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Veröffentlicht am 02.07.2023

Neuanfang mit Mordermittlungen im Nordwesten Italiens

Abschied auf Italienisch
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Gestaltung:
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Das Klappenbrochur ist wunderschön mit dem Titelbild der Steilküste Liguriens und im hinteren Teil eine Karte, mit deren Hilfe man sich im Krimi zurechtfinden kann.

Inhalt: ...

Gestaltung:
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Das Klappenbrochur ist wunderschön mit dem Titelbild der Steilküste Liguriens und im hinteren Teil eine Karte, mit deren Hilfe man sich im Krimi zurechtfinden kann.

Inhalt:
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Nachdem der Vater von Commisario Vito Grassi gestorben ist und ihm ein Haus in Levanto (Ligurien) vererbt hat, beschließt er, sich von Rom nach Ligurien versetzen zu lassen. Seine Kinder sind längst ausgezogen und mit seiner Ehe steht es nicht mehr besonders. Ein Neuanfang kann also nicht schaden, findet er. Außerdem hat er das Bedürfnis, seinem verstorbenen Vater auf diese Weise näher zu kommen, mit dem er in den letzten Jahren wenig Kontakt hatte.
Im Haus trifft er auf die zunächst schroffe und etwas jüngere Toni, die seinen Vater gekannt hat. Als ungewöhnliche WG raufen sich die beiden mit der Zeit zusammen. Nachdem sich Vito an seinem ersten Tag bei einem Leichfund in einem Tunnel einmischt und eine Woche später auf seinem Grundstück mit Toni über eine weitere Leiche stolpert, hat er bereits seine ersten Mordfälle zu lösen.

Mein Eindruck:
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Der Anfang des Krimis war sehr gemächlich. Die Landschaft und die sonstigen Gegebenheiten werden langatmig beschrieben und der Leser taucht tief in die Gedanken und Trauergefühle des Commisario ein. Der Leichenfund im Tunnel scheint zunächst ein Unfall zu sein und der Fall nimmt erst so langsam Fahrt auf. Erst ab der Hälfte des Buches werden die Ermittlungen intensiver, die Verdachtsfälle verstärken sich und die Auflösung ist dann etwas anders, als anfangs vermutet.
Mit Vito bin ich nur bedingt warm geworden. Er ist nicht immer sehr empathisch seinen Mitmenschen gegenüber, die Zusammenarbeit gestaltet sich manchmal für seine Kollegen schwierig. Dennoch zeigt er im Verlauf des Romans Besserungen, sodass Hoffnung besteht. Immerhin folgt er seinem Bauchgefühl und stellt sich schützend vor die Personen, für die er Sympathie empfindet.
Insgesamt ist dies hier ein schöner, gemächlicher Krimi mit viel Urlaubsgefühl. Die Mordfälle haben mich jetzt nicht gefesselt, aber im wahren Leben sind diese ja auch nicht immer spektakulär. Es war mal ein etwas anderer Krimi. Für eine Prise Humor sorgt zuweilen der Lieder pfeifende Gerichtsmediziner Penza, dessen Auftreten für mich immer ein kleines Highlight war.
Trotz meiner mittelmäßigen Bewertung freue ich mich auf einen zweiten Teil und bin gespannt, wie es zwischen Vito und Toni weitergeht. Das Interview am Ende des Romans weckt hierfür jedenfalls die Neugierde!

Fazit:
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Gemächlich verlaufender Krimi mit viel Dolce Vita vor der traumhaften Kulisse Liguriens

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 17.06.2023

Wenn Krimi zu Realität wird

30 Tage Dunkelheit
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Cover:
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Das Titelbild mit den Nordlichtern gefiel mir direkt und die Atmosphäre passt zum Setting sehr gut: auf den ersten Blick schön, aber auch geheimnisvoll und düster.

Inhalt:
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Die ...

Cover:
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Das Titelbild mit den Nordlichtern gefiel mir direkt und die Atmosphäre passt zum Setting sehr gut: auf den ersten Blick schön, aber auch geheimnisvoll und düster.

Inhalt:
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Die Romane der fünfundvierzigjährigen dänische Schriftstellerin Hannah Krause-Bendix gehören eher zum gehobenen Literaturgenre. Sprache ist ihr sehr wichtig, aber leider erreicht sie damit kein größeres Publikum. Ihr scheint das egal zu sein, ihrem Verleger dagegen nicht. Auf einer Buchmesse gerät Hannah in einen Streit mit dem ihr verhassten, weil populären Krimi-Autor Jørn Jensen. Sie lässt sich auf eine Wette ein, nachdem sie behauptet hat, dass jeder einen Krimi schreiben könne. In 1 Monat soll sie einen Krimi schreiben. Um sie in Stimmung zu bringen, bucht ihr Verleger ihr einen Flug nach Island: 30 Tage Dunkelheit stehen ihr dort bevor. Doch kaum angekommen, wird der Neffe von Hannahs Gastgeberin tot aufgefunden. Schnell kommt Hannah dahinter, dass es Mord gewesen sein könnte. Ab da beginnt sie zu ermitteln und ihre fiktive Krimihandlung und der reale Mordfall ziehen sie in Ereignisse hinein, die ihr bald gefährlich werden.

Mein Eindruck:
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"Hannah ist Bastians einzige literarische Autorin, die anderen »Autoren«, die er betreut, schreiben Kochbücher, Krimis, Schundromane – all diesen Mist, den die Leute kaufen, weil er leicht verdaulich und ungefährlich ist. Da gibt es Antworten, gute Menschen und böse Menschen, Probleme, die alle gelöst werden. In Hannahs Romanen gibt es keine Antworten, nicht einmal Fragen. Wenn man sie liest, muss man eigenständig denken. Sich vertiefen. Fühlen. Und das können dann eben doch die Wenigsten."

Den Anfang fand ich sehr amüsant. Die Seitenhiebe, die hier auf "anspruchsvolle" Literatur", aber auch auf das "banale" Krimigenre eingestreut werden, hatten einen gewissen Humor und ließen mich schmunzeln. In diesem Punkt war mir Hannah auch sehr sympathisch: Sie ist leicht verbittert, ihren Mitmenschen nicht positiv zugetan, eher eine Einzelgängerin. Ihre zynischen Gedanken gefielen mir zu Beginn sehr gut. Aber leider fand ich sie im Verlauf der Handlung auch zunehmend nervig. Zwar wandelt sich ihr Charakter im Laufe des Buches, aber die Wandlung empfand ich nur als bedingt authentisch und die Zuneigung, die sie zu anderen Charakteren entwickelt, teilweise etwas weit hergeholt. Die Tatsache, dass sie gerne raucht und eine Alkoholikerin ist, hat für mich nicht zu ihrer Sympathie beigetragen. Sie blieb mir fremd und ich konnte mich emotional nicht in sie einfühlen.
Der Fall selber ist sehr spannend gestaltet, es gibt wechselnde Verdächtige, weitere ungeklärte Vorfälle und ein Geheimnis um Ella, Hannah Gastgeberin, das sich erst gegen Ende auflöst. Bis es zur Auflösung kommt, sind einige Zufälle notwendig und vor Ort gibt es nur einen Polizisten (Viktor), der mit der Ermittlung überfordert scheint, sonst hätte Hannah keine Chance mitzumischen. Zu allem Überfluss ist Viktors Frau auch noch die neue heimliche Geliebte von Hannah, was das Ganze zusätzlich verworren macht.
Die Auflösung ist überraschend und passt in gewisser Weise auch, es gibt keine Ungereimtheiten. Insgesamt wirkt das Motiv und die Schlusshandlung des Täters jedoch stark konstruiert und nicht ganz glaubwürdig. Die Schlussszene ist für meinen Geschmack etwas zu kitschig.
Dennoch ein interessanter Krimi, bei dem mir vor allem die Seitenhiebe auf die Literaturgenre gefielen und das isländische Setting, das durch isländische Ausdrücke der Einheimischen noch authentischer wirkte.

Fazit:
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Sarkastisch mit schönem Setting in Island und einer nicht immer sympathischen Ermittlerin-spannend, aber etwas zu stark konstruiert

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2023

Keine gute Geschichte?

Keine gute Geschichte
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Gestaltung:
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Das Cover mit den farbigen Titel- und Autorenangaben auf grauem Hintergrund wirkt eher schlicht. Und vielleicht hat es mich genau deswegen angesprochen. Frei interpretiert könnten ...

Gestaltung:
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Das Cover mit den farbigen Titel- und Autorenangaben auf grauem Hintergrund wirkt eher schlicht. Und vielleicht hat es mich genau deswegen angesprochen. Frei interpretiert könnten damit die guten, farbigen Momente in Arielles Leben gemeint sein, die vor dem grauen Alltag des Ruhrgebiets positiv in den Vordergrund treten.
Als Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und besonders schön ist, dass es ein Lesebändchen gibt.

Inhalt:
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Arielle Freytag hat ihre Kindheit und Jugend im Essener Stadtteil Katernberg verbracht. Vater unbekannt, vermutlich mit Migrationshintergrund. Die Mutter, sehr fürsorglich, verschwand plötzlich, als Arielle sechs Jahre alt war. Aufgezogen wurde sie danach von ihrer Großmutter, die eigentlich Heidrun heißt, sich aber von allen nur Varuna nennen lässt.
Um ihrer inneren und auch der Leere im Ruhrpott zu entgehen, ist Arielle weggezogen und hat sich in der Werbebranche hochgearbeitet.
Nun kehrt sie zurück, weil Varuna gestürzt ist und eine Bekannte sie anrief, damit ihre Großmutter nicht alleine ist für eine Weile. Im Stadtteil werden 2 Mädchen vermisst, eine davon die Tochter ihrer ehemaligen Schulkameradin. Arielle wird nun schmerzlich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und mit der Frage, was mit ihrer Mutter wirklich geschah.

Mein Eindruck:
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"Ein Tritt in die Magengrube, als ich den Block sah. So gut wie nichts hat sich verändert. Das Senfgelb ist jetzt dreckige Eierschale, ansonsten alles wie früher. Diese Siedlung ist beständig in ihrer Beschissenheit - wie ein kleines afrikanisches Land, das nach Millionenzuschüssen noch genauso arm, korrupt und undemokratisch ist wie vorher."
(S. 17)

Ich stehe diesem Roman etwas zwiegespalten gegenüber. Die Geschichte hat mich gepackt und durch das Rätsel um die verschwundenen Mädchen sowie um Arielles Mutter war für mich eine hintergründige Spannung gegeben, sodass ich das Buch fast in einem Zug durchlesen musste.
Die Handlung ist durchweg aus Arielles Sicht geschrieben, sie erzählt alles in Gedanken ihrer verschwundenen Mutter. Ich konnte mich teilweise in die Protagonistin reinversetzen. Sie hatte es nicht leicht mit ihrer Großmutter, die sie eher mit großer emotionaler Distanz großzog. Durch das Verschwinden blieb eine innere Leere und das führte zu Depression, Alkoholsucht und scheinbar auch zu einer Essstörung. Deswegen war sie vor ihrer Rückkehr ins Ruhrgebiet auch länger zur Behandlung in einer Klinik. Offenbar zunächst mit wenig Erfolg. Sie fühlt sich anfangs als etwas Besseres ihrer alten Umgebung und den Bekannten gegenüber. Denn sie hat es geschafft, ist schlank und erfolgreich und weggezogen. Außerdem macht sie gleich den Vater eines der verschwundenen Mädchen sexuell an. Das fand ich offen gesagt ziemlich verstörend.
Später sagt sie selbst: "Seit einer Weile schon war Sex irgendwie nicht mehr sexy, mehr so was, was ich aus Gewohnheit oder fürs Selbstbild machte." (S. 50)

Doch langsam bröckelt ihre Fassade und je näher sie der Wahrheit um ihre Mutter kommt, desto mehr öffnet sie sich und findet Frieden in sich und Freunde. Mir gefielen zeitweise der etwas böse Humor und die Treffsicherheit, mit der Arielle ihre Welt wahrnimmt.
Doch ihr Verhalten machte sie auch manchmal unsympathisch und über allem schwebte dauerhaft eine düstere, melancholische Stimmung. Zudem gibt es lange Passagen über die Welt der Werbung und insbesondere Social Media. Das fand ich überflüssig und langweilig, sodass ich diese Abschnitte nur quergelesen habe.

Am Ende werden die Rätsel um die Mädchen und die Mutter gelöst, allerdings konnte mich vor allem die Auflösung um die Mutter nicht vollends überzeugen: "Wenn das hier ein Krimi und nicht mein Leben wäre, würde ich über dich und dein Verschwinden als Puzzle nachdenken. Ich habe ein paar Teile, ein paar sind für immer verloren, aber irgendwo muss es auch noch welche geben, und wenn ich die fände, wäre vielleicht genug vom Puzzle zusammen, um das Bild zu erkennen, auch wenn es ein unvollständiges bleibt." (S. 226)

Fazit:
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Vergangenheitsbewältigung und Selbstfindung im Ruhrgebiet: melancholisch, verstörend, mit teils schwarzem Humor und Spannung

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Veröffentlicht am 24.05.2023

Cosy Crime in Rumänien

Tod in Siebenbürgen
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Cover:
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Das Titelbild hat mich sofort angelockt. Die Landschaft wirkt traumhaft und gleichzeitig geheimnisvoll. Das hat mich neugierig gemacht.

Inhalt:
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Der Journalist ...

Cover:
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Das Titelbild hat mich sofort angelockt. Die Landschaft wirkt traumhaft und gleichzeitig geheimnisvoll. Das hat mich neugierig gemacht.

Inhalt:
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Der Journalist Paul Schwartzmüller ist ein Siebenbürgen Sachse, der mit 14 Jahren unter geheimnisvollen Umständen von Rumänien nach Deutschland ausgewandert ist. Zurückgelassen hat er Freunde und Bekannte und vor allem seine Tante Zinzi. Bei ihr hatte er glückliche Sommerurlaube verbracht. Kurz nach der Auswanderung ist diese laut Pauls Vater gestorben. Doch nun erhält er einen Brief von einer Anwaltskanzlei. Sie starb erst kürzlich und hat ihm ihren Hof vererbt. Warum wurde er angelogen von seinem Vater? Obwohl er kurz vor einer Beförderung in der Zeitungsredaktion steht, fliegt er kurzerhand in die alte Heimat, um sich selbst ein Bild zu machen.
Dort angekommen, trifft er auf dem Hof nicht nur die unheimliche Maia, sondern auch Sorin, seinen Freund aus Kindertagen. Dieser verdient sein Geld mit Führungen auf Schloss Bran, der Sage nach hat dort Dracula sein Unwesen getrieben.
Gerade eben hat Sorin spaßeshalber noch einen Besucher in die eiserne Jungfrau gesetzt, als dieser am nächsten Morgen tot in derselben liegt. Daneben findet man den blutverschmierten Sorin, der sich an nichts erinnern kann. Sorin wird wegen Mordverdacht verhaftet und bittet Paul nach dem wahren Mörder zu suchen. Schon bald findet Paul sich in einem Wirrwarr von alten Traditionen, verschlossenen Dorfbewohnern und seinem eigenen Gefühlschaos wieder.

Mein Eindruck:
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Der Einstieg war sehr vielversprechend. Der Mord erfolgt relativ früh und Maia gibt von Beginn an Rätsel auf.
Doch der weitere Verlauf ist zunächst etwas schleppend. Paul kommt mit seinen Recherchen nicht so wirklich voran. Er merkt selber, dass ihn irgendetwas hindert. Außerdem schlafwandelt er, hat seltsame Träume und seine Gedanken kreisen gefühlt die meiste Zeit entweder ums Essen, Alkohol, Frauen oder die eigene Vergangenheit.
Ich bin etwas hin und her gerissen, wie ich diesen Krimi bewerten soll.
Gut gefallen hat mir der rumänische Flair, es werden viele Ausdrücke auf Rumänisch mit Übersetzung verwendet, das machte für mich den Krimi authentisch. Zudem lernt man viel über die Geschichte Rumäniens und vor allem über die Siebenbürgen Sachsen, ihre Lebensweise, ihr Essen und ihre Traditionen. Aber auch die aktuellen Probleme im Land werden thematisiert.
Der Kriminalfall kam jedoch sehr langsam in Schwung, Paul selbst trug zur Auflösung nicht viel bei, er hatte viel Hilfe durch ein Mädchen, dessen Monologe in die Handlung eingestreut werden und zunächst für leichte Spannungsmomente sorgen. Aber ihre Identität wird ab der Hälfte des Buches aufgeklärt und ihre Recherchearbeit lässt Paul als erfahrenen Journalist eher dumm aussehen.
Die Auflösung überraschte mich, konnte mich jedoch nicht wirklich überzeugen. Und über allem hing eine gruselige Atmosphäre. Wobei diese gegen Ende auch überzogen wirkte. Wenn man zu oft schreibt "Und wieder die kalte Hand", ohne dass was Nennenswertes passiert, nutzt es sich ab und nervt. Die Autorin wollte hier zu viel auf einmal: Familiengeheimnis, rumänische Geschichte und Traditionen, leichte Romanze und ein Kriminalfall. Sie hätte sich lieber mehr auf den Krimi fokussieren sollen. Paul konnte mich als Ermittler nicht überzeugen. Ich bin unschlüssig, ob ich eine Fortsetzung lesen werde.

Fazit:
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Tolles Ambiente, viel Historie und Traditionen von Rumänien, aber weder Kriminalfall noch Ermittler konnten mich ganz überzeugen

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Senioren als Mordermittler in der dritten Runde

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Inhalt:
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Der Donnerstagsmordclub besteht aus den Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim. Sie treffen sich jeden Donnerstag im Puzzlestübchen einer Seniorenresidenz, um sich der Lösung ...

Inhalt:
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Der Donnerstagsmordclub besteht aus den Senioren Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim. Sie treffen sich jeden Donnerstag im Puzzlestübchen einer Seniorenresidenz, um sich der Lösung alter Mordfälle zu widmen. Diesmal befassen sie sich mit dem Mord an der Journalistin Bethany Waites. Kaum haben sie mit den Ermittlungen angefangen, gibt es weitere Tote und plötzlich wird auch Elizabeths Leben von einem Unbekannten bedroht.

Mein Eindruck:
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Der dritte Band war mein erster Fall des Donnerstagsmordclubs. Leider habe ich gemerkt, dass viel Wissen aus den ersten Bänden vorausgesetzt wird. Die vielen Personen, zu denen nicht nur die vier Clubmitglieder gehören, sondern noch viele Bekannte, werden nicht wirklich eingeführt. Oft erfährt man nur am Rande, wie sie zum Mörderclub stehen und manches muss man sich aus dem Kontext zusammenreimen. Im Handlungsverlauf kommen einige weitere Personen hinzu und dies verstärkt die Unübersichtlichkeit. Anfangs war ich sehr verwirrt und die vielen Nebenhandlungen nervten mich des öfteren. Einerseits mochte ich den britischen, trockenen Humor und die skurrilen Protagnonisten. Andererseits lenken die vielen persönlichen Beziehungsgeschichten von der Krimihandlung ab und tragen nicht zur Spannung bei. Nachdem ich mich durch die erste Hälfte durchgekämpft habe, wurde es dann langsam rasanter und die Auflösung am Ende war wieder sehr genial und schlüssig und hat mich mit dem Rest etwas versöhnt.
Ich bin mir jedoch unschlüssig, ob ich die vorherigen Bände lesen sollte, so richtig warm geworden bin ich mit dem ganzen Haufen nicht. Besonders ihre Denkweise und Reaktionen auf bestimmte Umstände wirkten etwas abgehoben und unrealistisch, hat mich stellenweise an die R.E.D.-Filme mit Bruce Willis erinnert.

Fazit:
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Cosy Crime mit trockenem britischen Humor; verwirrt jedoch durch Personenvielfalt und zu vielen Nebensträngen und büßt so an Spannung ein

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