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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2023

Abgebrochen

Die Buchverliebten
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Gesa und Gero sind Zwillinge, knapp um die 60 Jahre alt. Er leitet ein Bestattungsunternehmen, sie arbeitet bei einer Versicherungsfirma und verkauft Bücherversicherungen. Aufgrund schlechter Erfahrungen ...

Gesa und Gero sind Zwillinge, knapp um die 60 Jahre alt. Er leitet ein Bestattungsunternehmen, sie arbeitet bei einer Versicherungsfirma und verkauft Bücherversicherungen. Aufgrund schlechter Erfahrungen mit Männern liest sie nicht mehr und hat alle Bücher aus ihrer Wohnung entfernt und hasst Bücher.

Ole Oevermann hat nach dem Tod seiner Frau eine Buchhandlung übernommen. Ophelia liebte Bücher und er hat alles behalten, was an sie erinnert.

Als er Gesa kennenlernt, deren Job gerade auf der Kippe steht (kein Wunder, wer kommt schon auf die Idee, eine Buchversicherung abzuschliessen?), will er ihr helfen. Doch tatsächlich hilft dann eher sie ihm.

Der Schreibstil konnte mich von Anfang an nicht überzeugen, es wirkt alles so flapsig, alles ist übertrieben und dehnt sich in alle Richtungen aus. Angefangen von den Berufen der Geschwister über die Namen der Firmen, die Gegensätzlichkeit von Gesa und Ole, eine zweitägige Weiterbildung Geros auf einer Pazifikinsel, bis hin zur Liebe zu Marzipan und vielen weiteren unnötigen und blöden Ereignissen.

Und da war ich erst in der Hälfte und hab schon zuvor einige Details nur überflogen. Als dann ein Hochwasser die Buchhandlung überfluten liess, hab ich genervt abgebrochen. "Die Buchverliebten" ist bis zur Mitte leider eine stupid zusammengeschusterte Geschichte mit flachem Humor - absolut nicht mein Geschmack.

Fazit: Tolles Cover, unsinnige Geschichte - in der Mitte abgebrochen.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Die Luft ist raus

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Ich liebte "Das Lavendelzimmer" (und auch "Die Mondspielerin"), "Südlichter" kam nicht mehr so bei mir an, aber ich hoffte auf "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu". Doch leider konnte mich dieser Roman ...

Ich liebte "Das Lavendelzimmer" (und auch "Die Mondspielerin"), "Südlichter" kam nicht mehr so bei mir an, aber ich hoffte auf "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu". Doch leider konnte mich dieser Roman mit dem schönen Cover noch weniger überzeugen als die "Südlichter".

Es scheint, als ob Monsieur Perdu eine Midlife-Crisis durchmacht. Er ist mit nur 55 Jahren behäbig, fühlt sich alt und lässt eher andere für ihn entscheiden. Er ist gegen die moderne Technik, aus Angst, dass sie ihn, den Bücherapotheker ersetzen könnte - anstatt das Beste daraus zu nehmen. Ihm wird geraten wieder als Buchhändler auf seinem Bücherschiff zu arbeiten, weil er so unzufrieden wirkt und in seinem Beruf sicher glücklicher sei als aktuell in der Provence.

Bis er wieder auf dem Schiff unterwegs ist, vergeht ein Drittel des Buches. Bis hierhin hatte ich unendlich lange, ich kam und kam nicht vorwärts, hab das Buch immer wieder weggelegt und dickere Bücher in viel kürzerer Zeit gelesen, dann dieses wieder in die Hand genommen. Aber die Story packte mich gar nicht. Ich hätte jederzeit abbrechen können, - und ich stand wirklich kurz davor - weil der Lesefluss gar nicht erst in Gang kam durch die unendlich vielen Unterbrechungen der Enzyklopädie-Auszügen. Ich las nur aufgrund der Hoffnung, dass ich doch noch einen Funken Zauber vom "Lavendelzimmer" finde, das ich damals so geliebt habe, weiter.

Die Geschichte ist auch schnell erzählt: Jean Perdu wird, wie erwähnt überredet, nach Paris zurück zu kehren und dort sein Bücherschiff, seine literarische Apotheke, wieder in Betrieb zu nehmen und einen Nachfolger dafür finden. Auf der Reise schliessen sich ihm und Max wenige Personen an. Über diese und seine Kunden wird berichtet.

Diese Geschichten, selbst der kurze Gastauftritt des französischen Präsidenten, konnten mich nicht abholen. Zudem wirkt Perdu lebensfremd, zumindest ist er der modernen Welt gegenüber nicht aufgeschlossen und hat Mühe, sich auf Neues einzulassen. Dass er erst auf der Flussreise nach Paris selbst merkt, dass er sich auf das neuerliche Arbeiten als Buchhändler-Apotheker freut, fand ich reichlich spät. Er will anderen "Medizin" verschreiben, merkt selbst aber nicht, was ihm fehlt.

Die vielen Auszüge aus der Enzyklopädie immer am Ende eines Kapitels stören den Lesefluss der eigentlichen Geschichte enorm - der Roman wäre nur halb so lang ohne diese Auszüge, die wie eine Lesebremse wirken. Auch die vielen Schachtelsätze und Zusätze verlängern die Geschichte ohne Geschehen künstlich. Ja, der Weg ist das Ziel, meistens ist es so, aber der Weg sollte halt auch einigermassen interessant sein. Das ist er hier leider nicht.

Die Autorin kann wundervoll schreiben, doch hier übertreibt sie es und der Sprachstil wirkt künstlich aufgeplustert. Manchmal wünscht man sich Fortsetzungen von Büchern, weil man wissen möchte, wie es mit den Protagonisten weiter geht. Manchmal ist es aber besser, wenn man es bei dem einen wunderbaren Bestseller belässt und sich anderen Themen schriftlich annähert anstatt die eine Story immer wieder weiter zu spinnen - und die Leserschaft nur noch gelangweilt ist davon.

Anstatt nochmals einen Jean Perdu-Roman wäre die Veröffentlichung seiner Enzyklopädie meiner Meinung nach die bessere Idee gewesen. Da könnte man hin und wieder einen Eintrag lesen und wäre glücklich.

Fazit: Die Luft ist raus, es ist eine gescheiterte Lesebeziehung zwischen mir und dem "Bücherschiff" - beziehungsunfähig, wie es in der Enzyklopädie der literarischen Apotheke heisst.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 10.02.2023

Unfassbar langweilig

Mord will keine Zeugen
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Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass es wieder einen neuen Jessica Campbell-Fall, bzw. Campbell & Carter-Fall, gibt. Doch von ihrem sechsten Fall bin ich arg enttäuscht.

Weder Jess noch Ian ...

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sehe, dass es wieder einen neuen Jessica Campbell-Fall, bzw. Campbell & Carter-Fall, gibt. Doch von ihrem sechsten Fall bin ich arg enttäuscht.

Weder Jess noch Ian ermitteln richtig, viel mehr als eine Zeugenbefragung ist nicht dabei. Auch Mitchell & Markby, die erneut herhalten müssen, spielen nur eine kleine begleitende Rolle. Bei ihnen hatte ich das Gefühl, sie wurden nur wegen den Namen mit einbezogen, damit die Bücher besser verkauft werden, was total unnötig ist. Jess und Ian können das auch alleine. Oder könnten, denn auch sie haben kaum was zu tun.

Denn in "Mord will keine Zeugen" stehen nicht die Ermittler, sondern jemand anderer im Vordergrund: der Zeuge Miff, ein Obdachloser, der über Täter und Opfer stolpert, als er sich einen Schlafplatz sucht. Vom Täter gesehen, hat er Angst und fährt zu seinen Verwandten nach Weston St. Ambrose und quartiert sich bei ihnen unter einem Vorwand ein. Ausserdem sucht er sich eine Arbeit, die er in einem Gartenzentrum findet. Dort freundet er sich mit der Besitzerin an.

Nun haben wir verschiedene Parteien. Zum einen die Polizei mit Jess, Ian und noch nicht bekannten Gesichtern, dann Mitchell & Markby, die Familie des Opfers und eben Miff mit seinem neuen Leben. Über Miff wird alles erzählt, er wird sehr eng begleitet, so dass man seine Ängste vor dem entdeckt werden gut mitbekommt.

Aber das alleine macht keinen Krimi aus. Mir fehlte richtige Ermittlungsarbeit, die aufgrund vieler unbedeutender Details und vielen ebenso unwichtigen Figuren keinen Platz hatte. Auch zwischen Jess und Ian passiert nichts mehr, dabei hat es in Band 4 so gut ausgesehen für die beiden, doch seither ist in der Beziehung der Pausenknopf gedrückt.

Wenn man nicht wüsste, dass dieser Kriminalroman ein Band einer Serie ist, würde man denken, es wäre einfach ein Stand Alone und eine Erzählung, in der ein Zeuge die Hauptrolle spielt. Schade, denn die Reihe machte anfänglich total Spass zu lesen, doch seit dem 5. Band geht es bergab.

Fazit: Unfassbar langweilig.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Das Beste findet sich woanders

Das Beste kommt noch
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Der Anfang war gut und macht neugierig auf die Geschichte. Doch dann wird es von Seite zu Seite langweiliger. So extrem, dass ich nach 210 von 416 Seiten nicht mehr weiter lesen mochte. Ab Seite 100 war ...

Der Anfang war gut und macht neugierig auf die Geschichte. Doch dann wird es von Seite zu Seite langweiliger. So extrem, dass ich nach 210 von 416 Seiten nicht mehr weiter lesen mochte. Ab Seite 100 war mir klar, dass die Geschichte wohl nicht mehr stärker wird, doch ich habe mich durch gequält, bis ich vor Langeweile fast eingeschlafen bin - nicht abends im Bett, nein, tagsüber.

Andrew arbeitet als Nachlass-Verwalter, geht in die Wohnungen von kürzlich verstorbenen Menschen und sucht nach Andeutungen von Hinterbliebenen. Sein Chef Cameron ist sehr speziell, versucht extrem einen auf Teambildung zu machen, wovon weder Andrew noch Meredith und Keith begeistert sind. Auch Peggy, die Neue im Team, mag das auch nicht.

Neben den ganzen brodelnden Schwierigkeiten im Team geht es um Andrews Vergangenheit, seine Kindheit und seine Schwester Sally. Was da genau dahintersteckt wird bis zur Mitte nicht verraten, sondern es wird immer noch mysteriöser und komischer. Dazu denkt Cameron, dass Andrew verheiratet ist und mit zwei Kinder ein glückliches Familienleben führt. Andrew kommt nicht dazu die Lüge klarzustellen und reitet sich immer weiter rein. Aber auch Camerons Privatleben ist nicht so rosig, wie er es durchscheinen lässt.

In der Kurzbeschreibung hörte sich das mit der Verheiratet-Lüge interessant an. Doch was Autor Richard Roper daraus macht ist viel zu langweilig. Vielleicht wäre es gegen den Schluss hin besser geworden, aber wenn mich ein Buch bis zur Mitte hin so extrem langweilt, dann haut es auch ein noch so gutes Ende nicht heraus. Ich hatte nicht mal Lust, die restlichen Seiten zu überfliegen, um zu sehen wie es ausgeht.

Deshalb:

Fazit: Das Beste kommt tatsächlich erst noch. Es ist jedenfalls nicht in diesem Roman zu finden.
2 Punkte.

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Veröffentlicht am 24.01.2020

Übertrieben witzig

Happy End für zwei
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Der Klappentext hörte sich toll an, nach einer witzigen und romantischen Geschichte. Ich mag Filme mit Hugh Grant und so dachte ich, der Roman könnte in diese Richtung gehen.

In Rachel Winters Debütroman ...

Der Klappentext hörte sich toll an, nach einer witzigen und romantischen Geschichte. Ich mag Filme mit Hugh Grant und so dachte ich, der Roman könnte in diese Richtung gehen.

In Rachel Winters Debütroman schliesst Evie Summers mit Autor Ezra Chester einen Deal: Evie stellt sogenannte "magische" Filmmomente nach - ihr wisst schon "Tatsächlich Liebe", Hugh Grant und so weiter - in denen sich die Figuren verlieben. Ihre Erlebnisse schreibt sie auf und schickt sie an Ezra, der endlich aus den Puschen kommen und sein Drehbuch, für das er schon viel Geld bekommen hat, abliefern soll. Noch drei Monate gibt ihm die Produktionsfirma Zeit, sonst muss er und auch die Agentur, bei der Evie arbeitet, das Geld zurückzahlen.

Ezra ist ein fauler Hund. Evie dagegen gibt sich grösste Mühe, denn ihr Job steht auf dem Spiel Doch beim Nachstellen der Szenen geht immer etwas schief. Auch in ihrem Lieblingscafé versucht sie ihr Glück, ohne zu wissen, dass sie von Anette und ihrem Vater beobachtet wird.

Am Anfang fand ich die Story noch interessant. Doch Evies unzählige Missgeschicke sind schnell ermüdend und wirken langweilig. Es sind eindeutig zu viele zu nachstellende "magische Momente" dabei und der zweite Erzählstrang mit Annette und Ben, die Evie in einem Café kennenlernt, ist zu voraussehbar. Das ewig zu lesende "S.N.O.B" - so wird Ezra von Evie und ihren Freunden genannt - nervt brutal. Wäre einfach nur Snob gestanden, wäre es wahrscheinlich eine Spur angenehmer zu lesen, aber gross und mit Punkten geschrieben und dies auf praktisch jeder Seite ist mühsam und spätestens ab dem vierten Mal lesen nicht mehr witzig, sondern nur nervig.

Evies Freunde hatten eh alle einen an der Schüssel, sie unterhalten sich zu 90% per Gruppenchat, der praktisch immer gleich ablief. Evies Chef Monty ist ein Idiot, der nichts kann, sich aber aufspielt. Die erste Szene mit ihm fand ich schon furchtbar übertrieben und aufgesetzt. Es hätte nicht viel gebraucht und ich hätte in der Mitte des Romans die Lektüre abgebrochen, denn ich mochte keine einzige Figur.

Am besten gefielen mir noch die Szenen mit Annette und Ben. Betreffend Annette muss ich am Anfang wohl etwas überlesen haben. Aber obwohl ich die ersten Szenen nochmals nach gelesen habe, fand ich diese fehlende Erklärung nicht. Somit wirkte auch ihre Geschichte nicht ganz rund.

"Happy End für zwei" entpuppte sich leider als übertrieben witzig und kein bisschen romantisch. Wer was ähnlich "filmreiches", aber viel besser Umgesetztes lesen will, greife bitte zu Ali McNamaras "Tatsächlich Liebe in Notting Hill".

Fazit: Die Idee ist toll, umgesetzt aber schlecht - ein oberflächlicher, übertrieben witziger und deshalb extrem langweiliger Roman.
2 Punkte.

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