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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender, überraschender Jugend Thriller

Boy Nobody
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Kurzbeschreibung:

SEIN AUFTRAG: MORD
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil ...

Kurzbeschreibung:

SEIN AUFTRAG: MORD
Mit 12 Jahren wurde er rekrutiert, um tödliche Missionen zu „erledigen“. Mit 16 ist BOY NOBODY einer der Besten. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Weil er seine Zielobjekte schnell und effektiv aus dem Weg räumt.

Seine aktuelle Mission ändert jedoch alles: Denn die Zielperson ist ganz und gar nicht, was sie scheint. Und sie kommt ihm gefährlich nahe. Zu nahe.

Aber BOY NOBODY wird auch diesen Auftrag erfolgreich zu Ende bringen. Weil er einer der Besten ist. Weil er keine Fehler macht. Weil er eiskalt ist. Oder etwa nicht …?
Meine Meinung:

Für mich war dieses Buch eine gelungene Abwechslung zu meinen zur Zeit gehäuften Dystopien und Fantasy Romanen. Allen Zadoff hat einen Thriller geschaffen, der zumindest für mich durchweg Spannend und bis zum Ende hin überraschend war.
Der Hauptprotagonist, aus dessen Sicht das Buch auch erzählt wird hat nicht wirklich einen Namen, denn er schlüpft nach jedem Auftrag in eine neue Rolle, ein neues Leben. Direkt in den ersten Kapiteln lernen wir "Boy Nobody's" Tätigkeit kennen. Der Leser wird direkt in den erschreckenden Alltag des sechzehnjährigen Jungen hinein geworfen und erlebt hautnah mit, wie sein erstes Opfer ums Leben kommt.
Benjamin, wie er sich bei seinem nächsten Auftrag nennt, wurde mit zwölf Jahren unter dramatischen Umständen rekrutiert und zu einem tödlichen Soldaten ausgebildet. Seit dem funktioniert er, er gehorcht und hinterfragt seine Aufträge niemals. Er ist genauso todbringend wie ein erwachsener Killer und vielleicht sogar noch gefährlicher, da man es ihm nicht zutrauen würde. Als Jugendlicher kann er sich unauffällig mit den Kindern seiner Zielpersonen anfreunden, sich so problemlos in die Häuser einschleichen und irgendwann zuschlagen.
Die Vorstellung, dass Kinder und Jugendliche als "Soldaten" genutzt werden war für mich ziemlich erschreckend, vor allem weil es traurigerweise nicht unmöglich erscheint, dass dies wahrhaftig funktionieren könnte.
Benjamin wirkt eiskalt, berechnend und auf traurige Weise leer. In Rückblenden konnte ich seine Vergangenheit nachvollziehen, seinen Wandel miterleben und seine Handlungen zumindest ein Stück weit nachvollziehen.
Benjamins harte Schale beginnt allerdings zu bröckeln, als er sich mit Sam, der Tochter des Bürgermeisters anfreunden soll. Anfangs fällt es ihm schwer sie einzuschätzen und heraus zu finden, welche "Masche" er bei ihr anwenden soll um seinem nächsten Ziel, ihrem Vater, näher zu kommen.
Irgendwann stellt er allerdings fest, dass Sam ihm etwas bedeutet, er das erste mal seit Jahren wieder Gefühle und Emotionen hat. Eine merkwürdige Situation für ihn, mit der er nur schwer umgehen kann.
Bis auf die Tatsache, dass die groß gedruckten Überschriften immer schon ein Teil des nächsten Abschnitts waren, hat mir der Schreibstil von Allen Zadoff sehr gut gefallen. Die Story lässt sich flüssig lesen und dem Autor ist es gelungen vom Anfang bis hin zum wirklich überraschenden Ende eine durchgehende Spannung zu erhalten. Ich bin wirklich sehr gespannt, ob wir "Boy Nobody" in der Fortsetzung besser und vielleicht auch von einer anderen Seite kennen lernen dürfen...

Fazit:

"Boy Nobody" ist ein durchgängig spannender und interessant aufgebauter Jugend Thriller, der mich immer wieder überraschen konnte und mich neugierig auf den zweiten Teil warten lässt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wundervoller Einstieg in Maggie Steiefvaters neue Reihe...

Wen der Rabe ruft
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Kurzbeschreibung:

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in ...

Kurzbeschreibung:

Jedes Jahr im April empfängt Blue die Seelen derer, die bald sterben werden, auf dem verwitterten Kirchhof außerhalb ihrer Stadt. Bisher konnte sie sie nur spüren, nie sehen – bis in diesem Jahr plötzlich der Geist eines Jungen aus dem Dunkel auftaucht. Sein Name lautet Gansey, und dass Blue ihn sieht, bedeutet, dass sie der Grund für seinen nahen Tod sein wird.

Seit Blue sich erinnern kann, lebt sie mit der Weissagung, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird. Ist damit etwa Gansey gemeint?

Meine Meinung:

"Wen der Rabe ruft" ist der Auftakt einer neuen, vierteiligen Reihe von Maggie Stiefvater und handelt von Blue, die nicht nur einen merkwürdigen Namen, sondern auch eine ausergewöhnliche Familie hat. Sie wächst gemeinsam mit ihrer Mutter und ihren Tanten, die allesamt hellseherische Fähigkeiten haben, in der Kleinstadt Henrietta auf. Schon seit ihrer Kindheit wird Blues Leben von einer Prophezeiung überschattet, die besagt, dass sie ihre wahre Liebe durch einen Kuss töten wird.

Ich muss gestehen, dass ich einige Zeit gebraucht habe, um wirklich in die Geschichte zu finden, und das obwohl mich die ersten Kapitel der Leseprobe wirklich gefesselt haben. Vielleicht waren es einige Längen in der Story, oder aber auch die vielen ungeklärten übersinnlichen Begriffe, die es mir Anfangs schwer gemacht haben, wirklich in Blues Welt anzukommen, schlussendlich hat aber trotzdem Maggie Stiefvaters Schreibstil dazu beigetragen, dass man der Geschichte nicht entkommen kann.
Wenn man sich aber einfach von "Wen der Rabe ruft" mitreißen lässt und sich auf die wirklich grandiose Grundidee der Geschichte einlässt, wird man zum Ende hin, mit einer spannenden Geschichte, vielschichtigen Charakteren und einen bildgewaltigen Schreibstil belohnt.
Meiner Meinung nach muss man "Wen der Rabe ruft" wirklich als Einleitung in eine neue Reihe sehen. Man lernt nicht nur Blue und ihre Familie, sondern auch die "Raven Boys" Gansey, Ronan, Adam und Noah kennen. Die Art und weise wie die Autorin erst nach und nach die Hintergrundgeschichte der einzelnen Charaktere und ihre damit verbundenen Geheimnisse offenbart, hat mir wirklich gut gefallen und jede Figur für sich ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen.
Wer nach der Inhaltsangabe eine Liebesgeschichte erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein, denn die Verbindung zwischen Blue und Gansey hat Anfangs nicht wirklich etwas mit Verliebtheit zu tun. Blue sieht Ganseys Geist am Vorabend des Markustag, als sie mit ihrer Tante Neeve dort die Totenwache abhält. Da sie normalerweise keine Geister sehen kann und auch keine Hellseherischen Fähigkeiten hat, sondern diese nur bei anderen verstärken kann, kann dies nur bedeuten, dass Gansey entweder ihre wahre Liebe ist, oder aber sie für seinen Tod verantwortlich sein wird.
Auch wenn ihre Mutter ihr rät, sich von dem Jungen fern zu halten, lässt sich Blue auf eine spannende Suche mit Gansey und seinen Freunden ein, die so manches Geheimnis verbirgt.

Fazit:

Auch wenn ich einige Kapitel gebraucht habe um wirklich "anzukommen", kann ich Maggie Stiefvaters neues Buch nur empfehlen und ich freue mich sehr darauf, weiter mit Blue und den Raven Boys in die Geheimnisse der Ley Linien und Geister vorzudringen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine spannende Mischung aus Dystopie, Thriller und Science Fiction...

Level 6 - Unsterbliche Liebe
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Kurzbeschreibung:

Die 16-jährige Kira erwacht in einem dunklen Raum, verstört und hilflos. Aber nicht allein: Sie teilt ihr Gefängnis mit dem 17-jährigen Rogan, einem verurteilten Mörder. Unfreiwillig ...

Kurzbeschreibung:

Die 16-jährige Kira erwacht in einem dunklen Raum, verstört und hilflos. Aber nicht allein: Sie teilt ihr Gefängnis mit dem 17-jährigen Rogan, einem verurteilten Mörder. Unfreiwillig sind die beiden Kandidaten in der Gameshow "Countdown", in der es um Leben und Tod geht: Scheitern sie am nächsten Level, sterben sie live im Fernsehen. Den Teenagern bleibt keine Wahl - sie müssen mitspielen, wenn sie überleben wollen. Doch kann man einem Mörder trauen, und wenn er noch so schöne blaugrüne Augen hat? Trotz aller Versuche, sie gegeneinander aufzuhetzen, kommen Kira und Rogan sich immer näher - und stoßen auf die schreckliche Wahrheit hinter dem grausamen Spiel...

Meine Meinung:

Ich liebe Bücher, bei denen man schon auf der ersten Seite in die Geschichte eintaucht und am liebsten nicht wieder auftauchen würde.
So ging es mir bei Level 6 auf jeden Fall. Michelle Rowen nimmt uns direkt im ersten Kapitel mit in die unheimliche und beängstigende Dunkelheit. Kira, die 16 jährige Hauptprotagonistin wird in einem ihr unbekannten Raum wach und hat absolut keine Ahnung, wie sie hier her gelangt ist und ist zu allem Überfluss an die Wand gekettet.
Unglücklicherweise leidet Kira an extremer Angst vor der Dunkelheit, seitdem ihre ganze Familie bei einem Einbruch in ihr Haus erschossen wurden und sie alles mit anhören musste, da sie sich unter ihrem Bett versteckt hatte.
Gemeinsam mit ihr wird auch der 17 jährige Rogan dort festgehalten, allerdings scheint er wesentlich mehr zu wissen als Kira.
Rogan sollte nach Saradone, ein Gefängnis in dem nur die schlimmsten Verbrecher auf ihr Ende warten verlegt werden und hat deswegen zugestimmt bei einem makaberen Spiel mitzumachen.
Kira und Rogan müssen sich gemeinsam durch 6 Level kämpfen und ihr einziges Ziel dabei ist es am Leben zu bleiben...
Meiner Meinung nach hat die Autorin es geschafft eine durch und durch spannende Story mit interessanten Protagonisten zu erschaffen. Auch die etwas andere Mischung aus Thriller, Dystopie und Science Fiction ist durchaus gelungen, bloß bin ich einfach kein großer Freund von Sci-Fi.
Obwohl mich Level 6 wirklich gefesselt hat und ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte fehlten mir Informationen über die Zukunftige Welt in der Kira und Rogan leben. Auch die Tatsache, dass nach der "großen Plage" ein Großteil der gesamten Menschheit verstorben ist, dafür aber manche weibliche Nachkommen besondere Fähigkeiten entwickeln ist zwar interessant dargestellt, aber ich hätte gerne mehr über die Hintergründe erfahren.
Trotzdem ist der Schreibstil von Michelle Rowen natürlich gewohnt flüssig zu lesen und wie gesagt wahnsinnig spannend. Nur nach und nach erfährt man als Leser Bruchstücke des Geheimnisses um das Spiel "Countdown" und fiebert von Level zu Level mit den sympathischen Protagonisten mit.
Da es sich bei diesem Buch um einen Einzelband handelt, wird man zum Ende hin auch mit einer gut durchdachten Auflösung belohnt, die für mich allerdings etwas zu Science Fiction lastig ist.
Aber das ist nur meine objektive Meinung, denn ansonsten hat mir Michelle Rowens Zukunftsvision wirklich gut gefallen.

Fazit:

Level 6 überzeugt durch einen spannenden Aufbau und einen mitreißenden Schreibstil, der das Buch zu einem wahren Pageturner werden lässt. Viele überraschende Wendungen und ein interessanter Mix aus verschiedenen Genren, werden mit einer guten Portion Liebe zu einer wirklich gelungenen Geschichte.
Einzig das Science Fiction lastige Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein spannender erster Teil...

Indigo - Das Erwachen
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Kurzbeschreibung:

"Ich will dich sehen, aber es ist zu gefährlich. Du darfst nicht nach mir suchen. Versprich es mir."
Als Rayne Darby die Nachricht ihres Bruders Luke auf ihrem Anrufbeantworter hört, ...

Kurzbeschreibung:

"Ich will dich sehen, aber es ist zu gefährlich. Du darfst nicht nach mir suchen. Versprich es mir."
Als Rayne Darby die Nachricht ihres Bruders Luke auf ihrem Anrufbeantworter hört, ist sie völlig verwirrt. Überstürzt macht Rayne sich auf die Suche, bemerkt jedoch bald, dass sie verfolgt wird. In einem Tunnel sieht sie dann plötzlich ein blaues Licht, das von einem fremden Jungen ausgeht. Er hat die Arme ausgestreckt, die Lippen geöffnet in einem stummen Schrei – und ihre Verfolger ergreifen die Flucht.
Ihr Retter heißt Gabe – mehr gibt er nicht von sich preis. Er scheint jedoch zu wissen, wo Luke steckt …

Meine Meinung:

Schon auf den ersten Seiten des Buches hat Jordan Bane es geschafft mich zu fesseln. Wer ist dieser verwirrt wirkende Junge Lucas Darby, vor wem ist er auf der Flucht und was für Stimmen hört er in seinem Kopf?
Aus der Sicht von Lucas'Schwester Rayne erfährt der Leser im ersten Kapitel einiges über die eigentlich traurigen Familienverhältnisse der Familie Darby. Nachdem ihre Eltern bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen sind, kümmert sich die älteste Schwester Mia um alle Familienangelegenheiten. Überfordert mit ihrem merkwürdigen Bruder, übergibt sie Lucas in die Obhut einer psychiatrischen Anstalt, wo er mit Medikamenten ruhig gestellt wird.
Rayne ist zutiefst bestürzt, dass Mia zu so einer Entscheidung fähig ist und zieht daraufhin trotz ihrer jungen 16 Jahre in eine eigene Wohnung.
Nach einem merkwürdigen Anruf ihres Bruders begibt sie sich auf die Suche nach Lucas und will ihn um jeden Preis vor ihrer Schwester Mia finden. Bei einem nächtlichen Ausflug zum stillgelegten Zoo trifft sie auf Gabriel, der sie vor gefährlich wirkenden Verfolgern rettet.
Doch Gabe ist ein einziges Rätsel für Rayne, und auch wenn er irgendwie beängstigend auf sie wirkt, scheint er der einzige zu sein, der ihr helfen kann.

Dank Jordan Danes rasantem und angenehmen Schreibstil fliegt man nur so über die Seiten und hofft von Kapitel zu Kapitel auf neue Lösungen der vielen aufkommenden Fragen. Mit viel Spannung und sympathischen Charakteren, die sich auf eine interessante und völlig neue Art entwickeln konnte mich das Buch wirklich überzeugen.

Rayne ist eine wahre Kämpfernatur. Die Liebe zu ihrem Bruder Lucas und ihre Selbstvorwürfe, dass sie ihn im Stich gelassen hat, lassen sie niemals von ihrem Ziel abkommen. Obwohl sie sich immer wieder in gefährlichen Situationen befindet, die ihr Angst machen, oder die ihre ganze Weltanschauung in Frage stellen, versucht sie mutig zu bleiben. Sie unterdrückt ihre Zweifel an Gabe, nimmt seine Schweigsamkeit und seine vielen Geheimnisse in kaufen, weil er scheinbar die einzige Verbindung zu ihrem Bruder ist. Für mich ist Rayne eine wirklich liebenswerte und symphatische Protagonistin, die ich direkt in mein Herz schließen konnte.
Gabe hingegen steckt voller Geheimnisse und Mysterien. Durch die Mauer die er um sich und seine Emotionen errichtet hat ist er Anfangs schwer einzuschätzen und man verfolgt mit Spannung seine fortlaufende Geschichte.

Auch die Gegenspieler hat die Autorin Detailgenau ausgearbeitet und lässt auch diese Lebensecht in die Story einfließen.

Was genau der Titel "Indigo" mit der Handlung des Buches und seinen Protagonisten zu tun hat, möchte ich hier völlig offen lassen, da mich gerade die Ungewissheit über die "Merkwürdigkeiten" so fasziniert haben und ich ja niemandem die Freude am "selbst herausfinden" nehmen möchte. Es sei aber gesagt, dass die Idee für mich persönlich eine ganz Neue war, die hervorragend in ein Jugendbuch umgewandelt wurden.

Was genau es mit Lucas, Gabe und vielen anderen Kindern auf sich hat, müsst ihr also selber lesen :)

Fazit:

Für mich war Indigo ein spannender erster Teil einer neuen Darkiss Reihe, die definitiv neugierig auf den Nachfolger macht.
Auch wenn mich das Ende nicht ganz überrascht hat, bleiben einige Fragen unbeantwortet und ich freue mich die weitere Entwicklung von einigen liebgewonnenen Figuren im nächsten Teil miterleben zu dürfen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großes Potential mit einigen Kritikpunkten...

Die fünfte Welle
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"Die 5. Welle" von Rick Yancey habe ich schon vor einigen Wochen zu ende gelesen, aber ich habe mich unheimlich schwer getan hierfür eine passende Rezension zu schreiben.
Ich bin mit unheimlich großen ...

"Die 5. Welle" von Rick Yancey habe ich schon vor einigen Wochen zu ende gelesen, aber ich habe mich unheimlich schwer getan hierfür eine passende Rezension zu schreiben.
Ich bin mit unheimlich großen Erwartungen an dieses Buch gegangen, da mir "Die 5. Welle" erstmals im Radio bei "EinsLive" aufgefallen ist. Normalerweise stimmt der Buchgeschmack mit der "EinsLive Bücherfrau" ziemlich mit meinem überein und sie kam aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus.
Ich habe mich also wahnsinnig auf das Lesen gefreut. Nur war es dann doch nicht so wie ich erwartet und erhofft habe...

Kurzbeschreibung:

Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält ...

Meine Meinung:

Die ersten Seiten des Buches haben mich wirklich gefesselt. Cassie, die sechzehnjährige Hauptprotagonisten führt den Leser in ihre Welt ein. Außerirdische haben die Erde angegriffen und die Menschheit wurde von 4 "Wellen" überrollt und ist beinahe komplett ausgerottet.

"Die erste Welle: Licht aus. Die Welt versinkt in vollkommener Finsternis. Es sterben rund 500.000 Menschen. Es funktionieren keine Autos mehr und es herrscht das blanke Chaos.
Die zweite Welle: Hohe Brandung. Es herrscht große Verwüstung und viele weitere Menschen müssen ihr Leben lassen.
Die dritte Welle: Seuche. Der rote Tod lässt die Menschen von innen verbluten und sie gehen jämmerlich zugrunde. Eine Heilung scheint es nicht zu geben.
Die vierte Welle: Silencer. Die Anderen. Sie sind überall und sie wollen nur eins: Die Menschheit auslöschen.
Die fünfte Welle: ?"

Cassie hat ihre Mutter durch den roten Tod verloren und ist nun mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder Sam auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Bei einem fürchterlichen Zwischenfall verliert sie ihren Vater und Sam wird von einem Bus angeblich in Sicherheit gebracht.
Doch Cassie ist mehr als skeptisch, was eine generelle Eigenschaft von ihr ist und ihr einziges Ziel ist es ihren Bruder wieder zu finden.
Durch viele Rückblenden erlebt man gemeinsam mit Cassie erneut die einzelnen Wellen und hier fing für mich das Problem des Buches an.
Der Blick in die Vergangenheit war mir persönlich zum Teil einfach zu lang. Vielleicht bin ich ungeduldig, aber ich wollte wissen wie es weiter geht und nicht wie Cassies ehemalige Highschool Zeit war und welchen wundervollen Typen sie angehimmelt hat.
Natürlich macht jede Szene Sinn und zum Ende des Buches finden auch alle Handlungstränge wieder zu einem großen ganzen zusammen, trotzdem hatte die Geschichte für mich einige Längen.

Rick Yancey hat das Buch in mehrere Teile unterteilt. Im zweiten Teil übernimmt plötzlich ein Fremder Protagonist das erzählen um dann im dritten Teil wieder zurück zu Cassie zu springen. Natürlich ist dieser Perspektivenwechsel nichts ungewöhnliches in einem Roman, aber hier wurde ich irgendwie ein wenig aus der Story gerissen und der Wechsel war etwas verwirrend.
Obwohl der Schreibstil des Autors flüssig zu lesen ist, konnte ich manchen Gedankensprüngen einfach nicht ganz folgen.
Das schlimme ist, ich finde das Buch wirklich nicht schlecht, ich habe wahrscheinlich einfach nur "mehr" oder etwas anderes erwartet. Deswegen versuche ich diese Rezi so Objektiv wie möglich zu halten. Ich hatte eine düstere Dystopie mit einer sympathischen Hauptprotagonistin erwartet, aber für mich ist "Die 5. Welle" eher ein Science Fiction / Endzeit Roman, dessen großer Pluspunkt definitiv der realistische Weltenentwurf und eine ebenfalls beängstigend realistische Zukunftsvision ist ( falls man einen Angriff von Auserirdischen als realistisch ansehen möchte. Aber falls er stattfinden würde, wäre der hier dargestellte Verlauf absolut denkbar)
Mit Cassie allerdings bin ich nie so richtig warm geworden. In Teil Vier des Buches trifft Cassie auf den mysteriösen Evan und hier hatte ich ein wenig das Gefühl, dass man endlich ein Stückweit einen Einblick in ihre wirkliche Gefühlswelt bekommt. Durch die schrecklichen Geschehnisse der ersten 4 Wellen ist sie natürlich ängstlich, unheimlich misstrauisch und fast ein wenig Gefühlskalt, aber trotzdem konnte ich nicht immer ganz mit ihr mitfühlen.
Zum Ende des Buches wird die ganze Geschichte dann aber plötzlich doch noch richtig rasant, einige Wendungen waren völlig unvorhersehbar, bei einigen anderen hatte ich schon früh die richtige Vermutung. Aber es kommt auf jeden Fall Spannung auf und man fiebert auf das hoffentlich erlösende Ende hin.
Das hat mir allerdings dann wieder nicht so gut gefallen und Cassie hat es auf den letzten Seiten des Buches noch geschafft mir richtig unsympathisch zu werden.
Trotz all meiner Kritikpunkte hat "Die 5. Welle" aber wirklich viel Potential und ich bin auf jeden Fall gespannt wie es weiter geht und ich hoffe das Cassie mir noch eine anderer Seite von sich zeigen wird.

Fazit:

Ich glaube, wenn ich völlig ohne Erwartungen und ohne mich vorher mit dem Buch beschäftigt zu haben angefangen hätte zu lesen, hätte ich das Buch sogar richtig gut gefunden. Durch die hohe Erwartungshaltung war ich aber ein wenig Enttäuscht. Ich empfehle daher sich einfach auf die Geschichte einzulassen, ich denke dann wird jeder Liebhaber von Endzeitgeschichten begeistert sein.