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Veröffentlicht am 01.10.2020

Devolution

Devolution
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Cover: schön düster mit dem dichten Wald und der Affenhand die Titel des Buches hält

Inhalt: Ein Paar zieht in die abgelegene Aussteigersielung Greenloop um ihrer Ehe neuen Schwung zu verpassen. Als die ...

Cover: schön düster mit dem dichten Wald und der Affenhand die Titel des Buches hält

Inhalt: Ein Paar zieht in die abgelegene Aussteigersielung Greenloop um ihrer Ehe neuen Schwung zu verpassen. Als die Siedlung durch einen Vulkanausbruch von der Außenwelt abgeschnitten wird, steigt die Anspannung unter den luxusverwöhnten Bewohnern. Hinzu kommen die Schreie aus dem Wald, die im Besuch der großen affenähnlichen Kreaturen und dessen Angriffen resultieren.

Fazit: Da es mein erster Survival-Horror-Thriller war bin ich recht unbedarft an das Buch herangegangen. Das Buch basiert zum größten Teil auf die Tagebücher der Protagonistin, hinzu kommen noch Interviews und Artikel welche die Geschichte abrunden. Den groben Ausgang der Geschichte erfährt man bereits zu Beginn des Buches, daher fehlt den Buch die für Thriller typische Spannung. Im Grunde kommt diese nur bei den actionreicheren Szenen auf. Das Buch ähnelt eher einer Entdeckungsreise durch die Ereignisse als einem klassischen Thriller. Mich hat das Buch sehr an die alten B-Movies erinnert, etwas trashig und in gewisser Weise auch minimalistisch. Gleichzeitig aber bleibt Max Brooks weitestgehend nah an der Realität. Die Luxus-Aussteiger in Greenloop wollen mit der Natur in Einklang leben und gleichzeitig auf keinerlei Komfort verzichten. Doch genau hier liegt das Problem, denn die Menschen haben verlernt ohne Komfort in der Natur zu überleben. Das Buch thematisiert indirekt auch die verdrehte Wahrnehmung unserer Zivilisation. Während in guten Zeiten das Anführerpärchen angesehen ist und als perfekt gilt, verbarrikadiert sich dieses und resigniert vor der neuen (Krisen-)Situation. Der arbeitslose Ingenieur, wird in der Krise zum kämpferischen und stolzen Hausmeister der Siedlung. Dabei wäre „Hausmeister“ in guten Zeiten eine Berufsbezeichnung gewesen bei der er direkt in schwere Depressionen verfallen wäre. Alles in allem hat es mir Spaß gemacht das Buch zu lesen, für mich war es einfach mal etwas anderes. Der Schreibstil hat mir zugesagt und auch, wenn ich bereits gesehen habe, dass viele das Buch überhaupt nicht mögen kann ich dem Buch guten Gewissens 5 Akten.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Dark Charm

Dark Charm
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Cover: ich liebe einfach schwarze Cover und die Kombination mit den leuchtenden Farben macht da Buch zu einem richtigen Eyecatcher

Klappentext: Als Jude im Trauerzug für Voodoo-Queen Ivory Monette Jazztrompete ...

Cover: ich liebe einfach schwarze Cover und die Kombination mit den leuchtenden Farben macht da Buch zu einem richtigen Eyecatcher

Klappentext: Als Jude im Trauerzug für Voodoo-Queen Ivory Monette Jazztrompete spielt, hat sie keine Ahnung, worauf sie sich einlässt. Die mächtige Magierin ergreift Besitz von ihr und wird keine Ruhe geben, bis sie weiß, wer sie ermordet hat. Um Ivorys rachsüchtigen Geist wieder loszukriegen, muss Jude sich an die gefährlichsten Orte von ganz Baton Noir wagen: in verwunschene Sümpfe und geheime Vampirclubs. Magie kommt da nicht ungelegen. Doch als Jude begreift, woher ihr Gefahr droht, ist es beinahe zu spät.

Fazit: Das Buch hat mich von der ersten Seite aus direkt in seinen Bann gezogen. Die einzelnen Charaktere hatten jeweils ihren ganz eigenen Charme und Jude als Hautprotagonistin wirkte mit ihrem Handeln und Denken durchgängig authentisch. Die Autorin hat es geschafft eine ganz eigene Welt und Atmosphäre zu kreieren ohne dabei ins kitschige abzudriften. Sie hat Elemente aus dem Voodoo übernommen und weiterentwickelt und ein wenig Romantik gibt es auch. Der Schreibstil ist sehr flüssig und verliert auch an den spannenderen Stellen nicht seine Leichtigkeit. Die Mischung aus Magie, Folklore, Jazz und Krimi ist einfach durchweg gelungen.
Auch thematisch ist das Buch sehr aktuell, denn die Unterscheidung zwischen dem herrschenden Adel, der so gut wie mit allem durchkommt, und dem bürgerlichen „Lumpenpack“ ist alles andere als fair und stößt Jude entsprechend sehr auf auch, wenn sie ihre Stadt absolut liebt. Ich hoffe so sehr, dass die Geschichte weitergeht und es noch einen zweiten Band geben wird. Das Ende sieht jedenfalls sehr danach aus… Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für Urban Fantasy Fans.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Eine explosive Liebesgeschichte

Jedes Mal, wenn wir uns in der Eisdiele treffen, explodiert dein verdammtes Gesicht
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Cover: niedlich, fröhlich und leicht verstörend. Genialer Titel.

Inhalt: Ethan verliebt sich in das seltsamste Mädchen der Schule. Sie hat immer Spinnen im Haar und wird von allen daher nur Spiderweb ...

Cover: niedlich, fröhlich und leicht verstörend. Genialer Titel.

Inhalt: Ethan verliebt sich in das seltsamste Mädchen der Schule. Sie hat immer Spinnen im Haar und wird von allen daher nur Spiderweb genannt und gemieden. Ethan lässt sich davon jedoch nicht abschrecken und will mit ihr zusammen sein. Jedoch gibt es ein Problem, dass Ethan nicht erwartet hätte: jedes Mal, wenn Spiederweb starke Gefühle hegt explodiert ihr Gesicht.

Fazit: Das Buch hat mich direkt mit seinem sehr eigenen Charme gefangen genommen, meine Gedanken beim Lesen glichen einem Ping Pong Spiel. Zwischen „ach, Gott ist das süß!“ und „was zum Teufel?“ wechselten sie ständig hin und her. Entsprechend finde ich die, vom Autor selbst kreierte, Genrebezeichnung „Bizarro-Fiction“ extrem passend. Ethan war mir direkt sehr sympathisch, Spiederweb zwar auch, gleichzeitig jagte sie mir mit ihrer unbändigen Liebe zu Ethan doch etwas Angst ein. Die Geschichte entwickelt sich ziemlich schnell, was ziemlich klar war, da das Buch nur 150 Seiten umfasst. Mellick verliert sich nicht in viele Details und gibt dennoch genug preis damit der Leser sich sein eigenes Bild machen kann. Der Sprachstil entspricht dem eines noch recht unbedarften Jugendlichen, was gewissen Situationen noch verstörender macht und gleichzeitig für eine gewisse Komik sorgte. Übrigens lest auf jeden Fall das Nachwort des Autors - es lohnt sich definitiv! Von mir gibt es wohl verdiente 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Wobei zu bedenken ist, dass es trotz der irgendwie niedlichen Liebesgeschichte nichts für zartbesaitete ist.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

Alex wird von seiner Vergangenheit eingeholt

Der Wächter von London
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Cover: einfach toll und stilistisch passend zu den vorherigen Bänden.

Inhalt: Alex muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, denn seine Taten während der Lehre bei Richard sind nicht ohne ...

Cover: einfach toll und stilistisch passend zu den vorherigen Bänden.

Inhalt: Alex muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, denn seine Taten während der Lehre bei Richard sind nicht ohne Folgen geblieben.

Fazit: Der vierte Band der Alex Verus Reihe hat mich direkt wieder in die magische Welt von London zurück gebracht. Zu Beginn haben mich ein wenig die kurzen Vorstellungen der Protagonisten und dessen Fähigkeiten genervt, da es schließlich bereits der vierte Teil ist und die Personen und Fähigkeiten dem Leser ja bereits bekannt sind. Aber darüber habe ich sehr schnell hinwegsehen können, da ich so gespannt darauf war etwas mehr über die Vergangenheit von Alex zu erfahren. Man lernt ihn dadurch besser kennen und erfährt auch mehr über die anderen drei ehemaligen Lehrlinge. Besonders interessant war auch, dass selbst Alex mehr über die Vergangenheit erfährt. Grade in Bezug auf Rachel/Deleo. Was den „Gegner“ in diesem Buch angeht war ich sehr zwiegespalten, denn zum einen wollte ich natürlich das Alex gewinnt und er gut aus der Sache rauskommt. Zum anderen konnte ich die Motivation seines Gegners verstehen, denn Alex war in gewisser Hinsicht mitverantwortlich für den Tod seiner Schwester und der Umgang seitens Magier gegenüber Adepten ist in vielem Fällen alles andere positiv. In dem Punkt trifft das Buch momentan wirklich den Zeitgeist. Man wünscht sich einfach mehr Gerechtigkeit. Gleichheit. Nun, da ich nicht zu sehr Spoilern will komme ich nun zum Abschluss: Zum Glück kommt der 5. Teil bereits im November (obwohl mir selbst das noch zu lange hin ist), denn das Ende zeigt deutlich, dass es im nächsten Band sehr spannend werden könnte. Von mir gibt es definitiv 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 08.07.2020

eine sehr reizvolle und düstere Interpretation

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Cover: Ich liebe es! Ich bin so happy darüber, dass man das englische Cover übernommen hat.

Inhalt: Alice befindet sich seit 10 Jahren in einer Irrenanstalt. Sie erinnert sich nicht an die Ereignisse, ...

Cover: Ich liebe es! Ich bin so happy darüber, dass man das englische Cover übernommen hat.

Inhalt: Alice befindet sich seit 10 Jahren in einer Irrenanstalt. Sie erinnert sich nicht an die Ereignisse, die sie hierhergebracht hat. Aber da sind diese Träume, die ihr Angst machen. Träume von dem Kaninchen. Als ein Feuer ausbricht flieht sie zusammen mit ihrem verrücktem Zellennachbarn Hatcher. Zusammen jagen sie eine Kreatur, die gemeinsam mit ihnen aus der Klinik entkommen ist. Dabei kommt Alice ihrer verdrängten Erinnerung immer näher und der grausamen Wahrheit über das Kaninchen.

Fazit: Ich fand den sehr düsteren und teils brutalen Ansatz des Buches extrem reizvoll. Die Autorin hat es geschafft, sich die Charaktere so zu eigen zu machen, dass sie in ihren Eigenheiten eindeutig wiedererkennbar sind und sich gleichzeitig die Assoziationen der Alice Fans komplett auf den Kopf zu drehen. Wunderland wird von einer phantastischen Welt mit abenteuerlicher Gefahr zu einem sehr real wirkenden Großstadtslum mit Menschenhändler, Mördern und Vergewaltigern. Es war interessant Alice zu folgen und mehr über ihren und Hatchers verdrängten Erinnerungen zu folgen und dabei die verschiedenen Charaktere neu kennenzulernen. Alice ist zu Beginn sehr schüchtern und unsicher, wird im Verlauf der Geschichte immer mutiger. Es ist als wäre ihre Reise mit Hatcher auch eine Art Therapie, desto mehr sie sich an ihre verdrängte Vergangenheit erinnert umso mehr findet sie zu sich selbst. Nur beim Ende bin ich mir nicht sicher. Zunächst fand ich es viel zu schnell, das Kaninchen und der Jabberwock hätten ein paar Seiten mehr erhalten können. Nach ein paar Tagen abstand dachte ich dann aber anders, denn die Dinge die uns Angst machen und diejenigen die uns weggetan haben sind meist nicht so mächtig und furchteinflößend wie wir sie in Erinnerung haben. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band, dann aber hoffentlich mit weniger Schreib-/Flüchtigkeitsfehlern. Von mir gibt es 5 Sterne.

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