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Veröffentlicht am 05.09.2019

Gab es hier einen Autorenwechsel, den ich nicht bemerkt habe? Enttäuschend!

HOLD
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Das Wort, das mir im Kopf herumgeistert, nachdem ich dieses Buch beendet habe, ist „Endlich!“. Das Wort, das man bei Beenden eines Buches eigentlich nicht denken sollte. Die letzten Seiten waren für mich ...

Das Wort, das mir im Kopf herumgeistert, nachdem ich dieses Buch beendet habe, ist „Endlich!“. Das Wort, das man bei Beenden eines Buches eigentlich nicht denken sollte. Die letzten Seiten waren für mich die reinste Qual, weil ich es leider überhaupt nicht mehr interessant fand. Ich bin ziemlich enttäuscht, weil mir der Auftakt der Reihe so gut gefallen hat, aber in „Hold“ scheint Helena Hunting auf einmal vergessen zu haben, wie man eine gute Liebesgeschichte schreibt.

Der Schreibstil ist zwar flüssig und angenehm zu lesen und die Dialoge haben auch Potential, den Leser zum Grinsen zu bringen, aber die Handlung war so belang- und ziellos, dass sie mich überhaupt nicht abholen konnte. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich unbewusst die Kindle-App geschlossen habe, um etwas anderes zu tun. Dabei versprach die Ausgangssituation so viel, dass Rian ein Zwilling ist und Pierce sie mit seiner Schwester verwechselt, die sein Auto angefahren und Fahrerflucht begangen hat. Letztendlich sind das einfach nur die Umstände, wie sie sich kennenlernen – und daraufhin plätschert das Geschehen einfach nur noch vor sich hin und das so vorhersehbar, wie man das von Liebesromanen gewohnt ist.

Wenn ich einen Liebesroman lese, erwarte ich gar keine ausgeklügelte Story mit überraschenden Twists, aber ich möchte natürlich trotzdem unterhalten und gefesselt werden. Das ist Helena Hunting hier überhaupt nicht gelungen. Während in dem Reihenauftakt „Stay“ die Erotik hinausgezögert und erstmal mehr Wert auf die emotionale Entwicklung der Beziehung gelegt wurde, ging es hier viel zu häufig zur Sache. Rian und Pierce lernen sich gar nicht wirklich auf platonischer Ebene kennen, denn letztendlich endet jede Begegnung damit, dass sie miteinander in die Kiste hüpfen. Nach zwei Szenen wird das zwar nicht mehr ausgeschrieben, aber es war trotzdem viel zu präsent und hat ihre ganze Beziehung viel zu oberflächlich gemacht. Dass der Unterhaltungswert auf der Strecke blieb, lag aber auch daran, dass zu viele Nebeninformationen in Bezug auf Berufliches eingestreut wurden, die ich nicht gebraucht hätte.

Die Handlung war schlicht nichtssagend, weil es keinen roten Faden gab. Es war lediglich klar, dass am Ende die Geheimnisse ans Licht kommen würden, die Rian vor Pierce hat.

Während mir Rian am Anfang mit ihrer besonnenen, schlagfertigen Art imponiert hat, ist mir ihr Verhalten gegen Ende bitter aufgestoßen. Es sollte einfach nur dazu dienen, um noch ein bisschen Drama künstlich heraufzubeschwören. Warum sollte man seinem Partner, der einem bisher keinen Grund für Misstrauen gegeben hat, auch vertrauen und ein klärendes Gespräch suchen, wenn man ihm auch unnötige Vorhaltungen machen kann? Warum ist es ihre Zwillingsschwester, die Pierce mehr vertraut als sie selbst?

Bei Pierce war es dagegen andersherum. Am Anfang glänzt er nicht gerade durch seinen Charme, was sich jedoch von Seite zu Seite ändert. Er entpuppt sich als der perfekte Typ – er hat keine Bindungsprobleme, dafür aber das selbstlose Ziel, Rian glücklich zu machen. Das einzige, was ich an ihm auszusetzen hatte, ist die Tatsache, dass er für keine Überraschungen gut war – er verhält sich genau so, wie man es als Leser erwartet, und das nimmt dem Buch natürlich auch seine Spannung. Außerdem ist mir bitter aufgestoßen, dass sein Spitzname für Rian „heiße Braut“ ist. Das fand ich irgendwie komisch und es unterstreicht ja auch die Oberflächlichkeit ihrer Beziehung.

Wie schon gesagt, musste ich mich durch das Ende durchquälen, weil es mich leider überhaupt nicht mehr interessierte – lediglich der Epilog war noch ganz süß, obwohl er natürlich auch keine Überraschungen mehr bereithielt. Ich bin ziemlich enttäuscht, weil mir „Stay“ wirklich gut gefallen hat. Nur deshalb werde ich mir auch noch „Keep“ vorknöpfen, in der Hoffnung, dass „Hold“ ein Ausrutscher war.

Fazit

Leider kann ich diesen Band nicht empfehlen, obwohl er mir vom Klappentext her am besten gefallen hat. Die Handlung plätschert belanglos und vorhersehbar vor sich hin, die Liebesgeschichte bleibt oberflächlich und verursacht kein Herzklopfen. Sehr enttäuschend. Hoffentlich können Amalie und Lex meinen schlechten Eindruck wieder kitten. Ich vergebe 2 Sterne.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Ein Schiff voll von Verrückten trifft auf die vergebliche Suche nach einem roten Faden.

Her mit dem schönen Leben
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Gleich vorab: Ich habe nur 50% des Buches gelesen. Ich musste es abbrechen, weil ich relativ schnell gemerkt habe, dass es einfach nicht mein Ding ist. Empfehlen würde ich es eher jüngeren Lesern, die ...

Gleich vorab: Ich habe nur 50% des Buches gelesen. Ich musste es abbrechen, weil ich relativ schnell gemerkt habe, dass es einfach nicht mein Ding ist. Empfehlen würde ich es eher jüngeren Lesern, die sich von den merkwürdigen Charakteren wahrscheinlich eher unterhalten als abgeschreckt fühlen.

Den Schreibstil fand ich an sich angenehm und flüssig zu lesen, jedoch wurde er mir im Zusammenhang mit den Charakteren zu nervig. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin witzig sein wollte, indem sie absurde Figuren gestaltet, die in der Realität hoffentlich nicht auf dem Nervigkeitsgrad existieren – oder zumindest nicht im Rudel auftreten. Nach und nach habe ich mich doch gefragt, ob auf diesem Schiff nur Verrückte leben. Durchaus facettenreiche Verrückte, weil sie nicht alle auf die gleiche Art verrückt sind, aber verrückt sind sie alle – von eineinhalb Personen vielleicht mal abgesehen. Der eine hat nichts Besseres zu tun, als unaufgefordert überflüssige Informationen zum Besten zu geben, ellenlange Monologe zu führen und obendrein noch ständig Lob abstauben zu wollen. Die andere findet absolut alles „entsetzlich“ und buhuhut den lieben langen Tag (was bedeutet, dass sie weint). Die Charaktere wirken leider ganz und gar nicht wie Schulabgänger, sondern wie Kleinkinder, die bei mir eher Stirnrunzeln als Erheiterung ausgelöst haben.

Abgesehen davon weiß ich auch nach der Hälfte des Buches nicht, worum es genau geht. Um Freundschaft, okay. Um das WG-Leben, okay. Aber wo ist der rote Faden? Gibt es ein Ziel oder plätschert die Handlung einfach weiter vor sich hin, wie das bisher der Fall ist? Der Wille, weiterzulesen, um zu erfahren, was als nächstes passiert, konnte bei mir leider nicht geweckt werden, deshalb wäre ein Weiterlesen für mich leider gezwungen.

Fazit

Für jüngere Leser vielleicht unterhaltsam und erheiternd – ein bisschen leichte Kost, die einen vielleicht sogar zum Grinsen bringt, wenn es denn den eigenen Humor trifft –, für mich leider irgendwie nichtssagend. Ich habe die Charaktere eher spöttisch belächelt, als mich mit ihnen zu identifizieren oder mit ihnen mitzufiebern. 2 Sterne gibt es von mir, weil ich mir vorstellen kann, dass das Buch nur die richtige Zielgruppe braucht, um zu gefallen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Reiht sich leider in die romantischen Belanglosigkeiten ein ...

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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Klappentext
Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert. Schade, dass ich nicht ahnte, ...

Klappentext
Ich dachte, er würde für immer zu mir gehören, selbst als wir gezwungen waren uns zu trennen. Wir hätten einander festhalten sollen, aber es ist trotzdem passiert. Schade, dass ich nicht ahnte, dass jemand anderes nur darauf wartete, meinen Platz einzunehmen. Sonst hätte ich niemals losgelassen.Zwei Jahre später sind wir genau dort, wo wir geplant hatten zu sein. Ich habe mein Versprechen gehalten. Er hat es einfach vergessen. Er hat nicht nur jemand neuen gefunden, sondern diese Neue ist meine ehemalige beste Freundin. Und ich beginne das College mit gebrochenem Herzen.Wahrscheinlich sollte jetzt der Part kommen, in dem ich euch erzähle, wie ein anderer toller Typ auftaucht und die Scherben meines Lebens aufsammelt und wieder zusammensetzt. Einer, der mich wieder zum Lachen bringt. Aber das hier ist nicht diese Art von Geschichte. Mein Herz mag gebrochen sein. Aber es weigert sich, ihn nicht mehr zu lieben.

Meine Meinung

Ehrlich gesagt war ich angesichts des Klappentexts skeptisch, ob mir die Geschichte gefallen würde. Dass die ehemals beste Freundin etwas mit dem (Ex-)Freund anfängt … das beschert mir ein echt ungutes Gefühl, weil ich das für ein absolutes No-Go halte. Und dass dann auch noch die Rede davon war, dass es keinen anderen Typen für die Protagonistin geben würde, hat bei mir die Erwartung geweckt, dass die Handlung hauptsächlich daraus bestehen würde, dass sich Daisy quält und in ihrem Selbstmitleid suhlt, bis sie am Ende wieder mit Quinn zusammenkommt. Das wollte ich nicht lesen. Aber die guten Bewertungen haben mich umgestimmt und ich habe der Geschichte doch mal eine Chance gegeben.

Hm. Es war anders, als ich erwartet habe, aber … wirklich vom Hocker gehauen hat mich das Buch jetzt auch nicht. Tatsächlich hat man so etwas schon tausendmal gelesen, wenn man sich öfter im Romance-Genre herumtreibt. Innovativ ist hier leider nichts.

Ich habe damit falsch gelegen, dass sich Daisy die ganze Zeit nur in Selbstmitleid suhlt – sie tut es nur FAST die ganze Zeit. Ich war froh, dass es aber sehr wohl einen anderen Typen gibt, durch den sie zumindest nicht durchgehend in die bedauernswerte Opferrolle gedrängt wird, obgleich sie schnell merkt, dass sie ihn lieber als Freund hätte. Wie das ja so oft in Liebesromanen ist. Dennoch war Callums gelegentliche Anwesenheit ein ziemlicher Lichtblick für mich, die Szenen mit ihm (und Quinns Eifersucht) habe ich sehr genossen.

Weniger genossen habe ich die bedrückende Stimmung, die bei mir oft angekommen ist. Vielleicht liegt das auch einfach an mir selbst, weil ich mit der Ausgangssituation solche Probleme hatte. Dass Alexis auch noch relativ negativ dargestellt wird, obwohl sie ja eigentlich mal Daisys beste Freundin war, hat seinen Teil dazu beigetragen, dass ich mich über ihr Verhalten ziemlich geärgert habe. Andererseits wurde es dadurch definitiv nachvollziehbarer, dass sie Daisy Quinn mehr oder weniger weggenommen hat, weil sie ja offenbar keine wirklich gute Freundin war. Vielleicht hat sich die Autorin es dadurch aber auch ein bisschen zu einfach gemacht, vielleicht wäre das Gegenteil – Alexis als liebenswerte beste Freundin – spannender und interessanter gewesen.
Gerade, weil Alexis schnell als Buhmann dargestellt wird, ist mir dann auch die weitere Entwicklung etwas bitter aufgestoßen:

!!! SPOILER !!!

Die Ausgangssituation nimmt ja quasi schon vorweg, dass Quinn Alexis letztendlich mit Daisy betrügen wird, weil die Gefühle der beiden einfach zu stark sind. Das hätte ich mir echt anders gewünscht, denn egal, wie oft betont wird, dass die beiden damit Mist gebaut haben, sind mir Quinn und Daisy durch die Aktion doch unsympathischer geworden. Quinn hat ohnehin nicht gerade viele Sympathiepunkte gesammelt, indem er etwas mit Alexis angefangen hat (Alexis ist hier schließlich nicht die einzige, die diesen „Verrat“ begangen hat!), aber Daisy müsste wissen, wie sich so ein Verrat anfühlt, und dass sie in Bezug darauf kein Stück besser ist als Alexis … Tja. Das macht einiges für mich kaputt. Da hilft es nicht, dass die Liebe zwischen Daisy und Quinn dauernd als unausweichlich und so unfassbar stark beschrieben wird – das ist keine Entschuldigung, wie Daisy ja sogar selbst sagt. Und diese Argumentation hier: „Ich habe mit ihrem Freund geschlafen.“ – „Er war zuerst deiner.“ (70%) finde ich … krass. Das ist Kindergarten.

!!! SPOILER ENDE !!!

Okay, genug ausgekotzt. Abgesehen von dieser einen Entwicklung, die mir ziemlich missfallen und vieles kaputt gemacht hat, ist die Handlung recht … unspektakulär. Es passiert nichts Weltbewegendes, auch die Dialoge fand ich nicht ... Herzklopfen bescherend genug, von den farblosen Protagonisten ganz zu schweigen. Und dieses ständige "Yeah" ... puh, das ging mir wirklich auf die Nerven. Gibt es das Wort "Ja" überhaupt im Wortschatz der Charaktere?
Ich hoffe, die Folgebände überzeugen mehr: Auf Callums Geschichte freue ich mich sogar schon.

Fazit

Leider für mich nur im Mittelfeld dank einer bitter aufstoßenden Aktion der Protagonisten, deren Farblosigkeit und einer recht unspektakulären Handlung. Schade, aber vielleicht überzeugt ja Callums Geschichte mehr – der Charakter war mein kleines Highlight. 2 Sterne und nur eine bedingte Leseempfehlung – wer sich mit dem Klappentext schwertut, der sollte vielleicht auch die Finger davon lassen.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Schwacher Anfang, schwaches Ende, relativ spannender Mittelteil.

Die Heimsuchung von Grayson Manor
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Worum geht es?

Addison Lockhart erbt von ihrer Mutter das "Grayson Manor", in dem ihre Mutter geboren und aufgewachsen sein soll. Ihr gegenüber hat sie diesbezüglich nie ein einziges Wort verloren, weshalb ...

Worum geht es?

Addison Lockhart erbt von ihrer Mutter das "Grayson Manor", in dem ihre Mutter geboren und aufgewachsen sein soll. Ihr gegenüber hat sie diesbezüglich nie ein einziges Wort verloren, weshalb Addison bis zu diesem Zeitpunkt nie etwas von diesem Haus gehört hatte. Um ein bisschen Abstand zu gewinnen und um ihre Mutter trauern zu können, beschließt sie kurzerhand, nach Grayson Manor zu ziehen. Das Haus entpuppt sich als sanierungsbedürftig, wofür sie kurzerhand den Handwerker Luke Flynn anwirbt, der sich mit der Zeit mit ihr anfreundet und einer der wenigen zu sein scheint, der ihr wirklich glaubt: Addison hat nämlich von Kindheit an Visionen, die ihr die Vergangenheit oder die Zukunft zeigen. Jahrelang hatte sie ihre Ruhe vor diesem "Fluch", wie sie es selbst nennt, muss aber feststellen, dass mit dem Einzug ins Grayson Manor die Visionen wieder anfangen. Und nicht nur das. Es scheint auch ein ruheloser Geist in dem Haus sein Unwesen zu treiben...

Meine Meinung

Dieses Buch hätte wahrscheinlich einen oder zwei Sterne mehr verdient, wenn die Übersetzung besser gewesen wäre. Es haben sich leider sehr viele zu wörtlich übersetzte Sätze eingeschlichen, die dem Buch seine Dynamik und seine Authentizität nehmen. Die Figuren führen dadurch teilweise sehr gestelzte Unterhaltungen und wirken selbst unauthentisch. Ich kann vorab also schon mal sagen: Lest lieber das Original, denn ich bin mir sicher, dass der Schreibstil dort erheblich besser ist. Das zeigen allein schon die Metaphern, die sich immer wieder finden. In dieser deutschen Übersetzung sind diese leider teilweise merkwürdig übersetzt, was dem Schreibstil natürlich seinen Charme nimmt.

Nach einem sehr holprigen Start wurde das Buch jedoch besser, da ich mich immer mehr an diese Übersetzung gewöhnt und irgendwann einfach merkwürdige Sätze überlesen hatte, damit ich nicht dauernd an diesen hängen bleibe und über deren Sinn grübele. Das kann auf Dauer nämlich wirklich nervig werden und unterbricht natürlich den Lesefluss. Im Mittelteil ging das dann aber immer besser, da handlungstechnisch mehr passiert und Spannung aufgekommen ist. Da fing es dann wirklich an, dass ich weiterlesen wollte, um zu sehen, was als nächstes passiert. Obwohl es einige Stellen gab, die meiner Meinung nach bloße Lückenfüller und unnötig für die Handlung waren, wurde die Spannung immer wieder durch einige Plot Twists in die Höhe getrieben - um dann leider in einer völlig unspektakulären Auflösung zu enden, die mich nicht im Geringsten zufriedengestellt hat. Mit diesem Ende erscheint es mir sogar völlig sinnlos, dass vorher so eine Spannung aufgebaut wurde, nur, damit sie im letzten Drittel einfach verpufft.

Die Story ähnelt im Großen und Ganzen vielen anderen Horrorgeschichten, mit dem Unterschied, dass hier leider keine Gruselatmosphäre aufkommt. Spannung, ja, Gruselfaktor, nein. Hier hat man es eher mit einem Krimi mit übernatürlichen Elementen als mit einem Roman aus dem Genre Horror zu tun. Addisons Gabe fand ich im Großen und Ganzen sehr interessant, war mir aber dennoch noch ein wenig zu sehr im Hintergrund. Solche übernatürlichen Elemente glaubhaft einzubringen, stellt sich meiner Meinung nach auch immer relativ schwierig dar und ist hier auch nur teilweise gelungen. Anfangs wirkte es eher lächerlich, was sich dann aber im weiteren Verlauf des Buches etwas gebessert hat. Vollständig überzeugt wurde ich in dieser Hinsicht jedoch nicht.

Der letzte Kritikpunkt sind die farblosen Charaktere. Selbst Addison war für mich nicht wirklich greifbar, da ich ihr Handeln oft nicht nachvollziehen konnte. Manchmal ist sie grundlos ausgetickt oder hat ihre Einstellung von dem einen auf den anderen Moment ohne ersichtlichen Grund geändert. Eben hatte sie noch Angst und auf einmal ist sie furchtlos. Das war ein ziemliches Hin und her. Was wahrscheinlich wieder an der Übersetzung liegt, ist, dass sie mir auch einfach... unauthentisch vorkam. So, wie sie manchmal geredet hat, redet bestimmt keine reale Person, weshalb ich mit ihr auch nicht richtig warm werden konnte.
Bei all den anderen Personen geht es mir ähnlich. Luke ist aber die einzige Person, die noch wirklich erwähnenswert ist. Trotz der Tatsache, dass auch er manchmal "komisch" wirkt, fand ich ihn eigentlich wirklich sympathisch. Er hilft Addison, wo er nur kann, und ist stets für sie da - ein echt toller Kerl. Das einzige Manko: Er war mir hin und wieder etwas zu verständnisvoll. Er hat Addison sofort geglaubt, als sie ihm von ihrer Gabe erzählt, stellt keine Fragen, wenn sie einen Plan fasst, und vertraut ihr blind. Ist ja schön und gut, fand ich aber doch manchmal etwas zu unglaubwürdig.

Fazit

Ein Buch, dem man vielleicht mal eine Chance geben kann, aber das definitiv kein Muss ist. Man sollte sich entweder direkt das Original vorknöpfen oder sich auf eine holprige, gestelzte Übersetzung gefasst machen, die mit der Zeit zwar nicht mehr ganz so störend, aber dennoch präsent ist. Wer sich gruseln möchte und auf authentische Charaktere baut, ist hier leider falsch.
Mir hat das Buch leider nicht ganz so gut gefallen, 2 Sterne.

Veröffentlicht am 24.05.2017

Sorry, aber Zeitverschwendung.

Klar ist es Liebe
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Worum geht es?

Zwei Verliebte, 14 Erzähler – eine außergewöhnliche romantische Komödie zum Mitverlieben und Mitleiden Lea und Gabe wären das perfekte Paar. Das erkennen alle um sie herum: der beste Freund, ...

Worum geht es?

Zwei Verliebte, 14 Erzähler – eine außergewöhnliche romantische Komödie zum Mitverlieben und Mitleiden Lea und Gabe wären das perfekte Paar. Das erkennen alle um sie herum: der beste Freund, die Mitbewohnerin, ja sogar der Busfahrer und die Starbucks-Bedienung. Sie haben den gleichen College-Kurs belegt, sie bestellen das gleiche Essen, die mögen die gleichen Filme. Aber obwohl die Luft zwischen ihnen knistert und alle Vorzeichen stimmen, scheinen sie den richtigen Augenblick immer zu verpassen. Werden Lea und Gabe es schaffen, trotzdem zueinanderzufinden?

Meine Meinung

Ich hatte irgendwie total viel erwartet - eindeutig ein Fehler. Man hätte meiner Meinung nach so viel aus diesem Buch machen können, meine Erwartungen wurden hinsichtlich dessen total enttäuscht. Irgendwie bin ich fest davon ausgegangen, dass man als Abschluss vielleicht doch nochmal aus Leas oder Gabes Sicht etwas lesen kann, aber nichts da. Warum?

Die Story war total langweilig und hat sich ewig gezogen. Es wurde nicht eine Sekunde spannend - und wenn, wurde das Potential nicht genutzt.
Einen Menschen ohne Adjektive beschreiben - vielversprechend, aber wie das umgesetzt wurde... Warum baut man sowas überhaupt in das Buch ein, wenn man gar nichts daraus macht? Jedenfalls nichts, was den Leser total vom Hocker gehauen hätte. Mir hat es einfach nicht gefallen.

Mit Gabes Art kam ich auch überhaupt nicht klar. Klar, schüchtern hin oder her - und sein "Geheimnis" hin oder her - er hat viel zu wenig gesprochen. Die Schüchternheit war viel zu übertrieben und vor allem total inkonsequent, da es ja doch hin und wieder Momente gab, wo er dann mal den Mund aufbekommen hat. Am Ende war es zwar realistisch, aber so mitten im Buch war ich dann echt überrascht und auch verwirrt, weil es einfach nicht gepasst hat.
Die zahlreichen zufälligen Treffen der beiden und die Tatsache, dass einfach jeder um sie herum, sich ausgerechnet für ihre Liebesgeschichte interessiert und sie verkuppeln will, war auch nicht besonders realistisch... auch, wenn mir Idee an sich gefallen hat.

Das einzige, was mir wirklich gefallen hat, waren folgende Charaktere: Gabes Bruder Sam und Casey (da ich das Hörbuch gehört habe, weiß ich leider nicht, ob ich den Namen richtig geschrieben habe ). UND natürlich Victor.
Victor ist zu einem meiner absoluten Lieblingscharakteren aus sämtlichen Büchern geworden, die ich je gelesen habe. Seine mürrische und total genervte Art fand ich immer so amüsant, dass ich breit grinsen musste.
Ich konnte seine Meinung absolut nachvollziehen, vermutlich wäre es mir nicht anders ergangen, wenn ich sowas miterlebt hätte.
Bester. Charakter. Ever.

Fazit

Wer mal echt totale Langeweile hat, kann es sich antun. Aber ansonsten ist es - sorry, ich muss es so hart ausdrücken - einfach Zeitverschwendung.
An manchen Stellen ist es ganz lustig, aber es zieht sich einfach ewig hin, um am Ende einfach nichts Besonderes zu sein. Das Ende kam viel zu abrupt.
2 Sterne sind meiner Meinung nach noch relativ großzügig, es war einfach gar nicht mein Fall. Und wenn überhaupt: Hört das Hörbuch. Da hat man dann wenigstens mehrere Sprecher, die das Ganze auf interessante Weise vertonen. Vor allem das Eichhörnchen.