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Veröffentlicht am 10.03.2024

Das herabgewürdigte Genie

Das verborgene Genie
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Rosalind Franklin (1920-1958), Engländerin aus wohlhabendem, angesehenem jüdischen Haus, wollte nicht in die Fußstapfen ihrer Familie treten und Charity-Arbeit leisten, sondern ihr Leben der Wissenschaft ...

Rosalind Franklin (1920-1958), Engländerin aus wohlhabendem, angesehenem jüdischen Haus, wollte nicht in die Fußstapfen ihrer Familie treten und Charity-Arbeit leisten, sondern ihr Leben der Wissenschaft widmen. Als Spezialistin für Röntgenstrukturanalyse geht die promovierte Wissenschaftlerin gegen den ausdrücklichen Wunsch ihres Vaters zunächst als Forscherin nach Paris, kehrt dann aber zurück nach London ans King's College, wo sie unter unklaren Aufgabenverteilungen Röntgenbeugungsdiagramme zur Erforschung der DNA anfertigt und die Doppelhelixstruktur derselben erkennt. Doch sie muss gegen den permanenten Widerstand der anderen Forscher ankämpfen, gegen Ausgrenzung, Sexismus, mangelnde Anerkennung und schließlich Sabotage und Diebstahl - und so erhalten schließlich lediglich die Forscher James Watson und Francis Crick die wissenschaftliche Anerkennung und den Nobelpreis für das Modell der Doppelhelixstruktur, die Franklin entdeckt hatte.

Marie Benedict studierte zunächst Geschichte und Kunstgeschichte, bevor sie auch ein Rechtsstudium erfolgreich abschloss. Seit 2016 verfolgt die US-amerikanische Benedict ein Projekt, in welchem sie in historischen Biografien die besonderen Leistungen von Frauen thematisiert und diesen so posthum Gerechtigkeit zukommen lässt. Mit der Romanbiografie "Das verborgene Genie", dem fünften Band aus ihrer Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" widmet sie sich der Forscherin Rosalind Franklin, die durch ihre Forschungen zur Doppelhelixstruktur unserer DNA entscheidend die Weltgeschichte mit geprägt hat, der jedoch nicht die ihr zustehende Anerkennung zuteil wurde, sondern ihr Name in Vergessenheit geriet und stattdessen nur die Männer geehrt wurden.

Marie Benedict hat auch für diesen Band wieder ausgezeichnet recherchiert und orientiert sich bei der Schilderung von Franklins Geschichte eng an den Aufzeichnungen von Benedicts Freundin Anne Sayre.

Der Schreibstil ist überaus flüssig und ansprechend, so dass sich die Seiten quasi von selbst umblätterten; und der Wettlauf in der Erforschung der DNA liest sich fast wie ein Krimi. Die Romanbiografie ist in der Ich-Perspektive geschrieben, so dass sich Franklins Gedanken und Einstellungen sehr gut nachempfinden lassen. Da ihr Leben sich um ein hochkomplexes Wissenschafts-Thema rankte, finden sich natürlich auch etliche Fachbegriffe und Erläuterungen in diesem Buch, die meiner Meinung nach aber so gehalten sind, dass auch der Laie zumindest nachvollziehen kann, worum es geht. Und auch die Verwendung französischer Ausdrücke zu Franklins Pariser ZEit hemmen den Lesefluss nicht.
Leider findet diese Romanbiografie aufgrund der Verhaltensweisen der männlichen Wissenschafts-Welt, aber auch durch Franklins frühen Tod aufgrund ihres sorglosen Umgangs mit der Röntgenstrahlung ein trauriges Ende.

Da Franklin ihr Leben voll und ganz ihren Forschungen widmete, finden sich auch nur begrenzte Schilderungen ihres Privatlebens. Doch ihre Leidenschaft und ihr Charakter sowie ihr wissenschaftliches Genie kommen voll und ganz zum Ausdruck. Eine bemerkenswerte Frau, die mit diesem Buch endlich die Aufmerksamkeit erhält, die sie verdient!

Ein Nachwort der Autorin rundet "Das verborgene Genie" ab, das mich begeistert hat und das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 08.11.2023

Die Zeit des Durchbruchs zur wichtigsten Kümstlerin Mexikos

Ich bin Frida
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Frida, die unter körperlichen und seelischen Einschränkungen leidet, ist nicht glücklich in ihrer Ehe mit dem großen Maler Diego Rivera, der sie ständig betrügt und sie eher als Hausfrau denn als Künstlerin ...

Frida, die unter körperlichen und seelischen Einschränkungen leidet, ist nicht glücklich in ihrer Ehe mit dem großen Maler Diego Rivera, der sie ständig betrügt und sie eher als Hausfrau denn als Künstlerin sieht. Dennoch liebt sie ihn, doch genauso den Fotografen Nickolas Muray. Eigenständig tritt sie aus dem Schatten ihres Mannes und feiert in New York mit ihrer ersten Einzelaustellung große Erfolge. Auf Einladung des Surrealismus-Theoretiker Andre Breton reist sie alleine weiter nach Paris .... und erkennt, dass sie für ihre kümstlerische Arbeit keine Männer braucht, denn "Ich bin meine eigene Muse!".

Die Literaturwissenschaftlerin und freie Autorin Tanja Schlie liebt es, unter ihrem Pseudonym CAroline Bernard Geschichten über starke Frauen zu erzählen. Im 23. Band der Reihe über "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" des atb-Verlages widmet sie sich der mexikanischen Ikone Frida Kahlo. Bernard konzentriert sich in dieser Romanbiografie auf die Jahre 1938 und 1939, in denen Kahlo ihren künstlerischen Durchbruch erlebte und sich sehr weiterentwickelte. Zur Sprache kommen dabei auch die KInderlähmung in ihrer Adolenszens und ein schlimmer Verkehrsunfall, an deren Folgen sie noch immer sehr leidet und die sie in ihrem Schaffen einschränken bzw. zu ständig weiteren Krankenhausaufenthalten führen. Ein Nachwort komplettiert ihren Lebenslauf.

Caroline Bernard schreibt mit großer Leidenschaft und Einfühlungsvermögen, sowie sehr bildhaft über die Ikone, der bewusst war, dass sie nicht allzu viel Zeit haben würde zum Malen und die ihr Leben darum prall ausfüllte und nach eigenen Worten eben schneller leben musste als andere, Und genauso las ich Seite um Seite und war enttäuscht, als der Roman auf Seite 359 schon endete mit den Worten "Ich bin Frida kahlo, Ich bin meine eigene Muse. Ich bin Frida.

Dass Frida eine mehrdeutige Frau war, krank und gesund, Malerin und Geliebte, moderne Frau und ihren indigenen Wurzeln verbunden, mutig und selbstsicher sowie zweifelnd und unsicher, vor allem aber eine starke Frau und großartige Künstlerin, beschreibt die Autorin auf eindrückliche Art. Genau wie ihr auffälliges Erscheinungsbild und ihre Selbstinszenierung, machten Ihre tiefe Freundschaft zu anderen Frauen, die gegenseitige Unterstützung und ihre politischen Überzeugungen sie aus. Ich habe viel erfahren über Frida und kann sie und ihre Kunst nun viel besser verstehen. Und überdies habe ich mich auch wunderbar unterhalten gefühlt.

Wenngleich ich mich auch nicht für das Genre der LIebesgeschichten begeistern kann, gehört zu Fridas Verständnis ihre LIebe zu Diego UND NIck dazu, ihre Verführungskünste und Selbstdarstellung. Das muss ich nicht alles gutheißen, dennoch gehört LIebe und Leidenschaft genauso zu ihrem Leben wie ihr künstlerisches Schaffen und fließt darin ein.

Ein Nachwort der Autorin , eine Liste der wichtigsten Bilder, die im Buch vorgestellt werden sowie ein Quellenverzeichnis runden das Buch ab. Ergänzend dazu habe ich die Bilder auch immer im Internet gesucht und lange betrachtet, über deren Entstehung und Fridas Gedanken dazu ich in dieser Romanbiografie lesen durfte.


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Veröffentlicht am 06.11.2023

Zwischen den Fronten der Weltmächte

Wie Sterben geht
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Nina Winter arbeitet als Analystin beim BND am Schreibtisch. Doch dann macht ein Moskauer Top-Agent seine weitere Zusammenarbeit mit Deutschlandüberraschend davon abhängig, dass die unerfahrene Nina seine ...

Nina Winter arbeitet als Analystin beim BND am Schreibtisch. Doch dann macht ein Moskauer Top-Agent seine weitere Zusammenarbeit mit Deutschlandüberraschend davon abhängig, dass die unerfahrene Nina seine neue Führungsoffizierin wird. Nach kurzer, intensiver Schulung geht Nina nach Russland, doch auch die Gegenspionage weiß über ihre Tätigkeit Bescheid und sie gerät in das Visier brutaler sowjetischer Militärs. Wie kann Nina nicht nur ihr Leben, sondern auch das ihres Agenten und seines Sohnes, mit dem sie eine Liebesbeziehung verbindet, retten?

Der deutsche Krimi-Autor Andreas Pflüger begeistert nicht nur seine Fan-Gemeinde mit einem neuen, anspruchsvollen Polit-Thriller, der seine LeserInnen in die 80er Jahre und die Zeit des Kalten Krieges entführt. Mit unglaublich viel Hintergrundwissen brilliert der Autor in überaus authentischen und detailreichen Schilderungen der einschlägigen deutschen und sowjetischen Organe und ihren Arbeitsweisen, ohne dabei seinen Plot aus den Augen zu verlieren. Wer von seinen LeserInnen die Zeit kennt, wird viele Namen und Geschehnisse wiedererkennen, wer nicht, erfährt eine Menge Geschichtliches. Die zahlreichen Abkürzungen und russischen Ortsnamen störten mich keineswegs, sondern passten vollkommen in die Handlung.

Die Handlung war unglaublich spannend und ich fieberte mit allen Figuren mit. Gemeinsam mit der Hauptfigur wurde ich zwischen Vertrauen und Verrat, Hilfe und Schaden hin- und hergeschleudert und konnte den Fortgang einfach nur atemlos verfolgen. Obwohl das Ende scheinbar vorweggenommen war, konnte Pflüger schließlich nochmals mit einem dramatischen Ausgang punkten. Die Wechsel in den Zeiten bauten die Spannung zusätzlich auf und ich konnte den Thriller nicht mehr aus der Hand legen.

Die Figuren sind absolut mehrdimensional gezeichnet und authentisch und ich schwankte beim Lesen zwischen Sympathien und Antipathien und wurde dennoch mitgerissen von den Geschehnissen. Die sich anbahnende Liebesgeschichte war keinesfalls kitschig, sondern erhöhte die Dramatik weiter.

Andreas Pflüger besticht darüber hinaus mit einem anspruchsvollen Schreibstil; die Erzählung ist aufs Wesentliche konzentriert und dabei trotzdem anschaulich und sehr aussagekräftig - und trotz der großen Angst und Brutalität in der Handlung findet sich auch immer ein humoriges Augenzwinkern sowie Poesie bzw. Kunst.

Wenngleich ich auch lieber den Inhalt eines Buches bewerte als das Äußere, möchte ich hier ausnahmsweise auch das Cover lobend erwähnen, das die Glienicker Brücke Berlins abbildet, die eine entscheidende Rolle in der Handlung spielt, und den wunderschönen blauen Farbschnitt.

Wenn ich auch grundsätzlich kein Fan von Büchern bin, die die Zeit der machtpolitischen Rivalität zwischen den USA und der UdSSR zum Thema haben, konnte Andreas Pflüger mich mit "Wie Sterben geht" absolut überzeugen und dieses Buch gehört zu den besten, die ich in 2023 gelesen habe. Großartig!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Es schmeckt nach mehr ...

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Jennifer Quinn ist 77 Jahre alt und seit fast 60 Jahren mit dem 82jährigen, jetzt kränkelnden Bernhard verheiratet. Da die Ehe leider kinderlos geblieben ist, sorgt sich das Ehepaar hingebungsvoll umeinander ...

Jennifer Quinn ist 77 Jahre alt und seit fast 60 Jahren mit dem 82jährigen, jetzt kränkelnden Bernhard verheiratet. Da die Ehe leider kinderlos geblieben ist, sorgt sich das Ehepaar hingebungsvoll umeinander und um Bernhards Nichte, ihren Ehemann und vor allem die kleine Poppy. Jennys große Leidenschaft ist das Backen und um etwas völlig Neues zun wagen, bewirbt sie sich heimlich bei der beliebten Fernsehshow "Das Backduell", wo sie wider Erwarten als Kandidatin angenommen wird. Jennys Heimlichkeiten offenbaren ein noch viel größeres Geheimnis, vor dessen Enthüllung sie nun steht und das ihr ganzes Leben verändert.....

"Der späte Ruhm der Mrs. Quinn" ist das Erstlingswerk der Britin Olivia Ford, die von der berührenden Liebesgeschichte ihrer eigenen Großeltern inspiriert wurde.

Bildgewaltig und mit viel Liebe erzählt die Olivia Ford von einer unglaublich sympathischen älteren Figur, die sich in ihrem Leben eingerichtet hatte und plötzlich die gewohnten Pfade verlässt um Neues zu wagen. Die Botschaft der Autorin ist dabei deutlich: Es ist niemals zu spät, seine Träume zu verwirklichen. Doch Ford beschränkt sich nicht aufs Klischeehafte; auch der erfahrenen Bäckerin Jenny Quinn geht einiges schief, sie macht nicht alles richtig in ihren Beziehungen, sie wird von Zweifeln geplagt und trotz aller Unterstützung droht ihr ein frühes Ausscheiden aus der Show und vielleicht Schlimmeres?

Der flüssige Schreibstil und der warmherzige Blick der Autorin auf ihre Figuren bieten echten Lesegenuss.
Die fantastischen Kreationen der Mrs. Quinn spiegeln sich wider in den Kapitelüberschriften und so lesen wir über Englischen Teekuchen, Zitronen-Meringue-Kuchenm Tiffin, Reiswaffeln, Grandma Audreys Schoko-Cornflakes-Küchlein und vielen mehr, die auch immer mit den Erinnerungen der Hauptfigur verknüpft sind. Und während das Leben dieser von der ruhigen Behaglichkeit zu immer aufregenderen Dingen übergeht, wird sie an ihr eigenes großes Geheimnis erinnert, das alles zum Kippen bringen könnte. Damit erschafft die Autorin einen zweiten Erzählstrang, in dem nach und nach die Vergangenheit entblößt wird. Ich kann kaum sagen, welche der beiden erzählten Zeitebenen spannender ist - gefesselt haben mich beide bis zum Ende, das leider viel zu schnell erreicht war.

Olivia Ford scheint eine wahre Philanthrophin zu sein - ihre Figuren sind zwar authentisch und mehrdimensional angelegt, aber werden mit großem Mitgefühl geschildert und so schafft der Roman eine Wohlfühlathmosphäre, die einfach herzerwärmend ist. Selbst die Schrecken der Vergangenheit und die eigentlich Schuldigen lassen sich so ertragen und stellen die Resilienz der Hauptfigur in den Vordergrund.

In unserer oft oberflächlichen Zeit, in der Beziehungen oft nur auf Zeit angelegt sind, genoss ich im Roman auch den Wert einer langen liebevollen Ehe der Quinns, verlässlichen Beziehungen und ernsthaften neuen Freundschaften

Im Laufe der Handlung habe ich geschmunzelt und gelacht, mitgefiebert und geweint - und hatte dabei immer den Duft des Gebäcks in der Nase. Wie schade, dass es keine der Rezepte der unübertrefflichen Mrs. Quinn im Buch gibt. Aber vielleicht folgt ja noch ein entsprechendes Backbuch? Jedenfalls muss ich an unsere eigenen Familienrezepte denken, die ebenfalls mit Erinnerungen verbunden sind.

An diesem großartigen Debüt wird sich die Autorin fürderhin messen lassen müssen - ich freue mich schon auf weitere Romane von ihr! Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.09.2023

Die Lebensgeschichte einer starken Frau

Elizabeth II. und die Lieben ihres Lebens
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Am 17. April 2021 wird Philipp, Duke of Edinburgh, Prinzgemahl von Elizabeth II., beigesetzt. Die Königin, die damit die Liebe ihres Lebens verloren hat, blättert am folgenden Tag in ihren Tagebucheinträgen ...

Am 17. April 2021 wird Philipp, Duke of Edinburgh, Prinzgemahl von Elizabeth II., beigesetzt. Die Königin, die damit die Liebe ihres Lebens verloren hat, blättert am folgenden Tag in ihren Tagebucheinträgen und lässt dabei viele Stationen ihres Lebens vor ihrem geistigen Auge auferstehen.

Gabriele Diechler hat großartig recherchiert und viele - wahre - Details aus dem Leben von Elizabeth II. zusammengetragen Diese verbindet sie harmonisch zu einer unterhaltsamen Romanbiografie und verzichtet dabei ausdrücklich auf die Wiedergabe von Gerüchten und Fake-News.

Ich muss zugeben, dass ich eigentlich gar kei "Royal-Fan" bin, sondern dass ich mich für dieses Buch interessiert habe wegen Elizabeth II. als Person des Öffentlichen Lebens, die mich mehr oder weniger mein ganzes bisheriges Leben begleitet hat. Während Politiker, Medienstars, Schauspieler und wer auch immer ständig wechseln, war Elizabeth für einen unglaublichen langen Zeitraum einfach "da". Und ich muss sagen, dass mich das Buch auch tatsächlich abgeholt hat. Es wurden bekannte Fakten mit viel Neuem und vor allem Blicken hinter die Kulissen, die mir bislang verborgen blieben, kombiniert zu einem lehrreichen und dabei doch so unterhaltsamen Buch.

Gabriele Diechler konzentriert sich dabei auf die Biografie der Königin selbst und ihre Ehe mit Philipp; doch auch das besonders innige Verhältnis zu ihrer Schwester Margaret und Begegnungen mit weiteren Familienmitgliedern sowie Politikern, insbesondere Churchill, werden geschildert. Margarets Leben, ihre besondere Stellung in Elizabeths Leben sowie ihre (unglücklichen) LIebschaften waren mir bisher doch recht unbekannt; dafür war von den vielen anderen Familienmitgliedern eher weniger zu lesen. Aber davon hättewohl jedes ein eigenes Buch verdient und ich finde es sehr gut, dass der Schwerpunkt tatsächlich immer auf Elizabeth lag und nicht unnötig abschweifte.

Die Biografie endet mit dem Tod der Königin am 8. September 2021 auf Schloss Balmoral und wird ergänzt durch einige Anmerkungen der Autorin, einem Literaturverzeichnis und dem Stammbaum der Familie Elizabeths.

Nach wie vor (oder vielleicht noch mehr als vorher) sehe ich die Königin als einen ganz besonderen Menschen, der scheinbar Übermenschliches während seiner Amts- und Lebenszeit geleistet hat. "Lilibeth", wie sie zärtlich genannt wurde, verdient dafür den allerhöchstem Respekt und ich wage die Behauptung, dass kein anderer Royal mehr an ihre Persönlichkeit und ihre Verdienste heranreichen wird.

Natürlich auch für Bewunderer der Monarchie, vor allem aber für alle Geschichtsinteressierten und Freunde starker Frauen ist diese Romanbiografie ein absolutes Muss!

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