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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Die spannende Enthüllung eines Familiengeheimnisses

Die verlorenen Spuren
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Das Buch erzählt die Geschichte von Laurel, die als Teenager auf der elterlichen Farm Greenacres ein verstörendes Ereignis beobachtet, in das ihre Mutter verwickelt ist.

Viele Jahre später kehrt sie ...

Das Buch erzählt die Geschichte von Laurel, die als Teenager auf der elterlichen Farm Greenacres ein verstörendes Ereignis beobachtet, in das ihre Mutter verwickelt ist.

Viele Jahre später kehrt sie zum 90. Geburtstag der Mutter als erfolgreiche Schauspielerin in ihr Elternhaus zurück, Das Geheimnis aus ihrer Vergangenheit beschäftigt sie immer noch, ebenso wie ihren kleinen Bruder, der das Ganze aus nächster Nähe mit ansehen musste. So macht sie sich auf den Weg herauszufinden was zu der Tragödie führte. Dabei erfährt sie sehr viele neue Dinge aus der Lebensgeschichte ihrer Mutter, besonders über das Leben in London während des 2. Weltkrieges.

Die Aufklärung des Familiengeheimnisses birgt viele Überraschungen und am Ende die Erkenntnis, dass die Mutter nicht die Person ist, die sie zu sein scheint.

Trotz einiger Längen gelingt es Kate Morton sehr gut, die Spannung hoch zu halten. In drei Abschnitten aus der Sicht von drei verschiedenen Personen erzählt, entwickelt sich die Geschichte langsam bis zur überraschenden Lösung des Rätsels. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, in die Handlung hinein zu finden, konnte ich dann das Buch fast nicht mehr aus der Hand legen. Deshalb mein Fazit: Sehr empfehlenswert.

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Veröffentlicht am 23.12.2019

Heimkehr auf Zeit – oder erstens kommt es anders zweitens als man denkt

Echo Lake - Zweimal heißt für immer
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Weil ihr Vater schwer erkrankt ist, fährt Josie für ein Wochenende in Ihren Heimatort zurück, den sie vor 10 Jahren fluchtartig verlassen hat. Sie hatte ihren Verlobten Ethan kurz vor der Hochzeit sitzen ...

Weil ihr Vater schwer erkrankt ist, fährt Josie für ein Wochenende in Ihren Heimatort zurück, den sie vor 10 Jahren fluchtartig verlassen hat. Sie hatte ihren Verlobten Ethan kurz vor der Hochzeit sitzen lassen und den Kontakt zu Eltern und bester Freundin abgebrochen. Nun ist sie fest entschlossen, nach dem Wochenende wieder in ihr neues Leben nach Boston zurückzukehren. Doch sie wird in Echo Lake und im Freizeitpark der Eltern „Snowflake Village“ (hier ist ganzjährig Weihnachten, kitschig und so typisch amerikanisch eben) dringend gebraucht und entschließt sich, doch länger zu bleiben. Sie stellt fest, dass sich ebenso vieles verändert hat, wie gleich geblieben ist. Die Mutter zum Beispiel ist ein ganz neuer Mensch. Sie scheint ihre Alkoholsucht vollkommen überwunden zu haben. Nun ist es unvermeidlich, dass Josie mit Ethan zusammen arbeitet und es wieder mit ihrer alten Freundin Molly und vielen anderen Menschen aus der Vergangenheit zu tun bekommt. Alte Wunden reißen wieder auf und viele Erinnerungen werden wieder aufgefrischt. Josie muss sich von früheren Weggefährten einige unangenehme Wahrheiten sagen lassen um ihre Vergangenheit bewältigen zu können. Erst dann kann sie eine Entscheidung treffen, die ihr Leben radikal verändert. Wird sie in Echo Lake und bei Ethan bleiben?

In dieser Geschichte ist einiges vorhersehbar, vor Allem das Ende. Maggie McGinnis gelingt es aber mit ihrem flüssigen und humorvollen Schreibstil trotzdem die Spannung bis zum Schluss zu erhalten. Der Weg bis zu Josies endgültiger Entscheidung ist mit so vielen lustigen, romantischen und auch tragischen Begebenheiten gespickt, dass man den Spaß am Lesen nicht verliert. Zudem ist Josie mit ihrer hilfsbereiten, manchmal etwas tollpatschigen Art eine sehr sympathische Hauptakteurin. Ethan ist ebenfalls ein netter Kerl, aber fast zu perfekt um wahr zu sein. Mit Molly kann ich mich so gar nicht anfreunden, sie versucht auf sehr hinterlistige Art, ihre ehemalige Freundin zu vertreiben. Die gute Seele der Geschichte ist Ben, das „Mädchen für Alles“ im Vergnügungspark, der immer ein offenes Ohr für Josie und Ethan hat und beiden mit seiner Lebenserfahrung und Einfühlsamkeit immer wieder ein Stück weiter hilft.

Mein Fazit: Eine kurzweilige Geschichte mit sympathischen Protagonisten, durchaus mit Tiefgang, die wunderbar geeignet ist für ein verregnetes Adventswochenende.


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Veröffentlicht am 14.01.2024

Mord in der besetzten Stadt

Paris Requiem
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Paris zur Zeit der deutschen Besatzung: Ein bestialischer Mord in einem Jazzclub in Montparnasse ruft den Ermittler Eddie Giral auf den Plan, der in selbigem Club in Jugendzeiten tätig war. Schnell ...

Paris zur Zeit der deutschen Besatzung: Ein bestialischer Mord in einem Jazzclub in Montparnasse ruft den Ermittler Eddie Giral auf den Plan, der in selbigem Club in Jugendzeiten tätig war. Schnell findet er heraus, dass der Mord in Zusammenhang mit dem mysteriösen Verschwinden zahlreicher Häftlinge in Zusammenhang steht. Bei seinen Ermittlungen auch in Reihen der deutschen Besatzer stößt er schnell auf eine Mauer des Schweigens.

Mit seinem einfühlsamen Schreibstil bringt Chris Lloyd Lloyd mir die düstere Atmosphäre in der feindlich besetzten Stadt schnell nahe. Die Angst der Bevölkerung ist spürbar, das Schweigen verständlich. Die Erzählweise in der 1. Person aus Eddies Sicht lässt mich das Geschehen hautnah miterleben. Die eingehende Beschäftigung mit seinen manchmal fast schon philosophischen Gedanken verleiht der Geschichte Tiefgang. Er geht mutig seinen Weg und scheut sich nicht, sich mit den Mächtigen dieser Tage anzulegen. Sein Kollege Boniface machte auf mich zunächst den Eindruck eines wenig motivierten Polizisten, der seine Zeit lieber mit dem Savoir-Vivre verbringt. Im Verlauf der Geschichte wird allerdings klar, dass er ein heller Kopf und ein wertvoller Mitarbeiter ist.
Die Ermittlungen kann ich allerdings nicht immer nachvollziehen. Manche Schritte kommen sehr unvermittelt und die zahlreichen Namen machen das Ganze nicht einfacher. So habe ich einige Male den Faden verloren und musste zurückblättern und Textpassagen mehrfach lesen, um Eddie und Boniface wieder folgen zu können.
Sehr gut gefällt mir die Einbettung der Handlung in das historische Geschehen, das offenbar sehr gründlich recherchiert wurde.

Mein Fazit: Eine gelungene Mischung aus Krimi und historischem Roman, der die bedrückende Atmosphäre aus Angst, Hunger und Hoffnungslosigkeit in der besetzten Stadt erstklassig zum Ausdruck bringt. Absolut empfehlenswert!



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Veröffentlicht am 30.12.2023

Mittelalterliches Klosterleben

Die Mönchin
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Wir lesen hier die Geschichte des Mönchs Adrian von Bitterstedt im beginnenden 15. Jahrhundert, der sich auf der Suche nach einem Dokument, das die katholische Kirche zerstören könnte, in das ...

Wir lesen hier die Geschichte des Mönchs Adrian von Bitterstedt im beginnenden 15. Jahrhundert, der sich auf der Suche nach einem Dokument, das die katholische Kirche zerstören könnte, in das Benediktinerkloster Ennswalden begibt. Was niemand weiß - Adrian ist eigentlich Adriana, eine sehr gebildete junge Frau. Nicht nur dieser Umstand sorgt dafür, dass sie bei Ihrer Mission mehrfach in tödliche Gefahr gerät.

Das Cover passt sehr gut zu einem historischen Roman. Der Schreibstil ist packend, es wird von Beginn an eine gewisse Spannung aufgebaut. Adriana ist eine für ihre Zeit sehr ungewöhnliche Frau, die in der Rolle des Mönchs gut zurecht kommt. Allerdings ist sie doch ein wenig leichtsinnig mit ihrer falschen Identität, sie hat ganz schön Glück, dass sie nicht auffliegt. Aus Guillermo jedoch werde ich nicht schlau - kein Wunder, wie ich jetzt weiß. Die beiden bilden ein gutes Team und lösen langsam aber sicher die Verwicklungen um das historische Dokument und seine Bewacher auf. Auch wenn ich mit den zahlreichen Namen sehr aufpassen musste, um nicht durcheinander zu kommen, konnte ich ihren Handlungsschritten gut folgen. Letztlich offenbaren beide sich gegenseitig auch ihre wahre Identität, denn auch Guillermo hat etwas zu verbergen.

Der historische Kern der Geschichte ist, dass es tatsächlich solche alten Dokumente gibt, die die Fundamente der katholischen Kirche angreifen. Ich denke, davon liegen einige verborgen in den Archiven des Vatikan. So klingt hier gut verpackt in die spannende Handlung eine leise Kritik an der Institution Kirche an, die doch sehr dogmatisch mit dem christlichen Glauben umgeht.

Insgesamt habe ich mich von diesem historischen Krimi in vermeintlich frommem Umfeld sehr gut unterhalten gefühlt und empfehle ihn gerne weiter.


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Veröffentlicht am 24.09.2023

Familienbande

Der Weg ins Apfelreich
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Das Cover ist ebenso gelungen wie das des Vorgängerbandes, den ich ebenfalls lesen durfte. Die Geschichte von Vanja, Sally und Josefin - Großmutter, Mutter und Enkelin - geht hier nahtlos weiter. ...

Das Cover ist ebenso gelungen wie das des Vorgängerbandes, den ich ebenfalls lesen durfte. Die Geschichte von Vanja, Sally und Josefin - Großmutter, Mutter und Enkelin - geht hier nahtlos weiter. Vanja hat ihre unschöne Vergangenheit erfolgreich verdrängt und will nichts mehr damit zu tun haben. Als Sally sich auf die Suche macht, ist Vanja das zunächst gar nicht recht. Erst als sie sich darauf einlässt, erkennt sie, was sie fast ihr ganzes Leben lang belastet hat.

Der Schreibstil gefällt mir wie im Vorgängerband gut, er ist bildhaft und lässt sich flüssig lesen. Wie im Sommerband ist auch hier die Geschichte in Kapitel aufgeteilt, die die Perspektive der drei Frauen einzeln beleuchten. Auch hier zieht sich der Mittelteil ein bisschen, das war mir im Vorgängerband auch schon aufgefallen. Erst im letzten Drittel wird es wieder richtig spannend, da überschlagen sich die Ereignisse fast ein bisschen. Hier hätte man einige Dinge ausführlicher beleuchten können, also den Mittelteil zugunsten dieser Ereignisse etwas kürzen. Besonders gut gefallen haben mir die ausführlichen Beschreibungen der Landschaft rund um Kivik, die Autorin hat mir hier die Schönheit Schwedens sehr nahe gebracht. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, dieser dritte Teil der Kivik-Trilogie hat mehr Tiefgang als der zweite.


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