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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2021

Der einmalige Duft

Das Haus der Düfte
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Was mich da geritten hat, ein für mich völlig untypisches Genre anzusteuern, wird wohl in diesem Leben nicht mehr ergründet werden. Buntes Cover und alles schreit nach einem typischen Liebesroman, doch ...

Was mich da geritten hat, ein für mich völlig untypisches Genre anzusteuern, wird wohl in diesem Leben nicht mehr ergründet werden. Buntes Cover und alles schreit nach einem typischen Liebesroman, doch zum Glück gibt es da doch noch etwas mehr....

Geschichte: Anouk 14 Jahre alt und Ihre Mutter übernehmen in Paris 1946 eine geerbte Apotheke und versuchen, sich eine Existenz aufzubauen. Der Wunsch der Mutter ist klar, sie will dass Ihre Tochter später in der Apotheke arbeitet und diese dann auch später übernimmt, doch Anouk hat von Anfang an eigene Pläne und vor allem eine eigene Nase. Anouk liebt Düfte und bei Ihrer Ankunft

in Paris, klebt ein Duft / Parfüm so sehr in Ihrer Nase, dass sie den Geruch einfach nicht vergessen kann. Als Anouk nach der Schule über Ihre weitere Ausbildung nachdenken muss, steht für sie eigentlich fest, dass Sie irgendwo für einen Parfümhersteller arbeiten will, doch es hagelt nur Absagen, bis Sie auf einen entfernten Verwandten von Henri trifft, der bei Ihrer Mutter in der Apotheke arbeitet....

Natürlich ist es eine schöne Geschichte und die Stärke einer starken Frau sollte im Vordergrund stehen, was hier absolut gelungen ist. Anouk versprüht Sympathie, ist gut erzogen, hat nichts falsches an sich und will das alle sie lieben, was natürlich nicht passieren darf, sonst braucht man das Buch ja nicht lesen und kann gleich einschlafen. Doch irgend etwas passiert nach Seite 100 und ich fange an mich für die Herstellung der Düfte zu interessieren und Grasse nimmt mich gefangen so dass ich die Handlung mit anderen Augen sehe und interessierter werde.

Die Obligatorische Liebesgeschichte darf nicht fehlen und auch In Südfrankreich sind alle sofort lieb und wenn sie es nicht sind, dann können sich alle zum Guten ändern, oder ? Das ist für mich der große Haken als Mann. Das läuft alles einfach zu glatt durch und alle sind lieb. Auch wenn Millionen diese Geschichte lieben werden, dafür muss es 1 Punkt Abzug geben.

Bleiben 4 Sterne , die für mich als völlig „Fremder „ dieses Genres schon ein enormes Kompliment bedeuten und ich sage mal eine klare Empfehlung an jeden Romantiker, der eine interessante Geschichte kombiniert mit einer klaren „ Liebesgeschichte „ nicht aus dem Weg gehen kann.

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Veröffentlicht am 03.10.2021

Gut, aber mit Luft nach oben

Stadt des Zorns
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Nachdem das Cover so schön herausgestochen hat und ich fasziniert von der Leseprobe endlich weiter lesen wollte, war ich am Ende dennoch nicht restlos überzeugt...

Man sollte nicht mit dem schlechten ...

Nachdem das Cover so schön herausgestochen hat und ich fasziniert von der Leseprobe endlich weiter lesen wollte, war ich am Ende dennoch nicht restlos überzeugt...

Man sollte nicht mit dem schlechten anfangen, doch das erste was mich störte, ist der Umschlag, der nicht gestärkt wirkt und oft bei Selbstpublizierenden Autoren und deren Bindung festzustellen ist. Der Deckel steht gleich ab und das erwarte ich bei einem renommierten Verlag so nicht.

Der nächste Fehler stammt von mir, da ich nicht wusste, dass es bereits einen ersten Teil gab und im Buch natürlich oft darauf verwiesen wurde, und auch der Ausgang und Teile der Vorgeschichte hier wichtig sind um vielleicht die Hauptperson Hannah und Ihren "Beschützer" Hauptkommissar Kappler besser zu verstehen.

Doch zur Geschichte: Janus, ein hochintelligenter und völlig Querdenkender Psychopath, sorgt dafür dass Köln in seinem Verkehr völlig zum erliegen kommt. Hannah ist zu Besuch bei Ihrer Schwester in Köln und fängt an einen Verdacht zu bekommen, als auch die Handynetze plötzlich streiken, sie aber als einziges eine Nachricht bekommt und in die Katakomben gelockt wird, damit ein Spiel beginnen kann, das nur durch schnelles Kombinieren und Rätsellösen dafür sorgt, dass man am Leben bleiben kann...

Das Buch ist flüssig geschrieben und vor allem spannend mit einem hohen Tempo. Ein Vergleich zum ersten Teil fehlt mir vollkommen und auch wahrscheinlich viele Details. Es ist trotzdem für sich gut alleine lesbar. Die Hauptpersonen bleiben etwas farblos und dass sie mir wirklich nahe kommen, kann ich nicht behaupten aber die Geschichte treibt ja alles spannend voran.

Spannend wurde es, als das Escape Room Spiel beginnt, da durchaus länger hätte sein können und am Ende etwas an Spannung verliert. Es ist eine Leseempfehlung bei der es trotzdem interessanter wäre, die Vorgeschichte gelesen zu haben. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Krimi mit Lokalkolorit

Die Todesbeigaben: Thriller
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Das ansprechende Cover und auch der Klappentext waren der Anlass sich für eine Leserunde zu bewerben und gleich vorneweg, es hat sich gelohnt!

Döllersheim, ein verlassener Ort, der einmal pro Jahr für ...

Das ansprechende Cover und auch der Klappentext waren der Anlass sich für eine Leserunde zu bewerben und gleich vorneweg, es hat sich gelohnt!

Döllersheim, ein verlassener Ort, der einmal pro Jahr für das Publikum geöffnet wird, ist ein winziges Dorf mit einer Kirche und genau in dieser Kirche entdeckt ein Pärchen eine Frau, die seit einiger Zeit tot auf dem Stuhl sitzt. Entdeckt von der Tochter der Wiener Kripobeamtin Susanne Kriegler, wird diese in eine Serie von Morden hereingezogen, bei der das Motiv alles andere als klar ist....

Sind einem die Darsteller am Anfang noch ein bisschen Suspekt und auch alles andere als Sympathisch entwickelt sich der Roman immer schneller zu einem richtigen Thriller. Wunderbar beschrieben wechseln sich die Perspektiven aus der Vergangenheit zu verschiedenen Personen in der Gegenwart und lassen erst gar keine Langeweile aufkommen. Der Schreibstil ist gut und mit viel Lokalkolorit beschrieben. Der Umgangston unter den Protagonisten rau aber Herzlich und auch Alexander , der junge Kollege von Susanne, gewinnt im Laufe der Geschichte an Profil und Format. Susanne wirkt am Anfang noch sehr unbeherrscht, gibt aber alles um den Fall unter Kontrolle zu bekommen.

Ab einem gewissen Punkt zwar vorhersehbar, aber trotzdem wird nie die Logik aus dem Spiel gelassen, was es weiter reizvoll macht. Einziger Kritikpunkt für mich : Selbstbewusstsein! Es kommen nie Zweifel auf, dass der Täter nicht gefasst wird, Susanne ist sich sicher dass die Geisel befreit wird, der Dorf-Arzt ist sich sicher, dass er den größten Charme hat. Mit dieser Voraussetzung kann man am Ende nur gewinnen !

Das Motiv ist gut gewählt und absolut realistisch. Genau so könnte sich alles abgespielt haben und es ist absolut nachvollziehbar und leider auch schon fast verständlich, warum diese Taten begangen wurden. Für die volle Punktzahl reicht es noch nicht, da liegt die Messlatte aktuell mit dem Buch von A.K. Tuner " Toten schweigen nie ". einfach noch zu hoch.

Eine klare Empfehlung für jeden Krimi/ Thriller Fan. Von mir 4 Sterne und jede Menge Begeisterung.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Starker Prozessroman

Pirlo - Gegen alle Regeln
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Das erste Buch von Ingo Bott, dem sicher noch einige Folgen werden und das zu Recht. Was unspektakulär aussieht, ist der Auftakt einer Anwaltsreihe an die man sich am Anfang erst gewöhnen muss, die dann ...

Das erste Buch von Ingo Bott, dem sicher noch einige Folgen werden und das zu Recht. Was unspektakulär aussieht, ist der Auftakt einer Anwaltsreihe an die man sich am Anfang erst gewöhnen muss, die dann aber zuschlägt..

Pirlo gerade von einer großen Kanzlei gefeuert, suhlt sich im Selbstmitleid, bis er Besuch einer Mutter bekommt, deren Tochter Ihren Mann umgebracht haben soll.
Pirlo engagiert auf Empfehlung seines ehemaligen Doktorvaters die junge Sophie Mahler und gründet eine eigene Kanzlei in seinem Wohnzimmer. Alles deutet daraufhin dass die beschuldigte Frau schuldig ist, doch von dem Gewinn des Prozesses hängt alles ab...

Wer glaubt, dass wir hier einen Helden sehen, wird am Anfang doch eher skeptisch auf Pirlo schauen, denn hier liegt Genialität neben absoluter Arroganz und macht es nicht gerade leicht, sich mit dem Protagonisten anzufreunden, wäre da nicht Sophie Mahler, die auf wunderbare Art alles in den Griff bekommt und auch in der Lage ist , mehr als nur Hilfs-Arbeiten auszuführen. Der Schreibstil ist ungewöhnlich und teilweise abgehackt aber sehr flüssig und liest sich hervorragend.

Die Charaktere sind wirklich fast alle außergewöhnlich Unsympathisch. Alleine schon die Beschuldigte macht wirklich alles, dass man Lust hat, sie zu verurteilen, doch der Aufbau und die Recherche sowie die Zeugenbefragungen im Prozess sind hochinteressant und treiben die Geschichte nach vorne.

In jedem Fall eine Empfehlung an alle die gerne Prozessromane lesen. Für mich sehr gute 4 Sterne und die Sicherheit, dass ich an dieser Reihe dran bleiben werde...

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Action in Texas

Die Tote mit der roten Strähne
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Betty, groß, muskulös, Nachkomme polnischer Einwanderer und reine Polizistenfamilie aus New York findet sich im Drogendezernat von Dallas / Texas wieder. Doch Texas ist nicht New York und Ihr zusammenleben ...

Betty, groß, muskulös, Nachkomme polnischer Einwanderer und reine Polizistenfamilie aus New York findet sich im Drogendezernat von Dallas / Texas wieder. Doch Texas ist nicht New York und Ihr zusammenleben mit einer Ärztin, ist nicht das was im Erzkonservativen Dallas gerne gesehen wird. Die Ausgrenzung beginnt auf der Arbeit und zieht sich über Immobilienmakler bis zur Kneipe hin.
Als sie die Leitung bekommt, und einen Mexikanischen Drogendealer verhaften will,
entwickelt sich die Festnahme zu einem Fiasko bei dem auch Zivilisten umkommen. Doch das ist nur der Auftakt zu einer Serie bei der sie plötzlich im Fokus steht und verfolgt und bedroht wird. Betty hat das erste mal richtig Angst....

Action / Spannung / Thriller / Amerika und Homosexualität. Zunächst bin ic schon darüber froh, dass einer mal nicht die Quote erfüllt und mit Chinesen, Farbigen und Latino eine Freundesgemeinschaft bildet. Nein dieser Roman zielt dann doch eher auf die Kritik an Homosexuellen Gemeinschaften ab und geht einem zum Teil richtig auf die Nerven. Es ist ein Unterschied ob wir einen Skandinavischen, englischen, deutschen oder amerikanischen Thriller lesen, das ist schon klar. In Amerika ist alles immer etwas extremer, aber es ist sehr gut geschrieben und es ist spannend.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und die Loyalität Ihres Kollegen macht Spaß. Auch ist Betty eine Heldin, die wirklich versucht es allen Recht zu machen und keine Vorurteile zulässt, so bekommt sie auch langsam die Witze Ihre Hetero-Kollegen in den Griff und verdient sich deren Kollegialität als Bulle immer mehr. Sie hat Ängste wie jeder andere auch, bleibt aber trotzdem Souverän und erinnert sich gerne an die Ratschläge Ihres Onkels und wie er wohl in dieser oder jener Situation reagieren würde.

Es liest sich fließend und die 361 Seiten sind schnell um. Für mich eine Empfehlung an Fans von Actiongeladenen Thrillern a la USA. Hätte ich nicht gerade ein absolutes Meisterwerk davor gelesen, mit einer ebenfalls Lesbischen Heldin, die nicht so ein Theater darum macht, wären es vielleicht 5 Sterne geworden, aber so
schafft das Buch gerade 4 Sterne, da der Vergleich einfach extrem war.

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