgen, was wirklich geschah und wie sich alles entwickelt hat. Die beiden Zeitepochen werden von Jojo Moyes zum Ende hin schön zusammen gefügt.

Das Hörbuch sowie die Geschichte fingen eher schleppend an. Die Hauptcharakterin der Gegenwart sowie der Vergangenheit blieben erst einmal sehr kühl und distanziert. Umso weiter die Geschichte voran schritt umso mehr Emotionen wurde bei mir geweckt. Zumindest Jennifer wurde mir immer sympathischer und ich war froh, dass so viel von ihr berichtet wurde.
Es gab bei der Geschichte viele Tiefen und ein paar Höhen. Zwischenzeitlich habe ich echt daran gezweifelt, ob man es jetzt noch mal in diese Richtung treiben muss, aber schlussendlich und alles in allem ist es eine schöne Geschichte. Für Frauen und Fan´s von Jojo Moyes sehr zu empfehlen. Persönlich habe ich „Ein ganzes halbes Jahr“ von ihr ebenfalls gehört und mag die Hörbücher zu ihren Büchern. Ob ich das Buch wirklich gelesen hätte, weiß ich nicht genau. Vielleicht hätte mich der Anfang schon so gestört, dass ich es wieder weg gelegt hätte. Aber die Sprecherin Luise Helm war großartig. Ihre Erzählweise und ihre Stimme haben das Buch wirklich hörenswert gemacht. Sie schafft es Gefühle zu übertragen, so dass diese ankommen.
Das Cover lässt durch die grünen Töne Hoffnung erwachen und zeitgleich durch den Wind in den Bäumen mit einem Sturm rechnen. Die fliegenden Blüten bilden ein halbes Herz und deuten auf die Gefühle in der Geschichte hin. Der Titel „ Eine Handvoll Worte“ passt zur Geschichte, da damit vielleicht die Briefe gemeint sind.

Als Fazit zum Schluss, eine Geschichte mit einem langsamen Start, welche mit der Zeit ein wenig an Fahrt aufnimmt und einer unglaublich tollen Sprecherin.

Veröffentlicht am 30.03.2017

unterhaltsam, lesenswert und anders...

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
1

Das Buch „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ in der Aufmachung einer Eve Zigarettenschachtel ist ein absoluter Hingucker. Wer von dem Cover angelockt wurde, wird sich über den ungewöhnlichen ...

Das Buch „Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ in der Aufmachung einer Eve Zigarettenschachtel ist ein absoluter Hingucker. Wer von dem Cover angelockt wurde, wird sich über den ungewöhnlichen Titel wundern und es auf jeden Fall einmal in die Hand nehmen um den Klappentext zu lesen.

Der Inhalt dreht sich um die 26-jährige Bianca aus deren Perspektive auch erzählt wird, sowie deren Familie und Freunde. Bianca lebt in Berlin, hat sich als Schauspielerin versucht und ist gescheitert, macht momentan auf Designerin für Seiden-Schlüpfer mit mäßigem Erfolg und arbeitet um überhaupt zu überleben als Kellnerin. Klar hat sie studiert, aber mit dem Studium kann sie nicht so viel anfangen.
Als dann die Mitzi stirbt, trifft sie dieser Verlust sehr. Mitzi war 70 Jahre und hat fast ihr ganzes Leben als Prostituierte gearbeitet. Außerdem war sie die beste Freundin und Mitbewohnerin von der Omma. Bianca´ s Omma Anna hat früher als Wirtschafterin im Puff gearbeitet und hat sich mit einer Pension und der Mitzi in Essen-Rellinghausen selbstständig gemacht.
Nach dem Tod beschließt die Omma zur Bianca zu ziehen. In einer Zwei-Zimmerwohnung und einem Altersunterschied von knapp 50 Jahren kann das nicht harmonisch ablaufen. Zu guter Letzt zieht sogar Bianca´s Vater nach Berlin. Alle sind jetzt in Berlin und Bianca ist überfordert. Außerdem gibt es da noch die Frage, woran die Mitzi überhaupt gestorben ist und warum die Omma ihr das nicht sagen will…
Aber keine Sorge alle Fragen werden im Laufe des Buches geklärt, obwohl zu Beginn eher noch weitere auftreten.

Die Geschichte ist eine unglaubliche Mischung aus allem. Es geht um Prostitution, Liebe, Schicksalsschläge, Familienchaos und und und. Genauso bunt gemischt sind die Empfindungen beim Lesen. Von Kopfschütteln bist laut Lachen war wirklich alles vertreten bei mir. Ein wirklich unterhaltsamer Roman für Leser die das etwas andere Buch suchen.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, obwohl es eine Besonderheit gibt. Durch die Herkunft der Protagonisten gibt es einen Ruhrpott-Dialekt in der Geschichte, an welchen man sich gewöhnen muss. Dies ist mir recht schnell gelungen, auch wenn mir der Dialekt vollkommen fremd war.
Es wurde dadurch für mich noch lustiger und unterhaltsamer. Außerdem wird alles direkt angesprochen und nicht verblümlicht.

Einziger negativer Punkt für mich war, dass ich mit dem Hauptcharakter so gar nicht warm wurde. Bianca ist da und trotzdem denke ich die ganze Zeit, was will sie, was macht sie, wie kann man so sein. Sie ist kein Mensch mit dem ich selber Kontakt haben möchte und ich konnte bei ihr auch keine Entwicklung im Laufe der Geschichte feststellen.

Alles in allem ein sehr gelungener unterhaltsamer Roman und für´s Lesen geeignet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Recherche
Veröffentlicht am 14.03.2017

Eine Reise um die Welt…

Überleben ist ein guter Anfang
0

Anja beschließt es bei einer Selbsthilfegruppe zu versuchen, damit ihr Mann Ruhe gibt. Dieser ist nämlich übervorsorglich geworden, als bei Anja Krebs diagnostiziert wurde.
Aber was soll so eine Gruppe ...

Anja beschließt es bei einer Selbsthilfegruppe zu versuchen, damit ihr Mann Ruhe gibt. Dieser ist nämlich übervorsorglich geworden, als bei Anja Krebs diagnostiziert wurde.
Aber was soll so eine Gruppe helfen, wo nur Kranke sind und das ganze Gejammer von denen? So wie vorgestellt ist es aber gar nicht. Anja merkt schnell, dass die 5 Frauen sehr positiv sind und aus ihnen vielleicht Freundinnen werden können.
Die älteste von ihnen Sieglinde hatte immer eine Weltreise als Ziel. Sie hat schon genügend Geld zusammen und die Route der Tour steht auch schon. Aber das Schicksal kommt dazwischen und sie stirbt vor Reiseantritt. Die übrigen 5 Frauen beschließen für Sieglinde die Reise zu machen.
Und so begleitet man beim Lesen absolut unterschiedliche Frauen auf einer abenteuerlichen Reise, wo nicht die Krankheit im Mittelpunkt steht.

Der Autorin ist es gelungen mich mit auf diese Reise zu nehmen. Neben den tollen Charakterdarstellungen der Frauen, überzeugt ebenfalls die Beschreibung der besuchten Orte. Außerdem merkt man beim Lesen schnell, wie sich eine gute und tiefe Freundschaft entwickelt. Jede hat ihre eigenen Probleme, ob privat oder mit der Krankheit, aber auf dieser Reise geht es in erster Linie um die Wunscherfüllung von der Verstorbenen. So wird zum Beispiel eine Raftingtour und ebenso ein Casinobesuch gemacht.
Auf der anderen Seite bekommt man mit, wie die zurückgebliebenen Familien mit der Situation, dass die Frau nicht im Hause ist umgehen. Klappt bei einigen besser als bei anderen.
Mit Humor und Gefühl wurde nicht gespart. Durch den leichten Schreibstil fließen die Seiten nur so dahin. Wirklich doppelt Lesen musste ich nur den Dialekt, aber daran gewöhnt man sich und merkt wie lustig dieser klingen muss.
Das Cover ist nicht überladen und wirkt zurückhaltend sowie ruhig.

Zum Abschluss kann dieses Buch nur empfohlen werden. Es ist kein Krankenbericht sondern eine Geschichte über Freunde und Lebensfreude.

Veröffentlicht am 02.03.2017

Ein Schiff verändert Leben

Die Sturmrose
0

Annabel beginnt nach der Scheidung von ihrem Mann ein neues Leben an der Ostsee. Sie zieht mit ihrer kleinen Tochter nach Binz. Während eines Ausfluges wird sie auf das Schiff Sturmrose aufmerksam. Fasziniert ...

Annabel beginnt nach der Scheidung von ihrem Mann ein neues Leben an der Ostsee. Sie zieht mit ihrer kleinen Tochter nach Binz. Während eines Ausfluges wird sie auf das Schiff Sturmrose aufmerksam. Fasziniert von dem Kutter möchte sie diesen kaufen und ein Ausflugsschiff daraus machen. Mit Hilfe eines weiteren Interessenten kauft sie das Boot. Jetzt hat Annabel zusätzlich zu dem Kutter noch einen Geschäftspartner und dieser ist nicht ganz durchschaubar für sie. Aber nett und gutaussehend.
Parallel zu dem Neubeginn verfolgt Annabels Kindheit sie nach wie vor. Als kleines Mädchen wurde sie von ihrer Mutter verlassen und wuchs bei Adoptiveltern auf. Diese sind unglaublich tolle Menschen und standen immer zu ihrer Tochter. Die gegenseitige Liebe der beiden Parteien kann man beim Lesen spüren. Aber Annabel begibt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter und möchte ihre Fragen beantwortet haben.

Corina Bomann greift mit diesem Buch einen bedeutenden Zeitabschnitt der deutsch-deutschen Geschichte auf. Das Leben in der DDR, sowie die Flucht aus dieser, spielt eine zentrale Rolle. Mit viel Gefühl und interessanten Details werden mehrere Lebensgeschichten erzählt. Das Schiff spielt eine tragende Rolle und zieht sich als roter Faden durch das Buch.
Erzählt wird aus der Ich-Perspektive. Meistens handelt es sich um Annabels Sicht und Gefühle, welche nur durch kurze Passagen anderen Charaktere unterbrochen wird. Der Schreibstil ist leicht und lässt sich flüssig lesen.
Das Cover passt toll zur Geschichte. Die raue See sowie der Himmel deuten darauf hin, dass es stürmisch und ungemütlich werden kann. Der Titel fügt sich in das Gesamtbild des Buches sehr gut ein. Die Abstimmung ist gelungen.

Die Geschichte hat mich unterhalten und durch die bewegten Schicksalsgeschichten, welche von traurig bis schön alles beinhalten, zeitweise gefesselt.
Ich werde weitere Bücher der Autorin lesen und kann dieses nur jedem empfehlen, der ihre Vorgänger kennt.

Veröffentlicht am 07.02.2017

Jagd durch Berlin

Die Kettenhunde
0

Larissa Rewald hat vor kurzen zum Drogendezernat gewechselt. Ihr Start verlief alles andere als herzlich. Ihre vier Kollegen sind schon ein paar Jahre zusammen und ein eingeschworenes Team, aber Larissa ...

Larissa Rewald hat vor kurzen zum Drogendezernat gewechselt. Ihr Start verlief alles andere als herzlich. Ihre vier Kollegen sind schon ein paar Jahre zusammen und ein eingeschworenes Team, aber Larissa will sich durchbeißen.
Bei einem Einsatz wird ein Drogendealer erschossen. Dieses Ereignis ändert Larissas Leben komplett. Plötzlich ist sie die Gejagte und versuchen ihre Unschuld zu beweisen.

Rasant entwickelt sich diese Geschichte zu einem spannenden und ereignisreichen Gesamtwerk. Über gute sowie schlechte Polizisten bis zu Gewalt, Prostitution und Mord, ebenso wie Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft, Freundschaft, Familie und dem Wunsch sein Leben wieder haben zu wollen, ist hier alles vertreten. Der sprachliche Stil ist sehr direkt und auch derbe. Die Charaktere sind sehr authentisch und realistisch dargestellt. Durch verschiedene Erzählperspektiven kommt keine Langeweile beim Lesen auf.

Das Cover zeigt eine Frau alleine im Wald… Der Wald könnte für die Einsamkeit und das draußen leben stehen, außerdem ist am Nebel und der Kleidung erkennbar, dass es kalt ist.
Der Titel passt super zur Geschichte und wird in dieser auch erklärt.

Negativ bzw. nachteilig für mich ist, dass ich mit keinem Charakter warm geworden bin. Klar tut Larissa einem zwischendurch auch leid, aber mehr dann auch nicht. Außerdem empfinde ich die doch sehr vielen Hilfen, welche ihr im Laufe der Geschichte zuteilwerden, als unrealistisch. Des Weiteren ist „Die Kettenhunde“ für mich eher ein Krimi als ein Thriller, aber dies ist sicherlich Ansichtssache.

Klare Weiterempfehlung für jeden Fan von spannungsreicher Lektüre.