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Veröffentlicht am 08.03.2017

starkes Thema, schwach umgesetzt

Die Saat
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Das Thema ( genmanipuliertes Saatgut, Nahrungsmittelindustrielobby und deren Einfluß, mundtot gemachte/ermordete Wissenschaftler, die die Gefahr erkannt hatten) interessiert mich sehr, Krimis lese ich ...

Das Thema ( genmanipuliertes Saatgut, Nahrungsmittelindustrielobby und deren Einfluß, mundtot gemachte/ermordete Wissenschaftler, die die Gefahr erkannt hatten) interessiert mich sehr, Krimis lese ich auch gerne und somit hatte ich mich sehr auf das Buch gefreut.

Leider waren sowohl die Akteure, als auch die Story und die einzelnen Handlungsstränge eher schwach entwickelt. Der Anfang war noch recht spannend. Der Mord an einem Wissenschaftler, dem der Kopf einer seiner Laborratten angenäht wurde (wobei nie geklärt wurde, warum das mit dem Kopf gemacht wurde) klang vielversprechend. Auch der Tod einer Ärztin war noch spannend. Aber deren Mann, der sie tot auffindet, war so unsympathisch und seine Handlungsweisen so wenig nachvollziehbar, dass er so gar nicht authentisch wirkte. Warum kooperiert er nicht mit der Kriminalinspektorin ? Nur, weil er sie nicht mag ? Diese wiederum ist auch unsympathisch und bleibt es auch. Ihrer Figur fehlt die Tiefe und das, was man von ihr weiß, wird wieder und wieder wiederholt, anstatt es eingehender zu beleuchten. (Hätte auch nicht sein müssen, aber anstelle der ständigen Wiederholungen, wie gestresst sie ist und wie gemein zu ihrem Untergebenen, wäre es vielleicht interessanter gewesen). Dann gibt es da noch die Kollegin der Ärztin, deren Handlungsweisen auch dann seltsam erscheinen, wenn man weiß, wer sie ist. Auch sie wirkt in ihrer Rolle nicht authentisch.

Es gibt viele spannende Handlungsstränge, die aber meist ins Leere gehen, verpuffen oder einmal sogar gar nicht mehr aufgegriffen werden. Die Haupthandlung wird irgendwann langweilig, weil sie sich ständig wiederholt, ohne jedoch wirklich vom Fleck zu kommen. Das einzig wirklich Spannende ist die Fernsehsendung zu dem Thema Agrarkonzerne, genmanipuliertes Saatgut und dessen Folgen und die Geschehenisse in Afrika. Davon hätte man sich mehr gewünscht. Beim "dramatischen" Schluß werden nochmal einige Klischees bemüht und ich könnte mir das Ganze gut als James Bond Film vorstellen. Aber das Buch hat mich nicht nur als Krimi enttäuscht, sondern das eigentliche Thema, das ja auch im Titel aufgegriffen wird, wurde viel zu wenig behandelt. Man hätte viel mehr daraus machen können.

Ach so, habe das Buch, nicht das Ebook gelesen, aber das Buch hat hier keine Coverabbildung.

Das Buch ist nicht schlecht, aber hält nicht, was es verspricht.

Veröffentlicht am 01.03.2017

interessant

Die kürzeste Geschichte der Zeit
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Stephen Hawkings erklärt die Welt. Bzw. das Weltall. Aber auch die Relativitätstheorie, Quantenphysik, schwarze Löcher und die Stringtheorie.

Er erklärt es so, dass man es versteht und das finde ich als ...

Stephen Hawkings erklärt die Welt. Bzw. das Weltall. Aber auch die Relativitätstheorie, Quantenphysik, schwarze Löcher und die Stringtheorie.

Er erklärt es so, dass man es versteht und das finde ich als Mensch, der in Physik nie etwas begriffen hat, nie geschafft hat, eine Formel anzuwenden (selbst wenn er schaffte sich zu merken an welcher Stelle der mühsam auswendig gelernten Formel beispielsweise Masse und an welcher Geschwindigkeit hinkommt) und null räumliches Vorstellungsvermögen hat, bemerkenswert.

Warum liest ein solcher Nicht-Physiker wie ich es bin, so ein Buch ? Reine Neugier. Ich brauchte ein Geschenk für den Mann meiner Mutter, der Physikprofessor ist (als sie zusammen kamen, war ich schon aus der Schule raus, sonst wäre ich vielleicht nicht sitzen geblieben). Ich dachte mir, dass ein Buch von Stephen Hawking das Richtige sein könnte. Dann las ich auf dem Cover, dass es so einfach erklärt ist, dass jeder es verstehen kann. Und - ich muß mich jetzt mal als Fan von "The big bang theorie" outen ( weil Sheldon Cooper einfach herrlich ist)- ich hatte die Hoffnung, dass ich dann vielleicht verstehe, was die Stringtheorie ist und wieso es so schwer ist, daran zu arbeiten.

Also zu Beginn bin ich noch gut mitgekommen und dachte mir, dass ich das falsche Geschenk erwischt habe, da man das als Physikprofessor das sowieso alles weiß. Aber es wurde zunehmend schwerer nachzuvollziehen, was aber nicht am Schreibstil lag, sondern daran, dass ich mir manches einfach nicht vorstellen kann, egal wie einfach es mir erklärt wird. Immerhin weiß ich jetzt, dass es bei der Relativitätstheorie um Zeit und Raum oder so geht und bin damit auf jeden Fall schlauer als vorher. Dann habe ich vieles nicht verstanden. Und bei den Quanten habe ich aufgegeben und den Rest des Kapitels nicht gelesen. Aber - und auch das war mir zuvor nicht bekannt - weiß ich jetzt, dass Quanten etwas ganz ganz Kleines sind. Irgendwelche zusammengefassten Teilchen (oder waren das gebündelte Lichtstrahlen ?). Wie auch immer. Einstein tat sich mit den Quanten wohl auch schwer. Nach dem Kapitel habe ich wieder weiter gelesen und weiß nun, dass die String Theorie nicht von einem Herrn String ist, sondern so heißt, weil man sich Teilchen nicht als Punkte sondern als Linien vorstellt. Die daraus folgenden Konsequenzen habe ich wieder nicht begriffen, was aber wie gesagt an mir liegt und nicht am Buch. Da man das alles nicht nachweisen kann, ist es sehr schwer, diese Theorien zu bestätigen.

Alles in allem ein sehr interessanter geschichtlicher Abriss über die Erkenntnisse in der Physik, ein guter Überblick, wo und vor welchen Aufgaben die Physik heute steht und was die Herausforderungen sind. Ich fand es interessant und spannend und war sehr erstaunt, dass ich sogar das ein oder andere verstanden habe. Das Buch ist mit viel Humor geschrieben und mit vielen anschaulichen BIldern wird Gesagtes verdeutlicht. (Nur ich habe manchmal selbst die Bilder nicht begriffen).

Obwohl ich Physik immer noch nicht verstehe, habe ich jetzt zumindest eine Ahnung, worum es geht und womit sich Physiker so beschäftigen. Schon seltsam, was manche Menschen so umtreibt. Ich kann es jedem empfehlen, der neugierig genug ist, sich mal auf etwas ganz anderes einzulassen. Jedem Physikstudenten sowieso. Als Weihnachtsgeschenk muß ich mir aber wohl was anderes besorgen, denn für einen Physikprofessor enthält es wohl nichts Neues. Vielleicht das Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit" (oder so ähnlich), denn dies ist die nochmals vereinfachte Form davon "Die kürzeste Geschichte der Zeit".

Veröffentlicht am 17.02.2017

ein wichtiges Buch

Freispruch der Familie
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In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die ...

In diesem Sachbuch von u.a. Prof. Klaus Dörner geht es um die Angehörigen psychisch kranker Menschen und den Aufbau von Angehörigengruppen. Es war bei seinem Erscheinen ein enorm wichtiges Buch, da die Angehörigen kaum gesehen wurden oder von den Profis als lästig oder sogar als Grund der psychischen Erkrankung oder Verschlechterung des Patienten gesehen wurden. Die Familien blieben mit ihren Fragen, Sorgen, Schuldgefühlen und Ängsten allein. Dieses Buch hat all das verändert.

Es kommen verschiedene Autoren zu Wort, in erster Linie Profis und Angehörige. Zunächst wird dargestellt, wie die Lage der Angehörigen ist, was für Sorgen und Gefühle eine psychische Erkrankung in den Familien auslöst, dann wird mit einigen Vorurteilen und veralteten Meinungen aufgeräumt und schließlich wird über den Aufbau verschiedener Angehörigengruppen berichtet, um dem Leser die Vorteile solcher Unterstützung zu verdeutlichen und eine Anleitung zu geben, wie man solche Gruppen initiieren kann, um dann mit einigen Erfahrungsberichten bzgl. solcher Gruppen abzuschließen.

Heute sind Angehörigengruppen weitgehend ein fester Bestandteil der meisten Kliniken, Ambulanzen oder anderer Einrichtungen. Insofern hat das bahnbrechende Buch heute etwas an Aktuallität verloren. Wenn man jetzt eine solche Gruppe gründen will, gibt es genügend andere Quellen, bei denen man sich informieren kann und weit mehr Erfahrungsberichte. Was die Not und Hilflosigkeit der Angehörigen angeht und die Wichtigkeit der Selbsthilfegruppen, um aus der Isolation herauszukommen und über ihre Ängste und Gefühle sprechen zu können und um sich Unterstützung zu holen, so hat das Buch nichts von seiner Aktualität eingebüßt.

Veröffentlicht am 10.02.2017

Erzählungen

Zu viel Glück
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Habe dieses Buch zusammen mit dem Buch "Tricks" von der gleichen Autorin und begeisterten Empfehlungen geschenkt bekommen. Weil mir so davon vorgeschwärmt wurde und die Autorin wohl den Nobelpreis für ...

Habe dieses Buch zusammen mit dem Buch "Tricks" von der gleichen Autorin und begeisterten Empfehlungen geschenkt bekommen. Weil mir so davon vorgeschwärmt wurde und die Autorin wohl den Nobelpreis für Literatur bekommen hatte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch, erfüllten sich aber nicht.

Es sind mehrere Erzählungen, von denen einige sich aneinander reihen oder auch mehrere Kapitel haben. Das Buch ist gut geschrieben, konnte mich aber nicht vom Hocker reißen. Habe immer mal wieder ein Buch mit Erzählungen gelesen und meistens war ich sehr aufgewühlt oder erschüttert und mußte das entsprechende Buch erstmal beiseite lesen und Pause machen, bevor ich mich der nächsten Erzählung widmen konnte, um das Gelesene sacken zu lassen. Dies war hier nicht der Fall. Die Erzählungen "Freie Radikale" und "Kinderspiel" haben mir gut gefallen, mich aber nicht in dem oben erwähnten Maße ergriffen.

Das Buch läßt sich gut lesen, aber es ging nicht unter die Haut. An die meisten der Geschichten kann ich mich gar nicht mehr erinnern, obwohl ich das Buch grade erst zuende gelesen habe. Da ist nichts, was erschüttert, nachdenklich stimmt oder auch nur nachklingt. Aber nur, weil es nicht so ganz mein Geschmack ist, heißt das nicht, dass es nicht lesenswert ist. Mich hat es aber nicht gepackt.

Veröffentlicht am 26.09.2023

sehr weit hergeholt

Playlist
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Mein erster Fitzek und er konnte mich nicht überzeugen.

Spannung war zwar vorhanden und auch einige Überraschungen, aber nicht nur die Personen blieben flach und oberflächlich, sondern auch die Handlung ...

Mein erster Fitzek und er konnte mich nicht überzeugen.

Spannung war zwar vorhanden und auch einige Überraschungen, aber nicht nur die Personen blieben flach und oberflächlich, sondern auch die Handlung war dermaßen abstrus und weithergeholt, das Manches einfach unlogisch erschien. Dies ist wohl der abschließende Teil über den "Augensammler" und was in diesem Buch über die ersten beiden Teile steht, kann mich nicht reizen, diese zu lesen. Wie gesagt, ergibt vieles keinen Sinn. Erst wollte ich auf die logischen Brüche im einzelnen eingehen, aber ich spare mir die Mühe. Vielleicht gebe ich irgendwann nochmal einem Fitzek eine Chance, denn es kann ja sein, dass nur diese Augensammler Trilogie so ist. Andererseits habe ich auch mal eine Verfilmung gesehen (Passagier irgendwas), die auch logische Mängel hatte, und das mag ich einfach nicht. Keine der Figuren wirkt authentisch außer vielleicht Nils. Im Anhang des Buches feiert der Autor seine Idee mit der Playlist und der Kooperation mit den Songschreibern und ergeht sich seitenlang in einem langweiligen Gedicht, das er selbst humorvoll findet. Meinen Geschmack hat er nicht getroffen, aber er hat ja viele andere Fans.

Die Story : ein Mädchen wird entführt und der Vater hat die Chance, es zu befreien, tut dies aber nicht. Alex Z. muß ins Gefängnis, weil er in den Büchern davor "aus Versehen" jemanden zu Tode gefoltert hat, aber erst will er das Mädchen retten. Diese scheint mit einer Playlist eine Art codierten Hilferuf auszusenden, den es zu knacken gilt.

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