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Veröffentlicht am 16.03.2019

Das Autorenduo findet zu seinen romantischen Wurzeln zurück - und macht alles richtig!

Weil es Liebe ist
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Worum geht es?

Seit Monaten nimmt Holland Bakker einen riesigen Umweg zu einem Coffee-Shop auf sich, nur um in einer U-Bahn-Station dem attraktiven, talentierten Straßenmusiker Calvin beim Spielen zuzuhören. ...

Worum geht es?

Seit Monaten nimmt Holland Bakker einen riesigen Umweg zu einem Coffee-Shop auf sich, nur um in einer U-Bahn-Station dem attraktiven, talentierten Straßenmusiker Calvin beim Spielen zuzuhören. Freunde und Familie belächeln sie wegen dieser heftigen Schwärmerei, aber das hält sie trotzdem nicht davon ab, immer wieder die Nähe des in sich versunkenen Musikers zu suchen. Am selben Abend, als sie sich leicht angetrunken ein Herz fasst und ihn anspricht, wird sie von einem Betrunkenen bedrängt und auf die Gleise geschubst. Calvin ruft einen Krankenwagen, aber als sie möchte, dass er gegenüber den skeptischen Sanitätern bestätigt, dass ihr Sturz kein Selbstmordversuch war, sucht er panisch das Weite.

Als kurz darauf Ersatz in dem Broadway-Stück ihres Onkels benötigt wird, scheint Calvin die Rettung zu sein. Holland organisiert mit ihrem Onkel ein Vorspielen, mit dem Ergebnis, dass alle heillos begeistert von ihm sind. Aber er kann den Job nicht annehmen, weil er keine Greencard hat. Ihr verhasster Boss Brian wirft die Lösung in den Raum: Holland soll Calvin doch einfach heiraten …



Meine Meinung

Ich bin durch den Namen des Autorenduos, der schon für gute Liebesgeschichten steht, und das schöne Cover, das eine eben solche suggeriert, aufmerksam geworden. Mit Lesen der Leseprobe war ich dann endgültig davon überzeugt, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte, da bereits dort spannende Fragen aufgeworfen werden, die neugierig machen und einen weiterlesen wollen lassen. Als ich dann – mehr oder weniger versehentlich – erfahren habe, worum es geht (eine Heirat wegen einer Greencard), war ich doch nochmal skeptisch, ob mir das Buch wirklich gefallen würde.

Und jetzt sitze ich hier und habe mich in dieses Buch verliebt.

Es ist leicht und flüssig geschrieben und ich befand mich während des Lesens in einem angenehmen Hin und Her zwischen spaßiger Belustigung angesichts der humorvollen Dialoge und des beschleunigten Kennenlernprozesses (wegen der Einwanderungsbehörde) und angespannter Aufregung inklusive Herzklopfen.

Dass sich die beiden wegen der Greencard-Hochzeit schnell kennenlernen müssen, hat für amüsante Gespräche und eine besondere Atmosphäre gesorgt. Weil man die ganze Zeit nicht weiß, was in Calvins Kopf vor sich geht (er ist teilweise auch nicht so leicht zu durchschauen), war das Mitfiebern natürlich noch größer und die Schmetterlinge im Bauch beim Lesen noch stärker präsent, wenn es kleine Annäherungen – und sei es nur zum Schein – zwischen Calvin und Holland gab. Was mir besonders imponiert hat, war die Tatsache, dass die beiden keine Spielchen miteinander spielen und (von ein, zwei Sachen abgesehen, die dann schließlich auch für Probleme sorgen) ehrlich miteinander umgehen.

Mit Protagonistin Holland wurde ich schon in der Leseprobe warm, weil ich ihre bescheidene und zurückhaltende Art sowie die Tatsache, dass sie sich erst Mut antrinken musste, um Calvin zum ersten Mal anzusprechen, erfrischend fand. Sie ist unsicher in Bezug auf ihre Zukunft, nicht ohne Selbstzweifel und gleichzeitig ein Mensch, der für seine Familie sein letztes Hemd geben würde. So dann auch für Calvin. Ein rundum sympathischer Mensch. Ihre Schwärmerei für Calvin ist ein echt süßer Part der Story.

Calvin stand ich in der Leseprobe noch skeptisch gegenüber – wen wundert das, wenn er einfach panisch das Weite sucht, obwohl Holland ihn eigentlich bräuchte? Sein Verhalten wird durch die fehlende Greencard dann aber natürlich verständlich und er wusste mich von Seite zu Seite mehr von sich zu überzeugen. Er tritt Holland gegenüber charmant, offen und unkompliziert gegenüber auf, verhält sich nicht in jeder Situation sofort richtig, hat aber die Stärke und die Reife sein Verhalten zu reflektieren und seine Fehler schnell einzusehen. Mir hat seine Art unglaublich gut gefallen. Zudem hat man trotz gelegentlichem peinlich berührtem Schweigen und nervösem Smalltalk durch die Seiten gespürt, dass die Chemie zwischen ihm und Holland einfach stimmt. Sie haben mich immer wieder zum Grinsen gebracht.

Ich habe an dieser spannenden, unterhaltsamen und süßen Liebesgeschichte wirklich nichts auszusetzen und fühlte mich während des Lesens wie in einem Sog. Ich konnte mich nur mit Mühe und Not von den Seiten losreißen, weil ich einfach auf jeder einzelnen Seite wissen wollte, wie es weitergeht. Ich fürchte, ich muss mir auch noch „Nichts als Liebe“ ins Haus holen.



Fazit

Durch die Leseprobe hatte ich erwartet, dass mir das Buch gefallen würde, aber nicht, dass es mich tatsächlich SO begeistern würde. Ein Reread ist beschlossene Sache. Ich kann diese Herzklopfen bescherende, spannende Liebesgeschichte uneingeschränkt empfehlen und vergebe 4,5 Sterne, Tendenz zur vollen Punktzahl.

Wenn ich das Buch äußerlich nochmal so betrachte, habe ich doch einen kleinen Kritikpunkt: Buchrücken und Rückseite sind mir zu langweilig gestaltet und werden dem schönen Cover leider nicht gerecht.

Veröffentlicht am 15.03.2019

Eine riesige Überraschung - man spürt die starke Verbindung der beiden durch die Seiten.

Neighbor Dearest
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Klappentext

Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ...

Klappentext

Chelsea dachte, sie hätte den Mann ihres Lebens gefunden. Doch Elec verlässt sie für seine Jugendliebe, und Chelsea ist am Boden zerstört. Hat sie sich seine Gefühle nur eingebildet? Erst ihr Nachbar Damien lenkt sie von ihrem Kummer ab. Denn er ist unhöflich, und seine lauten Hunde rauben ihr den Schlaf. Sie kann ihn nicht ausstehen! Leider ist er sowohl ihr Vermieter als auch der schönste Mann, den sie je gesehen hat. Sie findet ihn unwiderstehlich ... Doch Damien geht aus einem guten Grund keine Beziehungen ein, und sein Geheimnis könnte Chelseas Herz erneut in tausend Teile brechen.



Meine Meinung

Keine Ahnung, was genau ich erwartet habe, aber das auf jeden Fall nicht. Durch die mittelmäßigen Bewertungen waren meine Erwartungen jedenfalls nicht sehr groß, sodass ich von dem Buch wirklich überrascht und bezaubert werden konnte, denn … wow. Das Buch ist so viel besser als „mittelmäßig“.

Vor allem der Anfang, als sich Chelsea und Damien angefreundet und erst einmal kennengelernt haben, hat mir unglaublich gut gefallen. Ich fand die starken Gefühle der beiden, die sich mit der Zeit entwickelt haben, wirklich glaubwürdig. Bei mir kam an, dass es sich um eine Seelenverwandtschaft handelt, und das gelingt nicht jedem Buch. Dass Damien widersprüchliche Signale sendet – einerseits so süße, bezaubernde Dinge über Chelsea sagt und für sie tut, andererseits aber auch immer wieder betont, dass sie keine Zukunft haben – ist so spannend und man möchte einfach wissen, was den beiden im Weg steht und woraus Damien so ein großes Geheimnis macht.

Letztendlich kann man es sich wohl ein klein wenig denken… Es hat mich überrascht, dass die beiden nicht erst am Ende des Buches zusammenkommen, sondern schon früher, obwohl ich trotzdem das Gefühl hatte, dass es ewig dauert (auf die bestmögliche Weise). Die Gefühle der beiden werden wirklich quälend lange und nachvollziehbar aufgebaut, sodass man mit den beiden wirklich leiden und mitfiebern kann, weil ihre Verbindung so authentisch wirkt.

Das einzige, was ich als etwas komisch empfunden habe, war die kurze Phase nach ihrem Zusammenkommen. Auf einmal sind die beiden nur noch übereinander hergefallen und ich war etwas irritiert davon, wie verändert Damien auf einmal war. Anfangs hatte er noch so süße, romantische Bemerkungen über Chelsea gemacht und dann … wurde er relativ vulgär, was ich mit seinem vorherigen Auftreten irgendwie gar nicht übereinbringen konnte. Diese Phase ist aber wirklich nur kurz, sodass man ganz und gar nicht sagen kann, dass es ab diesem Punkt zu sexlastig wurde. Kurz darauf wird es dann definitiv wieder emotional und romantisch.

Dass mir die Geschichte so gut gefallen hat, liegt natürlich auch an den Charakteren: Damien ist die wandelnde Versuchung und man kann es Chelsea nicht zum Vorwurf machen, dass sie ihm total verfällt. Er sieht nicht nur umwerfend gut aus, er ist neben seiner neckenden, herausfordernden Art auch noch unglaublich charmant, lässt schöne Komplimente wie nebenbei fallen und hat einen unglaublich großen Beschützerinstinkt, wenn es um Chelsea geht. Ich hatte nicht eine Sekunde Zweifel daran, dass er absolut in sie verliebt ist – und man bekommt als Leser zusätzlich Herzklopfen, als sein Bruder Tyler das bestätigt. Solche Szenen, in denen deutlich wird, was in bestimmten Momenten in dem Kopf des anderen, aus dessen Sicht wir ja nicht lesen, vorgegangen ist, liebe ich total. Das Buch macht in dieser Hinsicht wirklich alles richtig.

Chelsea fand ich ebenfalls absolut bezaubernd. Sie ist ein ehrlicher, aufrichtiger und liebevoller Mensch, der unglaublich viel Stärke und Durchhaltevermögen in Bezug auf Damien beweist, denn er macht es ihr weiß Gott nicht einfach. Natürlich möchte er sie nur vor sich selbst beschützen, tut ihr damit aber auch weh. Normalerweise finde ich es in Büchern nicht so gut, wenn die Frau nach einigen Zurückweisungen immer noch nicht locker lässt, aber bei Chelsea wirkte es einfach extrem mutig. Ich fand es charmant und bewundernswert, wie sie Damien gegenüber ihr Herz geöffnet hat, weil es dazu ja auch eine Menge Mut braucht. Sie war eine wahnsinnig tolle Protagonistin.

Ich bin von Chelsea und Damiens Geschichte wirklich unerwartet begeistert. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine Liebesgeschichte mit so vielen Emotionen, Herzklopfen und Glücksgefühlen zu lesen. Man fühlt sich hinterher einfach wohl. Vielleicht wäre es sogar noch besser gewesen, wenn ich den Vorgänger „Stepbrother Dearest“ gelesen hätte, weil mir dann Chelsea, aber auch die „Bösewichte“ Greta und Elec, schon bekannt gewesen wären. Bestimmt werde ich mir deren Geschichte auch noch früher oder später vorknöpfen und wenn es nur ist, um mehr von Chelsea zu lesen. Dass diese als Elecs damalige Freundin ein absoluter Schatz und keine oberflächliche Zicke ist, ist in Liebesromanen ja auch nicht immer selbstverständlich.



Fazit

„Neighbor Dearest“ ist für mich eine große Überraschung. Ich hatte nicht damit gerechnet, eine so berührende, süße Wohlfühllektüre zu lesen, die auch ernste Themen aufgreift und zwischendurch auch manchmal etwas bedrückend ist, nur um am Ende wieder Glücksgefühle auszulösen. Ich kann die mittelmäßigen oder sogar schlechten Bewertungen gar nicht verstehen und vergebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Unter den lockerleichten Liebesromanen spielt Ruby und Banes Geschichte weit oben mit.

STAY
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Klappentext

Ruby Scott ist verzweifelt: Nachdem ein mysteriöser Typ sie auf einer Party erst küsst und ihr dann mitten ins Gesicht hustet, wird sie so krank, dass sie ein wichtiges Casting vermasselt. ...

Klappentext

Ruby Scott ist verzweifelt: Nachdem ein mysteriöser Typ sie auf einer Party erst küsst und ihr dann mitten ins Gesicht hustet, wird sie so krank, dass sie ein wichtiges Casting vermasselt. Dabei braucht sie dringend einen Job. Das Angebot, sich um die Haustiere des reichen Hotelbesitzers Bancroft Mills zu kümmern, kommt ihr da gerade recht. Doch sie ahnt nicht, dass Bane kein Geringerer ist als der Typ von der Party.



Meine Meinung

Ja, was soll ich groß sagen? An diesem Buch habe ich eigentlich kaum etwas bis überhaupt nichts auszusetzen, weil es sich so ziemlich durch alles auszeichnet, was ich an einer guten Liebesgeschichte liebe.

Zunächst mal ist der Schreibstil gut zu lesen und der Ton des Buches überwiegend verspielt und humorvoll, was zur Folge hatte, dass ich die meiste Zeit unkontrolliert am Grinsen war und an den Seiten festklebte. Die Dialoge sind unglaublich unterhaltsam und fesselnd und bleiben das auch bis zum Schluss. Die Schlagabtäusche zwischen Bane und Ruby – ob sie jetzt ernsthaft oder neckend sind – werden wirklich nie langweilig und haben immer wieder zu meiner Erheiterung beigetragen.

Das liegt auch daran, dass beide Protagonisten, aus deren Sicht man abwechselnd liest, einfach sympathisch sind – auf ihre jeweils eigene Weise. Energiebündel Ruby ist selbstbewusst, nimmt kein Blatt vor den Mund und lässt sich nichts vorschreiben und auch nicht alles (insbesondere von Bane) gefallen, auf der anderen Seite hat sie jedoch auch mit einer Pechsträhne zu kämpfen, die Bane unabsichtlich ins Rollen bringt und stark an ihren Nerven zehrt: Erst wird sie krank, dann vermasselt sie ein Casting und schließlich verliert sie auch noch ihre Wohnung. Da sie auf eigenen Beinen stehen und ihrem Vater beweisen möchte, dass sie das Zeug zur Schauspielerin hat, ist es ihr unangenehm, jemanden um Hilfe zu bitten, aber das Arrangement mit Bane ist für sie beide von Vorteil. Und es wird schnell klar, dass sie eigentlich die perfekte Wahl für den Job als Haustiersitterin ist, denn sie schließt das süße Frettchen Francesca mindestens genauso schnell ins Herz wie Bancroft.

Bane ist der perfekte Gegenpart: Er hat diese raue Ausstrahlung und diese herausfordernde, provokante Art an sich, gleichzeitig wird aber schon nach wenigen Seiten klar, dass er auch ein enorm großes Herz hat. Das zeigt sich sowohl durch seinen liebevollen Umgang mit seinen Haustieren als auch durch sein besorgtes und fürsorgliches Verhalten Ruby gegenüber. Was ich in Büchern überhaupt nicht leiden kann, ist übertrieben dargestellte Eifersucht (wie sie zum Beispiel in Beautiful Disaster zu finden ist) – hier war sie definitiv deutlich vorhanden (Bancroft ist besitzergreifend und führt sich hin und wieder auch wie ein Neandertaler auf), hat aber nie diese Grenze überschritten, bei der es mir zu viel geworden wäre. Im Gegenteil: Ich fand sie überraschenderweise sogar sehr amüsant, weil es einfach gezeigt hat, wie viel Ruby ihm schon bedeutet.

Womit wir bei einem weiteren Aspekt wären, der mir sehr gut gefallen hat: Die nachvollziehbare Gefühlsentwicklung. Bei Liebes- bzw. Erotikromanen besteht immer die Gefahr, dass die Darstellung der Beziehung zu oberflächlich bleibt und die Handlung sich irgendwann in eine bloße Aneinanderreihung von Sexszenen verliert. Das war hier zu zwei Dritteln des Buches ganz und gar nicht der Fall. Im Gegenteil: Die beiden lernen sich erst auf – mehr oder weniger – platonischer Ebene kennen, obwohl kein Gespräch ohne Flirten oder zweideutige Anspielungen verläuft und man das Knistern zwischen den beiden durchgängig spürt. Das hat mir gut gefallen, weil dort ordentlich Spannung aufgebaut wurde und man der ersten richtigen Annäherung – der erste Kuss zählt ja wohl kaum – mit etwas Bauchkribbeln entgegengefiebert hat. Im letzten Drittel – nach der Annäherung – waren die Unterhaltungen zwischen den beiden dann zwar etwas rar gesät, da mir der erste Teil aber so gefallen hatte, fand ich das nicht allzu schlimm.

Am Ende gibt es dann zwar wieder das typische Missverständnis, das man eigentlich schon auf den ersten Seiten kommen sieht und das dann in gewohnter Manier für Wirbel sorgt und zu etwas dramatischen Reaktionen führt, aber durch die erfrischende, schnelle Lösung stellt auch das kein Kritikpunkt für mich dar. Man wird am Ende vollkommen zufriedengestellt, auch wenn manches (wie das schwierige Verhältnis mit Rubys Vater) schnell – aber für den lockerleichten Ton der Geschichte angemessen – abgehakt wird. Ich bin neugierig auf den zweiten Band, denn Rubys beste Freundin Amalie finde ich bereits jetzt schon total sympathisch – und Lexington würde ich gerne kennenlernen, denn der kommt hier definitiv viel zu kurz.



Fazit

Ein starker, lockerleichter und witziger Auftakt einer vielversprechenden Reihe. Ruby und Banes Liebesgeschichte hat alles, was eine gute Liebesgeschichte braucht. Obgleich sie wenig tiefgründig ist, fand ich die Gefühle nachvollziehbar und authentisch aufgebaut. Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen und vergebe fast perfekte 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.03.2019

Unerwartet spannend und mitreißend bis zur letzten Seite - ein Wahnsinnsauftakt!

Golden Dynasty - Größer als Verlangen
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Klappentext

Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen ...

Klappentext

Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen der Brüder bereits persönlich kennt. Sehr persönlich. Mit Lucian, dem jüngsten und wildesten Spross der Familie, hatte sie erst gestern eine heiße Nacht. Und er könnte ihr gefährlicher werden als alle Intrigen und dunklen Geheimnisse, in deren Strudel sie hinter den Toren des prächtigen Anwesens gerät …

Meine Meinung

Seit „Dark Elements“ steht für mich fest, dass ich alles lesen werde, auf dem „Jennifer L. Armentrout“ draufsteht. So auch „Golden Dynasty“, obwohl ich derartigen Liebesromanen – Sorte „Skandale, Intrigen und dunkle Geheimnisse“ – eigentlich aus dem Weg gehe. Deshalb waren meine Erwartungen auch gar nicht mal so hoch – und entsprechend groß ist nun meine Überraschung. Denn mir hat der Auftakt dieser Reihe um die skandalträchtige Familie de Vincent außerordentlich gut gefallen, weil sie ganz anders war, als ich es mir vorgestellt habe.

Wie gewohnt liest sich Armentrouts Schreibstil sehr angenehm und fesselnd. Die Figuren haben Humor, die Männer versprühen ihren Bad-Boy-Charme und sehen teuflisch gut aus und entsprechend heiß sind die erotischen Szenen geschrieben. Typisch ist es für die Autorin ihre Protagonistin immer wieder – auch in eigentlich unpassenden Momenten – von dem Aussehen des männlichen Gegenparts schwärmen zu lassen, was mir auch hier wieder aufgefallen ist. Da es sich aber um einen Liebesroman handelt, sei ihr an dieser Stelle verziehen.

Überrascht haben mich zwei Dinge: Zum einen ist das Buch sowohl aus Julias als auch aus Lucians Sicht geschrieben, sodass wir nicht lange herumrätseln müssen, was Lucians wahre Beweggründe sind. Es hat viel Spaß gemacht, das Geschehen aus beiden Blickwinkeln zu verfolgen, nicht nur zu erfahren, wie Julia über Lucian denkt, sondern auch andersherum. Gerade dadurch ist mir Lucian auch so sympathisch geworden. Er ist zwar ohne Frage ein „Bad Boy“ – das suggeriert die Reihe ja –, aber er ist trotzdem anders, als man es aus anderen Büchern kennt. Trotz seines Images und seiner kecken, stets flirtenden und teilweise auch bevormundenden Art, die schon auf hundert Metern „Gefahr“ brüllen, wusste er mich mit seiner Loyalität, seinem Beschützerinstinkt, seiner charmanten Hartnäckigkeit zu überraschen. Er war ein amüsanter, sympathischer und interessanter Protagonist, in dem mehr steckt, als es den Anschein hat.

Julia ist aber eine mindestens genauso bezaubernde Protagonistin. Sie ist nicht unbedingt das Selbstbewusstsein in Person, sondern eher eine ganz normale Frau, die sich aber durchaus durchzusetzen weiß und sich nicht bevormunden lässt. Sie ist nicht auf den Mund gefallen, steht für das ein, was sie für richtig hält, und nimmt ihren Job als Krankenschwester sehr ernst. Bei ihr wirkte es glaubwürdig, dass sie Mitgefühl für fremde Menschen aufbringt und sich wirklich um ihre Patienten sorgt. Ich fand es sehr angenehm, aus ihrer Sicht zu lesen, da ich ihr Verhalten stets nachvollziehen konnte.

Der zweite Aspekt, der mich überrascht hat, war die vorherrschende Spannung, denn diese ist durchgehend präsent – und daran sind selbstverständlich die von mir eigentlich so verschmähten „Skandale, Intrigen und dunklen Geheimnisse“ Schuld. Die ganze Zeit über herrscht eine mysteriöse, geheimnisvolle Atmosphäre und es tauchen immer wieder neue Puzzleteile auf, die mehr verwirren, als Antworten geben, für das weitere Geschehen aber immer wieder neue Spannung aufbauen. Dabei werden bereits einige Köder ausgeworfen, die Neugier auf die Folgebände wecken, denn selbstverständlich hat jeder der Brüder so seine dunklen Geheimnisse, die hier schon anklingen, aber wohl erst in ihren jeweiligen Bänden gelüftet werden. Ich habe bis zum Schluss mitgerätselt und mitgefiebert, habe dieses Ende so aber nicht kommen sehen. Die Autorin versteht es definitiv, dem Leser Fallen zu stellen und ihn auf falsche Fährten zu locken.

Das Buch endet sowohl hinsichtlich der großen Auflösung als auch der Liebesgeschichte mit einem hitzigen, emotionalen Showdown und lässt Großes für die Folgebände erwarten. Ich werde die Reihe definitiv weiterverfolgen.

Fazit

Ganz anders, als ich es erwartet habe, aber unglaublich gut. Sowohl der spannende Mystery-Teil als auch die Liebesgeschichte haben mich durchgehend mitfiebern und das Buch kaum zur Seite legen lassen. Für mich eine große Überraschung. Ich vergebe 4,5 Sterne und spreche eine eindeutige Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Trotz lästigem Perspektivenwechsel hochspannend - genial!

Böses Herz
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Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten ...

Klappentext

Vor zwei Jahren verlor Honor ihren geliebten Ehemann Eddie bei einem tragischen Unfall das glaubt sie zumindest. Doch dann taucht plötzlich ein fremder Mann blutüberströmt in ihrem Vorgarten auf und behauptet, Eddies Tod sei kein Unfall gewesen und Honor selbst sei in großer Gefahr. Sie ahnt nicht, dass es sich um Lee Coburn handelt, der wegen Mordes an sieben Menschen gesucht wird bis er sie und ihre kleine Tochter als Geiseln nimmt. Honor hat keine andere Wahl: Sie muss Coburn vertrauen und tun, was er verlangt ...

Meine Meinung

Ich weiß gerade nicht, was ich von dem Ende des Buches halten soll. Bin ich unzufrieden? Zufrieden? Wütend? Erleichtert? Ich denke, das lässt sich nicht so leicht beantworten. Hätte ich vorher gewusst, wie es enden würde, hätte ich das Buch vielleicht gar nicht erst gelesen. Auf der anderen Seite finde ich das Ende aber auch stimmig, realistisch und für das Buch passend. Ich kann mich nicht entscheiden.

Trotzdem ist mein Eindruck definitiv positiv, obgleich mich „Böses Herz“ mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat. Das Buch ist unglaublich spannend geschrieben und ich konnte es kaum zur Seite legen, weil ich einfach wissen musste, was als Nächstes passiert. Dies gilt hauptsächlich für die Szenen mit Coburn und Honor, in denen ich fast durchgehend unter Hochspannung stand. Einerseits, weil sich dort die spannende Haupthandlung abspielte und ich wissen wollte, was vorgefallen ist, was Coburn bei Honor sucht, und was Honor versuchen würde, um sich und ihr Kind zu schützen, denn dass sie ihr Leben für ihre Tochter Emily geben würde, spürte ich durch jede Zeile. Andererseits wusste ich, auch ohne je ein Buch von ihr gelesen zu haben, dass man sich von Sandra Browns Thrillern auch eine kleine Liebesgeschichte erwarten kann – sodass hier noch zusätzlich Spannung aufgebaut wurde, denn Coburns und Honors Kennenlernen ist ja doch recht … ungewöhnlich. Neben den Thrillerelementen hat mir auch dieser Aspekt sehr gut gefallen, vor allem weil er sich im Hintergrund hält und gerade dadurch besonders Eindruck macht.

Ich gestehe: Die Handlungsstränge, die sich zwischen den Coburn-Honor-Emily-Strang schieben, haben mir weniger gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass dadurch Spannung verloren ging, weil die Hochspannung der Geiselnahme durch diese Stränge unterbrochen wurde. Während ich aus der Perspektive anderer Personen las, hatte ich die ganze Zeit im Hinterkopf, dass ich diese schnell weglesen wollte, um so schnell wie möglich wieder zur Haupthandlung zu gelangen. Daran konnte auch die Tatsache nichts ändern, dass sich nur durch sämtliche Handlungsstränge und Perspektiven ein verständliches Gesamtbild ergibt. Gegen Ende, je mehr es sich in Richtung Auflösung bewegte, wurde das aber besser.

Was die Auflösung des Falles angeht, in den unglaublich viele verschiedene Personen verstrickt sind, hält das Buch auch die eine oder andere kleine Überraschung bereit (die mich teilweise sogar echt wütend gemacht hat), und es passiert – jedenfalls bei Coburn, Honor und Emily – immer etwas Spannendes, sodass mir zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde. Trotz des Endes, dem ich zwiespältig gegenüberstehe, hat mir das Buch wirklich unglaublich gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass ich es nach einiger Zeit nochmal lesen werde.

Fazit

Ein wirklich spannendes und unglaublich fesselndes Buch, das von mir den halben Punkt nur aus dem Grund abgezogen bekommt, weil ich den Perspektivenwechsel größtenteils lästig fand. Auch wenn mich das Ende mit einem mulmigen Gefühl zurücklässt, gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung – Sandra Brown werde ich jetzt definitiv im Auge behalten. Von mir gibt es 4,5 Sterne!