Spannend, mit einigen unerwarteten Wendungen
The Woman in the Window - Was hat sie wirklich gesehen?Nach einem traumatischen Erlebnis lebt Anna allein in ihrem großen Haus in New York. Sie leidet unter Agoraphobie und kann das Haus nicht verlassen. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet sie ihre ...
Nach einem traumatischen Erlebnis lebt Anna allein in ihrem großen Haus in New York. Sie leidet unter Agoraphobie und kann das Haus nicht verlassen. Um sich die Zeit zu vertreiben, beobachtet sie ihre Nachbarn. Eines Tages ziehen nebenan neue Nachbarn ein: die Russels. Zu dem Sohn Ethan und der Frau Jane baut Anna schnell ein inniges Verhältnis auf. Bis sie eines Nachts ein schreckliches Verbrechen beobachtet. Doch am nächsten Tag scheint es, als sei nichts passiert. Niemand will ihr glauben. Hat Anna sich den Überfall im Alkohol- und Tablettenrausch tatsächlich nur eingebildet? Welche Geheimnisse verbergen die Russels?
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. In klassischer Thriller-Manier wird Annas Vergangenheit und der Grund für ihre psychische Störung nur nach und nach enthüllt. Das gepaart mit den recht kurzen Kapiteln erhöht die Spannung und die Lesegeschwindigkeit ungemein. Schnell findet man sich auch in Annas Psyche wieder, weiß irgendwann selber nicht mehr, was man glauben soll. Es gelingt dem Autor sehr gut, den Leser in die Irre zu führen, zweifeln und rätseln zu lassen und vor allem irgendwann jeden, auch Anna, irgendwie in Verdacht zu haben.
Ein kleines Gimmick im Buch: Anna liebt alte Schwarz-Weiß Filme, insbesondere Hitchcock Filme, die oft zitiert werden und Parallelen zur Handlung aufweisen. Für mich als absoluter Nicht-Kenner dieser Filme war das zwar eher anstrengend, für alle Leser, die sich damit identifizieren können, kann das durchaus eine Bereicherung der Handlung sein.
Das Debüt des Autors hat mich gut unterhalten, mich an der einen oder anderen Stelle überrascht, manchmal auch etwas zu viele Längen gezeigt. Alles in allem ein kurzweiliger Lesegenuss mit etwas Thrill.
Autor: A. J. Finn