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Veröffentlicht am 22.02.2018

ein gelungener Thriller für Jugendliche mit dem Jutta Wilke einmal mehr ihr schriftstellerisches Talent beweist

Wie ein Flügelschlag
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Nach ihrem ersten Kinderbuch Holundermond hat Jutta Wilke mit Wie ein Flügelschlag nun auch ihr erstes Jugendbuch auf den Markt gebracht und richtet sich damit merklich an ein etwas älteres Publikum. Das ...

Nach ihrem ersten Kinderbuch Holundermond hat Jutta Wilke mit Wie ein Flügelschlag nun auch ihr erstes Jugendbuch auf den Markt gebracht und richtet sich damit merklich an ein etwas älteres Publikum. Das Genre hat sie jedoch, zum Glück, beibehalten und somit wieder einen tollen Thriller geschrieben.
Schon allein das erste Kapitel, welches eigentlich besser als Prolog bezeichnet werden sollte, da es bereits einen Ausblick auf das spätere Geschehen gibt, während das zweite Kapitel drei Wochen zuvor ansetzt, wirft etliche Fragen auf wegen derer man das Buch unbedingt weiter lesen möchte. Für Spannung ist also von Anfang an gesorgt.

Die Handlung nach diesem ersten Kapitel besteht aus zwei verschiedenen Teilen: das Geschehen vor und das Geschehen nach Melanies Tod. Viele der zuvor im ersten Kapitel aufgeworfenen Fragen werden schon im ersten Abschnitt beantwortet, die vermutlich entscheidendste Frage dagegen erst im zweiten Teil: Wann und vor allem woran ist Melanie tatsächlich gestorben?
Genau diese Frage steht im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts und hält die Neugier des Lesers konstant aufrecht. Jana will unbedingt eine Antwort darauf finden und bekommt dabei schließlich sogar Unterstützung von Mels Bruder Mika. Zuerst hat Jana Doping im Verdacht, weil sie Melanie mit einem bestimmten Medikament gesehen hat. Im Laufe der „Ermittlungen“ stellt sich jedoch nach und nach heraus, dass viel mehr dahinter steckt als die Beiden geahnt haben.

Das Ende bzw. die eigentliche Auflösung vermag den Leser zu überraschen, kommt aber auch ein klein wenig zu kurz. Die Erklärungen hätten hier ruhig etwas ausführlicher ausfallen können, insbesondere was die Motivation bzw. den letztendlichen Plan des Täters bezüglich seiner zweiten Zielperson betrifft. Schließlich bleibt dadurch die Frage etwas offen, was diese mit all dem zu tun hatte und warum er auch ihr etwas antun wollte.

Neben den Thriller-Elementen enthält der Roman außerdem auch ein wenig Romantik, die aufkommt nachdem Jana Mika kennen lernt und natürlich auch bei ihrer gemeinsamen Suche nach der Wahrheit. Freunde von Liebesgeschichten kommen so ein wenig auf ihre Kosten, wobei auch jene, die es nicht sind, sich nicht daran stören dürften, da sie sich nur im Hintergrund abspielt und somit kaum von Bedeutung ist.

Einige, sehr kurze Abschnitte des Buches werden aus der Sicht einer zunächst unbekannten Person beschrieben, über die man zwar Mutmaßungen anstellen kann, deren wahre Identität einem jedoch bis zum Schluss verborgen bleibt.
Ansonsten wird die gesamte Handlung ausschließlich aus der Sicht von Jana geschildert, wodurch man ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden kann. Gleichzeitig führt dies aber leider auch dazu, dass man Melanie und ihre Reaktionen als Leser manchmal genauso wenig verstehen kann wie die Protagonistin selbst. Generell ist die Beziehung zwischen Jana und Mel sehr kompliziert und undurchschaubar. Man hätte gerne etwas mehr über Melanie, ihre Beweggründe und die Beziehung zu ihrem äußerst unsympathischen Vater erfahren.

Da die Schüler in Janas Klasse sich größtenteils wirklich verabscheuungswürdig verhalten, was gerade nach Mels Tod besonders deutlich wird als sie Jana sogar als „Mörderin“ bezeichnen, gibt es neben Jana und Mika nur eine weitere Figur, die man nicht sofort hasst: Tom. Er scheint im Gegensatz zu seinen übrigen Klassenkameraden ein echt netter Junge zu sein, der vielleicht sogar ein Freund für Jana hätte werden können. Leider muss Jana später jedoch enttäuscht feststellen, dass sie sich nicht auf ihn verlassen kann, wenn es wirklich darauf ankommt.


FAZIT

Wie ein Flügelschlag ist ein gelungener Thriller für Jugendliche mit dem Jutta Wilke einmal mehr ihr schriftstellerisches Talent beweist. Er eignet sich besonders gut für diejenigen, die sonst eher selten Thriller lesen als auch solche, die mal etwas Abwechslung von den vielen Jugendbüchern brauchen, die eher im Fantasy oder Science Fiction Bereich angesiedelt sind. Da die Handlung in sich abgeschlossen ist und es sich hierbei also mal nicht um einen Serienauftakt handelt, muss man hinterher auch nicht auf eine Fortsetzung warten.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein unterhaltsamer Roman, der zwar sprachliche und stilistische Schwächen aufweist, dafür aber mit einer sympathischen Heldin, einem interessanten Protagonisten und einer fesselnden Handlung punkten kann

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Shades of Grey – Geheimes Verlangen ist, ohne jeden Zweifel, ein Buch, das polarisiert und in den letzten Wochen bzw. Monaten für jede Menge Gesprächsstoff sowie einige Diskussionen gesorgt hat.
Sprachlich ...

Shades of Grey – Geheimes Verlangen ist, ohne jeden Zweifel, ein Buch, das polarisiert und in den letzten Wochen bzw. Monaten für jede Menge Gesprächsstoff sowie einige Diskussionen gesorgt hat.
Sprachlich gesehen ist es gewiss kein Meisterwerk, aber das will und muss es ja auch gar nicht sein. Im Gegenzug ist es durchaus unterhaltsam, zumindest für diejenigen, die dem Genre nicht grundsätzlich abgeneigt sind. Wer generell keine Erotikromane mag, braucht es gar nicht erst zu lesen, denn nichts anderes ist Shades of Grey – Geheimes Verlangen, auch wenn es aus einer Twilight-Fan-Fiction entstanden ist. Es ist zudem nicht nur ein harmloses Erotikbuch, sondern eines, das zu einem großen Teil von BDSM (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism) handelt, weshalb es nicht unbedingt für besonders zart besaitete geeignet ist, denn rohe Gewalt, hier in Form von brutalen Schlägen, bleibt dabei nicht aus.

Shades of Grey – Geheimes Verlangen ist aber auch ein Roman, der neben den zahlreichen Sexszenen eine fesselnde Handlung sowie interessante Figuren zu bieten hat. Beide Elemente sorgen dafür, dass man förmlich an den Seiten klebt und das Buch trotz seiner Länge von immerhin knapp sechshundert Seiten sehr schnell ausgelesen hat.

Vor allem die unheimlich sympathische Protagonistin Anastasia Steele, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, macht das Buch so amüsant. Sie ist eine ziemlich außergewöhnliche, junge Frau, aber dennoch sehr glaubwürdig und authentisch. Lediglich ihre äußerst ruhige und gelassene Reaktion auf Christians ungewöhnliches Spielzimmer sowie den besonderen Vertrag, den er ihr schließlich vorlegt, in dem sämtliche Aspekte ihres sexuellen Verhältnisses vorab geklärt werden sollen und welcher somit auch seine ungewöhnlichen BDSM-Vorlieben enthält, ist nicht so ganz plausibel, wobei es natürlich noch unrealistischer gewesen wäre, wenn sie ihn sofort ohne zu zögern unterschrieben hätte. Trotzdem ist es unbegreiflich wie Ana auch nur eine Sekunde ernsthaft daran denken kann einen Vertrag zu unterzeichnen, der darauf abzielt sie zu einer willenlosen Sexsklavin zu machen.
Davon einmal abgesehen kann man Anas Gefühle sowie ihre Taten aber die meiste Zeit nachvollziehen, was nicht zuletzt auch aus der gewählten Ich-Perspektive resultiert, durch die man sich gut in Ana hineinversetzen kann.

Christian Grey ist dagegen tatsächlich eine Figur mit nahezu unendlich vielen Facetten und wird damit dem (Original)Titel des Buches mehr als gerecht. Er ist interessant und kann wirklich außerordentlich charmant sein, dann aber auch wieder verschlossen, geheimnisvoll und sogar bedrohlich wirken. Er scheint zwei völlig gegensätzliche Seiten in sich zu vereinen: die liebevolle, lebensfrohe, die Ana immer wieder in seine Arme triebt, aber auch die dunkle, gewalttätige, die Ana die Flucht vor ihm ergreifen lässt.

Auf der einen Seite kann man sehr gut nachvollziehen, warum Ana sich in Christian verliebt, denn er kann, wie gesagt, sehr charmant sein, wenn er will, ist sehr aufmerksam und merkt sich scheinbar alles, was Ana ihm erzählt. So hat er z.B. schon bei ihrem ersten Besuch ihren Lieblingstee zu Hause oder schenkt ihr, neben praktischen Dingen, etwas, das perfekt auf sie abgestimmt ist und zu ihr passt. Christian empfindet außerdem sehr viel für Ana, wie er sich selbst nach und nach eingestehen muss, sogar mehr als er jemals zuvor für eine andere Frau empfunden hat, kann aber nicht richtig mit diesen neuen Gefühlen umgehen.

Andererseits sorgen sein extremer Kontrollzwang, seine geradezu mittelalterlichen Ansichten und sein Wunsch sie zu verletzen immer mehr dafür, dass man sich von ihm abwenden will. Nicht seine sexuellen Vorlieben sind so abschreckend und beängstigend, sondern sein Hang zur Gewalt und Unterwerfung. Man kann ihn zwar nicht richtig für seine Taten hassen, nicht einmal für die eigentlich unverzeihlichen, seine Sympathie nimmt im Verlauf der Handlung jedoch leider stetig ab. Dennoch bleibt er ein sehr interessanter Charakter und ist damit vermutlich auch einer der Hauptgründe, warum man zu den Fortsetzungen greifen wird, denn als Leser möchte man natürlich mehr über ihn sowie seine Vergangenheit erfahren und wissen, warum er sich z.B. nicht gern berühren lässt und vor allem, warum er Ana unbedingt Schmerzen zufügen will.

Ferner möchte man natürlich herausfinden, ob Ana ihn irgendwie von seinen Problemen befreien kann. Gerade die Beziehung zwischen Ana und Christian ist es doch, die die Geschichte so fesselnd macht. Anfänglich erinnert sie zwar schon noch stark an Twilight, im weiteren Verlauf vergeht dies jedoch und E.L. James entwickelt eine eigenständige Story um ihre beiden Hauptfiguren, die mit Twilight nicht mehr viel gemein hat.

Ana und Christian sind jedoch nicht die einzigen tollen Charaktere in Shades of Grey – Geheimes Verlangen. Anas Freundin und Mitbewohnerin Kate ist ebenfalls eine sympathische Figur und Christians Familie sowie die so genannte Mrs. Robinson sind Personen, die man in den folgenden Bänden gerne noch etwas näher kennen lernen würde.

Der Schreibstil der Autorin ist nichts besonderes, lässt sich aber angenehm und flüssig lesen. Insbesondere die abwechslungsreichen Sexszenen sind gut beschrieben, weder zu vulgär noch zu metaphorisch.
Wirklich nervig ist ab einem gewissen Zeitpunkt allerdings Anastasias so genannte ‚innere Göttin’, mit der sie teilweise ganze Gespräche führt als wäre diese eine richtige Person. Hier wäre weniger häufig wirklich mehr gewesen, wie das Sprichwort sagt.


FAZIT

Insgesamt ist Shades of Grey – Geheimes Verlangen vor allem ein unterhaltsamer Roman, der zwar sprachliche und stilistische Schwächen aufweist, dafür aber mit einer sympathischen Heldin, einem interessanten Protagonisten und einer fesselnden Handlung punkten kann.
Für Fans des Genres ist es definitiv zu empfehlen. Alle anderen sollten vermutlich lieber die Finger davon lassen, da ein Missfallen sonst praktisch vorprogrammiert ist.

Veröffentlicht am 22.02.2018

Wer den ersten Band mochte, sollte sich den zweiten Teil nicht entgehen lassen.

Fifty Shades of Grey - Gefährliche Liebe
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Shades of Grey – Gefährliche Liebe ist eine wirklich gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger, insbesondere in Sachen Romantik, sogar noch übertrifft.
Es handelt sich zwar nach wie vor um einen Erotikroman, ...

Shades of Grey – Gefährliche Liebe ist eine wirklich gelungene Fortsetzung, die ihren Vorgänger, insbesondere in Sachen Romantik, sogar noch übertrifft.
Es handelt sich zwar nach wie vor um einen Erotikroman, was die zahlreichen tollen Sexszenen belegen, die allerdings nicht mehr alle so detailliert beschrieben werden. Er ist aber, trotz der immer noch vorhandenen BDSM-Aspekte, wesentlich gefühlvoller als der erste Band und zeigt Christian Grey aus einer ganz neuen Perspektive.

Christian ist zwar nach wie vor der Mann mit den vielen Facetten, doch während er sich in einigen Punkten, z.B. seiner herrischen Art überhaupt nicht verändert hat, hat er sich in anderen um 180 Grad gedreht. Er ist kein völlig neuer Mensch geworden, und das ist auch gut so, zeigt aber eine völlig neue Seite von sich. Eine sehr sanfte und liebevolle Seite, die man als Leser schätzt und die seine Sympathie wieder beachtlich steigen lässt.

Dass Ana ihn verlassen hat, war eine völlig neue Erfahrung für ihn und hat ihn zum Nachdenken gebracht. Allmählich begreift er endlich, wie tief seine Gefühle für Ana tatsächlich sind und er liebt sie sogar so sehr, dass er für sie bereit ist eine Beziehung einzugehen, wie sie ihm bisher völlig unbekannt war. Damit Ana zu ihm zurück kehrt ist er sogar bereit auf seine vielen Regeln zu verzichten, denn er möchte eine Beziehung mit ihr führen, in der sie sich beide wohl fühlen. Er will, dass Ana sich in seiner Gegenwart sicher und geborgen fühlt anstatt Angst vor ihm zu haben.

Ana, die Christian immer noch liebt, kann diesem Angebot verständlicherweise nicht lange widerstehen und will sich darauf einlassen. Sie befürchtet zwar, dass Christian nicht lange auf seine besonderen Bedürfnisse verzichten kann und dass sie ihm dann nicht mehr genügt, versucht aber ihm zu vertrauen und lässt sich daher trotzdem darauf an. Auch sie hat sich in dieser kurzen Zeit der Trennung verändert und ist sich klar darüber geworden, was sie akzeptieren kann und was nicht.

Sowohl Christian als auch Ana entwickeln sich durch ihre gemeinsame Beziehung miteinander weiter, was sehr schön zu beobachten ist. Er bekämpft seine inneren Dämonen und versucht seine Ängste und Zwänge besser zu kontrollieren; sie lässt sich nicht mehr so leicht von ihm einschüchtern und bietet ihm häufiger die Stirn.

Die Beziehung zwischen Ana und Christian steht nach wie vor im Mittelpunkt der Geschichte. Doch im zweiten Teil kommt noch der ein oder andere Handlungsstrang hinzu, der das Buch noch spannender macht als seinen Vorgänger. Da wäre z.B. eine ehemalige Sub von Christian, die sein gemeinsames Leben mit Ana gefährdet, oder aber die immer noch zwischen ihnen stehende Mrs. Robinson.
Außerdem erfährt man in diesem zweiten Band endlich mehr über Christians Vergangenheit sowie die Gründe für seine zahlreichen Probleme. Viele der Fragen, wenn nicht sogar alle, die man sich am Ende des ersten Teils gestellt hat, werden beantwortet und bringen endlich etwas mehr Licht ins Dunkel.

Des Weiteren lernt man auch ein paar der Nebenfiguren, darunter beispielsweise Taylor, etwas besser kennen. Insbesondere Christians Mutter Grace erobert sich durch eine ganz besondere Szene einen Platz im Herzen der Leser. Dafür kommt Kate hier leider viel zu kurz, was sich hoffentlich im nächsten Band wieder ändern wird.

Der Schreibstil von E.L. James ist zwar nicht besser geworden, aber auch nicht schlechter und lässt sich somit weiterhin flüssig lesen. Anas innere Göttin mit ihren diversen Turnübungen und den Beschreibungen ihres Aussehens ist unglücklicherweise immer noch total nervig, aber mit der Zeit lernt man das zu überlesen bzw. zu ignorieren.
Als Entschädigung bekommt der Leser dafür einen interessanten Prolog über Christians Vergangenheit geboten sowie einen spannenden, Gänsehaut erzeugenden Epilog aus der Sicht einer anderen Figur, über deren Identität man sich jedoch im Klaren ist, der einen Ausblick auf den folgenden Band und die Probleme darin liefert. Den Abschluss der Trilogie möchte man danach am liebsten sofort verschlingen.


FAZIT

Shades of Grey – Gefährliche Liebe ist eine tolle Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nach steht, sondern ihn eher noch übertrifft, vor allem was den Romantikfaktor betrifft. E.L. James versteht es einfach den Leser zu unterhalten und lässt vor allem Christian Grey eine wirklich tolle Wandlung durchmachen, dank der er wieder deutlich an Sympathie gewinnt.

Wer den ersten Band mochte, sollte sich den zweiten Teil also nicht entgehen lassen. Wem der Vorgänger dagegen schon nicht gefallen hat, kann ruhig die Finger von der Fortsetzung lassen.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein lesenswerter Jugendthriller mit einer tollen Portion Fantasy und einer interessanten Protagonistin

Slide - Durch die Augen eines Mörders
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Slide – Durch die Augen eines Mörders von Jill Hathaway ist ein interessantes Jugendbuch, das sich, ähnlich wie Bodyfinder von Kimberly Derting, allerdings mit weniger Romantik, durch die Mischung aus ...

Slide – Durch die Augen eines Mörders von Jill Hathaway ist ein interessantes Jugendbuch, das sich, ähnlich wie Bodyfinder von Kimberly Derting, allerdings mit weniger Romantik, durch die Mischung aus packendem Thriller, ein bisschen Fantasy und normalen Teenagerproblemen von der Masse abhebt.
Während der ersten Kapitel ist die Handlung zwar interessant, aber noch nicht besonders spannend, da man erst einmal nur Vee und ihr Leben mit dieser besonderen Fähigkeit, die man sowohl als Gabe als auch als Flucht betrachten kann, besser kennen lernt. Erst ab dem Moment, in dem sie unfreiwillig in den Körper eines Mörders schlüpft, nimmt die Handlung langsam an Fahrt auf. Vee möchte natürlich verhindern, dass der Täter ungestraft davon kommt, weiß aber nicht wie, da sie niemandem sagen kann, woher sie weiß, dass Sophie keinen Selbstmord begangen hat. Sie beginnt verschiedene Leute zu verdächtigen und stellt schließlich Nachforschungen an. Doch Vee muss sich beeilen und darf sich nicht zu sehr von dem attraktiven neuen Schüler Zane ablenken lassen, denn ihre kleine Schwester Mattie könnte das nächste Opfer sein.

Zum Ende hin spitzt sich die Lage immer mehr zu und zusammen mit Vee versucht man verzweifelt die einzelnen Puzzleteile zu einem sinnvollen Bild zusammen zu setzen um die Identität des Mörders endlich aufzudecken. Die Auflösung kommt ziemlich überraschend und die Autorin versteht den Leser mit bestimmten Enthüllungen noch zusätzlich zu schockieren.
Da alle offenen Fragen beantwortet werden und der Fall um Sophies Mord aufgeklärt wurde, ist das Buch zwar in sich abgeschlossen, bietet aber durch Sylvias Gabe noch genug Potenzial für weitere Bände.

Neben dem Mordfall und Vees Fähigkeit geht es aber auch um die normalen Sorgen von Teenagern, die jeder irgendwann einmal durchgemacht hat: Probleme mit den Lehrern und dem Unterricht, Probleme und Streitereien mit Freunden oder anderen Schulkameraden und schließlich auch Probleme mit dem Selbstbewusstsein sowie den eigenen Gefühlen für einen anderen Menschen.

Vee selbst ist eine sehr sympathische Protagonistin, in die man sich, nicht zuletzt wegen der Ich-Perspektive, gut hinein versetzen und mit ihr mitfühlen kann. Man versteht gut, warum sie ihre Gabe eher als Belastung empfindet und dass sie lieber nicht wandern würde. Als das Leben ihrer Schwester in Gefahr schwebt, wehrt sie sich jedoch nicht mehr dagegen, sondern versucht sogar absichtlich und kontrolliert in bestimmte Personen zu schlüpfen um herauszufinden, wer der Mörder ist und ihre Schwester vor ihm zu beschützen. Dabei stellt sie sogar fest, dass sie in gewissem Maße doch Einfluss auf die Handlungen der Personen ausüben kann, wenn sie nur fest genug dazu entschlossen ist.
Allerdings erfährt sie auf diese Weise auch Dinge, die nicht für ihre Augen bestimmt gewesen sind, wodurch sie die Privatsphäre anderer Menschen verletzt, was vor allem ihre Beziehung zu einer ganz bestimmten Person gefährdet.

Die meisten anderen Figuren, sei es nun ihre Schwester Mattie, ihr Vater oder ihr bester Freund Rollins, lernt man leider nur eher oberflächlich kennen. Man erfährt nur sehr wenig über sie und ihre wahren Gefühle, was aber daran liegen kann, dass es Vee bis zum Schluss sehr schwer fällt sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen, nachdem sie in ihrem Leben schon mehrmals sehr enttäuscht und verletzt wurde. Das ändert sich hoffentlich in der Fortsetzung, denn insbesondere Mattie und Rollins sind zwei interessante Charaktere, die man gerne etwas besser kennen lernen würde.


FAZIT

Mit Slide – Durch die Augen eines Mörders ist Jill Hathaway ein lesenswerter Jugendthriller mit einer tollen Portion Fantasy und einer interessanten Protagonistin gelungen, der für ein paar schöne Lesestunden sorgt. Man kann es zwar sicher auch als unabhängigen Roman lesen, da das Ende in sich abgeschlossen ist, ist am Schluss aber trotzdem gespannt, was die Autorin sich wohl im zweiten Band für Vee überlegt hat.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein schönes Jugendbuch für zwischendurch, das eine charmante Geschichte über Freundschaft erzählt

Wir beide, irgendwann
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Wir beide, irgendwann ist ein charmantes Jugendbuch, das den Leser auf eine interessante Reise in die noch nicht allzu weit entfernte Vergangenheit schickt. Es bietet einen schönen Einblick in die Zeit ...

Wir beide, irgendwann ist ein charmantes Jugendbuch, das den Leser auf eine interessante Reise in die noch nicht allzu weit entfernte Vergangenheit schickt. Es bietet einen schönen Einblick in die Zeit der Anfänge der privaten Internetnutzung und während etwas ältere Leser sich vielleicht selbst noch dunkel an diese Zeit erinnern können, bekommen alle anderen einen kleinen Eindruck davon wie das angefangen hat, was für viele Menschen, vor allem für die jüngeren Generationen, inzwischen so selbstverständlich geworden ist.
Jay Asher und Carolyn Mackler setzen sich in ihrem gemeinsamen Roman kritisch mit Social Networks wie Facebook auseinander, allerdings ohne dem Leser eine bestimmte Meinung dazu vorzuschreiben. Sie zeigen ferner auf, wie sich gewisse Einstellungen der Menschen mit der Zeit immer mehr geändert haben. Während viele junge Leute kein Problem damit haben Details aus ihrem Privatleben, ob nun wichtig oder völlig unbedeutend, im Internet kund zu tun, können die beiden Hauptfiguren Emma und Josh (noch) nicht nachvollziehen, warum man alle möglichen Gedanken oder Handlungen auf diese Weise veröffentlichen sollte.

Eigentlich ist Facebook in diesem Buch aber nur ein Mittel zum Zweck, denn hauptsächlich geht es um die Frage nach der Zukunft. Das zukünftige Facebook-Profil dient nur dazu die Charaktere dazu zu bringen sich besonders damit auseinanderzusetzen. Es ist also kein Fantasy- oder gar ein Zeitreiseroman, sondern einfach eine Geschichte über Freundschaft und normale Jugendliche, die sich ein wenig vor der Zukunft fürchten.

Genau wie die meisten Jugendlichen, die sich dem Ende ihrer Schulzeit nähern, müssen auch Emma und Josh sich der Frage nach ihrer Zukunft stellen. Wie soll sie einmal aussehen und was können oder müssen sie sogar jetzt schon tun um sie positiv zu beeinflussen?
In Wir beide, irgendwann macht das Autoren-Duo deutlich, dass alles, was wir jetzt tun, zwar in gewisser Weise Einfluss auf unsere Zukunft hat und wir unser Schicksal somit selbst in der Hand haben, wir allerdings nicht immer beeinflussen können, wie es sie verändert und wir deshalb nicht schon heute vorhersehen können, welche Handlungen Jahre später zu welchen Folgen führen werden.
Außerdem zeigen sie, dass man über die Sorgen wegen der Zukunft nicht das Hier und Jetzt vergessen darf. Manchmal muss man sich zwar fragen, was man viele Jahre später erreicht haben will um darauf hinarbeiten zu können, manchmal ist es jedoch wichtiger sich erst darüber klar zu werden, was man sich genau jetzt wünscht.

Josh und Emma, aus deren Perspektive das Geschehen abwechselnd geschildert wird, sind zwei sehr sympathische Hauptfiguren und sie verbindet eine Jahre lange Freundschaft, wenn auch eine mit Höhen und Tiefen. Sie sind beide sehr unterschiedlich und aus diesem Grund teilweise überraschend anders. Im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen glaubt Emma z.B. nicht wirklich an die Liebe, ist aber trotzdem schon öfter mit Jungs zusammen gewesen. Das ist für Josh nur schwer verständlich und ihre gemeinsame Freundschaft hat einen Riss bekommen seit Josh vor ein paar Monaten mehr von Emma wollte, sie sich aber, eigentlich um eben diese Freundschaft zu bewahren, nicht darauf eingelassen hat.

Emma kann manchmal sehr schwierig sein, vor allem in Bezug auf ihr zukünftiges Facebook-Profil, sodass der ein oder andere Streit mit Josh, der als einziger ebenfalls darüber Bescheid weiß, wegen ihrer zahlreichen krampfhaften Versuche ihr Profil zu verändern nicht ausbleibt. Es ist aber schön zu beobachten, wie beide sich immer wieder zusammen raufen, weil sie den jeweils anderen nicht verlieren wollen.

Verständlicherweise gefällt Emma nicht, was sie liest, allerdings zieht sie immer ziemlich voreilige Schlüsse. Sie erkennt nicht – oder kann es vielleicht einfach noch nicht wissen – dass es sich bei den Beiträgen auf Facebook nur um momentane Statusmeldungen handelt, anhand derer es wirklich schwierig ist zu beurteilen, ob jemand mit seinem Leben unglücklich ist oder nicht. Jeder Mensch ist irgendwann einmal schlecht gelaunt oder hat einen miesen Tag, dementsprechend deprimierend klingen dann eben die Nachrichten, die man an solchen Tagen schreibt. Das muss aber noch lange nicht bedeuten, dass man mit seinem Leben tatsächlich generell unzufrieden ist, denn am nächsten Tag, wenn man vielleicht wieder gute Laune hat, schreibt man gleich viel optimistischere Sachen.

Das Ende des Buches ist ein wenig offen gehalten, allerdings auf eine positive Weise und ohne, dass eine Fortsetzung notwendig wäre. Es passt einfach zur Geschichte und gibt dem Leser die Möglichkeit sich selbst Gedanken darüber zu machen, wie es wohl mit Emma und Josh weiter gehen wird.


FAZIT

Wir beide, irgendwann ist ein schönes Jugendbuch für zwischendurch, das eine charmante Geschichte über Freundschaft erzählt und sich dabei noch ein wenig kritisch mit Social Networks und dem Verhalten alle möglichen Gedanken oder Handlungen öffentlich kund zu tun auseinander setzt.