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Veröffentlicht am 07.05.2017

Maybe not ist eine gelungene und vor allem amüsante Novelle, die die alles andere als gewöhnliche Liebesgeschichte zweier ebenso ungewöhnlicher Figuren erzählt.

Maybe not
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Maybe not ist eine gelungene, schnell gelesene, wirklich fesselnde und vor allem sehr amüsante Novelle, die zu lesen einfach Spaß macht. Wer Maybe Someday mochte, sollte sich die Geschichte von Warren ...

Maybe not ist eine gelungene, schnell gelesene, wirklich fesselnde und vor allem sehr amüsante Novelle, die zu lesen einfach Spaß macht. Wer Maybe Someday mochte, sollte sich die Geschichte von Warren und Bridgette demzufolge nicht entgehen lassen, denn es ist überaus interessant zu erfahren, wie ihr erstes Treffen aussah. Generell gibt es viele lustige Szenen, die einen zum Teil sogar laut auflachen lassen, beispielsweise als Warren und Bridgette seine Schwester besuchen.
Das gesamte Geschehen wird aus der Perspektive von Warren geschildert und es ist immer wieder schön eine solche Liebesgeschichte auch mal aus einem männlichen Blickwinkel mitzuerleben. Zumal Warren trotz seiner diversen Eigenarten, z.B. seiner Pornosucht, ein sehr liebenswerter Charakter ist, den man nicht zuletzt wegen seiner bedingungslosen Loyalität zu seinen Freunden einfach gern haben muss.

Er erkennt schnell, dass es einen Grund für Bridgettes aggressives und abweisendes Verhalten geben muss und bemüht sich hinter ihre kratzbürstige Fassade zu blicken. Es ist schön zu sehen, wie er sie ab und zu vor anderen verteidigt, da er der einzige ist, der tiefer blickt und versucht zu begreifen, wie sie tickt, wobei sie selbst für ihn hin und wieder ein Rätsel bleibt.

Natürlich fühlt er sich unter anderem wegen ihrer attraktiven äußeren Erscheinung zu ihr hingezogen und weil sie für ihn eine echte Herausforderung ist. Es ist ihm jedoch wichtig, dass sie beim Sex ebenfalls auf ihre Kosten kommt. Er denkt dabei also nicht nur an sein eigenes Vergnügen, was für Bridgette traurigerweise eine völlig neue Erfahrung ist, Warren dafür aber umso sympathischer macht.

Als Kerl findet er es selbstverständlich toll, dass eine so heiße Frau bereitwillig jede Nacht Sex mit ihm hat und würde sich nie darüber beklagen. Er würde sie allerdings auch auf einer anderen, nicht körperlichen Ebene gern besser kennenlernen. Mit der Zeit entwickelt er aufrichtige Gefühle für sie und ist ernsthaft an ihr interessiert.

Leider lässt Bridgette das aber zunächst nicht zu. Sie ist eine sehr komplizierte Figur und macht es einem durch ihr Verhalten anderen gegenüber manchmal sehr schwer sie gern zu haben. Dass Warren teilweise genau solche negativen Charakterzüge an ihr mag, kann man nicht immer nachvollziehen, doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und ihre Beziehung zueinander ist alles andere als gewöhnlich. Genau das macht sie ja so einzigartig und zu den beiden passt es irgendwie. Zum Glück gibt Warren also nicht auf und lässt sich nicht von ihren Zickereien abschrecken.

Fakt ist, dass Bridgette bisher kein besonders angenehmes oder leichtes Leben hatte und je mehr man über sie und ihre Vergangenheit erfährt, was nicht einfach ist, da sie nur selten etwas Persönliches von sich preisgibt, desto besser kann man sie verstehen. Im Grunde dienen all ihre Mauern nur dem Selbstschutz und es fällt ihr nach all den Enttäuschungen eben unheimlich schwer zu glauben, dass jemand sie schlicht um ihrer selbst willen lieben könnte. Sie hat bisher nie erfahren wie es sich anfühlt geliebt zu werden und zweifelt deshalb daran zu wissen, was Liebe ist oder selbst Liebe für jemand anderen empfinden zu können. Das tut einem sehr leid und es macht manche Reaktionen nachvollziehbarer. Ihr schlechtes Benehmen ist deshalb zwar trotzdem nicht immer gerechtfertigt, dieses Wissen macht es einem aber leichter ihr zu verzeihen.

Warren muss sie manchmal erst zu ihrem Glück zwingen, doch am Ende ist es für beide gut, dass er, wenn nötig, genau das tut und Bridgette nicht erlaubt ihn von sich zu stoßen. Er zeigt ihr, dass sie es verdient und wert ist geliebt zu werden. Der Schluss ist somit nicht nur passend, er bringt einen auch zum Schmunzeln und rundet ihre ungewöhnliche Liebesgeschichte perfekt ab.

Darüber hinaus gibt es einige heiße Sexszenen – deutlich mehr als in Maybe Someday. Sie sind toll geschrieben und vor allem notwendig, da ihre Beziehung anfangs nur aus Sex besteht. Dennoch hält sich die Erotik in Grenzen und es wird nicht jedes Mal detailliert beschrieben, wenn sie miteinander schlafen, das würde eindeutig den Rahmen sprengen.

Die Novelle beginnt noch vor dem Anfang von Maybe Someday und läuft dann parallel dazu weiter. Man muss jedoch keine spürbaren Wiederholungen bestimmter Szenen befürchten, denn Bridgette und Warren standen darin nicht im Mittelpunkt. Bekannte Szenen werden somit einfach übersprungen und nicht noch einmal beschrieben.

Man könnte Maybe not wohl schon vor Maybe Someday lesen, da zu Sydneys und Ridges Geschichte an sich bzw. in Bezug auf das Ende ihrer Liebesgeschichte keinerlei Spoiler enthalten sind. Einen Überraschungsmoment würde man sich allerdings verderben, daher sollte man die Novelle besser erst nach dem Roman lesen, sofern Interesse an letzterem besteht.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Töchter des Mondes – Cate ist ein toller Serienauftakt, dessen Handlung zwar eher ruhig, aber dennoch fesselnd ist und der mit einem interessanten Setting, sympathischen Hauptfiguren und einer authentischen Liebesgeschichte begeistern kann.

Töchter des Mondes - Cate
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Töchter des Mondes – Cate ist ein sehr gelungener Debutroman, bei dem sich alles um Hexen und ihre Fähigkeiten dreht, was eine willkommene Abwechslung zu Werwölfen, Vampiren und Co. darstellt.
Vor allem ...

Töchter des Mondes – Cate ist ein sehr gelungener Debutroman, bei dem sich alles um Hexen und ihre Fähigkeiten dreht, was eine willkommene Abwechslung zu Werwölfen, Vampiren und Co. darstellt.
Vor allem das Setting, das Jessica Spotswood erschaffen hat, ist besonders interessant. Die Handlung spielt kurz vor Anbruch des zwanzigsten Jahrhunderts, in einer alternativen Vergangenheit von Neuengland. Nachdem die Bruderschaft die Herrschaft der Hexen vor Jahren beendet hatte, setzt sie nun alles daran die Frauen klein zu halten und jede mögliche Hexe hart zu bestrafen. In ihren Augen sind alle Frauen schwach und sündhaft, weshalb sie sich ihnen sowie ihren Gesetzen zu unterwerfen haben und Bildung wird ihnen fast vollständig untersagt, damit sie gar nicht erst anfangen selbst zu denken. Jedes Wort der Bruderschaft macht einen total wütend und löst regelrecht Aggressionen aus, zumindest beim weiblichen Geschlecht. Niemand darf die Bruderschaft kritisieren und einige sehen nicht nur tatenlos zu wie die Bruderschaft unbarmherzig gegen, meistens unschuldige, Mädchen vorgeht, sondern liefern ihr selbst ihre eigenen Töchter aus.

Doch während man von der Bruderschaft nichts anderes erwartet, ist man zutiefst schockiert über die Skrupellosigkeit, mit der die Schwesternschaft vorgeht um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Ihr Ziel mag vertretbar, vielleicht sogar wünschenswert sein, ihr Weg dorthin ist es allerdings ganz sicher nicht. Sie schrecken wirklich vor nichts zurück um zu bekommen, was sie wollen, und opfern selbst ihre eigenen Mitglieder oder vollkommen unschuldige Menschen, wenn es zu ihrem Vorteil ist. Für ihre Scheinheiligkeit und Heuchlerei hasst man sie daher fast noch mehr als die Bruderschaft.

Glücklicherweise gibt es aber nicht nur schlechte Menschen in Töchter des Mondes – Cate, sondern auch solche, die man einfach lieben muss. Dazu zählt vor allem Finn, der sich, im Gegensatz zu fast allen anderen Männern in Chatham, der Bruderschaft nicht widerstandslos beugt. Finn ist das genaue Gegenteil davon, wofür man ihn sofort liebt. Er würde nicht tatenlos zusehen, sondern für seine Mutter sowie seine kleine Schwester Clara – und Cate – töten und sofort mit ihnen fliehen, falls man sie der Hexerei anklagen würde. Er ist nicht nur sehr klug, sondern ebenso mutig. Er steht für das Richtige ein statt sich einfach dem Willen anderer zu unterwerfen und beschützt die, die er liebt.

Die eigentliche Hauptfigur Cate ist von Anfang an sehr sympathisch, insbesondere weil sie sich so aufopferungsvoll um ihre Schwestern kümmert und alles tut um sie zu schützen, selbst wenn diese das nicht immer zu schätzen wissen. Dass die große Verantwortung, die ihre Mutter ihr aufgeladen hat, ihr manchmal etwas zu viel ist, kann man sehr gut verstehen, denn immerhin ist sie trotz ihrer Reife erst sechzehn Jahre alt. Man fühlt mit Cate mit und deckt zusammen mit ihr die vielen Geheimnisse, insbesondere die unheilvolle letzte Prophezeiung des Orakels der Persephone, ihrer Mutter auf. Zum Leidwesen des Lesers – nicht unbedingt, weil man sich wünscht, sie hätte anders gehandelt, sondern einfach, weil man ihren Schmerz teilt – stellt sie den Schutz ihrer Schwestern und der Menschen, die sie liebt, sogar über ihr eigenes Glück, ohne es zu bereuen.

Die Liebesgeschichte zwischen Cate und Finn ist romantisch, aber auch nachvollziehbar. Die Beiden passen trotz des Standesunterschiedes, der für keinen von ihnen von Bedeutung ist, perfekt zusammen und es stört Finn nicht im Geringsten, dass Cate eine Hexe ist.

Cates jüngste Schwester Tess ist ebenfalls eine unheimlich liebenswerte Figur. Sie ist nicht auf den Kopf gefallen, sehr aufmerksam und schon ziemlich erwachsen für ihr Alter. Es steckt mehr in ihr als man auf den ersten Blick vermutet und sie ist für einige Überraschungen gut.
Die letzte der drei Schwestern, Maura, ist dagegen nicht gerade freundlich, sondern die meiste Zeit über ziemlich egoistisch und überheblich. Sie lässt sich relativ leicht beeinflussen und erzählt der neuen Gouvernante Elena alles, ohne Rücksicht auf ihre Schwestern, deren Geheimnisse sie damit ebenfalls verrät, wodurch sie sie alle in Gefahr bringt.

Elena ist ebenfalls alles andere als sympathisch, man kann sie eigentlich nur als manipulatives Miststück bezeichnen. Die einzelnen Cahill Schwestern und deren Schicksal sind ihr im Grunde vollkommen egal, für sie ist nur die (teilweise) Erfüllung der Prophezeiung wichtig. Dafür ist ihr jedes Mittel recht, was typisch für die Schwesternschaft ist.

Die Geschichte ist insgesamt eher ruhig und weniger ereignisreich, aber trotzdem fesselnd, weil einen das Schicksal der drei Cahill Schwestern, insbesondere das von Cate, nicht kalt lässt. Auf den letzten Seiten wird es dann allerdings doch noch ziemlich spannend, wobei das eigentliche Ende ziemlich fies ist. Man kann nur hoffen, dass es in gewissen Punkten nicht endgültig ist und sich im nächsten Band, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen wird, doch noch alles zum Guten wendet.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Erfrischend, neu und anders!

Julia für immer
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Julia für immer ist ein unheimlich fesselnder Roman, der vor allem durch die grandiose Idee der Autorin, die zwar irgendwie traurig ist, weil sie eine der größten Liebesgeschichten mehr oder weniger zur ...

Julia für immer ist ein unheimlich fesselnder Roman, der vor allem durch die grandiose Idee der Autorin, die zwar irgendwie traurig ist, weil sie eine der größten Liebesgeschichten mehr oder weniger zur Lüge deklariert, aber gleichzeitig auch brillant, weil sie das eigentlich schon so oft neu erzählte Drama von Shakespeare auf eine so neue, frische, unverbrauchte Art verarbeitet und die Geschichte so völlig anders wieder aufleben lässt, überzeugen kann. Stacey Jay baut Shakespeares Stück sogar in vielerlei Hinsicht explizit in ihr Buch ein, indem sie es als von Shakespeare geschrieben – allerdings mit Romeos Hilfe – dahinstehen und Romeo mehrfach Stellen daraus zitieren lässt um Julia zu reizen, die das Werk wegen der von Romeo zu seinen Gunsten verdrehten Tatsachen natürlich hasst.
Schon das Gedicht vor dem Prolog, also bevor das Buch überhaupt beginnt, sorgt für die richtige Atmosphäre und einen spannenden Einstieg in die Handlung. Diese ist die ganze Zeit über sehr fesselnd, da Julia immer wieder mit neuen Fragen und Herausforderungen konfrontiert wird: Warum ist sie dieses Mal ganz auf sich allein gestellt? Was führt Romeo im Schilde? Kann sie ihm Glauben schenken? Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit für die Beiden noch einmal richtig zu leben? Insbesondere zum Ende hin nimmt die Spannung, vor allem in Bezug auf die letzte Frage, dann noch weiter zu und Stacy Jay hat noch einige überraschende Wendungen für den Leser auf Lager.

Mit Ausnahme einiger kurzer Szenen aus der Sicht von Romeo, die besonders interessant sind, weil man nur so einen Einblick in Romeos Innenleben erhält und weiß, was er wirklich denkt bzw. wann er lügt und wann er die Wahrheit sagt, wird die gesamte Handlung aus Julias Perspektive geschildert. Da Julia sich für die Dauer ihrer Mission in Ariels Körper befindet und sich viele Gedanken über dieses Mädchen und deren Leben macht, lernt man sowohl sie als auch Ariel sehr gut kennen und merkt schon bald, dass die Beiden einiges gemeinsam haben.

Julia ist ein sehr starker Charakter, die sich nicht so leicht unterkriegen und ihr Ziel nie aus den Augen lässt. Aber sie ist auch sehr verbittert und voller Hass auf Romeo, was zwar durchaus verständlich ist, ihr aber den Glauben an die Liebe genommen hat, für die sie seit mehreren Jahrhunderten kämpft.
Das ändert sich erst als sie Ben trifft, bei dem man, im Gegensatz zu Romeo, welchen man die ganze Zeit über nur schwer durchschauen kann, das Gefühl hat, genau zu wissen, woran man ist. Er ist äußerst liebenswert, vor allem wegen seines ausgeprägten Beschützerinstinktes, und erinnert Julia wieder daran, wie schön die Liebe sein kann. Das stürzt Julia allerdings auch in einen inneren Konflikt, da sie wegen Ben hin und her gerissen zwischen der Erfüllung ihrer Aufgabe und ihren immer stärker werdenden Gefühlen für ihn ist. Zum einen ist sie davon überzeugt, dass Ben für jemand anderen bestimmt ist, und zum anderen ist ihr durchaus bewusst, dass Ariel früher oder später in ihren eigenen Körper zurückkehren wird. Dass sie ihre Liebe zu ihm trotzdem nicht auf Dauer unterdrücken kann, macht sie aber nicht etwa zu einer schwächeren Figur, sondern nur zu einer sehr menschlichen, deren Gedanken und Gefühle, wie z.B. die Eifersucht, man sehr gut nachvollziehen kann. Außerdem gibt diese Liebe zu Ben ihr später die Kraft um über sich selbst hinauszuwachsen und die richtige Entscheidung zu treffen.

Während man sich als Leser zusammen mit Julia in Ben verliebt, hat man für Romeo nur Verachtung übrig, sowohl für seine Taten in der Gegenwart, als auch für seinen Verrat an Julia in der Vergangenheit. Dennoch möchte man wissen, was wirklich dahinter steckt, warum er es getan hat und was er damals wie heute tatsächlich für Julia fühlt(e).

Gemma, Ariels beste bzw. einzige Freundin und die Person, die Julia mit ihrem Seelenverwandten vereinen soll, ist ebenfalls furchtbar unsympathisch. Sie behandelt Julia bzw. Ariel nicht gerade gut und trampelt die meiste Zeit rücksichtslos auf ihren Gefühlen herum. Es fällt einem daher nicht schwer Julias Ansicht zu teilen, dass Ben etwas wesentlich besseres als Gemma verdient hat.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und, zumindest was Julia betrifft, absolut perfekt – besser hätte das Buch eigentlich gar nicht mehr enden können. Eine Fortsetzung ist daher gar nicht zwingend nötig und eigentlich ohnehin nur wegen des Epilogs ausschließlich für Romeo denkbar. Dafür lernt man ihn in der Fortsetzung vielleicht ein wenig besser kennen und erfährt hoffentlich mehr über seine wahren Beweggründe.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Mit Romeo für immer hat Stacey Jay ihrer etwas anderen Fassung von Shakespeares bekanntestem Drama zu einem gelungenen Abschluss verholfen.

Romeo für immer
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Romeo für immer ist eine gelungene Fortsetzung zu Julia für immer, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, ihm aber ebenbürtig ist und dem Leser die Möglichkeit gibt zu erfahren, wie Stacey Jays besondere ...

Romeo für immer ist eine gelungene Fortsetzung zu Julia für immer, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, ihm aber ebenbürtig ist und dem Leser die Möglichkeit gibt zu erfahren, wie Stacey Jays besondere Version von Shakespeares Tragödie für Romeo zu Ende geht.
Der Kampf zwischen den Söldnern der Apokalypse und den Botschaftern des Lichts sowie ihre Verbindung zu Romeo und Julia dürften den meisten Lesern schon aus dem ersten Teil bekannt sein. Für alle anderen wird im ersten Kapitel noch einmal die Geschichte um Romeos Verrat an Julia kurz zusammengefasst, wobei man dieses Mal aber erfährt, was er wirklich dabei dachte und empfunden hat, und kurz angerissen, wie es danach für Beide weiter ging um schließlich zur Gegenwart überzuleiten. Das zweite Kapitel wird ebenfalls nur denen, die Julia für immer bereits gelesen haben, bekannt vorkommen, denn es handelt sich dabei Wort für Wort um das letzte Kapitel des Vorgängers. Es schadet allerdings nichts sein Gedächtnis noch einmal aufzufrischen, bevor man sich mitten im Geschehen befindet.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird Romeo für immer die ganze Zeit über aus zwei verschiedenen (Ich-)Perspektiven erzählt, nämlich sowohl aus der Sicht von Romeo als auch aus der von Ariel, wodurch man sich in beide Protagonisten sehr gut hinein versetzen kann und stets weiß, was wirklich in ihnen vorgeht.

Romeo macht im zweiten Teil der Dilogie eine richtig tolle Verwandlung durch und man sieht ihm nur zu gerne dabei zu. Wider Erwarten gelingt es ihm mit der Zeit sogar die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Er findet endlich heraus, was es wirklich bedeutet jemanden wahrhaftig zu lieben und dass er, trotz allem, was er in den vielen vergangenen Jahrhunderten getan und erlebt hat, immer noch in der Lage ist jemanden zu lieben und über alles andere zu stellen, auch wenn er einige Zeit braucht um sich das selbst einzugestehen. Außerdem fällt es ihm nicht leicht sich selbst zu vergeben und er glaubt lange, dass er es nicht mehr wert sei von jemandem geliebt zu werden, obwohl er seine Taten inzwischen bereut.

Ariel entwickelt sich in diesem Band ebenfalls merklich weiter, wenn man nicht sogar schon davon sprechen kann, dass sie ein völlig neuer Mensch wird. Dank Romeo und seiner Aufrichtigkeit gegenüber Ariel ist sie endlich bereit sich einem anderen Menschen zu öffnen und über ihre Ängste zu sprechen. Er sorgt dafür, dass sie im Spiegel klar und deutlich die Person sieht, die sie tatsächlich ist und nicht mehr die, zu der Ariel sich jahrelang selbst degradiert hat. Sie ist nämlich weder ein Freak noch hässlich und es daher wert geliebt zu werden. Diese Veränderung bewirkt ferner, dass sie nicht immer nur vom schlechtesten ausgeht, sondern lernt zu vertrauen.

Die Beziehung zwischen Ariel und Romeo zieht den Leser in ihren Bann und der Autorin gelingt es die verschiedenen Emotionen sehr gut zu vermitteln. Es ist schön zu beobachten wie Ariel und Romeo einander positiv beeinflussen und sich für die Liebe öffnen. Sie akzeptieren den jeweils anderen so wie er ist und lieben ihn mit seinen Fehlern. Natürlich werden sie gemeinsam vor einige, zum Teil scheinbar unüberwindbare, Herausforderungen gestellt, denn Beiden droht von Söldnern und Botschaftern Gefahr, und nur wenn es ihnen gelingt einander trotz aller Zweifel und Manipulationen zu vertrauen, können sie diese Hindernisse überwinden.

Neben den Szenen aus Ariels oder Romeos Perspektive, gibt es wieder ein paar Zwischenspiele, dieses Mal aus der Sicht von Julia, was für den ein oder anderen sicher überraschend kommt, da man ihre Geschichte für abgeschlossen hielt und nicht damit gerechnet hat ihr noch einmal zu begegnen. Durch diese Zwischenspiele keimt gleich zu Beginn ein schrecklicher Verdacht auf, der einem einfach keine Ruhe mehr lässt und einem sämtliche Freude an der Serie nehmen würde, sollte er sich bewahrheiten. Ob man richtig liegt oder, hoffentlich, nicht, erfährt man jedoch erst auf den letzten Seiten.

In Romeo für immer lernt man nun auch Bruder Lorenzo sowie Julias Amme besser kennen und wird mit einer schockierenden Wendung überrascht. Während man von Bruder Lorenzo nichts anderes als Böses erwartet, zeigt Julias Amme dagegen endlich ihr wahres Gesicht. Das ist zwar erschreckend, sorgt aber dafür, dass einem so einiges klar wird, was man sich vorher nicht erklären konnte.

Entgegen der im Verlauf der Handlung möglicherweise entstandenen Befürchtungen ist das Ende absolut zufrieden stellend, nur vielleicht anders als erwartet. Sowohl die lieb gewonnenen als auch die verabscheuten Figuren bekommen das Ende, das sie verdienen und die etwas andere Variante von Romeo und Julia damit einen würdigen Abschluss.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Love and Confess ist – unter anderem, aber nicht ausschließlich, wegen der wundervollen Bilder sowie der dazugehörigen Geständnisse – ein fantastischer und wahrlich einzigartiger New Adult Roman, der bei keinem Fan dieses Genres im Regal fehlen sollte!

Love and Confess
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Mit Love and Confess hat Colleen Hoover endlich wieder einen wahnsinnig tollen New Adult Roman geschrieben, der mühelos mit Weil ich Layken lieber und Hope Forever mithalten kann. Er ist also nicht nur ...

Mit Love and Confess hat Colleen Hoover endlich wieder einen wahnsinnig tollen New Adult Roman geschrieben, der mühelos mit Weil ich Layken lieber und Hope Forever mithalten kann. Er ist also nicht nur eingefleischten Fans der Autorin uneingeschränkt zu empfehlen, sondern jedem, der gern bewegende Liebesgeschichten liest.
Owen und Auburn sind zwei unglaublich sympathische Figuren, die man für ihre liebenswerten Charakterzüge sowie ihren Umgang miteinander einfach lieben muss. Beide haben in ihrer Vergangenheit schon schlimme Ereignisse durchstehen müssen, versuchen aber sich davon nicht unterkriegen zu lassen.
Es ist toll, wie entschlossen Auburn für den einen Menschen kämpft, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebt und welche Opfer sie für ihn zu bringen bereit ist, ungeachtet der Konsequenzen für sich selbst, die für sie nur zweitrangig sind. Man findet dieses Verhalten vielleicht nicht immer ganz richtig, doch ihre Ausdauer bzw. ihr Durchhaltevermögen hat auf jeden Fall Bewunderung verdient.
Außerdem ist es geradezu beneidenswert, wie liebevoll Owen sich ihr gegenüber verhält. Bei ihm fühlt sie sich geschätzt und geborgen und er hilft ihr dabei endlich wieder ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Er will sie beschützen, bevormundet sie deshalb aber nicht und respektiert ihre Entscheidungen. Seine Fehler, z.B. dass er Auburn nicht gleich gesagt hat, warum er sie nach dem ersten gemeinsamen Abend versetzt hat, verzeiht man ihm daher nur zu gern. Zumal Auburn eine gewisse Mitschuld an seinem Schweigen trägt und selbst genauso wenig perfekt ist, was sie allerdings nur authentischer und nicht etwa unsympathischer macht.

Ihre einzigartige Liebesgeschichte erscheint niemals unglaubwürdig, obwohl man sich durchaus der Tatsache bewusst ist, dass Owen und Auburn sich eigentlich noch nicht lange kennen. Man spürt förmlich die gegenseitige Anziehung, die sie aufeinander ausüben und kann gut nachvollziehen, warum sich die beiden schließlich ineinander verlieben. Das liegt vor allem an den wechselnden Perspektiven, durch die man sich sehr gut in die zwei hineinversetzen kann und das Geschehen zudem umfassend im Blick hat. Man kennt somit die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten und kann ihre Liebesgeschichte dadurch von beiden Seiten hautnah miterleben. Das nimmt einem jedoch nicht die Spannung, da bestimmte Gedanken bzw. Ereignisse dennoch nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt enthüllt werden.

Intime bzw. erotische Szenen zwischen ihnen gibt es nur selten, was aber kein Manko darstellt, da der relativ geringe Umfang alles in allem sehr gut zum Geschehen und zu dem Wesen der Figuren passt.

Die Zahl der Nebencharaktere hält sich ebenfalls in Grenzen und mit Ausnahme von Auburns Mitbewohnerin Emory und Owens Freund Harrison fallen einem keine netten Worte für sie ein. So sehr man Owen und Auburn liebt, so sehr verachtet man die gefühllose Lydia und ihren manipulativen Sohn Trey, die Auburns Lage auf unterschiedliche Weisen ausnutzen und ihr absichtlich das Leben schwer machen.

Sowohl der Prolog als auch das letzte Kapitel sind äußerst emotional und die Handlung ist von Anfang an unheimlich fesselnd, weil man sofort mit den liebenswürdigen Charakteren mitfiebert und Antworten auf die gleich zu Beginn aufgeworfenen, interessanten Fragen finden will. Die Beziehung zwischen Owen und Auburn steht klar im Vordergrund, andere Probleme geraten darüber allerdings nicht vollends in Vergessenheit. Ihre Ängste und Sorgen sind alles andere als gewöhnlich und bieten somit Abwechslung. Des Weiteren werden einige ernste Themen angesprochen, die angemessen behandelt werden und der Geschichte noch mehr Tiefgang verleihen.

Zum Ende hin nimmt die Spannung sogar noch einmal zu und je auswegloser die Situation zu werden scheint, desto verzweifelter fragt man sich, wie das ersehnte Happy End auf so wenigen verbliebenen Seiten noch zustande kommen soll. In dieser Hinsicht enttäuscht Colleen Hoover ihre Fans jedoch nicht und fast alle Wünsche des Lesers werden erfüllt, sodass man das Buch schließlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht beendet.

Dementsprechend gibt es nur sehr wenige Kritikpunkte, die insgesamt nicht sonderlich ins Gewicht fallen, da die positiven Aspekte deutlich überwiegen. Ziemlich unglaubwürdig ist lediglich, dass Auburn selbst im späteren Verlauf der Geschichte nicht erkennt, wer das Bild gemalt hat, das Adam ihr damals geschenkt hat, obschon es durch den einzigartigen, unverkennbaren Stil wohl kaum eindeutiger sein könnte. Ein wenig schade ist ferner, dass nur die wichtigsten Fragen zufriedenstellend aufgelöst werden, während einige andere am Ende unbeantwortet bleiben.

Ein besonderes Highlight sind dagegen die wunderschönen, einmaligen Bilder von Danny O‘Connor, insbesondere natürlich das großartige Porträt von Auburn, die extra für den Roman gemalt wurden und die man beim Taschenbuch zumindest auf den Innenseiten der zwei Klappen etwas größer und in Farbe bewundern kann. Das war eine wahrlich fantastische Idee der Autorin, dank der man Owens Werke tatsächlich anschauen kann statt sie nur der jeweiligen Vorstellungskraft zu überlassen. Schön ist darüber hinaus, wodurch Owen zu den einzelnen Bildern inspiriert wird. Die zahlreichen, echten Geständnisse, die zum Teil sehr interessant und bewegend, teilweise aber auch sehr erschütternd sind, machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.