Profilbild von Suzi

Suzi

Lesejury Star
offline

Suzi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Suzi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2019

Unterhaltsame Kurzgeschichten nach wahren Begebenheiten

Morphium, Mokka, Mördergeschichten
0

Anfänglich habe ich mich mit den Kurzgeschichten etwas schwergetan, aber spätestens bei der zweiten Geschichte war ich dann „drin“. Ich mag den „Wiener Schmäh“ sehr, jedoch musste ich feststellen, dass ...

Anfänglich habe ich mich mit den Kurzgeschichten etwas schwergetan, aber spätestens bei der zweiten Geschichte war ich dann „drin“. Ich mag den „Wiener Schmäh“ sehr, jedoch musste ich feststellen, dass mir das Lesen (wie auch bei anderen Dialekten) schwerfällt. Nicht destotrotz ist das Konzept dieses Buches überzeugend. Chronologisch sind verschiedene Fälle aus dem Leben von Joseph Maria Nechybas zusammengestellt, die er als Unikat mit großem Spürsinn löst. Da jedes Kapitel in sich eine abgeschlossene Handlung enthält, ist das Buch somit auch recht gut für kürzere Lesephasen geeignet. Als Fan von regionalen Geschichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen, hat das Buch mich gut unterhalten und ich kann es ähnlich interessierten Lesern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.08.2019

Es hört nicht auf....

Der Kinderflüsterer
0

Dieses Buch fesselte mich bereits ab der ersten Seite so, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte
Vor 20 Jahren erschütterte eine Mordserie an kleinen Jungen den beschaulichen Ort Featherbank. Der ...

Dieses Buch fesselte mich bereits ab der ersten Seite so, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte
Vor 20 Jahren erschütterte eine Mordserie an kleinen Jungen den beschaulichen Ort Featherbank. Der Täter, Frank Carter, wurde gefasst und sitzt seitdem in Haft. Die Leiche eines kleinen Jungen wurde jedoch nicht gefunden und seitdem versucht der Ermittler DI Pete Willis aus Frank genauere Informationen heraus zu bekommen. Die Lösung dieses Falls wird zu seiner Obsession.
Plötzlich verschwinden wieder Jungen und die Auffinde-Situation trägt die Handschrift Frank Carters…
Der alleinerziehende Vater Tom versucht nach dem Tod seiner Frau Rebecca mit seinem Sohn Jack einen Neuanfang in einem neuen Haus. Was harmonisch beginnt, endet jedoch in einem Albtraum, in dem auch Tom um das Leben seines Sohnes bangen muss.
Die einzelnen Charaktere sind super gezeichnet, Schwächen werden zugelassen und dadurch wirken sie sehr menschlich. Pete der mit sich (und seiner Sucht) kämpft, Tom und Jake deren Neubeginn im neuen Haus mit immer neuen Baustellen gespickt wird. Dabei ist es für Tom neben der komplizierten Aufgabe für Jake Vater und Mutter zugleich sein zu wollen zusätzlich erschwert, das Jake ist hochsensibel scheint, Personen sieht und mit ihnen redet. Mit dieser Situation kommt Tom nur schwer zurecht.
Beide Erzählstränge laufen unwiderruflich zusammen und die Personen sind stärker miteinander verbunden, als zu Beginn gedacht und alles findet sich zu einem stimmigen Ende.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 09.08.2019

Der Traum von Freiheit in der Neuen Welt – nach einer wahren Geschichte

Träume von Freiheit - Flammen am Meer
0

Sehr gern lese ich Schicksalsromane, und wenn dabei eine wahre Geschichte bzw. reale Personen als Inspiration dienten, ist es für mich umso interessanter. Die besten Geschichten schreibt halt immer noch ...

Sehr gern lese ich Schicksalsromane, und wenn dabei eine wahre Geschichte bzw. reale Personen als Inspiration dienten, ist es für mich umso interessanter. Die besten Geschichten schreibt halt immer noch das Leben!
Als Cecilias Mann William mit einem geplanten Versicherungsbetrug im Hafen von Bremerhaven eine gewaltige Explosion auslöst, kommt ein Großteil Johannes Familie ums Leben. Beide Frauen kämpfen seitdem um ihr Überleben bzw. der Rückkehr in den Alltag und suchen ihr Glück in Amerika – hier treffen beide aufeinander….
Ich bin sofort gut in die Geschichte hineingekommen. Vor allem die Charaktere und das Wesen der beiden Frauen ist sehr gut gezeichnet. So unterschiedlich wie ihre aktuelle Lebenslage ist, kann ich mich trotzdem in beide gut hineinversetzen. Beide durchleben sehr schwere Zeiten und kämpfen sich mühsam ins Leben zurück. Dabei muss Cecilia als Frau eines Massenmörders und alleinerziehende Mutter von vier kleinen Kindern viele (finanzielle) Rückschläge verkraften. Es ist sehr traurig, dass sie auch noch auf Hochstapler, die sie für Freunde bzw. Vertraute hält, reinfällt. Dreist ist natürlich dann die Reaktion derer, die den Spieß umzudrehen und Cecilia das Leben zusätzlich zu erschweren.
Johanne wiederrum leidet sehr unter dem Verlust ihrer Familie und geliebten Mannes sowie ihrer Behinderung. Einzig ihre Tochter Elsie scheint sie noch am Leben zu erhalten. Ebenfalls ist sie vielen unsinnigen (neidischen) Verdächtigungen ausgesetzt, das Spenden nach der Katastrophe das „große Geld“ bekommen zu haben. Als könnte Geld den/die geliebten Menschen ersetzen.
Das Aufeinandertreffen beider Frauen in Amerika ist sehr gelungen gestaltet. Beide lernen sich ohne Vorurteile als sympathische junge Frauen kennen. Diese Unvoreingenommenheit scheint einen Neuanfang für beide zu ermöglichen. Obwohl beide ahnen bzw. Vermutungen als zu absurd abtun, wer die andere sein könnte, überwiegt der positive Eindruck – bis sie sich erkennen und ihre angestaute Wut, Verbitterung und Gefühle aus Johanne ausbrechen….
Das Buch endet – für mich – mit einem sehr stimmigen Ende – alles andere wäre zu unrealistisch gewesen.
Sehr interessant ist ebenfalls der Anhang mit einer Liste realer bzw. fiktiver Personen, welche die Handlung dieses Buches prägen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann es nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Damit niemals vergessen wird….

Vom Flüchten
0

Aus Kindersicht schildert die13jährige Janne ihr Erleben von Vertreibung, Flucht und Neuanfang in ihrer Familie.
Trotz allem Schlimmen, was die Familie erfahren musste, klingt in den ersten Kapiteln etwas ...

Aus Kindersicht schildert die13jährige Janne ihr Erleben von Vertreibung, Flucht und Neuanfang in ihrer Familie.
Trotz allem Schlimmen, was die Familie erfahren musste, klingt in den ersten Kapiteln etwas Alltag durch. Man hat sich mit der neuen Situation arrangiert und versucht das Beste daraus zu machen.
Doch das ist nur die Ruhe vor dem Sturm – es folgen Raub und Schändung. Aus Jannes Aussage „Ich war in der Feuernacht plötzlich erwachsen geworden.“ – spricht die Last einer ganzen Generation. Die Rollen wurden quasi verkehrt und die Kinder mussten für ihre Eltern bzw. jüngeren Geschwister da sein. Sie konnten ihr eigenes Erleben nur Verdrängen und mussten funktionierten. Während Jannes Mutter daran zerbricht, schaffen es ihre Tanten nach Vorn zu schauen, damit die anderen mitzuziehen bzw. zur liebenswerten Stütze der Kinder zu werden und somit einen Neuanfang in einem anderen Land zu wagen.
Das Buch fesselte mich sofort. Weil vieles nur angedeutet, umschrieben bzw. aus Sicht Jannes geschildert wird, wirkt es sehr authentisch und berührt mich sehr.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 06.08.2019

Möge die Erde leicht auf ihnen ruhen…

Ein Lied von Liebe und Verrat
1

Von diesem Buch war ich von Beginn an von Handlung und vor allem dem Schreibstil begeistert. Die Niederschrift in Form eines Kassettenmitschnittes zu lesen ist für mich sehr spannend. Die Informationen ...

Von diesem Buch war ich von Beginn an von Handlung und vor allem dem Schreibstil begeistert. Die Niederschrift in Form eines Kassettenmitschnittes zu lesen ist für mich sehr spannend. Die Informationen die man bereits auf den ersten Seiten bekommen konnte, sind sehr erschütternd Dabei finde ich die zeitweiligen Unterbrechungen z.B. beim Kassettenwechsel bzw. das Abschweifen in der Erzählung vom eigentlichen Thema gar nicht schlimm. Im Gegenteil, dadurch wirkt das Ganze für mich sehr authentisch. Allerdings habe ich auch bereits Erfahrung mit dem Hören bzw. Lesen solcher Lebenserinnerungen, so dass es für Leser die damit zum ersten Mal konfrontiert werden eventuell befremdlich und schwieriger sein könnte.
Angesiedelt im Griechenland beginnend in den letzten Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges besticht dieses Buch vor allem auch durch die Schilderungen des Lebens der Menschen im Dorf. Ihre Wünsche und Träume sowie der Kampf ums Überleben in den unruhigen schweren Zeiten.
Drei junge Menschen, Aliki, Takis und Stelios, fast noch Kinder, sind mehr oder weniger durch ihre Lebensumstände aneinandergebunden: durch ein Versprechen (was Aliki Takis Mutter gab) und durch die Liebe (zwischen Stelios und Aliki sowie der unerwiderten Liebe Takis zu Aliki). Und über allem steht der Verrat, der u.a. Stelios Mutter das Leben kostete. Aliki steht zwischen der aufkeimenden Liebe zu Stelios, als auch der sich selbst auferlegten Pflicht zur Fürsorge um Takis.
Ich mag diesen Erzählstil, in dem die Gegenwart wie in einem Guss in die Vergangenheit hinübergleitet. Dies ist sehr gelungen - kein Bruch stört den Lesefluss. Gut gesetzt sind die Cliffhanger am Ende einer Kassettenseite, obwohl die Schilderungen für mich an keiner Stelle langatmig waren.
Das Ende war für mich doch überraschend, aber sehr stimmig. Es ist ein Buch der leisen Töne, welches jedoch sehr eindringlich die schlimmen Folgen von Neid, Verrat und falschen Verdächtigungen schildert.
Absolut lesenswert!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema