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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2017

Jugend

Der gefährlichste Ort der Welt
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Die Geschichte spielt in einem idyllischen Ort in Amerika, in dem es den Menschen gut geht und sich deren Probleme eigentlich im Zaum halten. Doch begleiten wir in diesem Roman einige Jugendliche im Alter ...

Die Geschichte spielt in einem idyllischen Ort in Amerika, in dem es den Menschen gut geht und sich deren Probleme eigentlich im Zaum halten. Doch begleiten wir in diesem Roman einige Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren, die auch trotz ihrer Herkunft nicht davor gefeiht sind schlechte Lesensentscheidungen zu treffen...

Das Buch ist in Abschnitte gegliedert, die sich jeweils auf einen dieser Jugendlichen fokusieren. Den Übergang zwischen den Abschnitten bildet immer ein gemeinsames Erlebnis und wird die Geschichte so chronologisch fortgesetzt. Diese Art der Erzählung und die Konstruktion der Geschichte ist wirklich bewunderswert, etwaw ganz seltenes und hat mich absolut überzeugt!

Die handelnden Personen sind toll gezeichnet und unterstreichen die Themen wie zB Mobbing, Suizid, Drogen, Kriminalität, Leistungsdruck, Sexualität, etc. Die klingt jetzt erst mal nach viel aufbereiteten Stoff, doch ist es der Autorin gelungen, das Buch damit nicht zu überladen! Ebenso machte das Buch auf mich keinen tadelnden Eindruck und thematisiert einfach sehr viele Punkte, die im Jugendalter an Bedeutung sind. Die Sprache ist modern und sehr schön. Es ist mir nicht zuletzt aufgrund der Spannung sehr leicht gefallen, dieses Buch zu lesen!

Dieser Roman stellt für mein ein absolutes Lesehighlight dar und hatte ich selten so viel Freude an einem Buch!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Wachrüttelnd

Kukolka
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Inhalt:
Samira hatte niemals Eltern und lebt in der Ukraine in einem Waisenhaus. Die Umstände in diesem Heim sind katastrophal und dem kleinen Mädchen bleibt nichts außer ihre Freundin Marina, welche jedoch ...

Inhalt:
Samira hatte niemals Eltern und lebt in der Ukraine in einem Waisenhaus. Die Umstände in diesem Heim sind katastrophal und dem kleinen Mädchen bleibt nichts außer ihre Freundin Marina, welche jedoch später das Glück hat, von einer deutschen Familie adoptiert zu werden. Samira bleibt alleine zurück und entschließt sich im Alter von 7 Jahren auszureißen. Am Bahnhof wird sie dann von Rockey aufgegabelt, der sie mitnimmt und ihr erklärt, sich um vom Schicksal gebeutelte Kinder zu kümmern. Bei diesem leben wirklich schon andere Kinder, unter anderem die Jugendliche Lydia sowie die stumme Dascha. Rockey schickt die Kinder betteln und klauen, wodurch er vor allem seinen Lebenstandard finanziert. Doch das alles ist noch nicht das Schlimmste, was Samira (von allen Kukolka also "Püppchen" genannt) ertragen muss...

Schreibstil / Layout:
Das Buch ist optisch sehr schön gestaltet. Farblich passt sogar das Lesebändchen mit dem Einband und dem Schutzcover zusammen, was mir in diesem Fall einfach positiv aufgefallen ist. Die Schrift und von der Größe und Form ist sehr angenehm zu lesen.

Die Geschichte ist in drei einzelne Teile gegliedert sowie in diesen dann in kleinere Absätze, welche nur durch Striche getrennt sind. Diese Absätze umfassen zwischen 2 und 6 Seiten, was zum Lesen und Pausieren sehr angenehm empfunden habe.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin erzählt und besticht durch die offene, direkte und teilweise dem Millieu angepasste Sprache. Weiters sind die Dialoge sehr modern geschrieben und wirken auf mich sehr realistisch.

Trotz des krassen Themas ist die Geschichte sehr schnell zu lesen und extrem spannend. Ich hätte dieses Buch gerne in einem Rutsch durchgelesen, da man unbedingt wissen muss, wie es mit Samira weitergeht.

Weiters finde ich die Personen sehr schön gezeichnet und konnte ich mir diese sehr gut vorstellen. Weiters gibt es einige Kleinigkeiten in der Erzählung, die diese extrem realistisch wirken lassen und man fast vergisst, dass es sich um einen fiktiven Roman handelt.

Fazit:
Kukolka ist ein sehr wichtiges Buch, welches Misstände in Heimen, organisierte Kriminalität, Menschenhandel, Zwangsprostitution, etc. anspricht, also alles Themen, die uns zwar bewusst sind, aber zum Glück für fast niemanden greifbar. Gerade deshalb finde ich es wichtig, mit solchen Büchern diese Problematiken auch in gutsituierte Haushalte zu bringen und den Leuten (ich nehme mich hier natürlich nicht aus) die Augen zu öffnen. Ich war von den Missständen derart überrumpelt, dass ich am Ende der Lektüre einfach nur froh war, wie gut es mir geht.

Dieses ganze aber ohne unrealistisch, mitleidheuschend oder frustrierend für den Leser zu sein, sondern auf einem derart hohen literarischen Niveau und eben in einer gezielten Direktheit, die für mich die Einzigartigkeit dieses Buchs ausmacht.

Ich werde diesen Roman jedenfalls sehr vielen Leuten empfehlen, da es sich um eines meiner Lesehighlights 2017 handelt und mich diese Lektüre einfach mitgerissen hat. Da ich auch keinen einzigen Kritikpunkt anführen könnte, bekommt das Buch ganz klar 5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Hölle

In der Liebe ist die Hölle los
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Inhalt:
Catalea wächst in Köln als ganz normales Mädchen, wenn auch mit einer schwierigen Kindheit, auf. Sie weiß jedoch immer, dass sie anders bzw. zur Hälfte eine Dunkle (Dämonin) ist, da ihr Vater der ...

Inhalt:
Catalea wächst in Köln als ganz normales Mädchen, wenn auch mit einer schwierigen Kindheit, auf. Sie weiß jedoch immer, dass sie anders bzw. zur Hälfte eine Dunkle (Dämonin) ist, da ihr Vater der Teufel höchstpersönlich ist. Mit 24 Jahren wird sie dann von ihm ins Familienunternehmen, in"die Firma" (bzw. die Hölle) aufgenommen und soll einen recht minderwertigen, wenn auch gut bezahlten Job übernehmen. Im Zuge der Abholung einer Seele wird sie dann in einen Mord verwickelt und gilt vorweg als Täterin und wird sowohl von den Behörden als auch ihren Dunklen-Genossen verfolgt. Der Roman entwickelt sich in einen bemerkenswerten Roadtrip der von vielen tollen Charakteren begleitet wird. Doch kann Catalea ihre Unschuld vor der realen Welt und der Hölle wirklich beweisen?

Schreibstil:
Das Buch ist in einem unverkennbaren locker-luftigen Stil geschrieben und hat für mich den perfekten Sommerroman dargestellt. Die Sprache des Autors ist extrem humorvoll und sehr modern. Auch wirkt diese hinsichtlich zu den Personen stimmig und nicht aufgesetzt. Ich war von diesem Buch geradezu gefesselt und mochte den Schreibstil sehr gerne. Die 399 Seiten dieses Werks lesen sich extrem schnell, was nicht zuletzt an dem wunderbar gewählten Ton der Erzählung liegt.

Der Roman ist in mittellange Kapital gegliedert und teilt sich in einzelne Erzählstränge. Als Einschübe gibt es immer wieder Auszüge aus "Dem Handbuch der Toten", welche Teile wirklich zum Schmunzeln anregen. Weiters sind auch einzelne, wenn auch wenige, Stellen aus der Sicht von Luzifer geschrieben, was die ganze Geschichte noch weiter auflockert.

Fazit:
Ich habe anfangs nicht damit gerechnet, dass mich eine solch spannende Erzählung erwartet. Diese wird immer mehr aufgebaut und löst sich in einem großartigen Schluss auf. Es fällt einem wirklich schwer diesen Roman aus der Hand zu legen, da man sofort wissen will, wie es weitergeht.

Die Personen waren sehr schön, authentisch und sinnbringend gezeichnet, die Geschichte an sich war in sich irrsinnig stimmig und wurde jeder Erzählstrang bis zum Ende durchgeführt. Ich habe selten einen Roman gelesen, bei dem am Schluss wirklich kein einziger offener Punkt mehr übrig geblieben ist - dies war aber hier der Fall. Es handelt sich somit um eine perfekt konstruierte Erzählung. Ich habe mich gerade auch deshalb so köstlich amüsiert, da der Autor so viele kleine Überlegungen und Seitenhiebe einfließen hat lassen und ich darauf gar nicht gefasst war.

Auch das Thema Liebe wurde für meine Bedürfnisse gerade richtig behandelt. Ich hatte aufgrund des Titels schon Angst, dass sich das Buch in eine Liebes-Schnulze verwandelt. Dies war keineswegs der Fall und darf sich von der Titelwahl niemand abschrecken lassen. Sicher sind auch Gefühle im Spiel, jedoch halten sich diese wirklich in Grenzen.

Der Humor des Autors hat für mich persönlich genau gepasst und hatte ich mehr als genug zum Schmunzeln. Schon alleine die ehrliche und lebensnahe Sprache der Protagonistin hat mich immer wieder zum Lachen gebracht. Jedoch sollte man - was einem wohl schon bei der Inhaltsangabe auffällt - eher ein Fan von "schwarzem Humor" sein. Dies ergibt sich aber bereits aus dem Inhalt der Erzählung, da man den Tod bzw. dessen Geschäft wohl nur mit "schwarzen Humor" unterhaltsam gestalten kann. Ich habe schon einige Bücher zu diesem Thema bzw. auch zu dem Thema "Gott / Teufel" gelesen und habe wirklich viel von diesem Buch erwartet. Diese Erwartungen wurden aber geradezu gesprengt!

Daher gibt es von mir die volle Sterneanzahl und keinen einzigen Kritikpunkt! Weiter so, Herr Schröder! Von mir gibts eine geradezu teuflisch gute Bewertung und eine glasklare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
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  • Humor
  • Spannung
  • Thema
Veröffentlicht am 11.06.2017

Familie

Angerichtet
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Der Protagonist Paul Lohmann ist gemeinsam mit seiner Gattin mit seinem berühmten Politiker-Bruder und seiner Schwägerin in ein Sternerestarant verabredet. Es wird ziemlich schnell klar, dass es in dieser ...

Der Protagonist Paul Lohmann ist gemeinsam mit seiner Gattin mit seinem berühmten Politiker-Bruder und seiner Schwägerin in ein Sternerestarant verabredet. Es wird ziemlich schnell klar, dass es in dieser Familie einige Ungereimtheiten und Probleme gibt. Die Erzählung steugert sich aber rasant und eröffnet Schuld, psychologische Abgründe und schockierende zwischenmenschliche Beziehungen.


Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und das Buch liest sich schnell und flüssig. Die Geschichte ist in den Ablauf des Dinners gegliedert nach Vorspeise, etc! Das Erzählte spielt ausschließlich im Restaurant, was bei einer solch spannenden Handlung wirklich bewunderswert ist. Mich erinnert dieser Aspekt ein wenig an "Der Gott des Gemetzels" und ist genau toll umgesetzt!


Die Geschichte ist aufwühlend und konfrontiert den Leser mit seinen eigenen Werten sowie seinen Normalvorstellungen. Für mich handelt es sich um ein extrem gelungenes Werk und ich hoffe, dass die Hollywoodverfilmung dem gerecht werden kann!

Veröffentlicht am 18.04.2017

Tauben

Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte
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Bianca ist 26, gescheiterte Schauspielschülerin und erfolglose Unterwäschedesignerin. Sie wohnt in Berlin, um sich hier abzunabeln und ihren eigenen Weg zu finden. Als ihre Wahloma Mitzi, eine ehemalige ...

Bianca ist 26, gescheiterte Schauspielschülerin und erfolglose Unterwäschedesignerin. Sie wohnt in Berlin, um sich hier abzunabeln und ihren eigenen Weg zu finden. Als ihre Wahloma Mitzi, eine ehemalige Prostituierte und die Lebensbegleiterin ihrer richtigen Omma stirbt, stellt diese samt ihrer ungewöhnlichen Familie Biancas Leben auf den Kopf!

Das Buch ist sehr gut geschrieben und locker-flockig zu lesen. In den "Slang" der Omma und Konsorten muss man zwar erst hineinfinden, aber gefällt mir gerade das sehr gut und hebt das Buch von anderen ab. Der Witz trifft genau meinen Humor und die politisch inkorrekte Ader hat mich so manches Mal böse zum Schmunzeln gebracht! Die Personen gefallen mir auch gut und kann man sich diese gut vorstellen. Sind sind zwar allesamt ein wenig anders und kurios, jedoch sind mir alle Protagonisten durchwegs sympathisch und unterhalten den Leser köstlich.

Die Geschichte ist in mittellange Kapitel gegliedert und eröffnet auch immer wieder die Vergangenheit der betreffenden Personen. Trotzdem dass viele Wegbegleiter vorkommen, kann man der Handlung gut folgen und diese den Erzählungen zuordnen!

Das Buch ist durchwegs spannend und hat die Geschichte irrsinnig viel Schwung. Bis zum Schluss war ich gefesselt, auch wenn einige Wendungen zu erahnen sind. Ich habe mich nicht mal eine halbe Seite gelangweilt und hat die Autorin für mich genau den richtigen Ton getroffen, um mich zu begeistern. Auch das Ende hat mich nochmals total gepackt und überzeugt!

Ich hatte mit der Lektüre wirklich
viel Spaß, habe das Lesen genossen und würde dieses Buch jedem wärmstens ans Herz legen, der einen etwas kranken, inkorrekten und offenen Humor hat! Von mir gibt es die vollen Sterne, weil ich wirklich nichts Negatives an diesem Roman finden kann! Tolles Buch!