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Veröffentlicht am 12.02.2020

Auris

Auris
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Jula ist Podcaasterin und betreibt einen Podcast über True Crime Stories und Justizirrtümer. Auslöser für diese Tätigkeit ist ein traumatisches Urlaubserlebnis: Jula wurde im Urlaub vergewaltigt. Angeblich ...

Jula ist Podcaasterin und betreibt einen Podcast über True Crime Stories und Justizirrtümer. Auslöser für diese Tätigkeit ist ein traumatisches Urlaubserlebnis: Jula wurde im Urlaub vergewaltigt. Angeblich und entgegen ihrer Meinung war der Täter ihr Bruder, welcher sich kurz nach der Tat erhängt hat. Jula arbeitet derzeit ganz fasziniert an dem Fall von Matthias Hegel, genannt Auris. Hegel war der beste akustischer Profiler von ganz Deutschland und sitzt derzeit im Gefängnis, da er eine Obdachlose ermordet haben soll. Einige Indizien sprechen allerdings gegen dessen Schuld. Jula beginnt entgegen aller Warnungen zu ermitteln und bringt damit ihren Halbbruder in große Lebensgefahr.

Vincent Klieschs Thriller basiert auf einer Idee von Sebastian Fitzek und wurde wirklich gut umgesetzt. Als Leser wird man bereits im Prolog von der Handlung gefesselt und mitgerissen. Aufgrund des flüssigen Schreibstils und der kurzen Kapitel konnte ich das Buch kaum noch zur Seite legen. Bis zu jener Szene in der alten Klinik war die Handlung unvorhersehbar, spannend und sehr raffiniert gestaltet. Allerdings folg noch eine weitere Wendung, welche die Handlung dann leider sehr konstruiert und unglaubwürdig erscheinen lässt. Dies ist unglaublich schade, da mir das Buch bis zum Aufeinandertreffen von Hegel und seiner Schwiegermutter sehr gut gefallen hat. Auch das offene Ende konnte mich überhaupt nicht überzeugen und hat mich ratlos zurückgelassen. Gerade das Ende wirft viele Fragen auf, statt dass es diese beantwortet. Leider haben diese zwei Szenen den ansonsten perfekter Thriller etwas kaputt gemacht.

FAZIT:
„Auris“ ist ein beinahe perfekter Thriller, der fesselt, mitreißt und zahlreiche actiongeladene Szenen bietet. Leider haben wird die Handlung zum Ende des Buches unglaubwürdig und die letzte Wendung wirkt sehr konstruiert. Zudem konnte mich das Ende nicht überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.01.2020

Liebes Kind

Liebes Kind
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En Rettungswagen kommt zum Einsatzort. Dort finden sie eine angefahrene Frau, aber keinen Unfallfahrer. Neben der Frau sitzt ein kleines Mädchen, welches scheinbar die Tochter des Unfallopfers ist. Die ...

En Rettungswagen kommt zum Einsatzort. Dort finden sie eine angefahrene Frau, aber keinen Unfallfahrer. Neben der Frau sitzt ein kleines Mädchen, welches scheinbar die Tochter des Unfallopfers ist. Die Frau wird im Krankenhaus notoperiert und das Mädchen von Pflegern und Polizisten angehört um herauszufinden, ob es eine Familie gibt, welche über den Unfall verständigt werden muss. Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass etwas nicht stimmt und es sich bei der verletzten Frau um Lena, eine seit mehr als zehn Jahren vermisste Studentin handelt. Als dann auch noch eine abgeriegelte Hütte mit der Leiche eines Mannes und einem kleinen Jungen gefunden wird, ist klar, dass die Ermittler einem der größten Verbrechen auf der Spur sind.

Romy Hausmanns Thriller ist für mich ein komplett neues Leseerlebnis, das ich so noch nicht kannte. Das aktuelle Geschehen und die Erlebnisse in der Hütte werden aus drei Perspektiven (jener der verletzten Frau, die Perspektive des Mädchens vom Unfallort und jene des Vaters der vermissten Studentin) erzählt. Dies wird zusätzlich mit Zeitungsartikeln gespickt. Durch diese Erzählweise bleibt die Spannung durchgehend hoch. Zahlreiche überraschende und unvorhersehbare Wendungen konnten mich komplett begeistern und überzeugen. Einzig im Mittelteil (als das Mädchen zu ihrem Großvater zieht) gab es ein paar Längen, welche das Hörvergnügen etwas getrübt haben.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und unfassbar menschlich. Besonders überzeugen konnten mich die drei Hauptprotagonisten, aus deren Sicht die Handlung geschildert wird. Das Mädchen Hanna ist in der Hütte aufgewachsen und hat ihr Wissen ausschließlich aus Büchern, sie ist sozial unbeholfen aber sehr intelligent. Das Entführungsopfer ist stark traumatisiert und lehnt psychiatrische Hilfe ab. Sie versucht sich anfangs in ihr Leben zurück zu kämpfen, resigniert hier allerdings. Die Frau ist von Ängsten, Mutlosigkeit und fehlendem Lebenswillen geprägt. Und Lenas Vater, welcher alles tun würde um das Schicksal seiner Tochter zu erfahren. Er ist jähzornig, zweifelt an der Polizei und seine Ehe droht zu zerbrechen. Alle diese Entwicklungen und Charakter erscheinen unfassbar authentisch und man kann sich bei ausnahmslos jedem vorstellen, dass dies in Wirklichkeit ebenfalls so wäre.

Ich habe das Hörbuch gehört und finde, dass ausnahmslos alle drei Sprecher die Idealbesetzung sind. Sie können die Gefühle sehr gelungen transportieren, wodurch die Charaktere äußerst authentisch erscheinen. Besonders gut gefiel mir die Sprecherin der entführten Frau, da diese den fehlenden Lebensmut und die Resignation so gut darstellen konnte, dass ich stellenweise richtige Gänsehaut bekam.

FAZIT:
„Liebes Kind“ ist ein komplett neuer aber unfassbar gelungener Thriller, welcher vor allem durch die schockierenden Offenbarungen und die authentischen Protagonisten überzeugt. Da es im Mitelteil ein paar Längen gab, vergebe ich 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 28.01.2020

Tod und kein Erbarmen

Tod und kein Erbarmen
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Ein kleines Mädchen verschwindet spurlos. Die Polizei ermittelt und geht von einer Entführung aus, allerdings werden weder das Mädchen noch Hinweise auf den Täter gefunden. Die Familie des Mädchens ist ...

Ein kleines Mädchen verschwindet spurlos. Die Polizei ermittelt und geht von einer Entführung aus, allerdings werden weder das Mädchen noch Hinweise auf den Täter gefunden. Die Familie des Mädchens ist lange Zeit zwischen Hoffen und Bangen und findet zehn Jahre nach dem Verschwinden einen neuen Hinweis. Die Cousine des Mädchens informiert Kriminalhauptkommissar Donner über die neue Erkenntnis, doch dieser glaubt ihr nicht und schickt sie weg. Tags darauf steht er selbst unter Mordverdacht.



Elias Hallers Schreibstil ist flüssig, fesselnd und bildgewaltig. Mich konnte die Handlung bereits von der ersten Seite an mitreißen und in ihren Bann ziehen und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Im Buch finden sich zahlreiche unerwartete Wendungen, Offenbarungen und Geheimnisse, welche den Leser regelmäßig in die Irre führen. Ich war komplett auf dem Holzweg und daher konnte mich die glaubwürdige aber komplett unerwartete Wendung mehr als überraschen und begeistern. Mein einziger Kritikpunkt sind die zahlreichen Perspektivenwechsel. Diese erhöhen zwar die Spannung, bis sie beinahe nervenzerreißend wird, aber sie haben mich oftmals auch etwas verwirrt und meinen Lesefluss gestockt. Ich hätte mir weniger unterschiedliche Perspektiven gewünscht.

Die einzelnen Protagonisten sind Authentisch und äußerst facettenreich. Beinahe jeder der Charaktere verbirgt ein Geheimnis, welches erst im Laufe des Buches offenbart wird. Ich habe selten einen Thriller mit derart gut ausgearbeiteten und interessanten Protagonisten gelesen.



FAZIT:
„Tod und kein Erbarmen“ ist ein unfassbar spannender und mitreißender Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen konnte. Ein besonderes Highlight sind die authentischen und facettenreichen Charaktere. DA mich die zahlreichen unterschiedlichen Perspektiven hin und wieder etwas verwirrt und meinen Lesefluss beeinträchtigt haben, vergebe ich 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 27.01.2020

Die Tochter der Bettlerin

Die Tochter der Bettlerin
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Anna ist die Tochter einer Bettlerin und daher zu ebendiesem Schicksal berufen. Als ihre Mutter sie zur Prostitution zwingen will, beschließt Anna zu fliehen. Durch einen Zufall erhält sie eine Anstellung ...

Anna ist die Tochter einer Bettlerin und daher zu ebendiesem Schicksal berufen. Als ihre Mutter sie zur Prostitution zwingen will, beschließt Anna zu fliehen. Durch einen Zufall erhält sie eine Anstellung bei der ranghohen Familie Trenk, deren Sohn Friedrich der Leibgardist des Königs ist. Anna verliebt sich in Friedrich, dach dieser hat bereits sein Herz an Amalie, die Schwester des Königs, verloren. Als der König davon erfährt gerät Friedrich in Gefangenschaft. Doch auch Anna verliert ihre Anstellung und heuert notgedrungen bei der preußischen Armee an. Sie beschließt Friedrich zu retten, doch auch Amalie kämpft für dessen Freiheit.

Nora Bergers Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich daher schnell und einfach lesen. Die Autorin beschreibt viele Szenen sehr bildgewaltig und ermöglicht dem Leser daher ein Eintauchen in die Handlung. Dies ist allerdings von vielen Zufällen geprägt und wirkt daher oftmals etwas konstruiert. Gerade, dass Anna sich als Mann und schwanger in die Armee einschleust und dies dank zahlreicher Zufälle nicht entdeckt wird, hat mich etwas gestört. Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen, da die Autorin zahlreiche geschichtliche Fakten geschickt in die Handlung einbaut. Als Leser kann man den Großteils authentischen Kampf zweier liebenswerter, wenn auch sehr unterschiedlicher Frauen für ihre große Liebe verfolgen.

FAZIT:

„Die Tochter der Bettlerin“ ist ein gut recherchierter geschichtlicher Roman, welcher vor allem durch liebenswerte Hauptprotagonistinnen und einen bildlichen Schreibstil überzeugt. Da mir einige Zufälle allerdings zu konstruiert wirkten und dadurch die Glaubwürdigkeit der Handlung stellenweise etwas einbricht, vergebe ich 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.01.2020

Spätsommermord

Spätsommermord
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Anna Vesper zieht gemeinsam mit ihrer Tochter Agnes, deren Verhältnis sehr angespannt ist, aufs Land. Grund hierfür ist einerseits der Tod ihres Exmannes und andererseits ein neuer Posten als Polizeichefin. ...

Anna Vesper zieht gemeinsam mit ihrer Tochter Agnes, deren Verhältnis sehr angespannt ist, aufs Land. Grund hierfür ist einerseits der Tod ihres Exmannes und andererseits ein neuer Posten als Polizeichefin. Annas Vermieterin hat vor mehr als zwanzig Jahren ihren Sohn bei einem tragischen Unfall verloren, allerdings zweifelt sie an den offiziellen Ermittlungsergebnissen. Sie weckt Annas Interesse an dem Fall und Anna beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, was vielen Dorfbewohnern sauer aufstößt. Anna hat schnell den Verdacht, dass etwas vor ihr verborgen wird und dieser Verdacht erhärte sich, als eine Leiche auftaucht.

Anders De La Mottes Schreibstil ist fesselnd und sehr kurzweilig. Das Hörbuch konnte mich von der ersten bis zur letzten Minute fesseln und mitreißen. Besonders gut haben mir einerseits die unglaublich sympathische Hauptprotagonistin Anna und andererseits die abwechselnden Kapitelaus Gegenwart und Vergangenheit gefallen. Letztere haben die Spannung ungemein gesteigert und durchgehend sehr hoch gehalten. Als Hörer kann man das Hörbuch kaum pausieren, da man unbedingt erfahren will, was mit Simon geschehen ist. Einzig das Ende hat mich persönlich nicht ganz überzeugt, da einige Fragen unbeantwortet bleiben.

Antja Thiele ist die Hörbuchsprecherin. Anfangs hatte ich ein paar Schwierigkeiten mich auf ihre Betonungen und Art zu Lesen einzulassen, dies ist mir im Laufe des Hörbuchs aber immer besser gelungen. Letztendlich hat mir ihre Art das Hörbuch vorzutragen relativ gut gefallen, auch wenn sie es nicht geschafft hat jedem Protagonisten seinen eigenen und unverwechselbaren Charakter zu verleihen.

FAZIT:
„Spätsommermord“ ist ein fesselndes und mitreißendes Hörbuch, welches sehr geschickt zwei Handlungsstränge (Vergangenheit und Gegenwart) verbindet. Da mir ein paar Fragen zu viel offen bleiben und die Sprecherin nicht ganz überzeugt, vergebe ich 4 Sterne!

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