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Veröffentlicht am 15.09.2016

Der letzte Rest zur Begeisterung hat gefehlt

Der Junge, der Träume schenkte
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Die Geschichte dreht sich zu Beginn um Cetta, welche schon ein grausiges Schicksal über sich ergehen lassen muss. Aber mit ihrem Sohn reist sie nach Amerika und will eine Chance haben. Oder zumindest ihr ...

Die Geschichte dreht sich zu Beginn um Cetta, welche schon ein grausiges Schicksal über sich ergehen lassen muss. Aber mit ihrem Sohn reist sie nach Amerika und will eine Chance haben. Oder zumindest ihr geliebter Natale. Schon beim Ankommen bekommt der Junge als erstes einen neuen Namen: Christmas. Mit so einem Vornamen, einem italienischen Nachnamen und blonden Haaren hat er es alles andere als leicht in den Straßen von New York. Aber er hat Köpfchen und weiß dieses einzusetzen.
Ein ganz anders Leben führt Ruth. Sie ist Tochter einer reichen jüdischen Familie. Nur sie hat schon früh das Pech an den falschen Menschen zu geraten und muss dafür teuer bezahlen.
Durch dieses Ereignis und der damit ersten Begegnung von Christmas und Ruth ändert sich das Leben beider.

Wer jetzt von einer eher seichten Liebesgeschichte ausgeht, täuscht sich gewaltig. In der hier erzählten Geschichte kommt so ziemlich alles vor, was man sich vorstellen kann. Detaillierte Beschreibungen von Mord, Vergewaltigung, Gangs und deren Geschäften, Schutzgelderpressung usw. Es wird ein Bild der 20 Jahre vermittelt, welches ich mir genauso vorstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es ein junges Mädchen in Angst, einen Großvater der es liebt, einen Jungen der aufsteigen will um sein Mädchen zu bekommen und und und… Vom Inhalt her ist dieses Hörbuch sowie die Buchvorlage sehr weit gefächert.

Durch die gekürzte Fassung hatte ich zum Ende (CD 5+6) irgendwie das Gefühl etwas verpasst zu haben. Ich war sehr angetan von der Geschichte aber umso weiter sie lief umso weniger gefiel mir. Dies hat auch nichts mit der Brutalität oder Gewalt zu tun. Die war zwar nicht schön zu hören, aber aushaltbar.
Bei der Geschichte überlege ich, ob ich nicht noch das Buch lesen sollte um meinen Gesamteindruck abzurunden.

Der Sprecher Timmo Niesner hat das Hörbuch sehr gut gesprochen. Nie zu übertrieben und immer an den spannenden Stellen richtig. Von ihm war ich sehr begeistert. Weniger gefallen hat mir die Anfang- und Endmusik. Ich hab diese eher als störend und nervig empfunden. Ein Hinweis auf den Beginn und das Ende einer CD kann ich nachvollziehen, aber bitte nicht so.

Mein Fazit fällt trotz der Kritikpunkte positiv aus. Das Hörbuch hat mich unterhalten und an einigen Stellen gefesselt und geschockt. Des Weiteren hat es Gefühl und interessante Charaktere.

  • Einzelne Kategorien
  • Charactere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Recherche
  • Stimme
Veröffentlicht am 15.09.2016

Starker erster Teil, schwacher zweiter…

So wie die Hoffnung lebt
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Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert und trennt somit die Vergangenheit vom Jetzt.

Der erste Teil befasst sich mit dem Kennenlernen von Katie und Jonah. Jeder von beiden hat einen Schicksalsschlag ...

Die Geschichte ist in zwei Teile gegliedert und trennt somit die Vergangenheit vom Jetzt.

Der erste Teil befasst sich mit dem Kennenlernen von Katie und Jonah. Jeder von beiden hat einen Schicksalsschlag hinter sich. Jonah gelingt es zu Katie durchzudringen und es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft. Aus welcher über die Jahre des Heranwachsens mehr wird.
Durch einen unglücklichen Umstand werden sie getrennt und haben über 10 Jahre gar keinen Kontakt zu einander.
Nachdem Wiedertreffen im zweiten Teil des Buches erfährt der Leser die Umstände und begleitet die beiden Erwachsenen auf ihrem Weg. Dieser Weg ist alles andere als leicht, aber ich möchte dies hier nicht vorweg nehmen.

Erzählt wird die Geschichte aus den Blickwinkeln von beiden Hauptcharakteren, obwohl Jonahs Anteil auf das gesamte Buch gesehen größer ist. Katie sowie Jonah sind sehr sympathische Charaktere und beim Lesen mochte ich sie aufhieb. Hier kann man der Autorin nur ein Lob aussprechen. Mit den Akteuren steht und fällt für mich so eine Geschichte.
Der Schreibstil war sehr flüssig und leicht zu lesen. Es wurden keine Fremdwörter oder ähnliches verwendet, wo der Leser erst wieder nachschauen muss, was es bedeutet.
Das Cover passt zu einer Liebesgeschichte, aber 100% zu dieser eher nicht. Beim Titel geht es mir genauso. Es ist beides nicht unpassend, aber irgendwie auch nicht komplett richtig.

Für mich war es ein gelungenes Buch mit seinen Makeln im zweiten Teil. Über die Vergangenheit kann ich nur positiv urteilen. Hier war ich komplett gefesselt und konnte kaum aufhören zu lesen. Die ganze Zeit wollte ich wissen wie es weitergeht. Außerdem waren die Gefühle der beiden so schön beschrieben, dass ich sie sofort geglaubt habe. Bei den Gefühlen handelt es sich auch um einen Punkt, welchen ich ebenfalls positiv im zweiten Teil erwähnen kann. Die haben mich hier weiterhin überzeugt. Der Rest der Geschichte leider nicht. Zu viel hin und her, zu tragisch am Ende und dann im Epilog noch das mit Hope. Es war für mich einfach nicht mehr realistisch und zwischenzeitlich habe ich das Buch auch weglegen müssen, da es so gar nicht voran ging und es sich nur im Kreis gedreht hat.

Ein Buch über die Liebe, welche alles übersteht. Zum Lesen weiterempfehlen würde ich es trotz allem. Jeder sollte sich sein eigenes Bild machen…

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Freundschaft zwischen Generationen

Die Frauen von Savannah
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CeeCee Honeycutt hatte nicht grade eine leichte Kindheit. Ihre Mutter ist krank und ihr Vater entfernt sich von der Familie immer weiter. Einzig die Nachbarin ist für das Mädchen eine Freundin. Auch wenn ...

CeeCee Honeycutt hatte nicht grade eine leichte Kindheit. Ihre Mutter ist krank und ihr Vater entfernt sich von der Familie immer weiter. Einzig die Nachbarin ist für das Mädchen eine Freundin. Auch wenn diese schon im Rentenalter ist. CeeCee und vor allem ihre Mutter sind in der Heimatstadt wirklich sehr bekannt und oft Stadtgespräch.
Nach dem Unfalltod der Mutter zieht das Mädchen aus Ohio zu ihrer Großtante Tootie. Diese wohnt in Savanna und der Umzug fällt dem Mädchen nicht leicht. Immerhin kennt sie Tootie gar nicht und es ist alles neu für sie. Auf der anderen Seite hat sie den Tod ihrer Mutter noch nicht verarbeitet und ist sauer auf ihren Vater, da der sie abschiebt. Es ist eine heikle Ausgangssituation für CeeCee, aber bei ihrer Tante angekommen ändert sich ihr Leben grundlegend. Neben ihrer Tante wird auch die Köchin Oletta zu einer ihrer engsten Vertrauten.

Beth Hoffman ist ein schöner Roman über Freundschaft gelungen. Grade wenn man denkt was für unterschiedliche Altersgruppen in diesem Buch angesprochen werden. Des Weiteren spielt Rassismus eine Rolle, aber nicht überwiegend und ist für mich nicht im Mittelpunkt. Im Jahre 1967 war dies in den Südstaaten ein großes Thema, aber der Autorin ist es gut gelungen nicht zu sehr in diese Schiene abzudriften. CeeCee hat überhaupt keine Berührungsängste und zeigt das es keinen Unterschied zwischen der Hautfarbe oder dem Alter gibt. Der Leser erlebt mit, wie aus dem sehr verschlossenen Mädchen ein immer fröhlicheres Kind wird. Nach dem Beenden des Buches hatte ich ein gutes Gefühl und wusste das CeeCee in den besten Händen ist und ein schönes Leben vor sich hat. Einzig das sogar ihre einzige Freundin aus Ohio noch zu ihr nach Savanna zieht, fand ich ein wenig übertrieben. Dies war ein wenig zu viel heile Welt.
Das Cover wirkt sehr passend, da Blumen eine große Rolle spielen und der Titel ist ebenso gewählt. Der Schreibstil von Beth Hoffmann wirkt nie langweilig und verliert sich nicht zu viel in kleinen und noch kleineren Details. Das Lesen ging zügig voran.

Mein Urteil fällt überwiegend positiv aus. Über die Höhen und Tiefen dieser Geschichte fühlte ich mich gut unterhalten und würde das Buch weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nichts wirklich neues, aber lesenswert

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
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Ein Serienmörder der seine Opfer nicht tötet, aber eine Lobotomie an ihnen durchführt. Sie bleiben physisch am Leben, aber geistig sind sie nicht mehr da. Du kannst sie sehen und dich „freuen“, dass sie ...

Ein Serienmörder der seine Opfer nicht tötet, aber eine Lobotomie an ihnen durchführt. Sie bleiben physisch am Leben, aber geistig sind sie nicht mehr da. Du kannst sie sehen und dich „freuen“, dass sie lebendig gefunden wurden, aber was ist das für ein Leben, wenn der Mensch den du kanntest nicht mehr in der menschlichen Hülle ist…
Wer tut Frauen so etwas an?
Um das zu erfahren wird Profiler Jefferson Winter zu dem Fall hinzugezogen. Winter ist ein ganz besonderer Profiler mit einer interessanten Vergangenheit und einem Gespür für Mörder wie es die wenigsten haben.
Jefferson Winter war jahrelang beim FBI und hat sich selbstständig gemacht. Wenn die Behörden ihn anfordern und der Fall interessant genug für ihn ist, wird er bei den Ermittlungen helfen.

Die Hauptperson des Thrillers trägt diese Geschichte. Jefferson Winters Vater war ein Serienmörder und sein Sohn versucht so etwas wie Buße zu tun oder möchte sich selber beweisen, dass er nicht wie sein Vater ist und hat sich deswegen den ganz brutalen und gefährlichen Mördern der Welt verschrieben. Finde ich als Leser sehr interessant und hat der Geschichte einen Pluspunkt eingebracht. Außerdem ist der Profiler vom Typ so ganz anders. Schon weiße Haare obwohl er noch in den besten Jahren ist und dann sein doch eher sehr lässiges Erscheinungsbild. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber auffallen und im Gedächtnis ist er mir damit geblieben.

Da auch in so einer Story nie eine weibliche Nebenrolle fehlen darf bekommt Winter die Polizistin Sophie Templeton zur Seite gestellt. Und es knistert zwischen den beiden und beim Lesen hatte ich wirklich die Befürchtung, dass es jetzt noch eine Liebesgeschichte gibt. Aber zum Glück wurde da nicht so viel drauf eingegangen. Die hätte für mich das ganze Buch zerstört.


Dem Autor James Carol ist mit „Broken Dolls“ ein guter Auftakt Thriller seiner Reihe gelungen. Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen während der Geschichte konnte eine gewisse Spannung beibehalten werden. Ebenfalls positiv fand ich die vom Autor recherchierten Details. Die Beschreibung der Lobotomie war sehr gut und hat beim Lesen schon wehgetan.

Cover sowie Titel finde ich sehr passend gewählt. Auch wenn im ersten Moment nicht ganz klar ist, was dort auf dem Cover für ein Werkzeug abgebildet ist, wird dies dem Leser beim Lesen nach und nach klar.

Rund um ein lesenswertes Buch mit der Aussicht auf weitere dieser Art.
4 Sterne und eine Weiterempfehlung an Thrillerfans.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Frau findet ihren Weg

Winterfeldtstraße, 2. Stock
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Die zwanziger Jahre sind keine leichten in dem noch vom 1. Weltkrieg gezeichneten Deutschland. Die Inflation nimmt zu und das Geld ist nicht mehr viel wert. In der Winterfeldstraße, 2. Stock befindet sich ...

Die zwanziger Jahre sind keine leichten in dem noch vom 1. Weltkrieg gezeichneten Deutschland. Die Inflation nimmt zu und das Geld ist nicht mehr viel wert. In der Winterfeldstraße, 2. Stock befindet sich die Wohnung von Charlotte und Albert. Es ist eine schöne große Wohnung mit mehreren Zimmern. Charlotte ist schwanger und glaubt daran, das sie zusammen alles schaffen. Aber 1923 wird Alberts Leiche aus dem Fluss geborgen und die Polizei geht von einem Selbstmord aus, welcher damals sehr häufig aus Verzweiflung vorkam. Nur Charlotte will es nicht glauben, da Albert sie nie alleine gelassen hätte. Wie soll sie es alleine schaffen? Und dann mit Kind?
Ihr Bruder Gustav lebt ebenfalls ins Berlin und macht ihr den Vorschlag Zimmer zu vermieten, so kommt etwas Geld rein und die Wohnungssituation ist zurzeit eh sehr angespannt. Nach einigem Zögern sagt sie diesem zu uns schon bald ist die Wohnung voll.
Da wäre Gustav, welcher nie wirklich gearbeitet hat und sich lieber mit Betrügereien und Glückspiel über Wasser hält. Sein Kumpel der Lange, der wirklich bemüht ist und sich auch für keinen Job zu schade ist, um die Miete aufzubringen. Sowie Claire, die lesbische Bardame, welche mit ihren Mitte Fünfzig die älteste der WG ist. Der letzte Mitbewohner ist der undurchschaubare Theo.
Jeder dieser 5 Bewohner hat seine eigenen Sorgen und Probleme. Aber auf dem engen Raum werden sie sich arrangieren müssen.

Durch die unterschiedlichen Charaktere und die damalige Zeit hat das Buch seinen ganz eigenen Charme. Es gibt keinen Charaktere den man von Beginn an nicht mag, sie entwickeln sich in den Jahren der Geschichte jeder für sich weiter. Mal in eine schlechte Richtung, mal in eine gute Richtung und man freut, hofft, leidet und trauert mit ihnen zusammen.
Die unterschiedlichen Sichtweisen auf die damalige Politik ist gelungen umgesetzt. Wie schnell jemand in eine politische Richtung kommt, nur weil er ein Mitläufer ist und leicht beeinflussbar. Genauso wird dargestellt, wie jemand von Beginn an überzeugt von seiner Einstellung ist und am Ende doch aus der Partei entlassen wird.

Johanna Friedrich schafft durch ihren Schreibstil eine Atmosphäre, welche einfühlsam, emotional und hoffnungsvoll ist. An Hand der guten Darstellung der damaligen Zeit ist zu erkennen, dass es eine sehr gute Recherche gab. Die Details aus der Epoche wirken glaubwürdig und echt.

Den Debütroman der Autorin kann ich nur jedem empfehlen, der historische Bücher mag und gerne in die 20er Jahre eintauchen möchte.