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Veröffentlicht am 30.07.2019

Die Leben der Elena Silber

Die Leben der Elena Silber
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Die in Russland geborene Jelena musste schon früh den Verlust ihres Vaters verkraften und gemeinsam mit ihrer Mutter und dem älteren Bruder fliehen. Sie gründet ihre eigene Familie, heiratet und bekommt ...

Die in Russland geborene Jelena musste schon früh den Verlust ihres Vaters verkraften und gemeinsam mit ihrer Mutter und dem älteren Bruder fliehen. Sie gründet ihre eigene Familie, heiratet und bekommt fünf Kinder. In der Zeit des zweiten Weltkriegs verschwindet ihr Mann und eine Tochter stirbt. Von da an muss sich Jelena gemeinsam mit ihren vier Töchtern nach Deutschland durchschlagen und von vorne beginnen. Jahre später begibt sich ihr Enkel Konstantin auf die Suche nach der Geschichte seiner Oma.

Alexander Osang konnte mich mit der ersten Seite in den Bann der Handlung ziehen. Sein Schreibstil ist flüssig, fesselnd und wortgewaltig. Zudem lässt der Autor geschichtliche Geschehnisse sehr gelungen in die Handlung einfließen und lässt diese dadurch besonders glaubwürdig und authentisch erscheinen. Im Buch finden sich vier unterschiedliche Handlungsstränge in verschiedenen Zeitebenen. Die Verbindung zwischen diesen hat mir sehr gut gefallen und konnte mich wirklich begeistern und überzeugen. Ich fand die Handlung, vor allem jene um Jelena, Großteils sehr spannend und mitreißend, allerdings fanden sich hin und wieder auch einige Längen und langatmige Passagen im Buch. Es finden sich viele emotionale und bedrückende Themen im Buch, so beispielsweise ein Kindstod, Krieg, Flucht, Verlust und die ständige Angst um das nackte Überleben. Dennoch konnten mich diese Emotionen nicht wie erhofft ergreifen und berühren, was vermutlich an der nüchternen Auffassung Jelenas gegenüber den Ereignissen lag. Dies fand ich sehr schade, da ich mich gerne von Emotionen berühren lasse und meiner Meinung nach hier zu viel Potenzial verschenkt wurde.

Die einzelnen Protagonisten wirken authentisch und gut ausgearbeitet. Es finden sich viele unterschiedliche Charaktere im Buch, aber mithilfe eines Familienstammbaums kann der Leser problemlos den Überblick behalten. Ausnahmslos alle Protagonisten waren faszinierend und ich habe ihre Erlebnisse daher gerne und begeistert verfolgt. Vor allem die Geschehnisse rund um die Flucht und Kriegserlebnisse von Jelena und ihren Töchtern konnten mich komplett begeistern, aber auch Konstantins Recherchen und die Demenzerkrankung seines Vaters waren beim Lesen sehr beeindruckend. Etwas Schade fand ich, dass ausgerechnet die faszinierendste Protagonistin Jelena oftmals sehr emotionslos und unnahbar gewirkt hat, wodurch mich ihre Emotionen nicht ergreifen konnten.

FAZIT:
„Die Leben der Elena Silber“ ist ein gelungener Roman, der faszinierende Protagonisten, gut recherchierte historische Geschehnisse und eine mitreißende Handlung perfekt verbindet. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch in unterschiedlichen Erzählsträngen verfasst ist, welche perfekt miteinander verbunden werden. Da es leider hin und wieder ein paar Längen gab und mich die Emotionen nicht so ergreifen konnten wie erhofft, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 22.07.2019

Heaven's End

Heaven's End – Wen die Geister lieben
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Jojo ist eine ganz gewöhnlich 15 Jährige. Sie besucht die Schule, hat Freunde, geht einem Hobby nach und schwärmt für einen Jungen. Aber halt! Habe ich gerade gewöhnlich gesagt? Jojo ist alles andere als ...

Jojo ist eine ganz gewöhnlich 15 Jährige. Sie besucht die Schule, hat Freunde, geht einem Hobby nach und schwärmt für einen Jungen. Aber halt! Habe ich gerade gewöhnlich gesagt? Jojo ist alles andere als gewöhnlich, denn sie kann die Geister ihrer verstorbenen Verwandten sehen und mit ihnen sprechen. Damit nicht genug. Sie wird auch auf Schritt und Tritt von zwei toten Wieseln begleitet. Jojo muss ihre Fähigkeit verbergen, da niemand davon erfahren darf. Doch eines Tages kehrt der mächtige Geist eines ehemaligen Dorfbewohners zurück und schwört Rache. Jojo steht vor einer schweren Entscheidung.

Kim Kestners Roman ist vor allem für Jugendliche und junge Erwachsene gedacht. Es gibt häufig Andeutungen zu aktuellen Prominachrichten oder Sozialen Medien, welche auf diese Zielgruppe abgestimmt sind. Dennoch kann man auch ohne ein solches Wissen der Handlung problemlos folgen. Anfangs werden vor allem Jojo und ihre besonderen Lebensumstände näher vorgestellt. Mir persönlich erschien dieser Teil leider etwas zu langgezogen. Dann nimmt die Handlung aber schnell an Fahrt auf und gewinnt an Spannung. Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen und ich hatte wirklich Freude damit.

Die einzelnen Protagnisten sind Großteils klischeehaft, wie beispielsweise der schwule beste Freund von Jojo, welcher nur Jungs und Klamotten im Kopf hat oder Jojos Vater, ein erfolgsloser Erfinder, welcher stets verwirrt wirkt und vom großen Durchbruch träumt. Mir persönlich haben mit Abstand die Geister der verstorbenen Verwandten am besten gefallen. Mit diesen musste ich oftmals mit schmunzeln.

„Heaven’s End- Wen die Geister lieben“ ist der erste Teil der Jugendbuchreihe rund um die pubertierende Jojo, ihre Familie, die Freunde und natürlich i.hre tote Verwandtschaft. Ich fand die Idee wirklich gut und auch die Umsetzung ist gelungen. Normalerweise lese ich Bücher aus anderen Genres, aber in diesem Fall freue ich mich schon auf die anderen Teile. Ich persönlich habe noch kein vergleichbares Buch gelesen und hatte daher wirklich große Freude damit.

FAZIT:
„Heaven’s End- Wen die Geister lieben“ hat eine wirklich neue Idee, die ich so noch nie gelesen habe. Auch die Umsetzung ist gelungen. Es gibt Szenen zum Schmunzeln, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Da Jojo erst 15 Jahre alt ist, spielt auch das Thema der ersten Liebe eine große Rolle, ohne dabei kitschig zu werden. Da mir persönlich der Einstieg etwas zu spät an Fahrt aufgenommen hat, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Algorithmus

Algorithmus
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Richard Tackert und sein Team haben einen neuen und äußerst kniffligen Fall: Ein Mann wurde ermordet und es finden sich viele Verdächtige und Motive, allerdings lässt sich der entscheidende Hinweis nicht ...

Richard Tackert und sein Team haben einen neuen und äußerst kniffligen Fall: Ein Mann wurde ermordet und es finden sich viele Verdächtige und Motive, allerdings lässt sich der entscheidende Hinweis nicht finden. Doch damit nicht genug, denn auch Richards Chef erschwert die ohnehin erfolgslosen Ermittlungen. Das Ermittlerteam steht vor der Frage, ob eine große Wohnbaugesellschaft hinter dem Mord steckt oder hat der Mord einen privaten oder beruflichen Hintergrund? Gerade, als niemand weiter weiß, spielt Richard der Zufall in die Hände.

Wolfgang Glagla hat erneut einen fesselnden, kurzweiligen und humorvollen Kriminalroman verfasst, der seine Leser gut unterhält. Da auf unnötige Details und Beschreibungen verzichtet wird und nur die wichtigsten Ermittlungen beschrieben werden, liest sich der Roman sehr schnell. Mich konnte die Handlung schnell fesseln und diese Spannung wurde bis zum Ende aufrecht erhalten. Im Buch finden sich zudem ein paar Wendungen, welche mich wirklich überraschen konnten und die Spannung zusätzlich hoch gehalten haben. Allerdings waren mir persönlich die Auflösung und das Motiv leider zu vorhersehbar.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und vor allem Richard Tackert ist liebenswert wie in allen Bänden. Ich habe immer große Freude beim Lesen, da die bunt zusammengewürfelte Ermittlertruppe rund um Richard Tackert einfach sympathisch ist und die ein oder andere humorvolle Spitze nie fehlen darf. Ich hoffe auf viele weitere Fälle für dieses Team.

„Algorithmus“ ist der mittlerweile achte Fall für Richards Team. Ich habe beinahe alle Vorgängerbände gelesen und fühlte mich von ausnahmslos jedem Band gut unterhalten. Auch der aktuelle kriminalroman verbindet Spannung und Humor und erscheint sehr kurzweilig. Da die Handlung nicht aufeinander aufbaut können die einzelnen Bände auch eigenständig gelesen werden. Allerdings empfehle ich dennoch die Reihenfolge, da man in jedem Band auch etwas zu Richards Privatleben erfährt.

FAZIT:
„Algorithmus“ ist ein kurzer Kriminalroman, der sowohl Spannung als auch Humor hat und sehr kurzweilig erscheint. Besonders überzeugen konnten mich Richard Tackert und sein sympathisches Team. Da mir persönlich das Motiv ab der Hälfte des Buches zu offensichtlich war, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.07.2019

Falling fast

Falling Fast
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Hailee hat sich seit geraumer Zeit zu Hause verkrochen und viel zu viel vom Leben verpasst. Sie beschließt mutig zu sein und beginnt einen Roadtrip. Dabei lernt sie Chase kennen, der ihre Pläne komplett ...

Hailee hat sich seit geraumer Zeit zu Hause verkrochen und viel zu viel vom Leben verpasst. Sie beschließt mutig zu sein und beginnt einen Roadtrip. Dabei lernt sie Chase kennen, der ihre Pläne komplett über den Haufen wirft. Chase löst einerseits Gefühle in Hailee aus, vor denen sie sich gefürchtet hat und andererseits droht er ihrem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Bianca Iosivonis Schreibstil ist flüssig und emotionsgeladen. Normalerweise lese ich nur äußerst selten Bücher dieses Genres, aber „Falling fast“ hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung. Im Buch wechseln sich immer Kapitel rund um Hailee und Chase ab. Dies ermöglicht einerseits zwei unterschiedliche Sichtweisen auf ein und die andere Situation und andererseits lernt der Leser dadurch beide Protagonisten besser kennen. Die Autorin schafft es die Emotionen sehr authentisch zu beschreiben, wodurch sie mich beim Lesen erreichen und berühren konnten. Dennoch war mir persönlich der Mittelteil, also die Annäherung zwischen Hailee und Chase, etwas zu langatmig. Das Ende hingegen konnte mich komplett begeistern, auch wenn es Großteils etwas vorhersehbar war.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und konnten mich überzeugen. Da der Leser vor allem Chase und Hailee besser kennen lernt und in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen kann, waren mir diese Charaktere besonders sympathisch. Bianca Iosivonis Hauptprotagonisten wirken äußerst glaubwürdig, da ihre Emotionen unglaublich greifbar und berührend beschrieben sind.

FAZIT:
„Falling fast“ ist ein berührender Roman, der vor allem durch die großen Emotionen und liebenswerten Hauptprotagonisten überzeugen kann. Da mir persönlich der Mittelteil etwas zu lange und zu ausführlich beschrieben war, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 02.07.2019

Silent victim

Silent Victim
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Emma ist glücklich verheiratet und liebevolle Mutter. Was niemand ahnt: sie hat ihren früheren Lehrer, welcher sie als Schülerin missbraucht hat, getötet und auf ihrem Grundstück vergraben. Als sie umziehen ...

Emma ist glücklich verheiratet und liebevolle Mutter. Was niemand ahnt: sie hat ihren früheren Lehrer, welcher sie als Schülerin missbraucht hat, getötet und auf ihrem Grundstück vergraben. Als sie umziehen will, beginnt Emma nach der Leiche zu graben, doch diese ist verschwunden. Emma weiht ihren Mann in ihre Vergangenheit ein und dieser muss sich bald die Frage stellen, ob Emmas Geschichte der Wahrheit entspricht.

Caroline Mitchell hat ein fesselndes Verwirrspiel verfasst, bei dem der Leser nie weiß, wer die Wahrheit sagt und wer lügt. Anfangs lernt man Emma und ihre Lebensumstände näher kennen, wodurch die Spannung leider erst nach mehreren Kapiteln aufgebaut wird. Hierbei hat mir besonders gut gefallen, dass sich Kapitel rund um die unterschiedlichen Protagonisten abwechseln und somit verschiedene Sichtweisen auf ein und dieselbe Situation ermöglicht werden. Die Spannung wird zusätzlich gesteigert, indem sich zwei Handlungsstränge rund um die Vergangenheit und die Gegenwart abwechseln und äußerst gelungen miteinander verbunden werden. Ab dem Moment, in welchem die Spannung aufgebaut wird, kann sie durchgehend hoch gehalten und durch die ein oder andere unerwartete Wendung immer wieder gesteigert werden. Mich konnten vor allem der Showdown und die schlüssige Auflösung wirklich überraschen und begeistern.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und wirklich facettenreich. Zu Beginn denkt man, die einzelnen Protagonisten zu kennen. Allerdings muss man sein Bild immer wieder ändern und zweifelt selbst oft, ob der Protagonist die Wahrheit sagt oder etwas verbirgt. Besonders überzeugen konnte mich die Darstellungen von Emmas psychischen Problemen und ihrer Essstörung, da beides sehr glaubwürdig beschrieben war.

FAZIT:
„Silent victim“ baut erst nach einigen Kapiteln Spannung auf, dann kann diese aber durchgehend sehr hoch gehalten werden. Mich konnten vor allem das Verwirrspiel, der Showdown und die Auflösung überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!