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Steffi1904

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.10.2016

Düsterer Roman über die Anfänge Australiens

Der Duft der Pfirsichblüte
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Nachdem Mary MacFadden bei einer illegalen Abtreibung erwischt wird, wird sie gemeinsam mit ihrer Tochter Penelope nach Australien deportiert. So beginnt für die beiden Frauen eine Leidenszeit auf dem ...

Nachdem Mary MacFadden bei einer illegalen Abtreibung erwischt wird, wird sie gemeinsam mit ihrer Tochter Penelope nach Australien deportiert. So beginnt für die beiden Frauen eine Leidenszeit auf dem neunen Kontinent der noch aufgebaut werden muss.

Nachdem ich den Titel und den Klappentext gelesen hatte, hatte ich einen locker leichten Australienroman erwartet, doch hier wurden meine Erwartungen nicht erfüllt. Der Weg von Penelope und ihrer Mutter Mary ist steinig und wird nicht durch kitschige Zufälle oder romantische Liebesgeschichten vereinfacht. Daher ist es ein sehr düsterer Roman, der aber einen interessanten Einblick in die Anfänge Australiens gibt, sowie das Recht willkürliche Rechtssystems Großbritanniens.

Die erstickende Atmosphäre des Gefangenen Transport, die enge der Fabriken, die Hitze Australiens und viele weitere Dinge werden durch den Schreibstil lebendig. Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet, dabei verändern sie sich auch entsprechend der Geschichte was mir sehr gut gefällt. Die Geschichte ist interessant, auch wenn Penelope ein paar viele Schicksalsschläge treffen. Ein, zwei weniger hätten die Geschichte nicht schlechter gemacht.

Fazit:
Insgesamt ein guter, interessanter Roman allerdings nicht das, was ich erwartet hab, was mich etwas enttäuscht hat.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Familiengeheimnis meets Krimi

Das Flüstern der Wände
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Der zweite Weltkrieg tobt über England und Robert Carlyon beschließt seine Familie auf den Landsitz Higher Barton zu evakuieren. Kaum sind seine Kinder Eve und Mickey, sowie seine Frau Melanie dort eingezogen ...

Der zweite Weltkrieg tobt über England und Robert Carlyon beschließt seine Familie auf den Landsitz Higher Barton zu evakuieren. Kaum sind seine Kinder Eve und Mickey, sowie seine Frau Melanie dort eingezogen beginnen des Nachts merkwürdige Dinge. Nachts ruft eine Stimme Eves Namen und bald schon findet sie heraus, dass es eine Ahnin mit ihrem Namen gibt, deren Geschichte ein Geheimnis umgibt.

Das Flüstern der Wände ist eine gekonnte Mischung aus Familienroman und Krimi. Der Schreibstil ist recht einfach, aber angenehm zu lesen. Die Autorin versteht es gekonnt die Spannung aufzubauen, sodass die Seiten recht schnell dahin fliegen. Die richtige Lektüre für zwischendurch zum Abschalten.
Die Charaktere gefallen mir grundsätzlich gut. Man kann sich in Eve hineinversetzen und es macht Spaß mit ihr das Familiengeheimnis zu lüften. Die anderen Personen sind eine angenehme Mischung aus verschiedenen Charakteren, die den richtigen Flair verleihen. Die Ahnin Evelyn dagegen ist ein mir ein wenig zu gut und zu modern geraten, passt aber dennoch in die Geschichte. Überhaupt sind die Charaktere in dieser Zeitschiene ein bisschen zu schwarz / weiß geraten.

Auch der Epilog ist ein wenig rosarot und wäre meiner Meinung nach nicht notwendig gewesen. Insgesamt habe ich mich aber sehr gut unterhalten gefühlt.

Veröffentlicht am 06.10.2016

Wohlfühlschmöcker mit kleinen Schwächen

Das Geheimnis der Mittsommernacht
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Norwegen 1895: Clara reist mit ihrem Mann in seine alte Heimat Norwegen und plötzlich steht sie allein mit ihrem kleinen Sohn Paul in einem fremden Land, eine fremde Sprache und eine fremde Religion machen ...

Norwegen 1895: Clara reist mit ihrem Mann in seine alte Heimat Norwegen und plötzlich steht sie allein mit ihrem kleinen Sohn Paul in einem fremden Land, eine fremde Sprache und eine fremde Religion machen ihr das Leben schwer, doch gleichzeitig findet sie ein paar ganz besondere Menschen, die ihr helfen ein neues Leben zu beginnen.
Zur selben Zeit verliert Sofie ihre geliebte Mutter. Allein gelassen von Vater und Schwester versucht auch sie ihren Weg zu finden und schwankt zwischen Konventionen und modernen Ideen. Am Ende ist es die Liebe, die ihr die Richtung weist.

Das Geheimnis der Mittsommernacht, ist ein typischer Wohlfühlschmöcker. Man taucht schnell in die Geschichte der Protagonisten ein und die tollen Landschaftsbeschreibungen versetzen einen nach Norwegen. Die Geschichte ist gut und spannend geschrieben, die Protagonisten sind allerdings ein bisschen zu gut und zu naiv gezeichnet. Hier fehlen ein paar Ecken und Kanten, die das ganze realistischer und auch sympathischer gestalten. Trotzdem wachsen sie einem ans Herz und man erlebt gerne alle Höhen und Tiefen mit ihnen.

Das Sprachproblem Claras wird wunderbar durch immer wieder eingeschobene norwegische Sätze verdeutlicht, so kann man mich sich wunderbar in ihre Situation hineinversetzen. Dabei bemerkt man auch wie ähnlich sich die norwegische und die deutsche Sprache sind. Interessant sind zudem die historischen Bezüge zum Verhältnis zwischen Norwegen und Schweden. Leider verlaufen diese aber im Nichts, und der Leser bleibt dann doch ziemlich unwissend zurück. Man merkt jedoch, dass die Autorin viel recherchiert hat und sie bringt einem viele Kleinigkeiten der norwegischen, wie auch der rheinischen Kultur näher.

Ein paar kleinere Handlungsstränge hätten sicher noch ein bisschen näher beleuchtet werden können, aber insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten und das geliefert was ich grundsätzlich erwartet habe. Leider hat aber der Klappentext (Werbetext) nur sehr wenig mit der tatsächlichen Handlung zu tun, was ich immer extrem ärgerlich finde.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Moderner britischer Rätselkrimi

Mit Schirm, Charme und Kanone
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Rosy Escroyne, Leiterin der Mordkommission von Gloucester ist in Mutterschutz. Nachdem die Wehen vorsätzliche einsetzen wird sie in die Privatklinik von Dr. Brendergast eingeliefert. Er ist der Spezialist ...

Rosy Escroyne, Leiterin der Mordkommission von Gloucester ist in Mutterschutz. Nachdem die Wehen vorsätzliche einsetzen wird sie in die Privatklinik von Dr. Brendergast eingeliefert. Er ist der Spezialist für problematische Geburten, er steht aber auch unter Mordverdacht und trotz ihrem kritischen Zustandes kann sie das ermitteln einfach nicht lassen, sehr zum Missfallen ihres Mannes Arthur.

Mit Schirm, Charme und Kanone ist der vierte Band der Krimiserie um Rosy und Arthur Escroyne. Vorwissen ist allerdings nicht nötig, für mich war es das erste Buch aus der Reihe und ich hatte nicht das Gefühl etwas zu verpassen. Aber ich werde die Anderen bestimmt auch noch lesen.

Das Buch biete eine kurzweilige Krimiunterhaltung und zumindest mir ist die Lösung des Falles bis zum Schluss verschlossen geblieben, auch wenn ich an manchen Stellen ein wenig schneller war als die Frau Inspektor. Das Buch kommt ohne viel Blut und rasante Verfolgungsszenen aus. 90% der Zeit wird einfach geredet und dennoch ist es spannend und man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht, nicht nur mit dem Fall, sondern auch mit Rosy und ihrer Schwangerschaft.

Nicht so richtig sympathisch war mir der Erzähler Arthur Escroyne, vor allem dann, wenn er sich in Liebesbetrachtungen seiner „Schwertlilie“ verliert. Aber auch wenn mir das menschlich eher unsympathisch ist, hat es doch etwas Amüsantes darüber zu lesen und im Laufe der Zeit, gewinnt man ihn dann doch irgendwie lieb.

Fazit:
Eine gut gemachte Krimiunterhaltung, die bei mir Lust auf mehr geweckt hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gemütlicher viktorianischer Krimi

Callander Square
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Am Callander Square wird eine grausame Entdeckung gemacht. Gärtner graben zwei Babyleichen aus. Inspektor Pitt ist sich sicher, die Mutter muss zu den Bewohnern des Callander Square gehören, wahrscheinlich ...

Am Callander Square wird eine grausame Entdeckung gemacht. Gärtner graben zwei Babyleichen aus. Inspektor Pitt ist sich sicher, die Mutter muss zu den Bewohnern des Callander Square gehören, wahrscheinlich eine Dienstbotin. Seine Frau Charlotte und ihre Schwester begeben sich auch auf Spurensuche, doch sie setzen bei der feinen Gesellschaft an.

Callander Square ist ein gut gemachter Rätselkrimi. Der Kreis der Verdächtigen ist von Anfang an überschaubar, der Leser bekommt sämtliche Informationen, die der Inspektor auch hat, zwischendurch sogar ein paar mehr. Man kann sich also wunderbar als Kriminalist versuchen und es bleibt auch bis zum Ende spannend.

Die feine Gesellschaft ist mal wieder wunderbar getroffen, der Klatsch und Tratsch, die geheimen Gefühle und Gelüste und der Standesdünkel. Inspektor Pitt und seine Frau halten sich dabei im Hintergrund und überlassen den Verdächtigen die Bühne, eine angenehme Abwechslung zu dem heute doch eher üblichen problembeladenen Ermittler, dessen Privatleben nur allzu oft den Fall in den Hintergrund treten lassen. Daher ist es auch absolut zweitrangig, dass es sich bei Callander Square um den zweiten Teil mit Inspektor Pitt handelt. Man hat zu keiner Zeit das Gefühl, dass Informationen fehlen.

Schade allein ist das etwas abrupte Ende nach der Auflösung des Falles. Hier hat mir ein kleiner Nachklang gefehlt.
Die Stimme von Karl H. Tafel ist angenehm und passend ohne durch etwas Besonderes hervorzustechen.

Fazit
Absolut empfehlenswert für Freunde des britischen Rätselkrimis und solche die es werden sollen.