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Veröffentlicht am 23.06.2019

Die junge Frau und die Nacht

Die junge Frau und die Nacht
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Thomas ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der seiner Heimat nach einem tragischen Vorfall den Rücken gekehrt hat. Aufgrund des Drängens seines besten Freundes Maxime reist er für ein Jubiläumstreffen ...

Thomas ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der seiner Heimat nach einem tragischen Vorfall den Rücken gekehrt hat. Aufgrund des Drängens seines besten Freundes Maxime reist er für ein Jubiläumstreffen seiner Schule zurück in die französische Heimat. Sofort wird er von schmerzhaften Erinnerungen heimgesucht, denn seine damalige Liebe Vinca ist vor fünfundzwanzig Jahren spurlos verschwunden und Thomas hat damals ein schlimmes Verbrechen begangen. Jetzt droht ihn seine Vergangenheit einzuholen, denn es scheint, als wäre ihm jemand auf die Schliche gekommen und droht mit Rache. Thomas und Maxime beginnen zu Vincas Verschwinden zu recherchieren und geraten dabei in ein großes Netz aus Lügen und Intrigen.

Guillaume Musso überzeugt mit einem stilistisch sehr ansprechenden Schreibstil, der sowohl hohe Spannung als auch ansprechende Landschaftsbeschreibungen bietet. Der Autor schafft es bereits im Prolog Spannung aufzubauen und diese durchgehend zu halten. Mithilfe vieler unerwarteter Wendungen kann die Spannung immer wieder erhöht werden. Besonders gut gefällt mir, dass sich Kapitel rund um Thomas, die Geschehnisse in der Vergangenheit und damals beteiligte Protagonisten abwechseln. Dies steigert einerseits die Spannung und andererseits kann der Leser dadurch alle Motive und den Tathergang besser verstehen. Mein einziger Kritikpunkt sind die zahlreichen Epiloge. Diese haben sich meiner Meinung nach etwas in die Länge gezogen und ich persönlich hätte diese nicht gebraucht. Dadurch ist leider meine Freude über die vorherige Handlung und die überraschende Auflösung etwas abgeflaut.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und sehr facettenreich. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser immer mehr über die Vergangenheit und Geheimnisse der Charaktere und kann dadurch deren Handeln und Motive besser verstehen. Dennoch haben mich einige Offenbarungen wirklich überrascht und schockiert. Aufgrund eigener Probleme, Ängste und Sorgen wirkten die Protagonisten sehr menschlich. Dadurch haben mich die Charaktere komplett in ihren Bann gezogen und ich musste ständig weiterlesen um zu erfahren, was mit Vinca geschehen ist.

FAZIT:
„Die junge Frau und die Nacht“ ist mein erstes Buch von Guillaume Musso und ich verstehe, dass so viele Leser von diesen begeistert sind. Mich konnten sowohl der Schreibstil als auch die authentischen Protagonisten restlos überzeugen. Da mir persönlich die Epiloge etwas zu viel des Guten und langatmig waren, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 20.06.2019

All die unbewohnten Zimmer

All die unbewohnten Zimmer
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Vier sehr unterschiedliche Menschen, mit verschiedenen Berufen, Abstammungen und Werdegängen, versuchen mit ihren ganz eigenen Methoden mehrere Mordfälle aufzuklären. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings ...

Vier sehr unterschiedliche Menschen, mit verschiedenen Berufen, Abstammungen und Werdegängen, versuchen mit ihren ganz eigenen Methoden mehrere Mordfälle aufzuklären. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings äußerst schwer, da ihnen immer wieder von den unterschiedlichsten Seiten Steine in den Weg gelegt werden.

Friedrich Anis Schreibstil ist anspruchsvoll, stilistisch sehr gelungen und mit einer Prise Humor. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen, da der Lesefluss durchgehend gehalten werden kann. Mich persönlich konnten vor allem die humorvollen Szenen komplett überzeugen, da sie mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch jene hochaktuellen Themen, die im Buch aufgegriffen werden und den Leser zum Nachdenken anregen, fand ich wirklich gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass „all die unbewohnten Zimmer“ ein anspruchsvoller Kriminalroman ist, der sich nicht so schnell nebenher lesen lässt und die volle Aufmerksamkeit durch den Leser braucht. Hin und wieder habe ich mich nicht so auf die Handlung konzentriert und fand sie dann so verwirrend, dass ich nochmal den vorherigen Teil lesen musste. Da ich normalerweise wenig anspruchsvolle Literatur, sondern vorrangig Unterhaltungsliteratur lese, fand ich diese Abwechslung wirklich gelungen. Auch die Verbindung mit dem Kriminalfall fand ich äußerst gelungen und gut gemacht.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch sind leider die Protagonisten. Niemand konnte mich komplett überzeugen, obwohl der Autor sehr bemüht war jedem von ihnen seine Eigenheiten zu verpassen. Durch ihre Ängste wirken die Protagonisten zwar authentisch, aber dennoch wurde mir leider niemand wirklich sympathisch, was zur Folge hatte, dass mich die Handlung nicht komplett begeistern konnte.

FAZIT:
„All die unbewohnten Zimmer“ ist kein typischer Kriminalroman, in welchem ein Fall gelöst wird und der Leser gut unterhalten wird. Dieses Buch geht tiefer und regt den Leser zum Nachdenken an. Besonders der Schreibstil und die kritische Behandlung von aktuellen Themen konnten mich überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 20.06.2019

Die Betrogene

Die Betrogene
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Die Polizistin Kate hat kaum soziale Kontakte. Der einzige Mensch, der ihr wirklich wichtig ist, ist ihr Vater. Doch dieser wird in seinem Haus brutal ermordet. Da Kate den Ermittlern in dem Dorf nicht ...

Die Polizistin Kate hat kaum soziale Kontakte. Der einzige Mensch, der ihr wirklich wichtig ist, ist ihr Vater. Doch dieser wird in seinem Haus brutal ermordet. Da Kate den Ermittlern in dem Dorf nicht vertraut, beteiligt sie sich an den Recherchen rund um den Tod ihres Vaters. Doch dabei kommt sie einem schockierenden Geheimnis auf die Spur und gerät selbst in Gefahr.

Charlotte Links Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Die Autorin konnte mich bereits mit dem Prolog in den Bann der Handlung ziehen und schnell Spannung aufbauen. Leider konnte sie diese nicht durchgehend halten und es fanden sich einige etwas langatmige Passagen im Buch. Dies lag vor allem an den Perspektivenwechsel und den zum Teil etwas ausschweifenden Beschreibungen. Allerdings gelingt es Charlotte Link die Spannung nach diesen Passagen wieder schnell aufzubauen und dann sehr hoch zu halten. In den anderen Kriminalromanen der Autorin war ich von der Auflösung immer überrumpelt und richtig überrascht. Dies war in diesem Buch leider nicht ganz der Fall. Die Auflösung war zwar schlüssig und wirklich gut, aber einige Wendungen waren mir persönlich zu vorhersehbar.

Ausnahmslos alle Protagonisten konnten restlos überzeugen. Sie wirkten alle äußerst menschlich und durch ihre Ängste, Schwächen und Sorgen sehr authentisch. Vor allem Kate konnte mich wirklich überzeugen und ich musste daher bis zum Ende mit ihr mitfiebern.

Ich habe bereits einige Bücher von Charlotte Link gelesen und ich bin ein großer Fan ihrer Kriminalromane. Dennoch finde ich, dass „die Betrogene“ nicht der beste Krimi der Autorin ist, da es leider einige Längen und vorhersehbare Wendungen gab. Dennoch hoffe ich auf viele weitere Bücher der Autorin!

FAZIT:
„Die Betrogene“ ist ein gelungener und lesenswerter Kriminalroman, der vor allem durch den flüssigen Schreibstil und die mitreißende Handlung überzeugen kann. Da mich andere Bücher der Autorin allerdings mehr begeistern konnten, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Leben mal sieben

Französisch von unten
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Arnaud ist ein kleines Fischerdorf in Frankreich, aber dort ist es alles andere als langweilig. Neben Streitereien unter einzelnen Dorfbewohnern und Beziehungsproblemen, gibt es auch einen weiteren Grund ...

Arnaud ist ein kleines Fischerdorf in Frankreich, aber dort ist es alles andere als langweilig. Neben Streitereien unter einzelnen Dorfbewohnern und Beziehungsproblemen, gibt es auch einen weiteren Grund für einen Aufschrei: Die Kirche und der Kindergarten sollen geschlossen und durch ein Bordell ersetzt werden. Aber so einfach geben sich einzelne Dorfbewohner nicht geschlagen. Und dann gibt es ja auch noch Merlin, einen Straßenkater, welcher in kurzer Zeit seine sieben Leben verbraucht.

Wolfgang A. Gogolins Schreibstil ist unglaublich bildlich und atmosphärisch. Der Leser kann komplett in die Geschehnisse in Arnaud eintauchen und wird sofort von der Handlung in den Bann gezogen. Besonders gelungen finde ich, dass sich einzelne Handlungsstränge und Perspektiven abwechseln, diese werden allerdings sehr gelungen miteinander verknüpft. Leider waren mir dennoch ein paar Szenen etwas zu ausführlich beschrieben, wodurch diese langatmig wirkten.

Die einzelnen Protagonisten wirken sehr authentisch und glaubwürdig, was vor allem daran liegt, dass ihre Probleme sehr menschlich sind. Die Protagonisten kämpfen beispielsweise mit Beziehungsproblemen, Arbeitslosigkeit oder unerwiderter Liebe. Vor allem Juste war mir sehr sympathisch und ich finde sehr gelungen, wie der Autor Justes Gedankengänge in die Handlung einbaut. Aber auch der Handlungsstrang rund um den Kater Merlin und seine sieben Leben hat mir sehr gut gefallen. Ich habe bisher noch nie etwas Vergleichbares gelesen und finde, dass das Buch dadurch zu etwas ganz Besonderem wird.

FAZIT:
„Leben mal sieben“ überzeugt vor allem durch die bildgewaltigen und atmosphärischen Beschreibungen, welche beim Leser großes Kopfkino auslösen. Aber auch die äußerst authentischen Protagonisten und deren menschlichen Probleme fand ich sehr gelungen. Da mir persönlich ein paar Szenen zu ausführlich waren und dadurch etwas langatmig erschienen, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.06.2019

Unbarmherzig

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina ist Ermittlerin bei der Kripo München und erhält einen Cold Case Fall: In dem Dorf Altbruck wurden zwei Skelette gefunden. Es scheint, als wären die beiden während des zweiten Weltkriegs umgebracht ...

Gina ist Ermittlerin bei der Kripo München und erhält einen Cold Case Fall: In dem Dorf Altbruck wurden zwei Skelette gefunden. Es scheint, als wären die beiden während des zweiten Weltkriegs umgebracht worden. Gina beginnt mit den scheinbar unlösbaren Ermittlungen und bereits die Identifizierung der Toten gestaltet sich als äußerst schwierig. Eines der Skelette schient einer Frau aus dem Baltikum zu gehören und schnell wächst in Gina der Gedanke, dass es sich um eine Zwangsarbeiterin der nahegelegenen Munitionsherstellung handeln könnte.

Inge Löhnigs Schreibstil ist fesselnd und flüssig. Der Prolog baut sofort sehr große Spannung auf und macht große Lust aufs weiterlesen. Die Autorin konnte mich sehr schnell in den Bann der Handlung ziehen. Im Buch wechseln sich immer wieder Kapitel rund um die Ermittlungen zum Cold Case Fall und Kapitel aus Sicht einer Zwangsarbeiterin 1944 ab. Diese Wechsel hatten zur Folge, dass die Spannung hoch gehalten wurde und die Handlung besonders fesselnd erschien. Zudem gab es auch immer wieder Kapitel rund um Ginas Privatleben. Das fand ich persönlich allerdings sehr schade, da die Spannung dadurch immer wieder abfiel.

Die einzelnen Protagonisten sind äußerst authentisch und vielschichtig. Besonders Ginas Angst um die geistig behinderte Tochter ließ sie unfassbar menschlich und glaubwürdig erscheinen. Aber auch die anderen Charaktere konnten mich wirklich überzeugen und ich hatte große Freude beim Lesen des Buches. Zudem fand ich die Verbindung des Familiendramas und dem Schicksal der Zwangsarbeiter während des zweiten Weltkriegs sehr gelungen und fesselnd.

„Unbarmherzig“ ist bereits der zweite Fall für Kommissarin Gina Angelucci. Ich kenne den ersten Teil bisher nicht, konnte aber dennoch sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos bis zum Ende folgen. Im Buch gibt es neben dem eigentlichen Kriminalfall auch noch einen zweiten Handlungsstrang. Dieser behandelt das Thema, dass eine Stalkerin Gina ihr Familienglück missgönnt. Obwohl diese Handlung auf dem ersten Band basiert, wird alles ausreichend erklärt, so dass das Verständnis nicht beeinträchtigt wird. Dennoch hätte ich persönlich diesen zweiten Handlungsstrang nicht gebraucht, da dadurch die Spannung immer wieder etwas abgeflacht ist.

FAZIT:
„Unbarmherzig“ ist ein solider und lesenswerter Kriminalroman, dessen Spannung zwar hoch ist aber nie nervenzerreißend wird. Ich fand die Verbindung des Familiendramas mit dem Schicksal der Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg sehr gelungen und gut gemacht. Leider hat mir der Handlungsstrang rund um die Stalkerin nicht so gut gefallen, da dadurch die Spannung des eigentlichen Cold Case Falls immer wieder deutlich abfiel. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!