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Veröffentlicht am 12.06.2020

Was habe ich gelacht

Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!
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Da sowohl Covertext, als auch eine ganze Reihe von aussagekräftigen Rezensionen, die man im Internet finden kann inhaltlich schon alles sagen, will ich auf diesen gar nicht so recht eingehen.

Was mich ...

Da sowohl Covertext, als auch eine ganze Reihe von aussagekräftigen Rezensionen, die man im Internet finden kann inhaltlich schon alles sagen, will ich auf diesen gar nicht so recht eingehen.

Was mich als Erwachsenen an diesem Buch von Wade Albert White so sehr zum Lachen und schon fast hingebungsvollem Lesen gebracht hat ist seine Mischung von bereits bestehenden Klischees.
Da ist das Waisenhaus, in dem Anne aufwächst. Alles ist trist in einer nahezu geregelten und perspektivlosen Welt. Die Beschreibung der Szenerie mitsamt den eher untypischen Helden erinnerte mich stark an Inszenierungen von Tim Burton in seinen Filmen. Nachdem Anne diesem Leben entfliehen kann (mit Hilfe einer Gönnerin, die schon Züge von Marry Poppins aufweist) und an die eigentliche Abenteurer Akademie kommt, weckte das „Registrierungsverfahren“ Erinnerungen an Pen&Paper-Spiele, in denen der Zufall die Rolle des Spielers in einem Abenteuer festlegt. Und da gab es noch mehr an Anspielungen. Die Prägnanteste jedoch waren die Auszüge aus dem sich immer anpassenden „Handbuch für Abenteurer“ und sonstigen kleinen Anmerkungen am Ende eines jeden Kapitels. Wer Douglas Adams gelesen oder auch die Verfilmung von „Per Anhalter durch die Galaxis“ gesehen hat, wird diese netten kleinen, ein wenig wie Nonsens wirkenden Auszüge lieben. Mein Mann und ich fanden sie jedenfalls super. Hier einmal ein kleines Zitat:

"DAS ULTIMATIVE HANDBUCH FÜR ABENTEURER

WIE MAN EINEN KAMPF AUF LEBEN UND TOD FÜHRT UND GEWINNT
hat unter Abschnitt „N“ wie „niedergestochen werden, von einem Mitglied des eigenen Trupps“ Folgendes beizutragen:

Ach, das kommt vor. – S. 304 –"

Ob das Buch bei älteren Kindern und Jugendlichen, der eigentlichen Zielgruppe auch so gut ankommt kann ich eigentlich gar nicht so recht beurteilen. Wenn ich versuche all die Anspielungen, die ich durch meine Lebenserfahrung habe auszublenden, denke ich dass unter dem Strich eine schöne, durchweg solide Abenteuergeschichte der etwas anderen Art bleibt, die jedoch nicht jedes Kind begeistern wird. Auch Kinder und Jugendliche benötigen eine gewisse Art von etwas absurderem Humor, um richtig tief in diese Welt eintauchen zu können.
Aber es ist schon ein Buch, dass man einmal gelesen haben sollte. Man wird es lieben oder aber nichts damit anzufangen wissen.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Epische Highfantasy, nicht für „ebenmal zwischendurch“

Das Reich der Grasländer 1
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Will man einen Tad Williams Roman genießen benötigt man zwei Dinge – Zeit und Geduld. Zumindest bei allen seinen Romanen aus der Welt von Osten Ard. Nach längerer Pause führt er das Leben in der Welt von ...

Will man einen Tad Williams Roman genießen benötigt man zwei Dinge – Zeit und Geduld. Zumindest bei allen seinen Romanen aus der Welt von Osten Ard. Nach längerer Pause führt er das Leben in der Welt von Osten Ard fort. Es ist nicht zwingend notwendig seine erste Reihe "Das Geheimnis der großen Schwerter" gelesen zu haben. Der Autor hat die Ereignisse der Reihe Der letzte König von Osten Ard gut 30 Jahre später angelegt. Aber man sollte mit dem ersten Band "Die Hexenholzkrone" (in zwei Bänden erschienen) beginnen, ansonsten wird die Handlung wahrscheinlich zu unverständlich und für die meisten Leser dann auch unzugänglich.

Zum Roman selber – typischer Tad Williams. Wie in allen seinen Osten-Ard Romanen beschreibt er Landschaften, Szenerien und Kulturen sehr ausführlich und bildgewandt. Seine Charaktere, selbst einige der Nebencharaktere weisen gut durchdachte Identitäten auf, so dass man als Leser in die Lage versetzt wird sich in die Motive und Motivationen dieser hinein zu denken. Prinz Morgan, ehemals eher ein Lebemann, als ein Prinz wird endlich erwachsen. Unver geht seiner Vision für die Grasländer unbeirrt nach. Und die Opfermutige Nezeru verliert den Platz in ihrer Welt. Dies sind nur drei der Protagonisten.

Handlungstechnisch geschieht recht viel auf den über 600 Seiten des Buches. Aber es ist ja auch eher schon ein Epos, wenn auch nicht in Versform.

Und hier besteht für mich der Grund, warum ich "Das Reich der Grasländer 1" eigentlich nicht jedem Fantasybegeisterten empfehlen kann. Es ist wie bei Tolkien oder wenn ich etwas moderner bleiben will, wie bei R. R. Martin auch – Williams schreibt sehr komplex. Er entführt in eine super umfangreiche und detaillierte Welt. Man kann seinen Völkern und Kulturen Entlehnungen aus unserer Kulturgeschichte ansehen. Aber dadurch gibt es trotz vielfältiger Handlung, nicht eben mal „die Geschichte für nebenher“. Es benötigt eine gewisse Zeit und dazu braucht man dann auch Geduld. Aber wer dies alles hat und eine richtig schöne und bodenständige Fantasywelt erleben möchte, die sich nach einmal Lesen nicht gleich erschöpft hat, dem wird die gesamte Reihe einen wirklich schönen Lesegenuss bereiten. Der Autor schreibt nun einmal Literatur, die im Gedächtnis bleibt.

Tad Williams kommt in mein Fanregal, denn er gehört für mich zu den Klassikern der Highfantasy-Literatur.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

„Seid ihr etwa …? Guinevere und Lancelot?“

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Was macht eine Frau mit Anfang 40, wenn sie erfährt dass sie zu den wenigen Menschen gehört, die dafür sorgen können, dass all die Wörter, die geschrieben, aber dann doch wieder vom Schreibenden gelöscht ...

Was macht eine Frau mit Anfang 40, wenn sie erfährt dass sie zu den wenigen Menschen gehört, die dafür sorgen können, dass all die Wörter, die geschrieben, aber dann doch wieder vom Schreibenden gelöscht werden keinen Schaden anrichten können?
Richtig, so eine Frau hält denjenigen, der einem dies erzählt für ein wenig verrückt. So auch Hope, als sie durch Rufus Walker in Mrs. Gateway’s Buchladen sehr kurz erklärt bekommt, warum sie gebraucht wird, damit die im „Internet verschwundenen Worte“ in der Welt keine bösen Auswirkungen haben, und dass sie dazu gemeinsam mit ihm in die Welt der Bücher portieren muss.

Ja, was soll ich sagen, sollte mir jemand eine derartige Offenbarung machen, würde ich auch eher darüber spekulieren, auf welchem Trip sich mein Gegenüber wohl gerade befindet.
Mary E. Garner erschafft um die Macht des Wortes herum eine sehr feine und lesenswerte Fantasygeschichte. Denn wer, der gerne liest würde nicht einmal in die Settings seiner Lieblingsromane eintauchen, Romanfiguren kennen lernen und innerlich bisweilen vielleicht auch hoffen, dass diese etwas mehr Persönlichkeit haben als die, die ihnen die Handlung zugesteht. All das kann die Hauptfigur des Romans Hope Turner tatsächlich.
Was diese Figur für mich sehr real erscheinen lässt, ist bereits die Tatsache, dass sie nicht die typische junge Frau ist, die gerade dem Kindesalter entwuchs. Endlich einmal eine Frau mittleren Alters mit einem glaubwürdigen Leben (jedenfalls bis sich dieses halt ändert). Das gefällt mit.
Ansonsten bahnt sie auch in diesem Roman ein wenig Romantik an, was ich hier aber ausnahmsweise einmal wieder sehr mag, da es nicht mit „leuchtender Blingblingschrift“ den Inhalt der Handlung ausmacht. Zudem geht es um Lügen, Intrigen und falsches Spiel – also genug Punkte, die die Handlung spannend machen.

Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen und ich habe es innerhalb von 3 Tagen jeden Abend „weg gesuchtet“. Ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe, den ich mir unbedingt kaufen muss. Seit längerer Zeit einmal wieder ein Fantasyroman, der es in mein Fanregal geschafft hat, obwohl er nicht ganz ohne Romantik auskommt.

Wer eine schöne Urban-Fantasygeschichte mit reifen Charakteren, gepaart mit einem Hauch Romantik und teilweise sehr unterhaltsamen Dialogen mag sollte ruhig einmal zu diesem Buch greifen.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Warnung! Das Buch kann Spuren von Ironie und Sarkasmus beinhalten.

Wilderwald (1). Die Rückkehr der dunklen Magie
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Wie das Cover es bereits sagt – Magierprinz auf der Suche nach magischer Macht fängt Kriegerprinzessin auf der Suche nach „magischem Haustier“, welches sie gar nicht besitzen darf. Daraus entsteht eine ...

Wie das Cover es bereits sagt – Magierprinz auf der Suche nach magischer Macht fängt Kriegerprinzessin auf der Suche nach „magischem Haustier“, welches sie gar nicht besitzen darf. Daraus entsteht eine sehr witzige Geschichte.

Ich war schon ein wenig von dem absolut lockeren, wortspiel- und andeutungsreichen Schreibstil der Autorin angetan. Wenn man die Situation ein wenig zu übertragen versucht, begegnen den Lesern zwei typische pubertierende Teens, unzufrieden mit ihrer eigenen Umwelt (vor allem den Eltern mit ihren Regeln und Vorgaben), die versuchen ihre eigene Weltsicht auf Biegen und Brechen durchzusetzen.
Da beide aus absolut gegensätzlichen Lebenswelten stammen und dank anerzogener Vorurteile den jeweils anderen auch erst einmal ablehnen, ist es sehr vergnüglich mitzuerleben, wie beide Helden so ganz nach und nach den anderen verstehen lernen und zugleich merken, dass ihre Positionen gar nicht ganz so unterschiedlich sind.

All dies ist in eine etwas irrwitzige, sehr humorvolle Geschichte gebettet, die bei oberflächlichem Lesen bisweilen ein wenig unsinnig daher kommt. Ich bin mir aufgrund meines eigenen Alters gar nicht so sicher, ob Kinder ab 10 Jahren den teilweisen grandiosen Sarkasmus erfassen können. Aber ich denke, dass die Geschichte für sie einfach sehr lustig ist, was ich selber auch ganz nett finde.

Was mir an dem Buch zudem sehr gut gefällt sind die netten Illustrationen und „Das Buch der Zaubersprüche“, das eingearbeitet wurde und wie ein Buch im Buch daherkommt.

Für mich ist „Die Rückkehr der dunklen Magie“ ein toller Auftakt der Wilderwald-Reihe und sollte unbedingt einmal von allen Menschen die gut verpackten Humor mögen einmal gelesen werden.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

"Etwas zum Lernen"

Das magische Baumhaus junior (Band 21) - Rettung vor dem Wirbelsturm
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Um Hilfe bittend sendet Morgan die Geschwister wieder in die Prärie Nordamerikas. Doch diesmal geht es nicht zu den Indianern, sondern in eine Schule der Siedler. Denn welcher Ort könnte besser geeignet ...

Um Hilfe bittend sendet Morgan die Geschwister wieder in die Prärie Nordamerikas. Doch diesmal geht es nicht zu den Indianern, sondern in eine Schule der Siedler. Denn welcher Ort könnte besser geeignet sein, um „etwas zum Lernen“ zu finden. Dabei erfahren die beiden Kinder auch, mit welchen Schwierigkeiten ein Schulbesuch in der „Pionierzeit“ der Siedler verbunden war.

Der Autorin war es mit ihrem interessanten Erzählstil wieder einmal gelungen meinen Sohn mit auf eine Entdeckungsreise zu nehmen. Dabei erfuhren er und ich auch Neues. Denn das viele Hausbauten in die Erde hinein errichtet wurden, wusste in meiner Familie noch keiner.

Sowohl die kurzen Kapiteleinteilungen, als auch die schönen Illustrationen sorgen dafür, dass sich das Buch sowohl zum Vorlesen, als auch zum Lesen durch fortgeschrittene Erstleser eignet. Dazu kommt dann auch noch ein informativer Inhalt, der in eine nette Geschichte eingebettet ist.

Das Buch bekommt von mir und meinem Sohn ganz klar eine Leseempfehlung.

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