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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

Altersgerechter Einblick in die Welt der Berufe

Edition Piepmatz: Wenn ich groß bin, kann ich alles werden
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In anschaulichen, kindgerechten aber keineswegs kitschigen Bildern vermittelt Frau Annika einen ersten Einblick in die Welt der Berufe. Dabei zeigt sie auf ganz natürliche, unaufgeregte Weise ...

In anschaulichen, kindgerechten aber keineswegs kitschigen Bildern vermittelt Frau Annika einen ersten Einblick in die Welt der Berufe. Dabei zeigt sie auf ganz natürliche, unaufgeregte Weise und ohne erhobenen Zeigefinger, dass Kriterien wie Hautfarbe und Geschlecht dabei keine Rolle spielen, sondern jedem jeder Weg offen steht. Die Bilder sind dabei so aussagekräftig, dass es wirklich keinen Text braucht. Im Gegenteil, so kann man sich gemeinsam mit den Kindern eigene Geschichten zu den einzelnen Bildern ausdenken.

Mit diesem Buch können unsere Kinder von klein auf lernen, dass unsere Gesellschaft bunt ist und alle die gleichen Chancen bekommen müssen. Das ist ein wichtiger Schritt, um seit Generationen fest gebackene Strukturen endlich aufzuweichen auf dem Weg zu einer friedlichen, gleichberechtigten Gesellschaft.

Dieses liebevoll illustrierte und mit seinen dicken Pappseiten auch sehr widerstandsfähig gestaltete Bilderbuch kann ich nur wärmstens empfehlen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.07.2022

Zerrissene Familie

Dunkle Tiefen
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Drei Schwestern, die in den letzten Jahren kaum Kontakt hatten, treffen sich zu Weihnachten im Cottage der Sommer ihrer Kinderzeit, denn sie haben eine geheimnisvolle Einladung erhalten. Die Fragen nach ...

Drei Schwestern, die in den letzten Jahren kaum Kontakt hatten, treffen sich zu Weihnachten im Cottage der Sommer ihrer Kinderzeit, denn sie haben eine geheimnisvolle Einladung erhalten. Die Fragen nach den mysteriösen Umständen des Todes ihrer kleinen Schwester Rosa stehen zwischen ihnen. Schreckliche und schöne Erinnerungen kommen ans Licht, als die Schwestern beginnen, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Elizabeth Kay ist es von der ersten Seite an gelungen, mich zu fesseln. Geschickt wirft sie immer neue Fragen auf, beginnend mit der Frage nach dem Urheber der Einladungen, so dass die Spannung kontinuierlich hoch bleibt. Sie erzählt die Geschichte auf zwei Zeitebenen, indem sie zwischen der Kindheit der Schwestern und der Gegenwart 20 Jahre später hin und her wechselt, so dass die Geheimnisse der Vergangenheit nach und nach ans Licht kommen. Auch die Beschränkung auf nur wenige Personen, die umso genauer charakterisiert sind, finde ich sehr gelungen. Keine der Schwestern war mir besonders sympathisch. Ihr gegenseitiges Misstrauen und die Spannungen zwischen ihnen sind fast greifbar, in ständig wechselnden Konstellationen gehen sie aufeinander los, was in einer schrecklichen Tragödie endet.

Die drei Schwestern werden ausführlich und einfühlsam charakterisiert, trotzdem bleiben sie bis zum Schluss undurchschaubar mit dunklen Tiefen in der Seele. Keine der drei ist mir sympathisch. Auch die Nebencharaktere - Mutter Bernadette, Nachbarin Marianne und der Kindheitsfreund Charlie - lassen keine Einblicke zu, sodass die Geschichte bis zum bitteren Ende rätselhaft bleibt.
Mein Fazit: Von der ersten bis zur letzten Seite wurde ich spannend unterhalten und wollte das Buch, das mich durchaus auch erschüttert hat, kaum aus der Hand legen. Ich finde, dieser Psycho-Thriller hat diese Bezeichnung wirklich verdient.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Die perfekte Urlaubslektüre

Scones zum Frühstück
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Der gestresste Starkoch Max wird durch einen Herzinfarkt und den Betrug eines Mitarbeiters aus der Bahn geworfen und muss sich neu orientieren. Da kommt der Anruf seines alten Freundes Todd gerade ...

Der gestresste Starkoch Max wird durch einen Herzinfarkt und den Betrug eines Mitarbeiters aus der Bahn geworfen und muss sich neu orientieren. Da kommt der Anruf seines alten Freundes Todd gerade recht und Max siedelt auf die Insel Skye über. Hier will er sich ein neues, entspannteres Leben aufbauen.

Das Cover vermittelt ein Urlaubsgefühl, der Schreibstil ist locker-leicht und flüssig, ideal zum entspannten Lesen im Strandkorb. Alexandra Zöbeli schildert die Menschen und ihre Umgebung so detailliert, dass das Kopfkino schnell in Gang kam und ich in die Geschichte eintauchen konnte. Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Max und Robyn im Vordergrund steht, ist das Buch weit davon entfernt, zu einer Schmonzette zu werden. Es gibt genug Drama um die beiden herum, was die Geschichte durchaus spannend macht.

Besonders sympathisch ist mir Max mit seiner Leidenschaft für ehrliches Essen aus guten Zutaten. Er hadert nicht mit seiner anfangs verfahrenen Situation und stellt sich jeder Herausforderung. Robyn dagegen muss zuerst hinter der Mauer, die sie um sich aufgebaut hat, herausgelockt werden. Unterstützt von Max und anderen alten Freunden, die ihre Tragödie miterlebt haben, kehrt sie langsam ins Leben zurück. Obwohl sich die beiden durchaus mit tiefgreifenden Problemen auseinandersetzen müssen, lässt sich die Geschichte problemlos in einem Stück lesen.

Fazit: Dieses Buch gehört in den Urlaubskoffer - klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Gerne mehr davon

City on Fire
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"City on Fire" ist der Auftakt einer Trilogie, die die Geschichte eines irischen Familienclans mit mafiösen Strukturen erzählt. Die Murphys haben sich mit der konkurrierenden italienischen Familie ...

"City on Fire" ist der Auftakt einer Trilogie, die die Geschichte eines irischen Familienclans mit mafiösen Strukturen erzählt. Die Murphys haben sich mit der konkurrierenden italienischen Familie Morretti arrangiert, man lebt ein friedliches Miteinander. Das geht so lange gut, bis ein Murphy einem der Morettis die Frau ausspannt. Ein regelrechter Mafiakrieg entsteht und rückt Danny Ryan, den Schwiegersohn des Murphy-Anführers, in den Mittelpunkt des Geschehens. Er möchte eigentlich nur raus aus diesem Kreislauf der Gewalt und mit seiner kleinen Familie irgendwo ein friedliches Leben führen, sieht sich jedoch gezwungen einige wichtige Entscheidungen für den Clan zu treffen.

Es gelingt Don Winslow meisterhaft, den Gewissenskonflikt Dannys sehr einfühlsam darzustellen. Geleitet von Pflichtgefühl und Ehre, aber teilweise gegen seine eigene Überzeugung trifft er Entscheidungen, die zu brutalen und eiskalten Verbrechen führen und im gleichen Stil beantwortet werden.

Obwohl fiktiv, gibt diese Geschichte einen guten Einblick in die Strukturen und das Denken der Gruppierungen des organisierten Verbrechens. Hier ist offenbar sehr gründlich recherchiert worden. Personen sind authentisch dargestellt, Handlungen nachvollziehbar. Die Spannung steigt kontinuierlich an, zum Ende hin kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das hätte ich beim Lesen des sehr entspannten Beginns nicht für möglich gehalten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

Mein Fazit: Unbedingt lesen!


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Veröffentlicht am 05.06.2022

Düster, eiskalt und spannend

Das Haus der stummen Toten
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Das Cover strahlt die Eiseskälte des schwedischen Winters aus, in der dieser Thriller spielt. In kurzen, prägnanten Sätzen und sehr detailliert erzählt Camilla Sten die düstere Geschichte des ...

Das Cover strahlt die Eiseskälte des schwedischen Winters aus, in der dieser Thriller spielt. In kurzen, prägnanten Sätzen und sehr detailliert erzählt Camilla Sten die düstere Geschichte des Mordes an Eleanors Großmutter Vivianne. Die beiden verband eine Art Hassliebe, Eleanors regelmäßige Besuche werden durch eine Vereinbarung geregelt, die sicherstellt, dass Vivianne sie die übrige Zeit der Woche in Ruhe lässt. Als Eleanor auf dem verlassenen Gutshof der Großmutter ihr Erbe antreten will, passieren rätselhafte Dinge. Sie finden den Verwalter tot in der Jagdhütte, die Einfahrt wird blockiert, so dass sie den Hof im Schneesturm nicht verlassen können.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Neben den Erlebnissen von Eleonor auf dem Gutshof lesen wir die Geschichte von Viviannes Ehe und der Kindheit ihrer beiden Töchter Veronika und Vendela. Die Kapitel sind jeweils mit den Namen der beiden Hauptakteurinnen Eleanor und Anuschka überschrieben, so dass man nicht den Überblick verliert. In Anuschkas Zeit liegt der Ursprung des Familiengeheimnisses, das zu Viviannes Tod geführt hat.
Die Geschichte liest sich von Anfang bis Ende spannend und hat die Bezeichnung Thriller wirklich verdient. Besonders interessant ist die Entwicklung von Eleanor. Zu Anfang traut sie sich selbst nicht, gehandicapt durch ihre Gesichtsblindheit und noch nicht ganz erholt von einem Zusammenbruch nach Viviannes Tod traut sie sich zunächst nicht viel zu. Im Verlauf des unheimlichen Besuchs auf dem geerbten Gutshof wird sie jedoch zusehends stärker und übernimmt die Führung der kleinen Gruppe. Ihr Freund Sebastian dagegen kann mit der Situation so gar nicht umgehen. Die handelnden Personen sind authentisch dargestellt, man kann ihre Gefühle und Ängste jederzeit nachvollziehen. Die Lösung des Rätsels ist überraschend aber schlüssig.
Mein Fazit kann nur eine absolute Leseempfehlung sein, dieser Thriller ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und hat echtes Gänsehaut-Potential.

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