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Veröffentlicht am 07.07.2018

Spannende Geschichte zu Zeiten des Nordirland Konflikts

Belfast Central
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Im Rahmen einer Leserunde durfte ich den Debutroman Belfast Central lesen und ich bin zu jedem Zeitpunkt über dieses Buch begeistert! 530 Seiten, die zu keinem Zeitpunkt ,an Spannung oder Unterhaltung, ...

Im Rahmen einer Leserunde durfte ich den Debutroman Belfast Central lesen und ich bin zu jedem Zeitpunkt über dieses Buch begeistert! 530 Seiten, die zu keinem Zeitpunkt ,an Spannung oder Unterhaltung, den Lesespaß getrübt hätten.


Zur Geschichte: Ryan ein junger Protestant in Sanitäterausbildung in Belfast 1993 erlebt bei einem seiner ersten Einsätze das volle Grauen des Nordirland Konfliktes. Sein Kollege und er geraten in einen Schusswechsel bei dem sein Kollege sofort getötet wird und er 2 Schüsse abbekommt. Doch bevor der Täter Ryan ganz erledigen kann, taucht ein unbekannter Mann auf und erschiesst den Schützen. Wochen später sucht Ryan nach seiner Genesung den unbekannten Helfer und gerät in durch seine Suche erst so richtig in den Kampf der IRA und der Protestanten....

Wer hätte gedacht, das ich so wenig über den noch heute bestehenden Konflikt weiß und bekomme mit diesem Roman einen kleinen aber wesentlichen Überblick und über die Verhältnisse in 1993 als aber auch in fantastischen Rückblenden zu Belfast von 1932 bis 1937. Eine Geschichte in der Geschichte, die aber entscheidenden Anteil an dem Hauptstrang hat. Wunderbare Erzählweise und absolut logischer Aufbau, machen das Buch zu einem sehr starken Debut, dem gerne weitere folgen können.

Die Charaktere sind super herausgearbeitet und von dem blassen jungen Sanitäter, wandelt sich das Bild im Laufe des Buchs ,in einen selbstbewussten Idealisten, der sich für Gerechtigkeit einsetzt.
Adam und Elaine und deren Geschichte aus dem Belfast von 1932 sind von Anfang sympathische Kinder, die sich in einem sehr schweren Umfeld zurecht finden müssen und alle Grausamkeiten und persönlichen Eitelkeiten, selbst ihrer eigenen Familie gegenüber, überstehen und kämpfen müssen. Lena und Ihr im Gefängnis befindlicher Mann, der Oranierorden mit seinen Mitgliedern und auch seine Freunde Doc und Wilbourg, katholisch und Protestantisch haben eine starke Ausstrahlung.

Das Buch steigert sich von einem Kapitel zum anderen und man kann es nicht wirklich als Thriller betrachten aber eine fantastische Geschichte in Form eines Kriminalromans trifft es eher. Mitgerissen und voller Ungeduld liest sich jedes Kapitel und es ist schade, wenn es zu Ende ist! Selten war ich so fasziniert, habe mitgelitten, habe mich geärgert und war in dem Buch gefangen. Alles richtig gemacht!

Die Erzählform ist in leichten, kurzen Kapiteln so ausgelegt, das zu jedem Zeitpunkt, an jeder Stelle weitergelesen werden kann und sofort alles präsent ist. Es gibt von Anfang an jede Menge Fragen und die Auflösung ist Überraschend und natürlich auch von manchen Zufällen abhängig, die es im Leben nun mal gibt. Es ist nichts gequält konstruiert , sondern alles im Fluss.

Fazit: Absolute Kaufempfehlung! Wer Geschichte mag und sich noch nicht mit dem Konflikt auseinandergesetzt hat, bekommt sehr gute Einblicke und eine absolut spannend erzählte Geschichte ! Mit Sicherheit eines meiner der Bücher des Jahres !

Veröffentlicht am 28.06.2018

Krimi-, Abenteuer-,Psychologie- und Afrika Roman ein Einem

Schwarzes Requiem
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Im Rahmen einer Hörrunde durfte ich dieses geniale Hörbuch entdecken und bin total begeistert.768 Minuten, die es in sich haben. Gehört auf dem Weg zur Arbeit, mit dem Ergebnis, das man gar nicht aus ...

Im Rahmen einer Hörrunde durfte ich dieses geniale Hörbuch entdecken und bin total begeistert.768 Minuten, die es in sich haben. Gehört auf dem Weg zur Arbeit, mit dem Ergebnis, das man gar nicht aus dem Auto steigen will. Schwarzes Requiem ist der 2.Teil einer Serie über die Familie Morvan, der jedoch sehr gut auch ohne Vorkenntnisse des ersten Teils gehört werden kann. Natürlich sind die Namen den Hörern vom ersten Teil bekannt, aber ich kannte es nicht und fand es trotzdem überragend.


zur Geschichte: Gregoire Morvan , Patriarch, Minenbesitzer im Kongo und langjähriger Mitarbeiter im französischen Innenministerium ist mit seinem Sohn Erwan auf dem Weg nach Afrika. Beide in unterschiedlichen Missionen. Gregoire, relativ skrupellos , möchte eine neue Fundstelle begutachten, um die Mine ohne seine Partner soweit wie möglich ausbeuten und Geld zur Seite schaffen. Erwan ermittelt als französischer Polizist in einem alten Mordesfall an einer damals jungen Französin, die im Kongo umgebracht wurde.Erwan ist der Überzeugung, das sein Vater mit dem Tod etwas zu tun hat und misstraut allem, was dieser an Hilfe anbietet. Loic , der Bruder Erwans versucht mittlerweile seine Drogensucht zu überwinden und reist mit seiner Ex-Frau in die Toskana, da Ihr Vater auf mysteriöse Weise umgebracht wurde. Dann haben wir noch Gaelle , die Schwester der Beiden, die nach einem Selbstmordversuch von einem etwas dubiosen Psychater Hilfe angeboten bekommt...

Nach den purpurnen Flüssen und Vidocq ist das mein 3. Buch von Jean Christophe Grange und die Geschichte fesselt von Beginn an!
Der Erzählstil ist sehr flüssig und mit Dietmar Wunder ist ein Weltklassesprecher am Start, der die Personen lebendig macht,und das ganze Hörspiel, mit seiner souverainen Art, zu einem Genuß der Sinne macht. Das Buch ist unterteilt in vier Erzählstränge, wobei jedes Mitglied der Familie eine eigene Handlung vorweist und das ganze Buch dadurch enorm gewinnt. Abwechslung und Faszination pur! Dazu gibt es den ersten Teil , der in Afrika spielt und der noch unendlich hätte weitergehen können, weil das wirklich stark erzahlt ist. Der zweite Teil spielt in Frankreich und Intrigen, Fragen, Täter die keine sind, Psychologiespiele sorgen für Überraschungen.

Fazit: Ein rundherum gelungenes Hörspiel und eine klare Kaufempfehlung. Bei diesem Hörbuch stimmt alles, was sich ein Thriller Fan wünschen kann mit einem Fulminanten Ende und einem herausragenden Erzähler.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Stimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Figuren
Veröffentlicht am 15.06.2018

Hart , Brutal und Spannend

Vergeltung
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Auch wenn viele Kritiken hier das Buch etwas zerreissen und es als Winslows schlechtestes Buch darstellen, möchte ich die Kritik daran trotzdem zurückweisen.

Im Suhrkamp Verlag erschienen. TB Ausgabe ...

Auch wenn viele Kritiken hier das Buch etwas zerreissen und es als Winslows schlechtestes Buch darstellen, möchte ich die Kritik daran trotzdem zurückweisen.

Im Suhrkamp Verlag erschienen. TB Ausgabe 2014 , 491 Seiten
Vergeltung polarisiert, das ist klar, aber man sollte wissen, was man liest, wenn der Klappentext es einem schon förmlich suggeriert. Dieses Buch ist nichts für Romantiker oder auch nicht für Leute, die eine langsame Geschichte benötigen, die sich dann steigert. Dieses Buch besteht von Anfang bis Ende aus martialischer Action, die hart und auch Brutal eine für mich sehr spannende Geschichte erzählt.

Dave Collins, ehemaliges Mitglied der Delta Force mit Einsätzen in Mogadishu, Irak, Haiti, Peru und vielen anderen Krisenherden dieser Welt, hat den aktiven Dienst verlassen und ist Sicherheitschef am Kennedy Airport und versucht trotz vieler Alpträume, sein Leben mit seiner Frau und seinem Kind , in den Griff zu bekommen und es endlich zu genießen. Dann geschieht das Unfassbare! Seine Frau und sein Sohn werden beim Start des Flugzeugs von einem Attentäter in die Luft gesprengt. Die Regierung versucht die Tatsache zu verschleiern und redet von einem Unglück. Niemand von der Regierung legt gesteigerten Wert darauf, es als Anschlag zu betrachten. Dave organisiert Geld und heuert eine Söldnertruppe an um, die Attentäter zu fassen.....

Natürlich besteht die Söldnertruppe aus ehemaligen Kollegen, die allesamt Spezialisten sind und natürlich weiss man durch viele Kontakte, wie die Attentäter zu ermitteln sind und die Jagd geht los.
Aber wie soll Dave Collins sonst einen Hauch einer Chance haben, das Buch spannend und voller Action zu bestreiten ? Das hier durchaus Stallone, Schwarzenegger und Bruce Willis im Einsatz sein könnten, will ich nicht bestreiten. Das Niveau ist jedoch höher und auch der Schreibstil ist wie immer flüssig. Das es eine große Prise Heldentum und harte Männer hat, bestreitet auch niemand.

Für dieses Genre gehört dieser Thriller dennoch zu meinen Favoriten und ich habe es Ruck Zuck gelesen und mich bestens unterhalten gefühlt.

Fazit: Uneingeschränkte Empfehlung für Leser, die einfach bei einem packenden Buch abschalten wollen und nicht alles auf realitätsnah in Frage stellen. Es ist eine sehr gute Unterhaltung zum Gehirn abschalten und einfach lesen.


Veröffentlicht am 09.06.2018

Kriminalroman in wunderschöner Briefform

Der geraubte Himmel
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Da ich die ganzen kurzen Geschichten von Camilleri abgrase, bin ich über dieses schöne kleine Buch gestolpert. Man käme nie auf den Gedanken, dass es sich um einen Kriminalroman handelt aber....
Anhand ...

Da ich die ganzen kurzen Geschichten von Camilleri abgrase, bin ich über dieses schöne kleine Buch gestolpert. Man käme nie auf den Gedanken, dass es sich um einen Kriminalroman handelt aber....
Anhand einer Biographie von Jean Renoir über seinen berühmten Vater Auguste Renoir, entwickelte sich die Idee, eine wunderbare kleine Geschichte zu schreiben

Geschichte : Ein Notar in Agrigent bekommt einen Brief einer ihm unbekannten Frau, indem sie ihm Komplimente für sein 1960 geschriebenes Buch über Renoir , und seine Reise nach Agrigent macht Eine Reise , die so nicht in der Biographie erwähnt ist. Er bedankt sich und schreibt weiter mit der ihm unbekannten Frau, die sich als Galeristin ausgibt und Briefe aus Paris, Rom , Milano etc...wo sich Filialen befinden, schreibt. Die beschließen, sich zu treffen. Danach ist alles anders...

Es ist ein schönes Buch mit einem schönen Cover. Es unterteilt sich in drei unterschiedliche Abschnitte und entwickelt sich ganz langsam zur Kriminalgeschichte...Die Erzählform ist genial und besteht nur aus Briefen, Protokollen und anschließend wieder Briefen, Briefe des Notars an die unbekannte Frau, Protokoll des Bruders, Briefe des Komissars an den Richter, etc...Es sind diese unscheinbaren Bücher, die auf den ersten Blick langweilig und belanglos scheinen, aber eine umso größere und faszinierende Wirkung hinterlassen.

Fazit: Ein kleiner Krimi, wunderschön geschrieben und schnell gelesen. Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 27.05.2018

Wunderbare Geschichte und wunderbare Illustrationen

Das Medaillon
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Camilleri schafft es auf eine sehr direkte und romantische Weise eine kleine Kriminalgeschichte so schön zu verpacken und zu erzählen, das einem das Herz aufgeht.

Skurile und verschwiegene Bergbewohner, ...

Camilleri schafft es auf eine sehr direkte und romantische Weise eine kleine Kriminalgeschichte so schön zu verpacken und zu erzählen, das einem das Herz aufgeht.

Skurile und verschwiegene Bergbewohner, ein beliebter Maresciallo, eine Leiche und ein Medaillon. Ciccino ein Schäfer aus den Bergen beerdigt seine Frau und verschliesst sich danach in seinem Haus. Er will wochenlang niemand sehen. Antonio Brancato der Carabinieri will das Geheimnis lüften....

Mit Liebe erzählte kleine Geschichte, ca 60 Seiten die mit Bildern von einem der besten Illustratoren Italiens gemalt wurden. (Ich würde mir sämtliche Bilder als Kunstdrucke zulegen)

Warmherzig, liebevoll und immer mit einem Grinsen im Gesicht beschrieben und einer überraschenden Wendung.

Fazit: Es ist wunderbar....